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Rihheri auch Rihhari Richer aus der bairischen Adelsfamilie der Wilhelminer war von ca 825 bis 860 Graf im Bairischen Ostland Seine Grafschaft mit dem Zentrum Steinamanger befand sich im frankischen Oberpannonien 1 und war ungefahr durch die Flusse Zobernbach Guns Raab Rabnitzbach Pinka und Lafnitz begrenzt 2 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Die Frankische Grafschaft Steinamanger 3 Christianisierung 4 Amtsenthebung 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenRihheris Mutter hiess Christina Sein Vater war einer der Sohne des Toto von Holzen Sein altester Bruder war Engilhart Sein Bruder Ascri war capellanus und unter anderem bei Grossschwindau begutert Rihheri war mit Hiltisnot verheiratet 1 Die Frankische Grafschaft Steinamanger BearbeitenVermutlich wurde er bereits vor 825 mit der Verwaltung der Grafschaft Steinamanger beauftragt die dem Prafekten des bairischen Ostlandes unterstand Als Grenzgraf war er fur die Verteidigung der ostfrankischen Ostgrenze zu Grossmahren und dem Grossbulgarischen Reich zustandig Das Gebiet war Teil des ehemaligen Awarenreiches das Karl der Grosse um 800 erobert und in das Frankenreich eingegliedert hatte Zwischen ca 805 und 825 bestand noch das den Franken tributpflichtige Awaren Khaganat zwischen Carnuntum und Steinamanger Die Einsetzung Rihheris steht daher auch in Zusammenhang mit der Auflosung des Awaren Khaganats denn die Verwaltung dieses Gebietes wurde damals unter unmittelbare frankische Hoheit gestellt 3 Kirchlich unterstand die Grafschaft ab 830 der Diozese Salzburg Die militarische Gefehlsgewalt lag aber auch danach bei Rihheri Ausserdem war er als Bindeglied zum Prafekten des bairischen Ostlandes militarisch dem Moosburger Fursten Pribina formell als Oberbefehlshaber zur Seite gestellt Daher war es notig dass er in Pribinas Furstentum Privatgut erwarb Dies geschah auf dem Weg des Tausches und bewirkte dass umgekehrt der Moosburger Furst auch Guter in der Grafschaft Rihheris zu Eigen hatte 2 Der Sitz seiner Grafschaft befand sich etwas ausserhalb des heutigen Stadtgebietes von Steinamanger 4 Sudlich und sudostlich grenzte seine Herrschaft an das Plattensee Furstentum von Pribina und Kocel westlich an die Karantanische Grafschaft im Norden an die Donaugrafschaft Vom 15 September 844 stammt die erste und einzige uberlieferte urkundliche Nennung der Grafschaft Steinamanger unter dem Grafen Rihheri Es handelt sich dabei um eine Schenkungsurkunde Konig Ludwigs des Deutschen an den Priester Dominicus worin er ihm Guter zu Brunnaron am Zobernbach an der Grenze der Donaugrafschaft des ostmarkischen Prafekten Ratpot und der Grafschaft Steinamanger Rihheris zum Geschenk vermacht 5 Christianisierung BearbeitenVon Baiern aus wurde zu jener Zeit aus eine umfassende Christianisierung der ehemaligen Awarengebiete durchgefuhrt In kirchlicher Hinsicht unterstand Rihheris Grafschaft dem Bischof von Salzburg 6 Vor 830 ist in der Grafschaft hochstens ein Presbyter anzunehmen 830 legte Konig Ludwig der Deutsche im Zuge einer kirchlichen Reorganisation die Raab als kirchliche Grenze zwischen Salzburg sudlich der Raab und Passau nordlich der Raab fest 3 Danach unterstand die Grafschaft dem Presbyter des Plattensee Furstentums dessen Priester Dominicus in der Steinamanger Grafschaft bei Brunnaron ausgestattet wurde Nach dem Tod des Dominicus durfte die Grafschaft einen eigenen Diakon bekommen haben dem die Priester der einzelnen Kirchen unterstanden In Rihheris Grafschaft entstanden vorwiegend in der Zeit zwischen 850 und 879 hochstwahrscheinlich die ersten Kirchen meist Salzburgischer Patronanz von Pilgersdorf Ecclesia Minigonis Pinkafeld Ecclesia Erinperti prespyteri Meszlen Kukmirn Prostrum St Rupprecht Ussitin Businiza Sabaria Ablanza und moglicherweise St Veit 2 Amtsenthebung BearbeitenIn den spaten 850er Jahren geriet Rihheri zwischen die Fronten in den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Konig Ludwig dem Deutschen und seinem Sohn Karlmann Im Jahre 860 wurde Rihheri durch den neuen Prafekten des Ostlandes Karlmann seines Amtes enthoben Er gehorte damit zu einer Reihe von Grafen die Ludwig eingesetzt hatte und die sein Sohn Karlmann zwischen 857 und 860 durch eigene Gefolgsleute ersetzte Der Konig hingegen versuchte durch umfangreiche Schenkungen an die Reichskirche seine Position zu starken Am 20 November 860 schenkte Ludwig die Stadt Steinamanger der Erzdiozese Salzburg Rihheri zog sich nach seiner Absetzung ins Exil zuruck 1 Sein Nachfolger als Graf in Steinamanger wurde Odalrich 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Michael Mitterauer Karolingische Markgrafen im Sudosten Frankische Reichsaristokratie und bayerischer Stammesadel im osterreichischen Raum Verlag Hermann Bohlaus Nachf Graz Wien Koln 1963 a b c Alfred Ratz Pfarrnetzentwicklung und Karolingerzeit im sudburgenlandischen Raum Heft 10 der Burgenlandischen Forschungen Hrsg Bgld Landesarchiv Eisenstadt 1950 a b Herwig Wolfram Salzburg Bayern Osterreich Die Conversio Bagoarium et Carantanorum und die Quellen ihrer Zeit Verlag Oldenbourg Wien Munchen Oldenbourg 1996 a b Uta von Freeden Herwig Friesinger Egon Wamers Hrsg Glaube Kult und Herrschaft Phanomene des Religiosen Kolloquien zur Vor und Fruhgeschichte Band 12 Romisch Germanische Kommission des Deutschen Archaologischen Instituts Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 7749 3663 8 S 400ff RI I n 1379 Schenkung Ludwigs des Deutschen an Dominicus auf der Website Regesta Imperii Franz Greszl Tausend Jahre deutsches Leben im Karpatenraum Eine kirchen und geistesgeschichtliche Untersuchung Unsere Post Stuttgart 1971 S 11ff PersonendatenNAME RihheriKURZBESCHREIBUNG Graf im Bairischen OstlandGEBURTSDATUM 9 JahrhundertSTERBEDATUM 9 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rihheri amp oldid 233212071