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Die Lokomotiven der Reihe SDZ 121 bis 126 ab 1930 als JDZ 01 und ab 1954 als JZ 01 bezeichnet waren Schnellzug Dampflokomotiven der Serbischen Staatsbahn Srpske drzavne zeleznice Sie wurden zunachst in sechs Exemplaren 1912 fur die Staatsbahn des Konigreichs Serbien beschafft Nach dem Ersten Weltkrieg erhielten die nunmehrigen Eisenbahnen des Konigreichs der Serben Kroaten und Slowenen SHS im Rahmen der Reparationslieferungen aus Deutschland in den Jahren 1922 bis 1923 weitere 120 Exemplare dieser Baureihe Die insgesamt 126 Exemplare stellten die umfangreichste Baureihe von Dampfschnellzuglokomotiven der ab 1930 als Jugoslovenske drzavne zeleznice firmierenden Staatsbahn Jugoslawiens Sie wurden bis Mitte der 1980er Jahre zuletzt im Personenzugverkehr eingesetzt SDZ 121 bis 126kukHB 10 100kukHB 810SDZ SHS 1001 bis 1120JDZ JZ 01BDZ Baureihe 07Nummerierung SDZ 121 bis 126kukHB 10 100 bis 102kukHB 810 001 bis 003SDZ SHS 1001 bis 1120JDZ JZ 01 001 bis 01 126BDZ 07 01 bis 07 29Anzahl 126Hersteller Berliner Maschinenbau Actien Gesellschaft vormals L Schwartzkopff Maschinenbau Gesellschaft KarlsruheBaujahr e 1912 1922 23Ausmusterung bis 1985Achsformel 1 C1 h4Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 20570 mmLeermasse 60 0 tDienstmasse 67 0 tReibungsmasse 43 7 tHochstgeschwindigkeit 90 km hTreibraddurchmesser 1 850 mmLaufraddurchmesser vorn 1 050 mmLaufraddurchmesser hinten 1 050 mmSteuerungsart HeusingerZylinderanzahl 4Zylinderdurchmesser 550 mmKolbenhub 650 mmKesseluberdruck 12 kg cm Rostflache 3 0 m Uberhitzerflache 38 6 m Verdampfungsheizflache 126 5 m Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Erhaltene Lokomotiven 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie serbischen Staatsbahnen SDZ hatten bis Anfang des 20 Jahrhunderts aus Kostengrunden mit wenigen Ausnahmen nur Nachbauten von Baureihen anderer Staatsbahnen beschafft so etwa ab 1885 der Sachsischen V oder geringfugig abgewandelte Nachbauten der kkStB 180 im Jahr 1907 Ab 1910 begannen die SDZ mit der Entwicklung eigener Baureihen um unabhangiger von auslandischen Entwicklungen zu werden Die zunehmenden Zuggewichte vor allem der Schnellzuge liessen besonders Bedarf fur eine leistungsfahige Schnellzuglokomotive aufkommen unter anderem zur Bespannung des Orient Express Zusammen mit Fachleuten der Berliner Maschinenbau Actien Gesellschaft vormals L Schwartzkopff entwickelte die maschinentechnische Abteilung der SDZ zwei Varianten einer Schnellzuglokomotive der Achsfolge Prairie Die Einfuhrung des Heissdampfs in den Lokomotivbau hatte sich zu dieser Zeit noch nicht vollstandig durchgesetzt die SDZ beschafften daher zum einen acht Exemplare als Nassdampf Verbunddampflokomotiven mit den Nummern SDZ 151 bis 158 zum anderen sechs Heissdampf Vierling Lokomotiven mit den Nummern 121 bis 126 Alle Lokomotiven wurden 1912 abgeliefert In den Vergleichstests zeigte sich die Heissdampfvariante als deutlich leistungsfahiger Vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs fielen jedoch keine Entscheidungen zur weiteren Beschaffung Nach Ende des Krieges bestand dringender Bedarf an neuen Lokomotiven fur das nun erheblich grossere Streckennetz des neuen aus Serbien und Teilen der Donaumonarchie gebildeten Konigreichs der Serben Kroaten und Slowenen Im Rahmen der entsprechend dem Versailler Vertrag auferlegten Reparationsverpflichtungen lieferten Schwartzkopff und die Maschinenfabrik Karlsruhe daher in den Jahren 1922 und 1923 weitere 120 Stuck der Heissdampfvariante die als SHS SDZ 1001 bis 1120 eingeordnet wurden Schwartzkopff lieferte 101 Stuck die ubrigen 19 kamen aus Karlsruhe 1 Die Lokomotiven bespannten bis zur 1930 erfolgten Lieferung der Einheitslokomotiven der Reihen JDZ 05 und JDZ 06 alle wichtigen Schnellzugleistungen in Jugoslawien darunter auch den Simplon Orient Express 1933 fuhrten die nunmehrigen jugoslawischen Staatsbahnen JDZ ein neues Nummernschema nach dem Vorbild der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft ein die insgesamt 126 Exemplare erhielten die neue Reihenbezeichnung als JDZ 01 die Nassdampfvariante wurde als JDZ 04 eingeordnet Die erfolgreiche Einfuhrung von Stromlinienlokomotiven ab Anfang der 1930er Jahre in Deutschland Grossbritannien und den USA und die damit verbundene Beschleunigung von Schnellzugen fuhrte dazu dass auch kleinere Bahngesellschaften Interesse an solchen Lokomotiven bekamen Entwicklung und Bau dieser Lokomotiven waren jedoch finanziell und technisch anspruchsvoll Wie beispielsweise die Nederlandse Spoorwegen mit der NS Baureihe 3700 versuchten auch die JDZ mit der Umrustung vorhandener Lokomotiven ihr Gluck Die Lokomotive 01 101 erhielt 1936 eine Stromlinienverkleidung fur den Einsatz vor einem zwischen Zagreb und Belgrad verkehrenden Zug der als Leteci Beogradjanin Fliegender Belgrader bezeichnet wurde Vor dem Zug erreichte die Lokomotive 1937 eine Geschwindigkeit von 122 km h ohne Zug sogar von 146 km h wobei sie dank des Vierlingsantriebs noch ruhig lief Fehlende Messtechnik und der nur auf kurzen Abschnitten hohere Geschwindigkeiten zulassende Streckenzustand im Netz der JDZ fuhrten dazu dass es bei diesen Versuchen blieb Es wurde keine weitere Lokomotive entsprechend umgebaut die 01 101 verlor nach einigen Jahren wieder ihre Verkleidung nbsp Eine Lokomotive der Reihe 01 im Jahr 1965 in ZagrebInfolge des Balkanfeldzugs der deutschen Wehrmacht wurde das Konigreich Jugoslawien zerschlagen neben den nominell selbstandigen Vasallenstaaten Kroatien und Serbien kamen Teile des Landes an das Deutsche Reich sowie die mit diesem verbundeten Nachbarstaaten Bulgarien Ungarn und Italien Das jugoslawische Eisenbahnnetz und das Rollmaterial wurden entsprechend aufgeteilt Von den Lokomotiven der Reihe 01 kamen 29 Stuck an Bulgarien das sie als Reihe 07 einordnete Da das Eisenbahnnetz im bulgarisch besetzten Teil der etwa dem heutigen Nordmazedonien entsprach keine Verbindung mit dem restlichen Netz der BDZ hatte blieben die Lokomotiven auf ihren bisherigen Einsatzstrecken rund um Skopje Drei Lokomotiven wurden von der italienischen FS ubernommen die neugegrundete kroatische Staatsbahn HDZ erhielt 44 Stuck die restlichen Lokomotiven verblieben in Serbien 1 Nach Kriegsende kamen die Lokomotiven wieder in jugoslawischen Besitz nbsp Die in Fushe Kosova Kosovo Polje vor dem Bahnhof aufgestellte 01 043Nach Ende des Zweiten Weltkriegs fand sich mit der 01 102 ein Exemplar der Reihe in Osterreich musste aber bald an Jugoslawien zuruckgegeben werden Ende der 1950er Jahre waren noch 93 Stuck im Bestand der seit 1954 als Jugoslovenske Zeleznice JZ firmierenden aus funf Direktionen bestehenden jugoslawischen Eisenbahnen Mit 56 Stuck gehorten mehr als die Halfte zur Direktion Belgrad neun zur Direktion Zagreb und 28 zur Direktion Skopje 2 Sie wurden uberwiegend im Personenzugdienst eingesetzt nachdem die hochwertigen Schnellzuge meist an die Reihe 05 und erste neue Diesellokomotiven ubergegangen waren Lediglich ostlich von Belgrad beforderten die Lokomotiven noch hochwertige Leistungen Bis etwa 1966 bespannten die Lokomotiven noch Schnellzuge zwischen Nis und Dimitrovgrad dem Grenzbahnhof zu Bulgarien bis 1968 noch zwischen Skopje und Gevgelija dem Grenzbahnhof zu Griechenland 3 Mit der zunehmenden Elektrifizierung des Netzes und der Beschaffung grosser Serien US amerikanischer Diesellokomotiven wurden die Lokomotiven der Reihe 01 schrittweise in den 1960er und 1970er Jahren ausgemustert Die letzten funf Exemplare blieben bis 1985 im Osten Serbiens im Dienst und wurden von Zajecar aus vor Personenzugen eingesetzt Erhaltene Lokomotiven BearbeitenDie Reihe 01 blieb in mehreren Exemplaren erhalten zumeist als nicht betriebsfahige Museumslokomotiven Lediglich die 01 088 wird in Belgrad betriebsfahig fur den Einsatz vor Sonderzugen vorgehalten Weitere nicht betriebsfahige Lokomotiven stehen mit der 01 019 in Lapovo der 01 035 in Nis der 01 043 in Fushe Kosova Kosovo Polje der 01 070 in Subotica der 01 074 in Ljubljana und der 01 121 in Nis Crveni krst 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Lokstatistik Pospichal JDZ 01 abgerufen am 16 September 2017 Istorija Vozoljubitelji Srbije serbisch abgerufen am 16 September 2017 Werner Solch Orient Express Glanzzeit und Niedergang und Wiedergeburt eines Luxuszuges 4 Auflage Alba Dusseldorf 1998 ISBN 3 87094 173 1 S 204Literatur BearbeitenTadej Brate Die Dampflokomotiven Jugoslawiens Verlag Slezak Wien 1971 ISBN 3 900134 01 4 A E Durrant The Steam Locomotives of Eastern Europe David amp Charles Newton Abbot 1972 ISBN 0 7153 4077 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons SDZ 121 bis 126 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kosrail de Eisenbahn im Kosovo JZ 01 Lokstatistik Pospichal kukHB 810 abgerufen am 25 Juli 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SDZ 121 bis 126 amp oldid 231981620