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SC Wismut Karl Marx StadtVereinsdatenGrundung 6 November 1954Auflosung 1963Heimstatten Karl Marx Stadt Chemnitz Otto Grotewohl Stadion Aue Sektion Fussball Tragerbetrieb SDAG WismutDer Sportclub Wismut Karl Marx Stadt war ein Sportclub des DDR Sportsystems in Karl Marx Stadt dem heutigen Chemnitz Er bestand von 1954 bis 1963 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sektionen 2 1 Fussball 2 2 Leichtathletik 2 3 Radsport 2 4 Eishockey 2 5 Eislaufen 2 6 Turnen 2 7 Schwimmen 2 8 Judo 1954 bis 1959 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUm eine gezielte Entwicklung des Hochleistungssports zu ermoglichen kam es 1954 55 auf Beschluss des Deutschen Sportausschusses zur Grundung von Sportclubs SC deren Sektionen als Leistungsstutzpunkt verschiedener Sportarten fungieren sollten Der SC Wismut Karl Marx Stadt wurde am 6 November 1954 gegrundet Er war das Leistungszentrum der Sportvereinigung SV Wismut in der die Betriebssportgemeinschaften des Uranbergbaus der DDR zusammengefasst waren Tragerbetrieb des Clubs war die SDAG Wismut die ihren Sitz in Karl Marx Stadt hatte Dies gab letztendlich den Ausschlag fur die Ansiedlung des Sportclubs in der sachsischen Industriestadt Unabhangig von dem Club bestand die unter anderem im Badminton und spater im Frauenfussball erfolgreiche BSG Wismut Karl Marx Stadt Gegliedert war der Sportclub in mehrere leistungssportliche Abteilungen sogenannte Sektionen Dorthin wurden erfolgreiche Sportler oder ganze Mannschaften delegiert die zuvor oftmals einer Betriebssportgemeinschaft angehort hatten Der SC Wismut Karl Marx Stadt und dessen Akteure wurden in verschiedenen Sportarten Deutscher Meister der DDR darunter im Fussball in der Leichtathletik im Judo und im Eiskunstlauf Bei einer Umstrukturierung des Sportclubsystems Anfang der 1960er Jahre wurde beschlossen dass ein Sportclub pro Bezirk genugt Zum neuen Leistungszentrum des Bezirks wurde der SC Motor Karl Marx Stadt bestimmt der sich in SC Karl Marx Stadt umbenannte Nach weniger als neun Jahren erfolgte somit 1963 die Auflosung von Wismut Karl Marx Stadt Einige erfolgreiche Sportler des SC Wismut schlossen sich dem neuen Bezirkssportclub an andere wurden mit ihren Sektionen in Betriebssportgemeinschaften eingegliedert und verloren damit ihren hohen Forderstatus Sektionen BearbeitenFussball Bearbeiten Hauptartikel BSG Wismut Aue Sektion Fussball nbsp DDR Fussballmeister 1959Bei der Grundung der DDR Sportclubs war unter anderem vorgesehen worden dass zu den Schwerpunkten auch der Fussball zahlen sollte Da die SV Wismut in Karl Marx Stadt uber keine Fussballsektion verfugte wurde beschlossen die Sektion Fussball der Betriebssportgemeinschaft BSG Wismut Aue die uber eine Oberligamannschaft verfugte dem SC Wismut anzugliedern Dieser Beschluss fuhrte zu heftigen Protesten in der BSG Mitgliederversammlung und der Auer Bevolkerung sodass der Sportclub einraumte die Sektion Fussball weiterhin im Auer Otto Grotewohl Stadion spielen zu lassen Die Spieler der BSG Wismut die 1953 54 in der Oberliga den 4 Platz erreicht hatten traten am 17 November 1954 im Auswartsspiel gegen den ZSK Vorwarts Berlin erstmals in einem Oberligaspiel als SC Wismut Karl Marx Stadt an und verloren mit 2 3 Nachdem der SC Wismut die Hinrunde der Saison 1954 55 mit Platz vier beendet hatte und Trainer Karl Dittes auf die bisherigen Stammspieler Manfred Fuchs und Friedhold Schuller verzichten musste veranlasste die SV Wismut den Wechsel der Spieler Horst Freitag Manfred Kaiser und Bringfried Muller vom zweitklassigen DDR Ligisten BSG Wismut Gera zum SC Wismut Die Saison 1954 55 beendete Wismut Karl Marx Stadt in der Oberliga als Vizemeister mit einem Punkt Ruckstand auf den SC Turbine Erfurt und gewann anschliessend mit einem 3 2 Sieg nach Verlangerung uber den SC Empor Rostock im Endspiel um den FDGB Pokal bereits seinen ersten Titel In der im Herbst 1955 durchgefuhrten Ubergangsrunde zum Wechsel in die Kalenderjahrsaison spielte der SC Wismut unter dem neuen Trainer Fritz Godicke seine gewachsene Spielstarke aus und beendete die Runde als Spitzenreiter In die Spielzeit 1956 ging der Sportclub mit einem seit 1955 fast unverandertem Kader errang aber mit zwei Punkten Vorsprung vor der Uberraschungsmannschaft SC Aktivist Brieske Senftenberg seinen ersten Meistertitel 1957 und 1959 folgten zwei weitere Meisterschaften zu denen auch die neu hinzugekommenen Nationalspieler Dieter Erler Klaus Thiele und Konrad Wagner beitrugen Durch seine drei Meistertitel qualifizierte sich Wismut Karl Marx Stadt auch dreimal fur den Europapokal der Landesmeister Wahrend der SC 1957 und 1960 jeweils nach der Vorrunde in der 1 Hauptrunde ausschied kam die Mannschaft im Wettbewerb 1958 59 bis in das Viertelfinale Nach zwei Unentschieden gegen Young Boys Bern verlor der SC Wismut das Entscheidungsspiel mit 1 2 Zu den denkwurdigsten Spielen des SC Wismut Karl Marx Stadt gehort das Freundschaftsspiel gegen den 1 FC Kaiserslautern dem zweifachen westdeutschen Meister von 1951 und 1953 das am 6 Oktober 1956 vor uber 100 000 Zuschauern im Leipziger Zentralstadion ausgetragen wurde Das Spiel in dem der SC Wismut mit funf Nationalspielern und der 1 FCK mit funf Weltmeistern von 1954 antraten endete mit einem 5 3 Sieg der Kaiserslauterer Hohepunkt war Fritz Walters Jahrhunderttor das er im Flug mit der Hacke erzielte Im Juli 1963 wurde der SC Wismut Karl Marx Stadt aufgelost die Sektion Fussball kehrte offiziell wieder zur BSG Wismut Aue zuruck Die Spieler Dieter Erler Manfred Hambeck und Albrecht Muller schlossen sich dem SC Karl Marx Stadt an der als neuer Fussballschwerpunkt des Bezirkes gebildet worden war Der SC Wismut hatte in den neun Spielzeiten einschliesslich der Ubergangsrunde 1955 in den Oberligaspielen 47 Spieler eingesetzt von denen Bringfried Muller 214 Manfred Kaiser 209 und Siegfried Wolf 171 die meisten Einsatze bestritten hatten 24 Spieler trugen sich in die Torschutzenliste ein am erfolgreichsten waren Willy Troger 76 Kurt Viertel 41 und Dieter Erler 36 Leichtathletik Bearbeiten nbsp V l n r Gerhard Mitzschke SC Wismut 2 Platz Friedrich Janke ASK Vorwarts Berlin Sieger Klaus Porbadnik SC Lok Leipzig und Gerhard Honicke SC Wismut 3 Platz am 12 Juli 1957 beim 10 000 Meter Lauf der Deutschen Leichtathletik Meisterschaften im Berliner Walter Ulbricht Stadion Erfolge fuhren in der Sektion Leichtathletik hauptsachlich die Langstreckenlaufer ein Gerhard Honicke allein holte von 1958 bis 1962 acht DDR Meistertitel fur den SC Wismut in den Disziplinen 5000 Meter 10 000 Meter 25 000 Meter Marathon und Waldlauf Ab 1963 startete Honicke fur den SC Karl Marx Stadt Wismut Laufer Gerhard Mitzschke war unter anderem 1957 Vizemeister uber 10 000 Meter und 1959 Vizemeister im Marathonlauf Radsport Bearbeiten Wahrend beim SC Motor Karl Marx Stadt der Bahnradsport der Leistungsschwerpunkt war wurde beim SC Wismut der Strassenradsport gefordert Die Radsportsektion war von der BSG Wismut zum SC Wismut Karl Marx Stadt delegiert worden Erfolgreichster Fahrer war Lothar Meister I der 1958 Weltmeister im Steherrennen wurde Weitere bekannte Starter in den Reihen des SC Wismut waren Lothar Meister II Bernhard Trefflich Helmut Stolper Johannes Schober Hans Seidel Siegfried Huster Bernd Patzig Helmut Lehmann Peter Hartel Dieter Voigtlander und Joachim Vogel 1 Im Jahr 1963 bei der Auflosung von Wismut Karl Marx Stadt wechselten die Strassenfahrer zum SC Karl Marx Stadt wo ihre Sportart weiterhin gefordert wurde Eishockey Bearbeiten Im Herbst 1954 zahlte die Sektion Eishockey zu den Grundern des SC Wismut Karl Marx Stadt Sie entstand aus der BSG Wismut Erz Frankenhausen die 1949 als SG Frankenhausen sowohl sachsischer als auch erster Ostzonen Meister geworden war und seit 1950 regelmassig an den Finalrunden der DDR Oberliga teilgenommen hatte Wismut Karl Marx Stadt ubernahm den Ligastartplatz der Mannschaft aus dem Crimmitschauer Vorort Frankenhausen und knupfte nahtlos an deren Erfolge an In den 1950er Jahren waren die Karl Marx Stadter zweite Kraft hinter Dauermeister Dynamo Weisswasser ab 1959 dann jedoch nur noch bestenfalls Dritter hinter dem SC Dynamo Berlin 2 Auch Lokalkonkurrent SC Motor Karl Marx Stadt hatte eine Eishockeymannschaft die 1956 aus der Sektion der BSG Motor West Karl Marx Stadt hervorgegangen war Bei der Grundung des SC Karl Marx Stadt bundelte man die Krafte von Motor und Wismut der SCK zog jedoch nur noch zweimal in die Finalrunde ein Im Jahr 1969 schied Eishockey aus der Spitzenforderung beim SCK aus die Sektion loste sich auf 3 Eislaufen Bearbeiten nbsp Gabriele Seyfert vom SC Wismut verteidigte im Januar 1962 bei den Eiskunstlauf Meisterschaften der DDR in der Berliner Werner Seelenbinder Halle erfolgreich ihren Titel aus dem Vorjahr Seit 1955 war Jutta Seyfert Trainerin beim SC Wismut Sie trainierte neben ihrer Tochter Gabriele Seyfert auch Gunter Zoller 1963 Vizemeister im Einzel die beide beim SC Wismut mit dem Eiskunstlauf begannen sowie weitere Sportler Gaby Seyfert war von 1961 bis 1970 zehnmal in Serie DDR Meisterin im Einzel davon dreimal als Wismut Akteurin 4 Auch Annerose Baier und Eberhard Ruger das einzige international erfolgreiche Eistanzpaar der DDR starteten ihre Karrieren beim SC Wismut Karl Marx Stadt und waren anschliessend beim SC Karl Marx Stadt aktiv Sie hatten mit dem 1954 eingeweihten neuen Eis und Rollsportstadion gute Trainingsmoglichkeiten Turnen Bearbeiten Zur erfolgreichen Wismutriege zahlten Erich Steinert Karl Schubert Friedhelm Lahl Erhard Scheller Harry Schwarz und weitere Aktive Im Jahr 1962 wurden die Herren des SC Wismut FDGB Pokalsieger Nach der Schliessung des Sportclubs im darauffolgenden Jahr schlossen sich einige Sportler der HSG Wissenschaft Karl Marx Stadt an andere wechselten zum SC Karl Marx Stadt Dieter Leichsenring setzte seine Turnerkarriere bis 1969 beim ASK Vorwarts Potsdam fort Schwimmen Bearbeiten In den Jahren 1955 und 1956 wurde die Damenstaffel des SC Wismut zweimal hintereinander DDR Meister auf der 4 mal 100 Meter Freistil Distanz in den beiden darauffolgenden Jahren erreichte sie jeweils einen dritten Platz 5 Ebenfalls 1955 und 1956 kamen die Karl Marx Stadterinnen auch uber 4 100 Meter Lagen auf Platz eins bei den DDR Meisterschaften In der gleichen Disziplin wurden sie 1958 und 1959 jeweils Zweite sowie 1957 und 1960 jeweils Dritte Uber 4 100 Meter Rucken erschwammen sich die Damen funf Meistertitel in den Jahren 1954 1956 sowie 1958 bis 1960 im Jahr 1957 verbuchten sie Rang zwei 6 Judo 1954 bis 1959 Bearbeiten nbsp DDR Mannschaftsmeister 1952 1957 SC Wismut Karl Marx StadtMit der Grundung des SC Wismut wurde auch die erfolgreiche Judo Mannschaft der BSG Wismut Freital in den Sportclub eingegliedert Fur die Judoka aus dem Dresdner Suden die 1952 als Mannschaft der BSG Einheit Dresden Sud und ab 1953 der BSG Wismut Freital angehorten anderte sich dadurch wenig Die Sektion Judo des SC Wismut Karl Marx Stadt blieb im Dresdner Osten bzw in Freital beheimatet Die Judo Mannschaft errang von 1952 bis 1957 ununterbrochen den DDR Meistertitel 1954 siegten die Freitaler Judoka ausserdem im Finale um die einmalig ausgetragene gesamtdeutsche Judo Mannschaftsmeisterschaft gegen den TSV Munchen Ost Die Dresdner bzw Freitaler Judoka stellten in diesem Zeitraum insgesamt acht DDR Meister Felix Krysiak dreimal Gunther Fuhrmann zweimal Werner Borsdorf zweimal und Karl Heinz Starke Auf Grund des Alleinvertretungsanspruchs des Deutschen Judo Bundes ruhten ab Dezember 1954 bis 1964 die offiziellen innerdeutschen Sportbeziehungen der Judoka Eine Ausnahme davon war 1956 ein inoffizieller Mannschaftswettkampf des SC Wismut Karl Marx Stadt mit dem VfL Tegel 1891 zu dem der VfL als westdeutscher Mannschaftsmeister die Judoka des SC Wismut nach West Berlin eingeladen hatte und den die Westberliner Judoka gewannen Die Judo Mannschaft des SC Wismut Karl Marx Stadt der auch Horst Marsel Herbert Ehrlich Klaus Schubert Hans Prellwitz und H Friese angehorten erreichte 1958 den dritten Platz bei den DDR Meisterschaften hinter den Staffeln vom SC Dynamo Berlin und ASK Vorwarts Berlin Die im Bezirk Dresden beheimatete Sektion Judo trennte sich 1959 wieder als BSG Wismut Freital vom SC Wismut Karl Marx Stadt 1959 und 1960 errang die Mannschaft der BSG Wismut die Vizemeisterschaft und wurde 1961 und schliesslich 1962 dann fur die BSG Wismut Dresden Dritter Literatur BearbeitenHardy Grune Enzyklopadie des deutschen Ligafussballs Band 7 Vereinslexikon AGON Sportverlag Kassel 2001 ISBN 3 89784 147 9 Volker Kluge Das grosse Lexikon der DDR Sportler Die 1000 erfolgreichsten und popularsten Sportlerinnen und Sportler aus der DDR ihre Erfolge und Biographien Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 348 9 Hanns Leske Enzyklopadie des DDR Fussballs Verlag Die Werkstatt Gottingen 2007 ISBN 978 3 89533 556 3 S 124 D S F S Hrsg DDR Chronik DDR Fussball 1949 1991 Berlin 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons SC Wismut Karl Marx Stadt Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten radsport cpsv de lotok de Memento des Originals vom 18 Mai 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lotok de erv07 de Memento vom 3 Mai 2009 im Internet Archive sport komplett de sport komplett de sport komplett de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SC Wismut Karl Marx Stadt amp oldid 231730169