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Der stetige Funktionalkalkul gehort zu den wichtigsten Grundlagen der mathematischen Theorie der C Algebren In der fortgeschrittenen Theorie sind die Anwendungen dieses Funktionalkalkuls so selbstverstandlich dass sie oft nicht einmal erwahnt werden Man kann ohne Ubertreibung sagen dass der stetige Funktionalkalkul der auch in den grundlegenden Satzen von Gelfand Neumark steckt den Unterschied zwischen C Algebren und allgemeinen Banachalgebren in denen man lediglich einen holomorphen Funktionalkalkul hat ausmacht Inhaltsverzeichnis 1 Motivation 2 Der stetige Funktionalkalkul 3 Anwendungen 3 1 Wurzeln 3 2 Unitare Elemente 4 QuellenMotivation BearbeitenWill man einen Funktionalkalkul fur stetige Funktionen auf dem Spektrum s a displaystyle sigma a nbsp eines Banachalgebren Elementes a A displaystyle a in A nbsp konstruieren so liegt es nahe die stetigen Funktionen gemass dem weierstrassschen Approximationssatz durch Polynome zu approximieren das Element in diese Polynome einzusetzen und zu zeigen dass dadurch ein Element in A displaystyle A nbsp approximiert wird Um stetige Funktionen auf s a C displaystyle sigma a subset mathbb C nbsp zu approximieren benotigt man Polynome in zwei Variablen oder was auf dasselbe hinauslauft Polynome in z displaystyle z nbsp und z displaystyle overline z nbsp wobei z displaystyle overline z nbsp die komplexe Konjugation bezeichnet Hat man ein solches Polynom p z z displaystyle p z overline z nbsp und setzt man a displaystyle a nbsp an Stelle von z displaystyle z nbsp so ist zunachst nicht klar was an die Stelle von z displaystyle overline z nbsp gesetzt werden soll Weil z z displaystyle z mapsto overline z nbsp eine Involution auf den komplexen Zahlen ist betrachtet man Banachalgebren mit einer Involution und setzt a displaystyle a nbsp an die Stelle von z displaystyle overline z nbsp Da der Polynomring C z z displaystyle mathbb C z overline z nbsp kommutativ ist muss man sich um einen Homomorphismus C z z A displaystyle mathbb C z overline z rightarrow A nbsp zu erhalten auf Banachalgebren Elemente mit a a a a displaystyle a a aa nbsp einschranken solche Elemente nennt man normal Ist nun p n z z n displaystyle p n z overline z n nbsp eine Folge von Polynomen die auf s a displaystyle sigma a nbsp gleichmassig gegen eine stetige Funktion konvergiert so ist noch sicherzustellen dass die Folge p n a a n displaystyle p n a a n nbsp in A displaystyle A nbsp gegen einen Grenzwert den man dann f a displaystyle f a nbsp nennen konnte strebt Eine eingehende Analyse dieses Konvergenzproblems zeigt dass man sich auf C Algebren zuruckziehen muss Diese Uberlegungen fuhren zum sogenannten stetigen Funktionalkalkul Der stetige Funktionalkalkul BearbeitenSei a displaystyle a nbsp ein normales Element der C Algebra A displaystyle A nbsp mit Einselement e displaystyle e nbsp und sei C s a displaystyle mathcal C sigma a nbsp die Algebra der stetigen Funktionen auf s a displaystyle sigma a nbsp Dann gibt es genau einen Homomorphismus F a C s a A displaystyle Phi a mathcal C sigma a rightarrow A nbsp mit F a 1 e displaystyle Phi a 1 e nbsp und F a z a displaystyle Phi a z a nbsp F a displaystyle Phi a nbsp ist ein isometrischer Isomorphismus auf die von a displaystyle a nbsp erzeugte Unter C Algebra Ublicherweise setzt man suggestiv f a F a f displaystyle f a Phi a f nbsp Dann kann man folgendes beweisen Es gelten die Formeln f g a f a g a displaystyle f g a f a g a nbsp f g a f a g a displaystyle f cdot g a f a cdot g a nbsp fur alle f g C s a displaystyle f g in mathcal C sigma a nbsp Fur jedes f C s a displaystyle f in mathcal C sigma a nbsp gilt f a f a displaystyle f a overline f a nbsp Sind f C s a displaystyle f in mathcal C sigma a nbsp und g C s f a displaystyle g in mathcal C sigma f a nbsp so gilt g f a g f a displaystyle g circ f a g f a nbsp Es gilt der spektrale Abbildungssatz s f a f s a displaystyle sigma f a f sigma a nbsp fur alle f C s a displaystyle f in C sigma a nbsp Man kann sich also vorstellen die Banachalgebren Elemente tatsachlich in stetige Funktionen einzusetzen die naheliegenden algebraischen Operationen verhalten sich wie erwartet Die Forderung nach einem Einselement ist keine wesentliche Einschrankung Man kann notigenfalls ein Einselement adjungieren und in der so vergrosserten C Algebra A 1 displaystyle A 1 nbsp arbeiten Ist dann a A displaystyle a in A nbsp und f C s a displaystyle f in mathcal C sigma a nbsp mit f 0 0 displaystyle f 0 0 nbsp so gilt 0 s a displaystyle 0 in sigma a nbsp und f a A A 1 displaystyle f a in A subset A 1 nbsp Anwendungen BearbeitenDie folgenden Anwendungen sind typische und sehr einfache Beispiele der zahlreichen Anwendungen des stetigen Funktionalkalkuls in der Theorie der C Algebren Wurzeln Bearbeiten Sei a displaystyle a nbsp ein normales Element einer C Algebra Dann sind aquivalent a displaystyle a nbsp ist positiv d h s a 0 displaystyle sigma a subset 0 infty nbsp Es gibt ein selbstadjungiertes Element b displaystyle b nbsp mit a b 2 displaystyle a b 2 nbsp Ist a displaystyle a nbsp positiv so ist die Einschrankung der Wurzelfunktion w R 0 R x x displaystyle w colon mathbb R 0 to mathbb R x mapsto sqrt x nbsp auf s a displaystyle sigma a nbsp stetig und man kann mittels Funktionalkalkul b w a A displaystyle b w a in A nbsp bilden Da w displaystyle w nbsp nur reelle Werte annimmt ist w w displaystyle w overline w nbsp woraus b b displaystyle b b nbsp folgt und offenbar ist b 2 w a 2 w 2 a z a a displaystyle b 2 w a 2 w 2 a z a a nbsp Ist umgekehrt a b 2 displaystyle a b 2 nbsp mit selbstadjungiertem b displaystyle b nbsp so ist a b 2 b b z b z b z z b z 2 b q b displaystyle a b 2 b b overline z b cdot z b overline z cdot z b z 2 b q b nbsp wobei q z z 2 displaystyle q z z 2 nbsp und aus dem spektralen Abbildungssatz folgt s a s q b q s b 0 displaystyle sigma a sigma q b q sigma b subset 0 infty nbsp Unitare Elemente Bearbeiten Ist a displaystyle a nbsp ein selbstadjungiertes Element einer C Algebra mit Einselement e displaystyle e nbsp so ist u e i a displaystyle u e ia nbsp unitar Es ist u f a displaystyle u f a nbsp mit f R C x e i x displaystyle f colon mathbb R to mathbb C x mapsto e ix nbsp denn da a displaystyle a nbsp selbstadjungiert ist folgt s a R displaystyle sigma a subset mathbb R nbsp d h f displaystyle f nbsp ist eine Funktion auf dem Spektrum von a displaystyle a nbsp Da f f f f 1 displaystyle f cdot overline f overline f cdot f 1 nbsp folgt mittels Funktionalkalkul u u u u e displaystyle uu u u e nbsp d h u displaystyle u nbsp ist unitar Quellen BearbeitenJ Dixmier Les C algebres et leurs representations Gauthier Villars 1969 R V Kadison J R Ringrose Fundamentals of the Theory of Operator Algebras 1983 ISBN 0123933013 M Takesaki Theory of Operator Algebras I Springer 1979 2002 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stetiger Funktionalkalkul amp oldid 183547543