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Salman Schocken hebraisch שלמה זלמן שוקן Schelomo Salman Schocken geboren 29 Oktober 1877 in Margonin bei Posen gestorben 6 August 1959 in Pontresina Schweiz war ein deutsch judischer und spater israelischer Kaufmann Verleger und Zionist Salman Schocken Fotografie von Alfred Bernheim aufgenommen vor 1954 Stolperstein am Haus Limastrasse 29 in Berlin Zehlendorf Foto 2023 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausstellung 3 Literatur 4 Dokumentarfilm 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSalman Schocken entstammte einer judischen Familie Er arbeitete nach einer kaufmannischen Lehre ab 1901 im Zwickauer Warenhaus seines Bruders Simon grundete mit diesem zusammen mehrere Filialen u a in Oelsnitz im Erzgebirge Crimmitschau Chemnitz Nurnberg Stuttgart und Waldenburg und begrundete damit den Kaufhauskonzern Schocken Sein Bruder Julius eroffnete unabhangig vom Konzern in Bremerhaven Schocken Kaufhauser arbeitete aber mit Salman Schocken beim Einkauf zusammen Nach dem Tod des Bruders Simon der im Alter von 55 Jahren am 26 Oktober 1929 an den Folgen eines Verkehrsunfalls 1 starb wurde Salman Schocken Alleininhaber der Warenhauskette Schocken heiratete 1910 Zerline Lilli Ehrmann sie hatten die Kinder Gershom Schocken 1912 2 Theodore Schocken 1914 2 Eva Glaser 3 Gideon Schocken 1919 2 und Mika Schocken Bereits 1915 war Schocken Mitbegrunder der von Martin Buber gefuhrten zionistischen Zeitschrift Der Jude 1929 grundete er das Schocken Institut zur Erforschung der hebraischen Poesie und 1931 in Berlin den Schocken Verlag in dem nach dem Vorbild der Insel Bucherei die Bucherei des Schocken Verlags erschien um mit preiswerten Ausgaben judische Autoren bekannt zu machen Geschaftsfuhrer wurde Lambert Schneider 4 Der Verlag hielt die Weltrechte am Werk Franz Kafkas Schocken war einer der bedeutenden Bibliophilen und Sammler von Handschriften und Autographen des 18 und 19 Jahrhunderts 5 Mit der Schocken Bucherei verfolgte er das Ziel deutsche Juden zu unterstutzen um ihre seelische Existenz wahrend der Zeit des nationalsozialistischen Terrors zu starken Sein Motto war dabei Ruckbesinnung auf judische Werte und Traditionen ist gleich Selbstbehauptung 6 Im Juli 1932 versuchte er Burg Wildeck bei Abstatt zu erwerben doch blieb ihm der Kauf durch das Fideikommissgericht in Stuttgart versagt so dass die Burg im Juli 1933 an den wurttembergischen Staat kam Fruhzeitig forderte er den judischen Schriftsteller und spateren Nobelpreistrager Samuel Agnon Schocken emigrierte 1934 unter dem Eindruck des Nationalsozialismus nach Palastina wo er durch den Kauf der Tageszeitung Ha aretz den Grundstein fur das Medienunternehmen der Haaretz Gruppe legte 1938 wurde sein Berliner Verlag zwangsweise geschlossen Im Jahre 1940 emigrierte er in die USA 1937 veroffentlichte der Schocken Verlag in Berlin Dreissig Jahre Aufbau in Palastina mit Artikeln von Arthur Ruppin von 1907 bis 1937 mit einem Nachwort von H H Thon und einer im Auftrag des Palastina Amtes in Berlin herausgegebenen Ubersichtskarte von Palastina mit den judischen Siedlungen und Boden nach dem Stand von 1937 7 In Jerusalem liess er sich von Erich Mendelsohn der fur den Schocken Konzern wegweisend gestaltete Kaufhausbauten in Deutschland geplant hatte Nurnberg Umbau Chemnitz Stuttgart im Stadtteil Rechavia ein grosses Wohnhaus und ein separates Gebaude fur seine Privatbibliothek von etwa 60 000 Banden errichten 8 Die Bibliothek wurde 1937 um 8 000 Bande mit Erstdrucken aus Barock Klassik und Romantik erweitert die Schocken vom Schriftsteller Karl Wolfskehl erworben hatte um dessen Emigration finanziell zu unterstutzen 9 Er wurde Mitglied des Verwaltungsrats der Hebraischen Universitat Es folgte die Grundung des Verlages Schocken Publishing House Ltd der sich eine Grundung in New York anschliessen sollte wahrend in Deutschland die Warenhauser zwangsweise veraussert wurden sogenannte Arisierung und dann unter Merkur AG firmierten Nach dem Zweiten Weltkrieg 1949 gelang es Schocken 51 der Anteile an den Warenhausern zuruckzuerlangen 1953 verkaufte er sie an Helmut Horten Salman Schocken starb 1959 auf einer Reise in der Schweiz Am 23 Marz 2023 wurden vor seinem ehemaligen Wohnort Berlin Zehlendorf Limastrasse 29 Stolpersteine fur ihn und seine Familie verlegt Ausstellung BearbeitenDauerausstellung im Staatlichen Museum fur Archaologie Chemnitz 10 Literatur BearbeitenSiegfried Moses Salman Schocken Wirtschaftsfuhrer und Zionist in Robert Weltsch Hrsg Deutsches Judentum Aufstieg und Krise Gestalten Ideen Werke Vierzehn Monographien Veroffentlichung des Leo Baeck Instituts Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1963 S 144 184 Engl Fassung in Yearbook des Instituts 1960 geringfugig langere dt Fass im Bulletin des LBI 4 Jg 1961 Nr 13 S 1 43 Fritz Homeyer Deutsche Juden als Bibliophile und Antiquare 2 Auflage Tubingen Mohr Siebeck 1966 Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo Baeck Instituts 10 S 48 50 Volker Dahm Das judische Buch im Dritten Reich 2 uberarb Auflage C H Beck Munchen 1993 ISBN 3 406 37641 X Teil 2 S Schocken und sein Verlag Zuerst 1982 Hans Eberhard Happel u a Schocken eine deutsche Geschichte Nordwestdeutsche Verlagsgesellschaft Bremerhaven 1994 ISBN 3 927857 53 X Tilo Richter Erich Mendelsohns Kaufhaus Schocken judische Kulturgeschichte in Chemnitz Passage Leipzig 1998 ISBN 3 9805299 5 9 Anthony David The Patron A Life of S Schocken 1877 1959 New York Metropolitan Books 2003 ISBN 0 8050 6630 6 Kritische Besprechung deutsch in Kalonymos Beitrage zur deutsch judischen Geschichte aus dem Salomon Ludwig Steinheim Institut Duisburg Heft 1 2006 S 6f ISSN 1436 1213 Weitere Rezensionen englisch Das Buch ist auch in Hebraisch erschienen Tel Aviv Schocken 2006 Deutsche Fassung unbestimmt Das Buch enthalt mehrere tatsachliche Fehler siehe http www hannaharendt net index php han article view 106 178 Silke Schaeper Schocken Salman In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 352 354 Digitalisat Antje Borrmann Doreen Molders Sabine Wolfram Hrsg Konsum und Gestalt Leben und Werk von Salman Schocken und Erich Mendelsohn vor 1933 und im Exil Hentrich amp Hentrich Berlin 2017 ISBN 978 3 95565 145 9 Stefanie Mahrer Salman Schocken Topographien eines Lebens Judische Kulturgeschichte in der Moderne Neofelis Verlag Berlin 2021 ISBN 978 3 95808 378 3 doi 10 52007 9783958083783 Schocken Salman in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 661Dokumentarfilm BearbeitenSchocken ein deutsches Leben 2021 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Salman Schocken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Salman Schocken im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kaufhauskonig Salman Schocken eine judische Heldensaga Amos Elon in Le Monde diplomatique Januar 2005 Beitrag von Christian Wirth Chemnitz Salman Schocken Kaufhauskonig Judischer Bismarck Mazen Salman Schocken in der Deutschen Biographie Deutschlandfunk Schalom Judisches Leben heute vom 28 April 2023 Stolpersteine fur Salman Schocken von Micha Guttmann und David DambitschEinzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento vom 8 April 2014 im Internet Archive Kleine Chronik in C V Zeitung Jg 8 1929 Heft 44 1 November 1929 S 594 und S 595 Todesanzeige a b c Schocken in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 660f Schocken Eva In Ernst Fischer Verleger Buchhandler amp Antiquare aus Deutschland und Osterreich in der Emigration nach 1933 Ein biographisches Handbuch 2 Auflage Berlin De Gruyter 2020 S 467f Lambert Schneider Rechenschaft Heidelberg o J 1965 Encyclopedia Judaica Vol 18 San Sol Thomson Gale 2007 S 153 ISBN 978 0 02 865946 6 Julius H Schoeps Salman Schocken und andere Der Aufstieg der deutsch judischen Wirtschaftselite im Kaiserreich und in der Weimarer Republik In Cygnea Schriftenreihe des Stadtarchivs Zwickau Vol 6 2008 S 9 18 hier S 12 13 Arthur Ruppin Dreissig Jahre Aufbau in Palastina Schocken Verlag 1937 abgerufen am 26 Dezember 2016 Annette Gigon Mike Guyer et al Hrsg Bibliotheksbauten gta Verlag an der ETH Zurich Zurich 2018 ISBN 978 3 85676 381 7 S 126 131 Friedrich Voit Karl Wolfskehl Leben und Werk im Exil 1933 1948 Wallstein Verlag Gottingen 2005 S 169 ff smac sachsen de Trailer von Schocken Ein deutsches Leben In epd Film Abgerufen am 21 Juli 2022 Normdaten Person GND 118609890 lobid OGND AKS LCCN n84066972 VIAF 46939102 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schocken SalmanALTERNATIVNAMEN Schocken Schelomo SalmanKURZBESCHREIBUNG deutsch israelischer Kaufmann und VerlegerGEBURTSDATUM 29 Oktober 1877GEBURTSORT Margonin bei PosenSTERBEDATUM 6 August 1959STERBEORT Pontresina Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salman Schocken amp oldid 239186924