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Die Rotunde des Blumengartens in Kromeriz in der Region Zlin in der Tschechischen Republik bildet das Zentrum des 1998 zum Weltkulturerbe erklarten Lustgartens des erzbischoflichen Schlosses 1 Der achteckige mit einer Kuppel gedeckte Pavillon stammt aus der Zeit des Barocks Der Innenraum ist mit Malereien Stuck und Skulpturen verziert Rotunde im Blumengarten in Kromeriz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Deckenmalerei 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Foucaultsches Pendel in der RotundeDie Rotunde wurde in den Jahren 1666 bis 1668 nach einem Entwurf von Giovanni Pietro Tencalla 1629 1702 errichtet Die Malereien wurden 1673 bis 1675 von Giacomo Tencalla 1644 1689 ausgefuhrt Die Stuckarbeiten entstanden unter der Leitung von Quirico Castelli Der Bildhauer Michael Mandik um 1644 1694 schuf die Sandsteinskulpturen mit der Darstellung der Allegorien der vier Jahreszeiten Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde das Gebaude unter dem damaligen Erzbischof Theodor Kohn 1845 1915 der dort das Diozesanmuseum einrichten wollte verandert Von den ursprunglich acht Eingangen wurden sechs zugemauert und ein Portikus hinzugefugt Die Springbrunnen der Grotten wurden entfernt und an ihrer Stelle von dem Bildhauer Jan Antonin Beck 1864 1937 neu geschaffene Skulpturen der Satyrn aufgestellt Die originalen Wandmalereien die damals bereits stark beschadigt waren wurden grossenteils ubermalt Auf Anregung des Physikers und Astronomen Frantisek Nabelek 1852 1915 der in Kromeriz als Gymnasiallehrer wirkte wurde zur Veranschaulichung der Erdrotation unter der Kuppel ein Foucaultsches Pendel aufgehangt Architektur Bearbeiten nbsp Stuck und DeckenmalereiDer Bau besteht aus einem grossen zentralen Saal der von einer Kuppel uberspannt wird und an den sich acht Raume anschliessen Vier Raume sind als Grotten angelegt und mit farbigem Stuck Steinen und Hunderten von Muscheln die aus einem Teich in der Nahe von Brunn stammen ausgeschmuckt Ursprunglich gab es in jeder Grotte einen Springbrunnen mit einer von Michael Mandik geschaffenen Skulptur eines Satyrn Die Wande der vier Steinchenraume sind mit Mosaiken bunter Steine verkleidet die Decken sind mit Stuck und Malereien verziert Mittels einer nicht mehr vorhandenen Wassermaschine konnten Besucher uber Dusen die im Fussboden eingelassen und hinter dem Gesims der Kuppel versteckt waren unverhofft mit Wasser bespritzt werden Deckenmalerei BearbeitenDas Gewolbe der Kuppel ist in acht Felder gegliedert auf denen Episoden aus den Metamorphosen des Ovid dargestellt sind Auf einer Szene ist die Nymphe Syrinx zu sehen die zum Schutz vor den Nachstellungen des Hirtengottes Pan in Schilfrohr verwandelt wird In der folgenden Szene wird Ganymed durch den in einen Adler verwandelten Zeus auf den Olymp entfuhrt Daneben entfuhrt Zeus in Gestalt eines Stiers Europa Perseus der Sohn des Zeus befreit die athiopische Konigstochter Andromeda und Pluto der Herrscher der Unterwelt raubt Proserpina die Tochter der Ceres Auf zwei weiteren Szenen entfuhrt der Gott Saturn in Gestalt eines Hengstes Philyra die Tochter des Okeanos und der Kentaur Nessos entfuhrt Deianeira die Frau des Herakles Die Darstellung der Apotheose des Aeneas schliesst den Kreis nbsp Deckenmalerei der Kuppel nbsp Syrinx wird in Schilfrohr verwandelt links Entfuhrung Ganymeds rechts nbsp Zeus entfuhrt in Gestalt eines Stiers Europa links Perseus befreit Andromeda Mitte Pluto entfuhrt Proserpina rechts nbsp Saturn entfuhrt Philyra links Nessos entfuhrt Deianeira Mitte Aeneas wird in den Gotterhimmel aufgenommen rechts nbsp Apollo und DianaDas Deckengemalde im Vorraum stellt die Geschwister Apollo und Diana dar In den kleineren Szenen sieht man Putten die Pfeile und einen Bogen in Handen halten Die ovalen Bilder weisen allegorische Darstellungen auf Eine in einen goldfarbenen Umhang gehullte und mit Getreideahren und Fullhorn dargestellte Frau kann als Sinnbild des Uberflusses verstanden werden Die Darstellung einer Frau mit Krone und Szepter und einem Fullhorn das von Schmuck und Goldmunzen uberquillt ist eine Allegorie des Reichtums Eine Frau die zwei Schlangen in ihren Handen halt steht fur die Tugend der Klugheit Eine weibliche Figur mit aufgedunsenem Gesicht und einem Krug in der Hand soll das Laster der Trunksucht symbolisieren nbsp Allegorie des Uberflusses nbsp Allegorie des Reichtums nbsp Allegorie der Klugheit nbsp Allegorie der TrunksuchtLiteratur BearbeitenLenka Kresladova Der Blumengarten in Kromeriz Nationales Denkmalpflege Institut Hrsg Kromeriz 2015 ISBN 978 80 87231 34 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rotunde Blumengarten Kromeriz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Erzbischofliches Schloss und Gartenanlagen in Kromeriz Die Rotunde Arcibiskupsky zamek a zahrady v KromeriziEinzelnachweise Bearbeiten Gardens and Castle at Kromeriz UNESCO world Heritage Center englisch 49 29711 17 38079 Koordinaten 49 17 49 6 N 17 22 50 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rotunde Blumengarten Kromeriz amp oldid 207087111