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Dieser Artikel beschreibt einen Eisenbahntunnel der Schnellfahrstrecke Mannheim Stuttgart fur den gleichnamigen Tunnel der Wurttembergischen Schwarzwaldbahn siehe dort Der Tunnel Forst ehemals teil auch Forster Tunnel 1 ist ein 1724 m 2 langer Eisenbahntunnel der Schnellfahrstrecke Mannheim Stuttgart nordlich von Bruchsal Er liegt auf dem Gebiet der baden wurttembergischen Gemeinde Forst und tragt daher ihren Namen Tunnel ForstNutzung EisenbahntunnelVerkehrsverbindung Schnellfahrstrecke Mannheim StuttgartOrt ForstLange 1724 mAnzahl der Rohren 1Querschnitt 96 06 m BauBauherr Deutsche BundesbahnBaukosten 85 Mio DMBetriebBetreiber DB NetzFreigabe 2 Juni 1991LageTunnel Forst Baden Wurttemberg KoordinatenNordwestportal 49 10 1 7 N 8 34 17 6 O 49 167132 8 571562Sudostportal 49 9 40 7 N 8 35 36 8 O 49 161312 8 593551 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Verlauf 1 1 Querschnitt 2 Geschichte 2 1 Planung 2 2 Bau 2 3 Betrieb 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLage und Verlauf BearbeitenDer Tunnel an den sich beidseitig Trogbauwerke anschliessen liegt nordlich der Gemeinde Forst und verlauft in sudostlicher Richtung Die Trasse verlauft im westlichen Trog und weiten Teilen des Tunnels zunachst gerade und geht Richtung Osten in eine Rechtskurve uber in der auch das ostliche Trogbauwerk liegt Auf den ersten Tunnelmetern in der Nahe des Nordwestportals unterquert das Bauwerk dabei zunachst die Bundesautobahn 5 etwa 500 m nordlich der Raststatte Bruchsal Im weiteren Verlauf wird auch die Kreisstrasse K3524 unterquert 3 An den 1726 46 m langen Tunnel schliessen sich 993 66 m westlich 39 751 bis 40 747 4 bzw 504 06 m ostlich km 42 473 bis 42 978 4 lange Trogbauwerke an Die Gesamtlange des Bauwerks betragt damit 3 22 km 3 Die Trasse verlauft auf den ersten 173 Metern des Nordtrogs bis km 39 924 in einem Ubergangsbogen aus einem Radius von 6845 m in eine Gerade Im Tunnel schliesst sich ab km 41 045 zunachst ein Ubergangsbogen an der bis km 41 360 in einen Rechtsbogen von 7000 m Radius ubergeht der bis zum Bauwerksende beibehalten wird 4 Die Gradiente verlauft auf den 819 m vor dem Beginn des westlichen Trogs zunachst in einer Steigung von 0 93 Promille Daran schliesst sich ein Gefalle von 10 1 Promille auf einer Lange von 1120 m an das bis in die ersten Meter des Tunnels km 40 857 reicht Darauf folgt eine Steigung von 2 57 Promille auf einer Lange von 1473 m Kurz vor dem Ende des Tunnels am Ubergang zum ostlichen Trog beginnt in km 42 330 eine 694 m lange Steigung von 12 4 Promille Ostlich schliesst sich ab km 43 025 eine 404 m lange Steigung von 2 5 Promille an Der Beginn der beiden Trogbauwerke liegt jeweils auf einer Hohe von 110 m das Westportal auf 98 m das Sudportal auf 102 m 4 Querschnitt Bearbeiten Das Bauwerk weist eine lichte Breite von 12 30 m und eine lichte Hohe von 7 81 m auf Die Sohlstarke liegt bei 1 0 m die der Wande und Decke bei 70 bzw 90 cm 3 Die Bodenplatte ist mit 16 m tiefen Stahltragern verankert und sichert das Bauwerk gegen Auftrieb 5 Die Uberdeckung liegt bei rund 2 m 3 Geschichte BearbeitenPlanung Bearbeiten Nach dem Planungsstand von 1973 sollte die Trasse im Bereich von Forst in einem Einschnitt gefuhrt werden Die B 36 wie auch die projektierte B 35 sollten unterfahren und die Bundesautobahn uberquert werden Sudwestlich von Hambrucken km 38 5 sollte daruber hinaus ein Betriebsbahnhof entstehen 6 Das Planfeststellungsverfahren im Abschnitt 5b Forst Streckenkilometer 40 438 bis 43 736 wurde im April 1975 eingeleitet 7 Am 6 Mai 1976 beantragte die Gemeinde Forst beim Regierungsprasidium Karlsruhe den fur 30 Mai anberaumten Erorterungstermin aufzuheben und ein Raumordnungsverfahren zu eroffnen um unter anderem die Trassierung der Neubaustrecke zu regeln Der Erorterungstermin fand wie geplant statt 8 Am 9 Juli 1979 wurde ein neues Planfeststellungsverfahren im Abschnitt 5b eingeleitet Die 129 vorgebrachten Einwendungen wurden am 28 Juni gleichen Jahres erortert Die Stellungnahme des Regierungsprasidiums wurde am 1 Marz 1982 vorgelegt Gegen den Planfeststellungsbeschluss vom 27 April 1982 wurden funf Klagen erhoben Er wurde am 1 Juni 1984 rechtskraftig 7 1983 war das Bauwerk je nach Quelle mit einer Lange von 1 719 m 9 oder 1 727 m 10 geplant gewesen Mitte 1985 lag die geplante Lange bei 1 727 m 1 Das Bauwerk ist topographisch unnotig An Stelle einer oberirdischen Streckenfuhrung in Dammlage entschied sich die Deutsche Bundesbahn aus mehreren Grunden fur die aufwendigere Tunnellosung Zum einen sollte die Gemeinde nicht von einem nordlich liegenden Naherholungsgebiet abgeschnitten und die Immissionswerte reduziert werden Ferner sollten die Ausdehnungsmoglichkeiten der bereits durch die A5 im Westen die Bundesstrasse 35 im Suden sowie die Rheintalbahn im Osten raumlich beschrankten Gemeinde nicht zusatzlich durch die nordlich verlaufende Bahnlinie eingeschrankt werden 3 Vor der Ausschreibung wurden verschiedene Varianten zum Bau des Tunnels gepruft und das gewahlte Verfahren als wirtschaftlichste Losung ermittelt 3 Bau Bearbeiten Die Bauarbeiten begannen 1983 11 Der Tunnel ging als zweiter Tunnel der Strecke nach dem Pfingstbergtunnel in Bau 9 Wahrend das Grundwasser etwa einen Meter unter Gelandeoberkante anstand war die rund 20 m breite Baugrube bis zu einer Tiefe von 12 m auszuheben Eine Grundwasserabsenkung kam auch aufgrund des hochdurchlassigen Bodens nicht in Betracht 3 Diesen Umstanden ist ein ausserordentlich aufwandiges Bauverfahren geschuldet Die Baugrube wurde segmentweise in Langen von rund 80 m 3 ausgehoben eine Schale aus Unterwasserbeton erstellt das Segment schliesslich mit Spundwanden abgedichtet und anschliessend trockengelegt Auf Ruttel Injektionspfahlen wurde schliesslich die Tunnelrohre aus wasserundurchlassigem Beton errichtet 12 Fur jeden der Abschnitte waren etwa sechs Wochen Bauzeit erforderlich Der eigentliche Fahrtunnel wurde darauf aufbauend aus Fertigteilen von 8 80 m Lange errichtet die mit verschweissten Kautschukfugen miteinander wasserdicht verbunden wurden 11 In der Fachwelt erhielt die Baustelle den Titel Europas langstes U Boot 12 13 11 Insgesamt wurden rund 541 000 m Massen ausgehoben und rund 192 000 m wieder verfullt 3 Die aus der Baugrube ausgehobenen Sand und Kiesmassen wurden dabei teilweise auch fur die Herstellung des Tunnelbetons verwendet 5 Das Bauwerk wurde in 367 Blocken von je 8 80 m Lange betoniert 3 1985 wurde mit einer Investitionssumme von 83 Millionen DM fur den Tunnel gerechnet 11 Die Baukosten ohne die Kosten der notwendigen Rekultivierung belaufen sich auf 85 Millionen DM rund 45 Millionen Euro Preisstand etwa 1991 2 Eine Quelle von 1985 gibt diesen Wert als Vergabesumme an 3 Etwa 90 Menschen waren wahrend der Bauphase auf der Baustelle beschaftigt 3 Betrieb Bearbeiten Im Juli 2020 wurden die Weichen am Tunnel erneuert 14 Weblinks BearbeitenEintrag uber Tunnel Forst bei Structurae Datenblatt auf den Seiten von Krebs und Kiefer Bilder der Portale bei eisenbahn tunnelportale deEinzelnachweise Bearbeiten a b Deutsche Bundesbahn Projektgruppe Mannheim Stuttgart Hrsg Streckenkarte Neubaustrecke Mannheim Stuttgart 1 100 000 Faltkarte Karlsruhe Juni 1985 a b Horst J Obermayer Neue Fahrwege fur den InterCityExpress In Herrmann Merker Hrsg ICE InterCityExpress am Start Hermann Merker Verlag Furstenfeldbruck 1991 ISBN 3 922404 17 0 S 57 69 a b c d e f g h i j k l Deutsche Bundesbahn Hrsg Tunnel Forst 22 seitiges Leporello Karlsruhe 1985 a b c d Deutsche Bundesbahn Neubaustrecke Mannheim Stuttgart Tunnel Forst Gesamtubersicht km 39 751 42 978 Dokument vom 26 Juli 1982 mit Anderungen bis 11 Juni 1985 Aktenzeichen 48N 84 Nbn M S 3 801 verfugbar am Generallandesarchiv Karlsruhe a b Projektgruppe M S der Bahnbauzentrale Hrsg Neubaustrecke Mannheim Stuttgart Ein Konzept fur uns alle 28 seitige Broschure von Januar 1986 Karlsruhe 1986 S 15 Deutsche Bundesbahn Zentrale Transportleitung Erlauterungsbericht zur Planung der Neubaustrecke Mannheim Stuttgart Oktober 1973 Aktenzeichen 400a 411a 4002 4123 Nv Mhm Stg S 7 f verfugbar am Generallandesarchiv Karlsruhe a b Erich Fein Neubaustrecke Mannheim Stuttgart Inbetriebnahme im Rheintal In Die Bundesbahn Heft 5 1987 S 381 393 Werner Hagstotz Betroffenheit und kollektives Handeln im landlichen Raum Verlag Haag Herchen Frankfurt am Main 1981 ISBN 3 88129 475 9 S 270 f a b Belter Grosse Fortschritte beim Bau der Tunnel fur die Neubaustrecken In Der Eisenbahningenieur 34 1983 Heft 12 S 661 f Neubaustrecke Mannheim Stuttgart Ubersichtskarte 1 100 000 Stand von Januar 1983 a b c d Taucher beim Tunnelbau In Die Bahn informiert ZDB ID 2003143 9 Heft 3 1985 S 7 f a b Heinz Durr Knut Reimers Hrsg Hochgeschwindigkeitsverkehr 1 Auflage Hestra Verlag 1991 ISBN 3 7771 0234 2 Jahrbuch des Eisenbahnwesens Band 42 S 119 Hans Wolfgang Scharf Die Eisenbahn im Kraichgau Eisenbahngeschichte zwischen Rhein und Neckar EK Verlag Freiburg Breisgau 2006 ISBN 3 88255 769 9 S 196 KW29 In bauprojekte deutschebahn com Deutsche Bahn 20 Juli 2020 archiviert vom Original am 25 August 2020 abgerufen am 25 August 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tunnel Forst amp oldid 236797578