www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kirche San Lorenzo Maggiore italienisch Chiesa di San Lorenzo Maggiore in der italienischen Stadt Mailand ist eine fruhchristliche Kirche des 4 Jahrhunderts die dem Heiligen Laurentius geweiht ist Sie wurde in romischer Zeit begonnen und zeigt trotz Umgestaltungen seit der Romanik noch die ursprungliche Struktur als Tetrakonchos also einen Zentralbau mit vier Apsiden und vier aus romanischer Zeit stammenden Eckturmen San Lorenzo von Sudost aus gesehen Marmorverkleidete Apsiden umgeben im Wechsel mit Backteinturmen den Zentralbau Links die achteckige Backsteinkapelle Sant Aquilino rechts die niedrigere Chorscheitelkapelle Sant Ippolito Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Baugestalt 2 1 Platz 2 2 Aussenbau 2 3 Inneres 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDie Anfange sind unsicher Einige Forscher nehmen einen Baubeginn unter dem arianischen Bischof Auxensius 355 374 an andere vermuten eine Funktion als kaiserliche Grablege Auch eine entsprechende Nutzung fur den Heermeister Stilicho der damit auch als Bauherr der Kirche in Frage kame wurde in Betracht gezogen 1 Um 400 wurden noch Spolien aus dem bis dahin benutzten Amphitheater verbaut Erst um 500 wird die Kirche erstmals urkundlich erwahnt Brande 1071 und 1104 veranlassten einen weitgehenden Wiederaufbau Aus dieser Zeit stammen die vier Turme die als Widerlager fur die Kuppel dienen 1573 sturzte die Kuppel ein sie wurde Formen der Spatrenaissance erneuert und 1619 mit der Laterne vollendet Die vor den Bau gesetzte Vorhalle mit ihrer Fassade aus hohen Portalbogen wurde 1894 im Geist der Neorenaissance errichtet Restaurierungen des 20 Jahrhunderts legten fruhchristliche und romanische Mauerteile frei Baugestalt Bearbeiten nbsp San Lorenzo mit der antiken Saulenreihe links Platz Bearbeiten Auf dem Platz vor der Fassade der die Flache eines fruhchristlichen Atriums vgl Sant Ambrogio einnimmt steht ein Denkmal fur Kaiser Konstantin I eine neuere Bronzekopie des romischen Originals im Lateran Konstantin hatte im Jahr 313 mit dem sogenannten Edikt von Mailand erstmals die Ausubung des christlichen Kultus auch im westromischen Reich erlaubt Der Platz wird geschlossen durch 16 schon im 4 Jahrhundert von einem Thermen oder Theatergebaude des 2 bis 3 Jahrhunderts hierher versetzte Saulen die sogenannten Colonne di San Lorenzo einem der wenigen Uberreste aus der Zeit des romischen Mediolanum Die 9 5 m hohen kannelierten Saulen mit attischen Basen und Kompositkapitellen tragen einen Architrav mit Mittelbogen Aussenbau Bearbeiten Das Hauptgebaude wird von einigen Kapellen umgeben Von Sudosten hat man den besten Blick auf die altesten Bauteile die zwischen die Apsiden gestellten Turme und die fruhchristlichen Kapellenanbauten An der Sudkonche wurde im spaten 4 oder fruhen 5 Jahrhundert das achteckige Baptisterium angebaut als Kapelle des heiligen Aquilinus Cappella di Sant Aquilino besagtem Mailander Heiligen 1015 jedoch erst im 16 Jahrhundert gewidmet Die Chorscheitelkapelle ist dem Hl Hippolyt von Rom Sant Ippolito geweiht Inneres Bearbeiten Im Inneren ist der fruhchristliche Baucharakter mit den vier Apsiden und den doppelgeschossigen Emporenarkaden besser zu erkennen Der Bau gehort zu den altesten Zentralbauten der westlichen Kunst Die Bezeichnung Basilika bezieht sich auf den kirchlichen Rang nicht auf den Bautyp Der ursprungliche Raumeindruck des Zentralbaus ist durch die Erneuerungen des 16 Jahrhunderts erheblich verandert Fur die fruhchristlich mittelalterliche Zeit muss man sich eine quadratische statt achteckige Stellung der raumbegrenzenden Scheidbogen vorstellen Die doppelgeschossigen Arkaden jedoch gehoren schon zum altesten Motivbestand und weisen voraus auf ahnliche Losungen wie in der Hagia Sophia in San Vitale in Ravenna oder dem Aachener Dom Bedeutende Ausstattungsreste der Fruhzeit enthalt die sudlich angebaute ehemalige Taufkapelle Sant Aquilino Den Anschluss bildet ein Durchgang mit Marmorreliefs aus romischer Zeit Eine Vorstellung von der ursprunglichen Ausstattung nicht nur dieses Kapellenraumes vermitteln die Mosaiken vom lehrenden Christus zwischen den Aposteln in der sudlichen Apsiskalotte und ein Fragment mit Darstellung des alttestamentlichen Propheten Elija auf dem Feuerwagen Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelDie grosse Orgel in der Apsis wurde 1870 von dem Orgelbauer Pietro Bernasconi Mailand erbaut In dem Instrument wurde Pfeifenmaterial wiederverwendet das 1840 von dem Orgelbauer Felice Bossi Bergamo erbaut worden war das wiederum Pfeifenmaterial aus Vorgangerinstrumenten enthielt Das rein mechanische Instrument hat drei Manualwerke Grand Organo Organo Secondo Concerto spielbar von zwei Manualen und Pedal 2 I Grand Organo C c4ManualePrincipale B D 16 Principale I B D 8 Principale II B D 8 Ottava B D 4 Duodecima B D 2 2 3 Quinta decima 2 Decima nona 1 1 2 Vigesima seconda 1 Due di Ripieno XXVI XXIXDue di Ripieno XXXIII XXXVIDue di Ripieno Quadragesime PedaleContrabbassi e ottave 16 8 Contrabbassi II 16 II Organo Secondo C c4Tromba dolce B D 8 Voce tremula D 8 Violone B 8 Viola B 4 Violino I D 4 Viola II B Violino II D Voce flebile D Flauto in ottava B D Concerto C c4ManualeFagotto B Tromba D Clarone B Clarinetto D Tromba B Corno Inglese D Controboe B D Flutta D Viola B Flauto in VIII B D Ottavino D Duodecima D Principale cornetto D Voce umana D PedaleViolone 8 Bombarda 16 TimballiKoppeln II I I P Terza manoLiteratur BearbeitenPaolo Biscottini La basilica di San Lorenzo Maggiore Skira Mailand 2000 Roberto Cecchi La basilica di San Lorenzo Maggiore Quale modello per l architettura bramantesca In Arte Lombarda Band 78 Mailand 1986 Gian Alberto Dell Acqua La basilica di San Lorenzo in Milano Banca Popolare di Milano Mailand 1985 Maria Teresa Fiorio Le chiese di Milano Electa Mailand 1985 Walter Eugen Kleinbauer Some renaissance views of Early Christian and Romanesque San Lorenzo in Milan In Arte Lombarda Band 12 2 Mailand 1967 Julius Kohte Die Kirche San Lorenzo In Mailand In Zeitschrift fur Bauwesen 40 Jahrgang 1890 Heft IV VI Sp 195 220 und Heft VII IX Sp 293 326 Atlas Blatt 29 35 Cristina Parodi Martino Bassi e la ricostruzione della cupola di San Lorenzo tra Cinque e Seicento 92 93 Mailand 1990 Heinz Schomann Lombardei Kunstdenkmaler und Museen Reclams Kunstfuhrer Italien Band 1 1 Reclam Stuttgart 1981 S 301 308 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons San Lorenzo Maggiore Sammlung von Bildern und VideosEinzelnachweise Bearbeiten Markus Lox Die Kirche San Lorenzo in Mailand Eine Stiftung des Stilicho In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung Band 114 2008 S 407 438 Informationen zur Orgel Memento vom 7 November 2013 im Internet Archive italienisch 45 458086111111 9 1819444444444 Koordinaten 45 27 29 1 N 9 10 55 O Normdaten Geografikum GND 4246938 7 lobid OGND AKS LCCN nr88003058 VIAF 160617436 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title San Lorenzo Maggiore Mailand amp oldid 238425208