www.wikidata.de-de.nina.az
Der Rollenbergtunnel ist ein 3 303 Meter langer Eisenbahntunnel der Schnellfahrstrecke Mannheim Stuttgart nordostlich von Bruchsal Im Tunnel durchfahrt die Strecke in sudostlicher Richtung die Hohenrucken Rollenberg Eisenhut und Spiegelberg 2 RollenbergtunnelRollenbergtunnelDas Nordwestportal des RollenbergtunnelsNutzung EisenbahntunnelVerkehrsverbindung Schnellfahrstrecke Mannheim StuttgartOrt Bruchsal KraichtalLange 3303 mAnzahl der Rohren 1Querschnitt rund 85 m max 210 m 1 Grosste Uberdeckung 63 mBauBauherr Deutsche BundesbahnBaukosten 106 Mio DMBaubeginn 12 Juli 1984Fertigstellung 1987 1 BetriebBetreiber DB NetzFreigabe 2 Juni 1991LageRollenbergtunnel Baden Wurttemberg KoordinatenNordwestportal 49 8 45 5 N 8 37 18 5 O 49 145972 8 621806Sudostportal 49 7 25 5 N 8 39 7 9 O 49 12375 8 652194Die Rohre wird von Personenfern und Guterzugen mit bis zu 250 km h befahren Eine markante Besonderheit ist das Nordwestportal das durch die hier befindliche Abzweigstelle Bruchsal Rollenberg drei Gleise aufnimmt Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 1 1 Geologie 2 Geschichte 2 1 Planung 2 2 Bau 2 3 Betrieb 3 Technik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVerlauf Bearbeiten nbsp Nordwestportal mit einfuhrenden Strecken Blick Richtung Sudosten nbsp Nordwestportal des Rollenbergtunnels April 2006 Die Rohre ist einer von drei Tunneln der Neubaustrecke die auf dem Gebiet der Gemarkung Bruchsal verlaufen 3 Das Nordwestportal liegt zwischen Bruchsal und Ubstadt Weiher das Sudostportal zwischen Bruchsal und Kraichtal Beiden Portale sind Voreinschnitte vorgelagert 2 Die Trasse verlauft zwischen den Streckenkilometern 45 18 und 48 48 4 in sudostlicher Richtung auf rund drei Kilometern Lange in einer Geraden die zum Sudostportal hin in eine Linkskurve von 7 500 m Radius ubergeht 2 Der Tunnel liegt in einem Bereich der Strecke in dem diese um 130 m Hohenmeter vom Rheintal in den Kraichgau in sudostlicher Richtung ansteigt 5 Auch in der Rohre steigt die Gradiente zum Sudostportal hin durchgangig mit 12 5 Promille um rund 41 Hohenmeter an 2 Die Uberdeckung liegt zwischen rund 6 und 63 m 2 4 Eine Besonderheit ist die am Nordwestportal bei km 45 3 liegende Abzweigstelle Bruchsal Rollenberg Von der zweigleisigen Strecke munden hier drei Gleise von der Bahnstrecke Mannheim Heidelberg Karlsruhe ein Vor dem Nordwestportal liegen funf Gleise die sich im Portalbereich auf drei Gleise verengen zwei Neubaustrecken Streckengleise und das in das sudwestliche Gleis einfuhrende Gleis aus Richtung Bruchsal Heidelberg Kurz darauf fadelt das dritte Gleis in das sudwestliche Streckengleis ein Das Nordwestportal des Rollenbergtunnels ist das einzige Eisenbahntunnelportal in Deutschland mit drei Gleisen am Irlahulltunnel und Frankfurter Kreuz Tunnel werden vier erreicht Mit einem Querschnitt von 210 m 6 ist es daruber hinaus eines der grossten Tunnelportale an einer deutschen Schnellfahrstrecke Im Tunnel liegt beim Streckenkilometer 47 3 die Uberleitstelle Bruchsal Eisenhut Geologie Bearbeiten Im Tunnel werden in sudostlicher Richtung die geologischen Formationen des Muschelkalks des Lettenkeupers sowie im Gipskeuper Grabfeld Formation Schichten von Grundgips dem Bochinger Horizont und Dunkelroter Mergel durchfahren Der Muschelkalk ist uberwiegend aus hartem Kalkstein und Dolomit aufgebaut 2 Die Durchfahrung des Gipskeupers der bei Beruhrung mit Wasser stark aufquillt erforderte ein besonderes Bauverfahren mit einer Knautschzone in der Tunnelsohle das beim Rollenbergtunnel weltweit erstmals zur Anwendung kam 7 Geschichte BearbeitenPlanung Bearbeiten In der Planungsphase lag das Bauwerk in den Planfeststellungsabschnitten 6a Ubstadt Weiher Streckenkilometer 43 736 bis 47 775 und 6b Bruchsal km 47 775 bis 51 085 8 Nach dem Planungsstand von 1973 sollten im Anschluss an eine Uberquerung der Bundesstrasse 3 zwei 2 4 km und 0 7 km lange Tunnel entstehen Eine hohenfreie Verknupfung der Neubaustrecke mit der Rheintalbahn war vorgesehen Diese Verbindungskurve sollte teilweise ebenfalls in Tunneln gefuhrt werden 9 Das Planfeststellungsverfahren im Abschnitt 6a wurde im November 1976 eingeleitet Am 16 Mai 1979 wurde ein neues Planfeststellungsverfahren eroffnet Die 75 erhobenen Einwendungen wurden am 23 November 1981 erortert Am 10 Marz 1983 legte das Regierungsprasidium seine Stellungnahme vor Gegen den Planfeststellungsbeschluss vom 29 April 1983 wurden zwei Klagen erhoben Er wurde am 19 Dezember 1983 rechtskraftig 8 Im Abschnitt 6b wurde der Planfeststellungsverfahren zunachst im April 1975 eingeleitet Am 20 Februar 1981 wurde ein neues Planfeststellungsverfahren eroffnet Die 68 erhobenen Einwendungen wurden am 15 September 1981 erortert Am 7 Juni 1982 legte das Regierungsprasidium seine Stellungnahme vor bevor am 16 September 1982 der Planfeststellungsbeschluss erging gegen den drei Klagen erhoben wurden Der Beschluss wurde am 28 Oktober 1985 rechtskraftig 8 Bereits 1983 war das Bauwerk mit seiner spater realisierten Lange von 3303 m geplant gewesen 10 Bau Bearbeiten Dem Bau des Fahrtunnels ging zunachst ein Probevortrieb voraus Ab Juni 1980 wurde dazu zunachst ein 23 m Zugangsschacht von 4 m Durchmesser im Rohrbachtal km 47 660 angelegt Von dessen Ende wurde zunachst eine 38 m lange Kaverne von 60 m Querschnitt in sudostlicher Richtung als Kalotte des spateren Tunnels aufgefahren Die Baukosten fur diesen ersten Abschnitt lagen bei 1 5 Millionen D Mark 2 Ab Oktober 1982 wurde beidseitig aus demselben Schacht ein insgesamt 1 575 m langer Erkundungsstollen von 12 m bzw 19 m Querschnitt Hufeisenprofil in der Sohle des spateren Tunnels angelegt Dieser Stollen diente auch der Entwasserung des Gebirges und erreichte an seinem sudostlichen Ende das spatere Portal An zwei 80 bzw 100 m langen Abschnitten an der Stelle grosser und kleinster Uberdeckung wurden Grossraume mit einem Ausbruchsquerschnitt von bis zu 150 m angelegt um Erfahrungen fur den Hauptvortrieb zu sammeln In einem dieser Grossraume wurde ein Fensterstollen angelegt der spater als dritter Angriffspunkt fur den Tunnelvortrieb genutzt wurde Dieser zweite Abschnitt nahm 23 Monate Bauzeit in Anspruch und kostete 15 0 Millionen D Mark 2 Fur den nordlichen Voreinschnitt wurden zunachst 700 000 m Material ausgehoben 11 Am 12 Juli 1984 wurde der eigentliche Fahrtunnel durch die Tunnelpatin Ursula Spath Ehefrau des baden wurttembergischen Ministerprasidenten Lothar Spath angeschlagen 12 Zwischen Oktober 1984 2 und Mai 1987 folgte der eigentliche Vortrieb Dabei wurden 430 000 m Massen ausgebrochen 4 Der Tunnel wurde von beiden Portalen und einem Fensterstollen von dort in beiden Richtungen 2 in Spritzbetonbauweise 2 bergmannisch vorgetrieben 5 Wahrend in den Schichten des Gipskeupers im mittleren und ostlichen Vortrieb das Material uberwiegend mit Tunnelbaggern mit Abschlagslangen von 1 20 m ausgebrochen wurde wurde in den Schichten des Muschelkalks Abschnitt West ein Sprengvortrieb mit 2 50 m langen Sprengungen je Abschlag durchgefuhrt Der Ausbruchsquerschnitt lag zwischen 114 und 260 m der Nutzquerschnitt liegt zwischen 82 und 92 m bzw 210 m Westportal Insgesamt wurden rund 430 000 m Material ausgebrochen Je nach Gebirgsverhaltnissen wurde zunachst eine 15 bis 30 cm dicke Spritzbetonschale hergestellt Die Betonierung der zwischen 40 und 120 cm Nordwestportal dicken Innenschale erfolgte in Blocken von jeweils 11 m Lange 2 nbsp Blick aus dem Nordwestportal vor Fertigstellung der StreckeAnfang 1986 hatte der Einbau der Innenschale vom Sudostportal an bereits begonnen Auf der Nordwestseite lief noch der Vortrieb 13 Die Baukosten des Tunnels lagen bei 106 Mio D Mark Preisstand 1980er Jahre 4 Mit dem Bau beauftragt war die ARGE Rollenbergtunnel aus den Unternehmen Bilfinger Berger C Baresel Ed Zublin Hochtief und Harsch 14 Betrieb Bearbeiten In der Nacht zum 18 November 2018 simulierten uber 900 Krafte die Entgleisung eines Intercity Express im Rollenbergtunnel An der grossten Katastrophenschutzubung des Jahres in Baden Wurttemberg nahmen auch zwei Rettungszuge der Deutschen Bahn teil Zudem wurde die Patientenaufnahme und deren Weiterversorgung in der Furst Stirum Klinik geprobt 15 16 Im Juni 2020 wurden Weichen im Tunnel eingebaut 17 Technik BearbeitenDas drei Gleise aufnehmende Nordwestportal misst eine lichte Breite von rund 24 m Der anschliessende Ubergang in das zweigleisige Regelprofil erfolgt auf einer Lange von 250 m in einem Trompetenbauwerk 2 Die bruchigen Felswande im Voreinschnitt des Tunnels wurden mit rund 6 000 m Betongitterwanden gesichert fur die aus asthetischen Grunden eine Sonderkonstruktion entwickelt worden war 1 Oberhalb des Nordwestportals befinden sich GSM und LTE Basisstationen der drei Netzbetreiber Diese versorgen nicht nur uber Antennen oberhalb des Portals den unmittelbar anschliessenden Gleisbereich sondern auch uber eine Repeateranlage mit Glasfaseranbindung zu den Remote Units den Rollenbergtunnel ausserdem den Tunnel Forst den Altenbergtunnel den Neuenbergtunnel und den Simonsweingartentunnel Die Versorgung des Tunnels mit GSM R erfolgt uber Basisstationen an beiden Tunnelportalen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rollenbergtunnel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag und Bildergalerie auf eisenbahn tunnelportale deEinzelnachweise Bearbeiten a b c Meldung NBS Mannheim Stuttgart grosster Tunnel Voreinschnitt fertiggestellt In Die Bundesbahn Jg 65 Nr 5 1989 ISSN 0007 5876 S 445 a b c d e f g h i j k l m Deutsche Bundesbahn Rollenbergtunnel Broschure vier Seiten ohne Ort ohne Jahr ca 1985 NBS M S Neuenbergtunnel im Rohbau fertig In Die Bundesbahn Jahrgang 65 1989 Heft 7 ISSN 0007 5876 S 591 a b c d Ernst Rudolph Eisenbahn auf neuen Wegen Hannover Wurzburg Mannheim Stuttgart Hestra Verlag Darmstadt 1989 ISBN 3 7771 0216 4 S 60 a b Jurgen Horstel Marcus Niedt ICE Neue Zuge fur neue Strecken Orell Fussli Verlag Zurich Wiesbaden 1991 ISBN 3 280 01994 X S 22 Meldung NBS Mannheim Stuttgart grosster Tunnel Voreinschnitt fertiggestellt In Die Bundesbahn 5 1989 S 445 Hochgeschwindigkeitszeitalter ruckt naher In Die Bahn informiert Heft 1 1989 S 4 8 a b c Erich Fein Neubaustrecke Mannheim Stuttgart Inbetriebnahme im Rheintal In Die Bundesbahn Heft 5 1987 S 381 393 Deutsche Bundesbahn Zentrale Transportleitung Erlauterungsbericht zur Planung der Neubaustrecke Mannheim Stuttgart Oktober 1973 Aktenzeichen 400a 411a 4002 4123 Nv Mhm Stg S 8 Ubersichtskarte Vortrassierung und Lageplan Blatt 4 verfugbar am Generallandesarchiv Karlsruhe Neubaustrecke Mannheim Stuttgart Ubersichtskarte 1 100 000 Stand von Januar 1983 Deutsche Bundesbahn Hrsg Verknupfung Ubstadt Weiher Erdarbeiten Datenblatt zwei A4 Seiten ohne Jahr ca 1986 Hans Wolfgang Scharf Die Eisenbahn im Kraichgau Eisenbahngeschichte zwischen Rhein und Neckar EK Verlag Freiburg Breisgau 2006 ISBN 3 88255 769 9 S 201 Projektgruppe M S der Bahnbauzentrale Hrsg Neubaustrecke Mannheim Stuttgart Ein Konzept fur uns alle 28 seitige Broschure von Januar 1986 Karlsruhe 1986 S 17 https pdffox com harsch 1919 1999 ein familienunternehmen in den ersten 80 jahren pdf free 647a6adba77c3 html Elija Ferrigno Grossubung mit 900 Teilnehmern im Bruchsaler Rollenbergtunnel Bruchsal probt den Ernstfall In kraichgau news de 22 Marz 2019 abgerufen am 27 November 2019 Christina Zapfel SCHLAFLOS IN BRUCHSAL ICE entgleist so lief die Grossubung In Bnn de 18 November 2018 abgerufen am 27 November 2019 Projekttagebuch Mannheim Stuttgart KW25 Nicht mehr online verfugbar In bauprojekte deutschebahn com Deutsche Bahn Juni 2020 archiviert vom Original am 16 Juni 2020 abgerufen am 16 Juni 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rollenbergtunnel amp oldid 238782259