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Sojus T 9 ist die Missionsbezeichnung fur den am 27 Juni 1983 gestarteten Flug eines sowjetischen Sojus Raumschiffs zur sowjetischen Raumstation Saljut 7 Es war der vierte Besuch eines Sojus Raumschiffs bei dieser Raumstation und der 69 Flug im sowjetischen Sojusprogramm Diese zweite Langzeitmission trug auch die Bezeichnung Saljut 7 EO 2 MissionsdatenMission Sojus T 9NSSDCA ID 1983 062ARaumfahrzeug Sojus 7K ST GRAU Index 11F732 Seriennummer 14LRufzeichen Proton Proton Masse 6850 kgTragerrakete Sojus U GRAU Index 11A511U Besatzung 2Start 27 Juni 1983 09 12 00 UTCStartplatz Baikonur 1 5Raumstation Saljut 7Ankopplung 28 Juni 1983 10 46 UTCAbkopplung 23 November 1983 16 40 UTCAnzahl EVA 2Landung 23 November 1983 19 58 00 UTCLandeplatz 160 km O von SchesqasghanFlugdauer 149d 10h 46mErdumkreisungen 2361Umlaufzeit 88 6 minApogaum 229 kmPerigaum 201 km Vorher nachher Sojus T 8 bemannt Sojus T 10 1 bemannt Inhaltsverzeichnis 1 Besatzung 1 1 Hauptmannschaft 1 2 Ersatzmannschaft 2 Situation 3 Missionsverlauf 3 1 Start und Kopplung 3 2 Wissenschaftliche Arbeiten 3 3 Die Ablosung trifft nicht ein 3 4 Weitere Arbeiten 3 5 Ruckkehr 4 Bedeutung fur das Saljut Programm 5 Quellen 6 Siehe auch 7 WeblinksBesatzung BearbeitenHauptmannschaft Bearbeiten Wladimir Ljachow 2 Raumflug Kommandant Alexander Alexandrow 1 Raumflug BordingenieurLjachow und Alexandrow hatten zusammen mit Wiktor Sawinych schon die Ersatzmannschaft des erfolglosen Flugs Sojus T 8 gebildet Auf Sawinych wurde dieses Mal verzichtet um mehr Treibstoff an Bord nehmen zu konnen was ein Rendezvous in einer hoheren Umlaufbahn ermoglichte Ersatzmannschaft Bearbeiten Wladimir Georgijewitsch Titow Kommandant Gennadi Michailowitsch Strekalow BordingenieurTitow und Strekalow waren zuvor die Besatzung von Sojus T 8 Da sie die Ausbildung bereits durchlaufen hatten aber nicht an die Station ankoppeln konnten wurden sie als Ersatzmannschaft nominiert Der damals dritte Mann an Bord Alexander Serebrow wurde nicht berucksichtigt weil die Besatzung von drei auf zwei Kosmonauten verringert wurde Situation BearbeitenDie Raumstation Saljut 7 befand sich seit April 1982 im All und hatte eine Langzeitmission und zwei Besuchsmannschaften beherbergt Die erste Langzeitmannschaft Saljut 7 EO 1 musste ihren Aufenthalt im Dezember 1982 abbrechen weil der Navigationscomputer Delta der auch fur die Lageregelung verantwortlich war defekt war Ein unbemannter TKS Raumfrachter mit der Bezeichnung Kosmos 1443 hatte im Marz 1983 angekoppelt und wartete darauf entladen zu werden An Bord waren Treibstoff Lebensmittel und Ausrustung sowie Ersatzteile fur den defekten Delta Computer Die nachste Besatzung versuchte im April 1983 mit dem Raumschiff Sojus T 8 anzukoppeln das scheiterte jedoch daran dass die Antenne des Igla Annaherungssystems abgefallen war Zwei Monate spater sollte mit Sojus T 9 der nachste Versuch unternommen werden Dieses Mal gehorten nicht drei sondern wieder nur zwei Kosmonauten zur Besatzung Missionsverlauf BearbeitenStart und Kopplung Bearbeiten Der Start von Sojus T 9 erfolgte am 27 Juni 1983 Die Ankopplung am hinteren Kopplungsstutzen vom Saljut 7 am Folgetag funktionierte dieses Mal problemlos Der vordere Kopplungsstutzen war seit uber drei Monaten vom TKS Frachter Kosmos 1443 belegt der die Lageregelung des gesamten Systems ubernommen hatte Mit etwa 47 Tonnen war der Komplex aus Saljut TKS und Sojus der bisher massereichste Raumflugkorper der sowjetischen Raumfahrt Die amerikanische Raumstation Skylab hatte jedoch 10 Jahre zuvor etwa die doppelte Masse gehabt Wissenschaftliche Arbeiten Bearbeiten Die Kosmonauten entluden ungefahr 3 5 Tonnen aus Kosmos 1443 unter anderem auch das Solarmodul das bei einem Ausseneinsatz montiert werden sollte sowie Ersatzteile fur den Navigationscomputer Delta Ljachow und Alexandrow reparierten den Computer Delta der anschliessend von der Bodenstation aus neu programmiert wurde Nach einer Woche konnte Saljut 7 die Lageregelung wieder selbst ubernehmen Die Kosmonauten fuhrten viele Experimente aus verschiedenen Bereichen der Wissenschaft durch Unter anderem nahmen sie 3000 Bilder mit Spektrometer Kameras auf nicht nur von der Sowjetunion sondern im Rahmen eines UNESCO Programms auch von Australien Afrika und Sudamerika Wahrend des Fluges hatten Ljachow und Alexandrow etwa 20 Konferenzen mit Wissenschaftlern auf der Erde Andere Experimente waren aus den Bereichen Biologie Medizin Materialwissenschaft und Astrophysik nbsp Kosmos 1443 RuckkehrkapselEnde Juli wurden die Kosmonauten durch einen lauten Schlag aufgeschreckt Genauere Untersuchungen zeigten dass eine der Sichtluken von einem Objekt getroffen worden war Der Einschlag hatte einen Krater von 4 mm Durchmesser in der ausseren der beiden Fensterschichten hinterlassen die Schicht jedoch nicht durchschlagen Ob das Objekt ein Meteor der sudlichen Delta Aquariiden oder ein Stuck Weltraummull war liess sich nicht feststellen Wahrend der nachsten Wochen beluden die Kosmonauten Kosmos 1443 mit 350 kg Experimentierergebnissen und nicht mehr benotigter Ausrustung die zur Erde zuruckgebracht werden sollte Der TKS Frachter koppelte am 14 August ab und die Ruckkehrkapsel WA Woswraschajemyj Apparat landete am 23 August Die Orbitalsektion FGB Funktionalno grusowoj Block blieb im Orbit und vergluhte am 19 September uber dem Pazifik Am 16 August begaben sich die beiden Kosmonauten in das Sojus Raumschiff und koppelten ab Nachdem die Raumstation eine halbe Drehung vollzogen hatte koppelten sie an dem vorderen Kopplungsstutzen wieder an Damit war der hintere Stutzen der uber Treibstoffpumpen verfugte fur den Transporter Progress 17 frei der am 19 August ankoppelte Am 9 September kam es zu einem Zwischenfall wahrend Treibstoff vom Progress Frachter in die Saljut Tanks gepumpt wurde Eine der Tankleitungen brach und der Inhalt von zwei der drei Oxidator Tanks verfluchtigte sich im Weltraum Ein Abbruch der Mission wurde erwogen aber verworfen als sich herausstellte dass die Situation beherrschbar und stabil war Die Halfte der 32 Lageregelungsdusen der Raumstation konnte nicht mehr verwendet werden was auch grossere Auswirkung auf viele Experimente hatte Die Ablosung trifft nicht ein Bearbeiten Fur Ende September war geplant dass das Raumschiff Sojus T 10 die Ablosung bringen sollte Die Besatzung bestand aus Titow und Strekalow die bereits mit Sojus T 8 einen erfolglosen Kopplungsversuch unternommen hatten und danach Ersatzmannschaft fur Sojus T 9 waren Kurz vor dem Start am 26 September 1983 fing die Sojus Rakete Feuer und explodierte auf der Startrampe Die Sojus Rettungsrakete sorgte jedoch dafur dass das Raumschiff in Sicherheit gebracht wurde Titow und Strekalow uberstanden den Unfall unverletzt Diese Mission trug offiziell keinen Namen wird aber oft als Sojus T 10 A oder Sojus T 10 1 bezeichnet Da somit weder eine Mannschaft noch ein Raumschiff zur Verfugung stand war klar dass Ljachow und Alexandrow im Laufe der nachsten Wochen die Station verlassen und unbemannt zurucklassen mussten Weitere Arbeiten Bearbeiten Am 22 Oktober 1983 koppelte mit Progress 18 wieder ein Frachter an Saljut 7 an Die Ladung bestand hauptsachlich aus Treibstoff um den Verlust der beiden Tanks auszugleichen aber auch aus Solarzellen Am 5 November wurden die Progress Triebwerke gezundet um die Raumstation auf eine hohere Flugbahn zu heben Progress 18 blieb bis zum 13 November mit der Saljut verbunden Ursprunglich war vorgesehen dass die Solarmodule die mit Kosmos 1443 und Progress 18 angeliefert worden waren von Titow und Strekalow montiert wurden Da diese beiden jedoch auf absehbare Zeit nicht zur Saljut gelangen wurden mussten Ljachow und Alexandrow diese Aufgabe ubernehmen Hierzu waren zwei Weltraumausstiege notwendig bei denen je ein Solarmodul montiert und angeschlossen wurde Die beiden Ausstiege fanden am 1 November und am 3 November statt Der Kosmonaut Juri Romanenko hielt von der Bodenstation aus standig Funkkontakt mit der Saljut Besatzung Eine weitere Unterstutzung erfolgte durch Leonid Kisim und Wladimir Solowjow die fur die nachste Mission vorgesehenen Kosmonauten Alle Aktionen von Ljachow und Alexandrow wurden durch Kisim und Solowjow zeitgleich im Wasserbecken im Juri Gagarin Kosmonautentrainingszentrum durchgefuhrt um mogliche Probleme moglichst fruhzeitig zu entdecken und Losungsmoglichkeiten zu finden Beide Ausstiege dauerten je etwa 2 5 Stunden Anschliessend verfugte die Raumstation uber etwa 50 mehr elektrische Leistung Ruckkehr Bearbeiten Am 21 November begannen die Vorbereitungen fur die Ruckkehr zur Erde mit der Verladung von Experimenten und Gepack in das Landemodul des Sojus Raumschiffs Das Orbitalmodul wurde mit nicht mehr benotigter Ausrustung und anderem Mull gefullt es sollte spater in der Erdatmosphare vergluhen Die Landung erfolgte am 23 November 1983 wieder bei Dunkelheit Bedeutung fur das Saljut Programm BearbeitenDie Missionsdauer von 149 Tagen war zwar kein Langzeitrekord fur Kosmonauten jedoch fur das Sojus Raumschiff Zuvor hatte Sojus T 7 mit 113 Tagen diesen Rekord gehalten Die bemannte Nutzung von Saljut 7 ging in eine Zwangspause Zwei Raumschiffe Sojus T 8 und Sojus T 10 1 aus der laufenden Produktion hatten nicht fur die Besatzung der Raumstation verwendet werden konnen Bis das nachste Raumschiff startbereit ware wurden noch einige Monate vergehen Quellen BearbeitenNASA Mir Hardware Heritage englisch PDF 4 1 MB Sojus T 9 in der Encyclopedia Astronautica englisch Almanac of Soviet Manned Space Flight englisch Siehe auch BearbeitenListe der Sojus Missionen Liste bemannter Missionen zur Raumstation Saljut 7 Liste der bemannten RaumflugeWeblinks BearbeitenSojus T 9 bei spacefacts de Sojus T 9 bei space kursknet ru englisch russisch archiviert 2016 Sojus T 9 in der Encyclopedia Astronautica englisch Sojus T 9 im NSSDCA Master Catalog englisch Sojus Missionen Als Kosmos 133 140 186 188 212 213 238 496 573 613 638 656 670 672 772 869 1001 1074Sojus 1 2A 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 1 18 19 Apollo Sojus Test Projekt 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40Sojus T 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 1 10 11 12 13 14 15Sojus TM 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34Sojus TMA 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 01M 20 21 02M 22 03M 04M 05M 06M 07M 08M 09M 10M 11M 12M 13M 14M 15M 16M 17M 18M 19M 20MSojus MS 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24Liste bemannter Missionen zur Raumstation Saljut 7 Sojus T 5 Sojus T 6 Sojus T 7 Sojus T 8 Sojus T 9 Sojus T 10 Sojus T 11 Sojus T 12 Sojus T 13 Sojus T 14 Sojus T 15 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sojus T 9 amp oldid 239407951