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Das Kloster Sainte Marie de La Tourette in Eveux neben L Arbresle bei Lyon wurde 1956 bis 1960 von dem bekannten Architekten Le Corbusier entworfen Es gilt als einer der zentralen Bauten des Brutalismus Sainte Marie de La TouretteSainte Marie de La Tourette Ansicht von Sudsudost 2007 DatenOrt EveuxArchitekt Le CorbusierBaustil BrutalismusKoordinaten 45 49 9 9 N 4 37 20 8 O 45 819422222222 4 6224361111111 Koordinaten 45 49 9 9 N 4 37 20 8 OInhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 1 1 Entstehung 1 2 Denkmalschutz und Weltkulturerbe 2 Lage und Topographie 2 1 Die Baukonstruktion 2 2 Disposition der Gebaude 2 3 Raumaufteilung und Geschossgliederung 2 4 Ansichten und Dacher 2 5 Die Kirche 2 6 Die Entwicklung der Promenade Architecturale 3 Radiobeitrag 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenBaugeschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Das Kloster wurde fur den Dominikanerorden errichtet der 1215 als Predigergemeinschaft gegrundet wurde Der Konvent von Eveux selbst als Ausbildungsstatte des gesamten Dominikanerordens in Frankreich entstand nach dem Zweiten Weltkrieg und war ursprunglich in einem zum Schloss ausgebauten Landgut einquartiert Pere Marie Alain Couturier der Initiator der Art Sacre Bewegung in Frankreich empfahl dem Konvent fur die Durchfuhrung eines Neubaus Le Corbusier den er bereits fur den Kirchenbau Notre Dame du Haut in Ronchamp vermittelt hatte Am 14 Marz 1953 wurde der Architektenvertrag fur den Bau des Couvent d etudes geschlossen Im Dezember 1954 wurde den Auftraggebern das erste Modell vorgestellt Die Einweihung erfolgte am 19 Oktober 1960 die Bauarbeiten wurden aber erst am 1 Juni 1961 beendet Die Baukosten beliefen sich im Oktober 1960 insgesamt auf 256 8 Millionen Francs umgerechnet ca 3 08 Millionen DM Ende der sechziger Jahre wurde das Gebaude aufgrund von Nachwuchsmangel in eine Bildungsstatte umfunktioniert Denkmalschutz und Weltkulturerbe Bearbeiten La Tourette steht als Baudenkmal seit 2006 unter Denkmalschutz Im Januar 2008 liess Frankreich vierzehn Gebaude und Anlagen von Le Corbusier in die Tentativliste der UNESCO eintragen darunter auch Sainte Marie de La Tourette 1 Ein solches Vorgehen ist Voraussetzung dafur um zu einem spateren Zeitpunkt die Anerkennung als Welterbestatte zu beantragen In diesem Falle aber geschah dies zeitgleich unter Federfuhrung Frankreichs und unter Beteiligung der Fondation Le Corbusier wurden diese vierzehn und zunachst neun Werke Le Corbusiers aus sechs weiteren Landern unter dem Titel Das urbanistische und architektonische Werk von Le Corbusier franzosisch Œuvre urbaine et architecturale de Le Corbusier fur die Aufnahme als Weltkulturerbe nominiert 2 Trotz zwischenzeitlicher Uberarbeitung und Reduzierung auf 19 Objekte fand diese Kandidatur nicht die Mehrheit des Welterbekomitees bei dessen Jahrestagung im Juni 2011 3 Im Juli 2016 wurde das Bauwerk gemeinsam mit anderen Bauten Le Corbusiers Weltkulturerbe Lage und Topographie BearbeitenDas Kloster der Dominikaner wurde nahe Eveux bei Lyon auf einem ins Tal abfallenden Hanggelande errichtet das sich zum Tal offnet Am 28 Juli 1953 besichtigte Le Corbusier vor Planungsbeginn auf Empfehlung von Pere Couturier das romanische Zisterzienserkloster Le Thoronet das aufgrund seiner Lage an einem abfallenden Hang und des damit verbundenen Niveauunterschiedes des Kreuzganges der Arkaden und des Kirchengebaudes Vorbild fur La Tourette wurde Die Baukonstruktion Bearbeiten La Tourette wurde als Stahlbetonskelettbau errichtet Alle Verblendungen der Zellengeschosse das Pan de Verre und Ondulatoire bestehen aus vorgefertigten Stahlbetonelementen Die Fenster sind uberwiegend fest verglast Die Beluftung erfolgt durch mit Klappen verschliessbare Luftungsschlitze sogenannten Aerateurs Die Kirchenwande bestehen aus Ortbeton durch die Struktur der Schaltafeln gegliedert Die Flachdacher Toit Jardins sind mit einer Erdschicht bedeckt und der naturlichen Begrunung uberlassen worden Disposition der Gebaude Bearbeiten Der Gebaudekomplex ist auf Stutzen in die naturliche Hangtopographie gestellt und von Wald und Wiesen umgeben Machtige Pilotis tragen die Baukorper Das Grundschema der Anlage bildet ein Rechteck von 66 50 Meter 47 50 Meter Das Kirchengebaude im Norden vervollstandigt den dreiflugeligen Hauptbaukorper zu einer Vierflugelanlage Unter dessen oberen beiden Zimmergeschossen mit den Klosterzellen befindet sich die uber die Pforte zugangliche Ebene der Klosteranlage mit Besucherzimmern Begegnungs und Seminarraumen Bibliothek Oratorium und der Kirche des Konvents Im atriumahnlich umschlossenen Innenhof verbindet der in Form kreuzender Rampen ausgefuhrte Kreuzgang zwischen Kapitelsaal und Refektorium im Westflugel und der Kirche aus einfachem Gussbeton ohne jeden Schmuck Vertikale und horizontale Lichtschlitze erhellen den Gottesdienst der Ordensleute Lichtschachte fuhren das Licht vom Scheitelpunkt der Kirche aus in Krypten mit den Altaren fur stille Messen Talseitig im untersten Geschoss befinden sich etwa ebenerdig Kuchen Vorrats und Nebenraume Raumaufteilung und Geschossgliederung Bearbeiten Der Vierflugelbau wurde ausgehend von dem horizontalen Terrassendach zum Berg hin dreigeschossig und zum Tal funfgeschossig mit unterschiedlichen Geschosshohen konzipiert Horizontal gliedert sich das Gebaude in funf Fussbodenebenen mit unterschiedlichen Raumhohen Aus dem naturlichen abschussigen Terrain erheben sich die freistehenden Pfeiler die die Gebaudekorper des Klosters tragen Die Eingangsebene Niveau 3 in den Planen wird uber die auf der Ostseite befindliche Pforte erschlossen In diesem Geschoss befindet sich die Klosterpforte mit den Besuchszellen die Aufenthaltsraume der Konversen und Studenten das Oratorium die Bibliothek drei Seminarraume Aufenthaltsraume der Patres und der angehenden Priester sowie die Kirche Das darunter befindliche Geschoss enthalt im Westflugel den Kapitelsaal und das Refektorium mit Anrichte Das Atrium mit Kreuzgang ist im Hof der Vierflugelanlage eingestellt und verbindet die Raume miteinander Im Kirchenschiff befindet sich von Ost nach West Beichtstuhl Hochaltar Chorgestuhl und an der Westwand die Orgel Sudlich des Hochaltars an das langsrechteckige Kirchenschiff angebaut die Sakristei und dem Kirchenschiff auf der Nordseite vorgelagert die Krypta mit Seitenaltar Darunter teilweise hohengleich mit dem Terrain des Hanges das in den Planen benannte Niveau 4 und 5 mit Aufenthaltsraumen Vorrats und Kellerraumen Kuche Heizung und den beiden Krypten mit Einzelaltaren Uber dem Eingangsgeschoss Niveau 3 befinden sich die beiden oberen Zellengeschosse Niveau 2 und 1 mit je 50 Wohnzellen Jeder Flugel eines Geschosses umfasst zwischen 15 und 21 Wohnzellen mit den dazugehorigen Sanitarraumen Der Zellenraum entspricht einer Hohle nur der Arbeitsplatz erhalt eine glatte reflektierende Wand Die vertikale Erschliessung der Geschosse erfolgt durch die jeweils mittig der Sud Ost und Nordflugel angeordneten Treppenhauser mit zweilaufigen Podesttreppen Entsprechend der Raumfunktion sind die Geschosshohen gestaffelt Die beiden Zellengeschosse weisen eine Raumhohe von 2 46 m auf die Lichte Raumhohe der Wohnzellen betragt somit 2 26 Meter Die Geschosshohe des Eingangsgeschosses mit Pforte Niveau 3 betragt 4 06 Meter und das darunter liegende Geschoss Niveau 4 staffelt sich je nach Hanggefalle und Funktion von 4 52 bis 5 81 Meter Geschosshohe Ansichten und Dacher Bearbeiten Der Zugang zum Kloster ist auf der Ostseite Das Portal in den Abmessungen von 2 26 Meter 2 26 Meter ist Ausgangspunkt der Promenade Architecturale Die Geschosshohen des Gebaudes variieren entsprechend ihrer Funktion Das Kirchenschiff ist eingeschossig und schliesst annahernd mit der Dachflache der anderen Baukorper ab Nur der Glockenturm uberragt die Gebaude Iannis Xenakis liess die Fassade in rohem Beton ausfuhren entschied sich bei einigen Fullungen zum Einweissen mit Kalk Die Sud West und Ostfassade wird durch die Waben der Wohnzellen und den nach dem Prinzip des Ondulatoire gestalteten Fassaden der Gemeinschaftsraume gebildet Im Klosterhof bestehen die Fenster aus grossen vom Boden bis zur Decke reichenden verglasten Betonrahmen Zur Beluftung der Raume sind vertikale Luftschlitze mit drehbaren Metallfenstern ausgestattet Die zu den Wohnzellen fuhrenden Korridore werden durch horizontale Schlitze unter der Decke belichtet Die Dacher des Klosters sind mit einer Erdschicht bedeckt die fur Isolation gegen Feuchtigkeit und zum Ausgleich von Temperaturschwankungen sorgt Die Kirche Bearbeiten Die Kirche ist ein voluminoser langsrechteckiger Kubus aus Ortbeton beton brut und hereinbrechendem Licht Zunachst war ein riesiger Schallreflektor der den Gesang der Monche ins Tal ubertragen sollte geplant Spater wurde ein Turm mit Glocken als Symbol des Klanges und des Namens La Tourette das Turmchen zunachst mit acht spater vier Glocken geplant und zuletzt mit nur einer ausgefuhrt Die Orgel zunachst von den Monchen vergessen wurde erst spater in die Planung des Kirchenraumes einbezogen Die Krypta als Raum fur die einzelne einsame Zelebration der Monche wird durch das Dunkel bestimmt Mittels der Les Canons de Lumiere scheint gebundeltes Licht durch die Decke in die Sakristei Die Entwicklung der Promenade Architecturale Bearbeiten Iannis Xenakis wurde als Mitarbeiter von Le Corbusier mit der Projektleitung des Baus und dem Entwurf der vertikalen Fensterteilungen der Hauptfassaden und des Kreuzgangs betraut Im altesten Plan ist eine einfache Rampe inmitten des Kreuzganges eingestellt spater verschmelzen Kreuzgang und Rampe zu einem Rampenkreuz welches die Flugel des Konvents verbindet Parallel zum Kreuz verbindet eine zweite Rampe vom Portal aus den Eingang direkt mit allen Geschossen und dem Dachgarten Das Eingangstor wird mit 2 26 Meter im Quadrat Ausgangspunkt aller Raummasse Im Laufe des Weges vom Eingang zu den Schulungsraumen verandern sich die Gangbreiten Der Gang gliedert sich in Raumabschnitte mit unterschiedlichen Breiten von 2 96 Meter 1 83 Meter und verjungt sich bis nur noch ein Monch alleine gehen kann zum Nadelohr mit 1 13 Meter Breite Die vertikalen steilen Treppenhauser stehen im Kontrast zu dem Verlauf des Kreuzganges Radiobeitrag BearbeitenMoritz Holfelder La Tourette Le Corbusier Mitschnitt eines Beitrags in der Sendung radioReisen auf Bayern 2 ab Minute 25 09 SendungsinfosLiteratur BearbeitenLe Corbusier Hans de Soeten Thijs Edelkoort La Tourette Delft University Press 1985 S Ferroet Le Couvent de La Tourette de Le Corbusier Monographie du Directeur Scientifique 1985 Henze Moosbrugger La Tourette Le Corbusiers erster Klosterbau 1963 Francois Biot Francoise Perrot Hrsg Le Corbusier et L architecture sacree Sainte Marie de La Tourette Eveux Lyon 1985 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Couvent Sainte Marie de La Tourette Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www couventdelatourette frAnmerkungen Bearbeiten L œuvre architecturale et urbaine de Le Corbusier Eintrag in der Tentativliste der UNESCO auf deren Website abgerufen am 10 April 2014 franzosisch UNESCO Dossier Le Corbusier in Paris unterzeichnet Pressemitteilung des Schweizer Bundesamts fur Kultur 30 Januar 2008 abgerufen am 7 April 2014 Joseph Hanimann Ganz oder gar nicht Suddeutsche Zeitung 29 Juni 2011 abgerufen am 7 April 2014Das architektonische Werk von Le Corbusier UNESCO WelterbeEuropa Frankreich Cabanon de Le Corbusier Chapelle Notre Dame du Haut Cite Fruges Immeuble locatif a la Porte Molitor Kloster Sainte Marie de la Tourette Maison de la Culture de Firminy Maisons La Roche und Jeanneret Manufacture a Saint Die Unite d Habitation Marseille Villa Savoye et loge du jardinierandere Lander Belgien Maison Guiette Deutschland Zwei Hauser der Weissenhofsiedlung Schweiz Maison Clarte Villa Le Lac am Genfer See nbsp andere Kontinente Argentinien Casa Curutchet Indien Kapitol Komplex in Chandigarh Japan Nationalmuseum fur westliche Kunst Normdaten Geografikum GND 1047352346 lobid OGND AKS LCCN n85319193 VIAF 147291158 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