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Kalifornische Chia Salvia columbariae ist eine im sudwestlichen Nordamerika vorkommende Pflanzenart der Gattung Salbei Salvia innerhalb der Familie der Lippenblutler Lamiaceae Kalifornische ChiaKalifornische Chia Salvia columbariae SystematikEuasteriden IOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Lippenblutler Lamiaceae Unterfamilie NepetoideaeGattung Salbei Salvia Art Kalifornische ChiaWissenschaftlicher NameSalvia columbariaeBenth Sie galt als ein wichtiges Nahrungsmittel der nordamerikanischen Ureinwohner Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Beschreibung 3 Standort 4 Verbreitung 5 Varietaten 6 Gebrauch 6 1 Medizinische Anwendung 6 2 Nahrungsmittel 6 3 Baumaterial 7 Taxonomie 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseName BearbeitenDas Wort Chia ist aus der Nahuatl Sprache abgeleitet wobei das dortige Wort chian so viel wie olig bedeutet Das Wort Chia wird dementsprechend auch fur andere Arten gebraucht so zum Beispiel Mexikanische Chia Salvia hispanica Im englischsprachigen Raum ist die Kalifornische Chia auch unter den Namen chia sage dt Chia Salbei golden chia dt Goldene Chia bzw Gold Chia oder desert chia dt Wusten Chia bekannt Oftmals wird sie in ihrer Heimat wie auch ihre Schwester die Mexikanische Chia einfach nur Chia genannt In der Sprache der nordamerikanischen Ureinwohner ist die Pflanze ebenfalls unter diversen Namen bekannt dabei unter anderem als pashi Tongva oder it epes Ventureno einer Gruppe der Chumash Beschreibung Bearbeiten nbsp Bluten von Salvia columbariae nbsp Kalifornische Chia als Wildwuchs im Joshua Tree NationalparkDie Kalifornische Chia ist eine nicht ausdauernde einjahrige krautige Pflanze In der Wuchshohe ist sie vielgestaltig neben nur 3 bis 4 Zentimeter hohen Zwergformen an trockenen Standorten kommen an besseren Standorten Exemplare von 30 bis 50 Zentimeter vor selten auch hoher Die Pflanze besitzt eine Pfahlwurzel und einen unverzweigten oder sporadisch verzweigten Stangel Die Stangel entspringen einzeln oder zu mehreren verzweigt an der Basis Die vierkantigen Stangel sind hellgrun gelegentlich rotlich uberlaufenen oder mit rot gefarbten Kanten Sie besitzen zwei flache und zwei konvex gewolbte Seiten sie erreichen etwa 7 Millimeter Durchmesser Die Stangelbehaarung ist ruckwartsgewandt kurz und dicht strigulose gelegentlich mit eingestreuten langeren Haaren Die einfachen dicklichen runzelig noppigen fahlgrunen bis grunen eiformig bis schmaleiformigen Laubblatter sind ein oder zweifach fiederschnittig pinnatisect bipinnat gelegentlich fiederteilig und ohne Nebenblatter Der Rand der Blattabschnitte ist gekerbt und oft gewellt die Spitze Apex ist abgerundet Die Blatter sind oberseits aschgrau kurz und filzig behaart die Unterseite tragt Drusenhaare und ist entlang der Blattadern grober und langer behaart Die Blatter sind typisch fur Lippenblutler kreuzweise gegenstandig Die Grundblatter erreichen 25 bis 110 Millimeter Lange mit bis zu 50 Millimeter langen auf der Oberseite flachen gefurchten oft rotlich violetten Blattstielen Sie sind hauptsachlich grundstandig und unten am Stangel basal subbasal angeordnet Der schaftahnliche scapose Stangel ist wenig beblattert gewohnlich sind nur noch ein oder zwei Blattpaare vorhanden die immer viel kleiner als die Grundblatter sind In den Stangeln und konvexen Verzweigungen stehen endstandig und bis zu drei weitere entfernte Scheinquirle 1 sie erreichen etwa 8 bis 20 Millimeter im Durchmesser Die Blutenstandsstiele sind bis ca 17 Zentimeter lang und Stangelgleich Die Bluten sitzen in den Achseln von sich uberlappenden grunen bis dunkelvioletten fein behaarten bis 7 Millimeter langen fast sitzenden subsessile Tragblattern Diese sind breiteiformig bis eilanzettlich teils bootformig cymbiform und mit auslaufender stachelartiger bis 2 Millimeter langen Spitze Die Einzelbluten sind sehr kurz gestielt oder sitzend Der Blutenkelch ist vieleckig zweilippig purpurrot bis grun gefarbt er ist kurz behaart teils mit steifen langeren Harchen und mit kugeligen Drusen besetzt Die Kelchrohre ist 5 bis 6 Millimeter lang Die obere ungelappte Lippe ist helmartig gewolbt an der Spitze tragt sie zwei stachlige Spitzen selten einen rudimentaren dritten Der untere ist zu zwei kleinen freien spitzigen Lappen reduziert Die rohrenformigen zygomorphen verwachsenkronblattrigen zweilippigen Bluten sind zweigeschlechtlich Die Farbvarianten der Blutenkrone reichen von blassblau uber violettblau bis purpur sowie weiss wobei die Kronrohre bei den farbigen Bluten immer heller oder weisslich gefarbt ist Die etwa 7 bis 8 Millimeter lange Kronrohre ist glatt Die zweilappige Oberlippe erreicht etwa 3 Millimeter Lange die Unterlippe ist dreilappig mit seitlich zwei kleinen Lappen Die mittlere grosse meist zweifluglige und ausladende Unterlippe ist etwa doppelt so lang wie die Oberlippen Typischerweise tragen die farbigen Bluten oberseits der grossen Unterlippe einen weisslichen Fleck mit dunkelvioletten Punkten Der Fruchtknoten ist oberstandig mit einem ausladenden ungleich verzweigten Griffel Die Staubfaden sind dicht unterhalb der Mundung der Blutenrohre mit dieser verwachsen Wie typisch fur die Gattung Salvia sind nur zwei Staubblatter fertil die oberen beiden sind steril und zu Rudimenten verkummert die unteren sind vorgestreckt Die Antheren bestehen aus zwei Beuteln die durch das lange fadenartige Konnektiv voneinander getrennt sind Die Blutezeit ist im Fruhjahr in den Monaten Marz bis Juni 2 3 4 Es werden 4 teilige Klausenfruchte gebildet wenn sie reif sind teilen sie sich in sehr kleine durchschnittlich etwa 2 Millimeter lang und 1 25 Millimeter breit glatte glanzende ovale abgeflachte Pseudogetreide Klausen Diese sind hellbraun bis grau gesprenkelt und mit rissformigen Flecken oder Streifen Die Samen werden etwa einen Monat nach der Blutezeit reif Sie fallen wenn reif leicht aus und konnten wild geerntet werden in dem die ganze Pflanze uber ein Gefass gehalten und geklopft wurde Dichte Bestande zum Beispiel kultivierte Beete konnen auch konventionell geerntet und gedroschen werden 5 Die Chromosomengrundzahl der Art ist x 13 Standort BearbeitenKalifornische Chia ist eine Charakterart fur die Region mit Mittelmeerklima mit Winterregen und subtropischen Temperaturen an der kalifornischen Pazifikkuste Nordamerikas Die Art ist in Sudkalifornien sehr haufig in den ubrigen Regionen ihres Verbreitungsgebiets weniger haufig und auf besondere Standorte beschrankt Sie wachst in offenen Waldern mediterran getontem Buschland in Kalifornien Chaparral genannt und im aus Artemisia californica und verschiedenen Salbei Arten engl sage aufgebauten kustennahen Strauchland engl Coastal sage scrub oder soft chaparral fast immer in aufgelichteten offenen Partien oft nach Branden 6 Sie bevorzugt nahrstoffarme trockene oft sandige Boden und kommt bis in die Randregionen der Sonora und Mojave Wuste vor Fur gewohnlich wachst sie in Hohenlagen unter 1 300 Meter 3 Verbreitung BearbeitenSie wachst in den US Bundesstaaten Kalifornien Nevada Arizona 7 8 Utah und New Mexico sowie in den mexikanischen Bundesstaaten Sonora 9 und Baja California In Kalifornien ist sie zumeist in den Kalifornischen Kustengebirgen und den sudlichen Sierras beheimatet und kommt vor allem im sudlichen Teil des Bundesstaates vom Ubergang der Kuste in die Wuste vor Varietaten BearbeitenBei der Kalifornischen Chia werden neben der Nominatform drei Varietaten unterschieden 10 die aber nicht von allen Botanikern anerkannt werden Salvia columbariae var argillacea S L Welsh amp N D Atwood weissblutig mit grunen Tragblattern in hoheren Lagen ab 1300 bis 1700 Meter Nur in Washington County und Kane County Utah 11 Umstritten sind Salvia columbariae var bernardina Jeps 12 Salvia columbariae var ziegleri Munz bis in den Sommer oder Fruhherbst ausdauernd Blatter etwas grober Bluten kleiner Nur in den San Jacinto Mountains Kalifornien 13 14 Gebrauch Bearbeiten nbsp Samen der Kalifornischen ChiaDie Art wird normalerweise nicht als Zierpflanze angepflanzt 15 Medizinische Anwendung Bearbeiten Die Cahuilla verwendeten die Salvia columbariae als desinfizierendes Mittel wobei sie die Samen der Pflanze zu einem Mus zermahlten und es als Arzneipflaster auf infizierte Stellen auftrugen Die Stamme der Cahuilla Muwekma Ohlone Kawaiisu und Mahuna benutzen die gelatineartigen Samen um Fremdkorper aus den Augen zu bekommen Sie reinigten sich aus diesem Grund damit die Augen Dabei wurde die Saat vor dem Schlafengehen in den Augen platziert um Infektionen und Entzundungen vorzubeugen Wahrend des Schlafes entfernten die Samen Sandpartikel unter den Augenlidern Die Ohlone nutzten die Samen auch um Fieber zu senken wobei sie die Samen oral zu sich nahmen Bei den Diegueno wurden die Samen bei Fussreisen gekaut um dadurch zusatzliche Kraft zu gewinnen Nahrungsmittel Bearbeiten Die Cahuilla Kawaiisu Mohave Tohono O Odham und Pima Akimel O Odham mahlten die Samen und vermischten das Mahlgut mit Wasser wodurch ein dickflussiges Getrank entstand Die Cahuillas entfernten die Alkalisalze im Wasser und verbesserten dadurch den Geschmack Die Stamme Muwekma Ohlone Mohave und Pomo erzeugten daraus das Mehl Pinole dem unter anderem auch noch Mais sowie diverse Graser und Krauter beigemischt waren Der Stamm der Diegueno mischte die Samen mit Weizen um dadurch einen besonderen Geschmack zu bekommen Weitere Stamme wie die Mahuna Paiute Pima und Akimel O Odham produzierten daraus eine gelatineartige Substanz die sie dann fur Porridge verwendeten Auch die Volker Luiseno Tubatulabal und Yavapai nutzten die Pflanze und deren Samen ausgiebig als Nahrungsquelle Baumaterial Bearbeiten Der Stamm der Mahuna machten daraus Fasern und verwendeten diese um ihre Behausungen zu bespannen bzw zu uberdachen und vor der Witterung zu schutzen Taxonomie BearbeitenDie sehr grosse Gattung Salvia mit weltweiter Verbreitung stellt nach neueren Erkenntnissen eine polyphyletische Zusammenstellung dar und muss taxonomisch revidiert in verschiedene Gattungen aufgespalten werden dies ist aber bisher noch nicht erfolgt Salvia columbariae gehort in einen monophyletischen auf Amerika beschrankten Verwandtschaftskreis 16 der die Untergattungen Sektionen Calosphace und Audibertia umfasst dieser wird taxonomisch manchmal als Untergattung Audibertia gefasst Salvia columbariae gehort nach neueren Erkenntnissen in die Sektion Audibertia Diese umfasst etwa 20 Arten die alle in der sudwestlichen Kustenregion Nordamerikas mit Mittelmeerklima verbreitet sind Sie ist deren einzige krautige Art und Schwestertaxon der anderen strauchigen Arten zusammengenommen 17 Sie weist zahlreiche plesiomorphe Merkmale wie zum Beispiel die Kelchzahne auf und kann daher morphologisch als eine Ubergangsform zwischen beiden Sektionen aufgefasst werden Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kalifornische Chia Salvia columbariae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Plant Guide Chia Salvia columbariae PDF 110 kB United States Department of Agriculture National Resource Conservation Service 29 Januar 2003 auf plants usda gov abgerufen am 28 April 2017 englisch Salvia columbariae auf calscape org englisch Salvia columbariae auf wildflower org englisch Kalifornische Chia Salvia columbariae in der Encyclopedia of Life Abgerufen am 11 August 2017 englisch Salvia columbariae in der Native American Ethnobotany englisch Salvia columbariae bei vPlants abgerufen am 3 Juni 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Lamiaceae Labiatae Mint family Memento des Originals vom 13 Juli 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sci sdsu edu PDF 3 18 MB bei San Diego State University College of Sciences abgerufen am 24 Juni 2017 Chia Salvia columbariae Wildflowers of the Santa Monica Mountains National Recreation Area mit ANF description online PDF 20 kB auf smmflowers org abgerufen am 3 Juli 2017 a b Carl Epling The California Salvias A 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