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Simon Schocken 23 November 1874 in Margonin 24 Oktober 1929 in Berlin war deutscher Konzerngrunder Bauherr und Gemeindevorsteher Mit seinem Bruder Salman Schocken grundete er das Kaufhaus Schocken Portrat Simon Schocken aus den 1920er Jahren Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSimon Schocken entstammte einer Posener judischen Familie Seine Eltern waren der Kaufmann Isaac und Eva Schocken Simon hatte noch sechs weitere Geschwister Emma verheiratete Hirsch Hermann Lea Helene verheiratete Spiro Julius Joseph Schlomo Salman und Rosa Schocken 1895 leistete er im Alter von 21 Jahren seinen militarischen Dienst in Lubben beim Brandenburgischen Jager Bataillon Nr 3 ab die ihm zum Oberjager beforderten 1898 ubernahm Simon Schocken die Leitung des Warenhauses Leonhard Tietz in Braunschweig Am 18 Marz 1901 wurde er personlich haftender Gesellschafter des Kaufhauses der Gebruder Julius und Moritz Ury in Zwickau Wie die Familie Schocken stammten sie aus der Provinz Posen Am 21 Oktober 1904 eroffnete die Bruder Simon und Salman ihr erstes Kaufhaus Schocken in Oelsnitz Erzgebirge 1906 wurde das Kaufhaus der Gebruder Ury von Simon Schocken allein ubernommen Noch im gleichen Jahr grundete er mit seinem Bruder Salman die Inh Schocken und Sohne Einkaufszentrale I Schocken Sohne Zwickau OHG die 1921 in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien umgewandelt wurde In den Folgejahren eroffneten die Bruder Schocken viele Filialen und Kaufhauser unter anderem in Grossstadten wie Nurnberg und Stuttgart Simon war mit Rosa Ury Tochter von Moritz Ury verheiratet und hatte mit ihr eine Tochter Hanna Schocken Als Auftraggeber und Bauherr schuf Simon Schocken mit Erich Mendelsohn die wegweisende Gestaltung von Kaufhausbauten die in Nurnberg Stuttgart Chemnitz ihren einzigartigen Ausdruck fanden Das in Chemnitz erhaltene Kaufhaus beheimatet jetzt das Staatliche Museum fur Archaologie Chemnitz Weitere Hauser sind u a in Oelsnitz Erzgeb in der Meinertstrasse 18 und in Walbrzych Waldenburg Schlesien erhalten Als unumstrittener Wortfuhrer der Zwickauer Juden wurde Simon Schocken 1911 zu deren Gemeindevorsteher gewahlt Nach dem Ersten Weltkrieg war Simon Schocken Forderer sozialer Projekte wie der Unterstutzung von Kriegsversehrten und Strafentlassenen Er grundete ein Taubstummen und Blindenheim in Zwickau Heute befindet sich in diesem Gebaude ein Altenwohnheim 1925 eigentlich fur seine Tochter Hanna gekauft war er 1927 Grunder einer Landwirtschaftsschule und Grossgartnerei Gut Winkel sudlich von Spreenhagen die sein Bruder Salman nach seinem Tod fortfuhrte 1 Er war Forderer und Gestalter der Zwickauer Siedlung Weissenborn deren Bau von ursprunglich funf Doppelhausern er wie die Stadt Zwickau selbst mit 50 000 Reichsmark forderte Insgesamt wurden zwolf Schocken Hauser von einer Genossenschaft gebaut die heute unter Denkmalschutz stehen Eine Wohnung in einem der Hauser wurde von der neonazistischen terroristischen Vereinigung der sogenannte Nationalsozialistische Untergrund gemietet Die Rechtsextremistin Beate Zschape verschuttete am 4 November 2011 laut Haftbefehl eine brennbare Flussigkeit und entzundete diese wodurch es zu einer Verpuffung kam Das Haus wurde spater abgerissen 2 Er war ebenso Bauherr der Trauerhalle des Judischen Friedhofs in Zwickau Als einer der bekanntesten Warenhaus Unternehmer in Deutschland gehorte er dem Verbandsausschuss der Deutschen Warenhausunternehmer an Ausserdem war er Mitglied im Deutschen Werkbund 3 Simon Schocken starb am 24 Oktober 1929 an den Folgen eines Verkehrsunfalls und wurde in Berlin Weissensee auf dem Adass Jisroel Friedhof der Israelitischen Synagogen Gemeinde zu Berlin beigesetzt Ehrungen BearbeitenGedenkplakette auf dem Simon Schocken Platz in der Siedlung Weissenborn Zwickau mit Gedenkstein zu seinen Ehren Schriften BearbeitenSiedlung durch Selbsthilfe Ein Vorschlag zur Schaffung von Siedlungs Hausern zu erschwinglichen Mietpreisen Ernst Oldenburg Verlag Leipzig 1925Literatur BearbeitenArchaologie eines Kaufhauses Konzern Bauherr Architekt Das Buch zur Dauerausstellung smac Staatliches Museum fur Archaologie Chemnitz Dresden 2015 ISBN 978 3 943770 21 6 Hans Eberhard Happel Schocken eine deutsche Geschichte Nordwestdeutsche Verlagsgesellschaft Bremerhaven 1994 ISBN 3 927857 53 X Jurgen Nitsche Konsum und Selbsthilfe Ruckblicke auf Simon Schocken 1877 1929 in Thomas Spring Hg Boom 500 Jahre Industriekultur in Sachsen Dresden 2020 S 203 209 ISBN 978 3 95498 544 9 Jurgen Nitsche Simon Schocken Eine zeitgenossische Wurdigung oder Worte uber den Adel seiner Seele In Antje Borrmann Doreen Molders Sabine Wolfram Hrsg Konsum und Gestalt Leben und Werk von Salman Schocken und Erich Mendelsohn vor 1933 und im Exil Hentrich amp Hentrich Berlin 2016 ISBN 978 3 95565 145 9 S 69 88 Tilo Richter Erich Mendelsohns Kaufhaus Schocken Judische Kulturgeschichte in Chemnitz Passage Leipzig 1998 ISBN 3 9805299 5 9 Claudia Kleemann Martin Ulmer Simon Schocken Judischer Kaufhauspionier Philanthrop Gestalter Schmetterling Verlag Stuttgart 2020 ISBN 3 89657 163 XWeblinks BearbeitenSimon Schocken in der Deutschen Biographie Simon Schocken Biographie auf industriekultur in sachsen deEinzelnachweise Bearbeiten Jewish Affairs Band 12 South African Jewish Board of Deputies 1957 S 55 Haus der Geschichte 20 Januar 2019 Simon Schocken auf www industriekultur in sachsen de abgerufen am 10 April 2019Normdaten Person GND 126795363 lobid OGND AKS VIAF 3476413 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schocken SimonKURZBESCHREIBUNG deutscher KaufmannGEBURTSDATUM 23 November 1874GEBURTSORT MargoninSTERBEDATUM 24 Oktober 1929STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Simon Schocken amp oldid 238689730