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Retzia capensis ist die einzige Art der Pflanzengattung Retzia Die Einordnung der Gattung war lange Zeit fraglich heute wird sie der Familie der Stilbaceae zugeordnet Die Art kommt ausschliesslich in der Kapregion Sudafrikas vor Der Gattungsname ehrt den schwedischen Naturforscher Anders Jahan Retzius 1742 1821 1 Retzia capensisRetzia capensisSystematikAsteridenEuasteriden IOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie StilbaceaeGattung RetziaArt Retzia capensisWissenschaftlicher Name der GattungRetziaThunb Wissenschaftlicher Name der ArtRetzia capensisThunb Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte und Samen 1 4 Weitere Merkmale 2 Okologie 3 Verbreitung und Standorte 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Retzia capensis sind schwach verzweigte Straucher mit einer Hohe von 60 bis 130 cm Die Zweige sind fest grob und stark und sind in der Jugend filzig oder fein filzig behaart wobei in der Lange und Dichte der Behaarung eine starke Variabilitat auftritt Die Sprossachse verzweigt monopodial An jungen Trieben sind deutliche longitudinale Rinnen zu erkennen die in einer Blattbasis enden An alteren Zweigen sind diese Blattnarben als mehr oder weniger deutliche Punkte ausgebildet Die Laubblatter stehen fur gewohnlich in Quirlen Diese bestehen an den dunnen Zweigen meist aus drei am Hauptstamm meist aus vier oder funf Blattern Die einfachen Blatter sind nebenblattlos aufsitzend ganzrandig und linealisch Die breiteste Stelle befindet sich nahe der Basis von wo aus sie sich zur stumpfen oder nahezu spitzwinkeligen Spitze hin verjungen Die Blattbasis liegt eng an den Zweigen an Die Grosse der Blatter variiert zwischen 30 3 mm bis hin zu mehr als 50 6 mm wobei sie an den Seitenasten kleiner in der blutentragenden Region am grossten sind Meist sind die Blatter nahezu unbehaart und vor allem an der Basis fein behaart jedoch sind die grosseren Blatter der blutentragenden Region oftmals bis auf die Blattspitze flaumartig behaart und an den Randern dicht flaumartig mit weisslich gefarbten Haaren besetzt Jedoch verliert sich auch diese Behaarung beim Altern der Blatter Der obere Teil der Blatter ist stark zur Unterseite hin umgebogen so dass sich auf der Blattunterseite auf jeder Seite des Blattrandes eine schmale Rinne bildet die als Kerbe das Blatt hinunterlauft In Trockenperioden schrumpfen die Blatter ein wobei aus der Rinne eine Art Rohre wird Blutenstande und Bluten Bearbeiten Die Blutenstande stehen dicht gedrangt an stark zuruckgebildeten Kurzsprossen die seitlich am Ende der Triebe stehen jedoch nicht bis ganz zur Spitze reichen die kontinuierlich weiterwachst Obwohl die Bluten dicht stehen erscheinen sie paarweise in den Achseln von kreuzgegenstandig stehenden dicht behaarten grossen Blattern An jedem der Kurzsprosse entwickeln sich nacheinander immer nur ein oder zwei Bluten auf einmal Sie stehen an nur etwa 1 mm langen weisslich behaarten Blutenstielen und sind von zwei Tragblattern umgeben Diese sind kleiner als die Laubblatter ahneln diesen jedoch stark Der blass gefarbte Kelch ist rohrenformig und verjungt sich an der Basis Die Kelchrohre ist 10 bis 13 mm lang die Basis ist unbehaart die mittleren und oberen Teile sind schwach flaumhaarig behaart Die Kelchzipfel sind 8 bis 12 mm lang spitzig linealisch lanzettlich und schwach flaumhaarig bis seidig behaart am Rand ist die Behaarung dichter und langer Die Krone ist rohrenformig hat einen Durchmesser von 6 bis 7 mm und eine Lange von 55 bis 65 mm Die funf dreieckig eiformigen Kronzipfel sind 8 bis 11 mm lang Die Knospendeckung ist klappig bis doppelt gefaltet klappig Die Kronrohre ist leuchtend rot bis orangerot gefarbt die Kronzipfel haben jedoch eine dunkle blau schwarze Farbung Diese dunkle Farbung wird jedoch an der Spitze durch eine weissliche Behaarung verdeckt Die Aussenseite der Krone ist leicht flaumartig behaart wird zur Basis jedoch nahezu unbehaart Die Staubfaden der funf Staubblatter stehen in den Bogen zwischen den Kronlappen und sind etwa 4 bis 5 mm lang Die ruckseitig dorsal fixierten Staubbeutel sind 2 5 bis 3 mm lang nach innen geneigt und nicht miteinander verwachsen Die beiden Theken sind in der oberen Halfte miteinander verwachsen die unteren Enden stehen mehr oder weniger auseinander Beide Enden sind abgestumpft Um die Basis des Fruchtknotens ist eine kreisformige gewellte Scheibe ausgebildet Der zweifruchtblattrige Stempel besitzt einen langen schlanken Griffel der bereits in der fruhen Bluhphase 10 mm und mehr uber die noch fast geschlossene Kronrohre hinaus steht Uber etwa ein Drittel der Hohe des Fruchtknotens ist eine vollstandige Scheidewand ausgebildet daruber sind die beiden Fruchtknotenfacher miteinander verbunden nur am ausseren Rand ist zwischen den Fachern eine Rippe ausgebildet Oberhalb der Mitte der Scheidewande sind die Plazenten angeordnet jeder sind je ein oder zwei herabhangende sowie eine aufwarts weisende Samenanlage zugeordnet so dass pro Fruchtknoten vier bis sechs Samenanlagen ausgebildet werden Fruchte und Samen Bearbeiten Die Fruchte sind longitudinal aufspringende Kapseln deren Oberflache oftmals stark gefaltet aber dennoch glatt ist Die Kapseln werden von einem lange ausdauernden Kelch umgeben Ausgereift haben die Kapseln eine Lange von 7 bis 9 mm oft aber auch kleiner Das Aufspringen der Kapsel beginnt fachspaltig an der Spitze reicht zunachst uber ein Drittel der Lange wo die Samenfacher oftmals zweilappig werden und scheidewandspaltig entlang eines longitudinalen Risses aufspringen Die Samen sind bis zu 6 mm lang langlich dreieckig und leicht kammartig Die Oberflache ist stark netzartig strukturiert Das gerade zylindrische Embryo ist von einem mehligen Endosperm umgeben Weitere Merkmale Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt n 14 displaystyle n 14 nbsp Zu den sekundaren Pflanzenstoffen zahlen verschiedene Iridoide Okologie BearbeitenDie Bluten von Retzia capensis werden grosstenteils durch Vogel bestaubt unter anderem wurde der Goldbrust Nektarvogel Anthobaphes violacea an den Bluten beobachtet Die protogynen Bluten der Pflanze besitzen schon in der fruhen Bluhphase einen verlangerten Griffel der weit uber die Krone hinaussteht wodurch die Wahrscheinlichkeit erhoht wird dass ein die Pflanze besuchender Vogel die feinen Narben beruhrt Spater ist die Krone weiter geoffnet so dass auch die nach innen gerichteten Staubbeutel uber die Kronrohre hinausstehen Verbreitung und Standorte BearbeitenRetzia capensis besitzt ein eingeschranktes Verbreitungsgebiet in den sudafrikanischen Distrikten Somerset West Caledon und Bredasdorp Im Westen und Nordwesten wird das Gebiet von den Bergen Helderbergs ehemals Hottentots Hollands begrenzt wachst von dort entlang des Klein River dem Houw Hoek Pass und der Babylon Towers Mountains bis in den Osten wo sie die Elandskoof Mountains erreichen und vom Bredasdorp Mountain begrenzt werden Sie wachst an Sandsteinhangen auf sandigen oder sandig steinigen Boden oftmals in der Nahe von Felsen In einigen Gebieten wird die Pflanze oftmals durch regelmassige Buschfeuer beeintrachtigt Sind die Intervalle zwischen den Feuern nicht zu kurz kann die Pflanze diese uberstehen Aus der uberdauernden Wurzelkrone dann treiben neue Triebe aus Literatur BearbeitenRolf Dahlberg Bent Juhl Nielsen Peter Goldblatt und J P Rourke Further Notes on Retziaceae Its Chemical Contents and Affinities In Annals of the Missouri Botanical Garden Volume 66 1979 S 545 556 online Einzelnachweise Bearbeiten Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Retzia capensis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Retzia capensis amp oldid 216536118