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Karl Friedrich Reinhold Niemeyer 25 November 1885 in Peckelsheim 24 Juli 1959 in Brackwede war ein deutscher Architekt und Stadtplaner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Zeit des Nationalsozialismus 1 2 Nachkriegsjahre 2 Auszeichnungen 3 Publikationen 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenReinhold Niemeyer studierte Architektur in Munchen und Bauingenieurwesen in Hannover und leistete wahrend des Ersten Weltkriegs seinen Kriegsdienst ab Nach Kriegsende ging er 1919 als preussischer Regierungsbaumeister und Baurat nach Oppeln 1 1922 wurde er Leiter der Wohnungsbaugesellschaft Oberschlesische Heimstatte 2 1927 wurde er zum Oberregierungsbaurat ernannt und war Leiter der Landesplanung der Provinz Oberschlesien Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Im April 1931 kandidierte er fur das Amt als Stadtrat fur Bauwesen in Frankfurt am Main konnte sich nach anfanglichen Schwierigkeiten gegen 72 Konkurrenten durchsetzen und loste den progressiveren Ernst May in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung ab Am 18 April 1933 trat er in die NSDAP Mitgliedsnummer 1 811 542 ein 3 1934 wurde er zum Vorsitzenden der Deutschen Akademie fur Stadtebau Reichs und Landesplanung DASRL ernannt Dieses Amt hatte er bis Ende des Zweiten Weltkriegs inne 1 Als er wegen seiner Alkoholsucht und einer Liebesaffare ins Gerede kam leitete Friedrich Krebs in seiner Funktion als Frankfurter Oberburgermeister ein Dienststrafverfahren mit dem Ziel der Amtsenthebung ein Niemeyer wurde 1936 suspendiert Im eingeleiteten Prufungsverfahren kam es zur Anhaufung von Vorwurfen Im Januar 1937 kam der Prufungsausschuss zu dem Ergebnis dass sich Be und Entlastungen die Waage hielten das Verfahren wurde gegen Zahlung einer Disziplinarbusse in Hohe von 1 000 Reichsmark und der Verfahrenskosten wegen Geringfugigkeit eingestellt Niemeyer trat 1938 von seinem Amt zuruck und entzog sich damit weiteren Entlassungsforderungen seitens Krebs Erfolglos bewarb er sich zwischenzeitlich auf eine Stelle als Landesplaner in der Kurmark Nach Verhandlungen zwischen Oberburgermeister Krebs dem Regierungsprasidenten in Wiesbaden Friedrich Pfeffer von Salomon den Ministerialbeamten in Berlin und dem Oberprasidenten der Provinz Brandenburg Emil Sturtz wurde Niemeyer Mitte 1938 auf die Stelle als Landesrat und Landesplaner der Provinz Brandenburg nach Berlin versetzt 3 Nebenamtlich ubernahm er 1940 die Stadtplanung von Prag in der Funktion als Prasident der Planungskommission fur die Hauptstadt Prag und Umgebung Mit der Ubernahme der Leitung einer Forschungs und Planungsabteilung fur die besetzten Ostgebiete auch Abteilung Technische Planung Ost 4 im Speerministerium im Jahr 1942 und zu diesem Zeitpunkt in seiner Funktion als Landesrat kam seine Planungsarbeit fur das Prager Gebiet zum Erliegen 2 Ab 1943 war er Abteilungsleiter in Albert Speers Arbeitsstab fur den Wiederaufbau bombenzerstorter Stadte mit dem Aufgabengebiet Raumordnung und Eisenbahnanlagen 3 Nachkriegsjahre Bearbeiten Nach Kriegsende ging er nach Brackwede von wo aus er freiberuflich Wiederaufbauplanungen fur mehrere durch Bombenangriffe zerstorte westfalische Stadte betrieb beispielsweise von 1946 bis 1950 als Chefplaner fur Paderborn und 1949 1950 fur Espelkamp 2 1 Im Herbst 1945 trat Niemeyer in Vertretung einiger Kollegen an Stephan Prager mit dem Wunsch der Neugrundung der DASRL heran dem dieser nach Abwagung dann 1946 durch Grundung der Deutschen Akademie fur Stadtebau und Landesplanung DASL nachkam 5 Beim Wiederaufbau Paderborns ging es ihm und den anderen Verantwortlichen vor allem um die Verwirklichung der Moglichkeiten des neuzeitlichen Stadtebaus basierend auf der Charta von Athen von 1933 Neben einer auf den motorisierten Individualverkehr zugeschnittenen Verkehrsplanung mit breiten Strassen und Parkplatzen in der Innenstadt sowie die Schaffung moglichst vieler Grun und Freiflachen spielte hierbei die Umgestaltung des westlichen Paderquellgebietes zu einer vielfaltig fur die Burger nutzbaren Grunflache eine tragende Rolle 6 Niemeyer gehorte zum sogenannten Anholter Kreis der sich auf Initiative von Rudolf Wolters und Friedrich Tamms erstmals im August 1947 auf der Burg Anholt zusammenfand Trotz Zusage erschien Niemeyer nicht zum ersten Treffen nahm aber am zweiten Treffen im August 1949 und am dritten und letzten Treffen 1950 teil Auszeichnungen BearbeitenBundesverdienstkreuz Steckkreuz verliehen am 4 Juli 1952 Cornelius Gurlitt Denkmunze der DASL 1957 2 Publikationen BearbeitenForderungen an ein kunftiges Planungs und Baurecht Otto Elsner Verlagsgesellschaft Berlin 1942 mit Carl Pirath Stadtebau und Nahverkehr Berichte zur Raumforschung und Raumordnung Band 8 K F Koehler Verlag Leipzig 1941 mit Rudolf Muller Landesplanungsgemeinschaft Brandenburg Denkschrift uber die Bildung eines Wasserverbandes der Spree Berlin 1939 Grossstadtprobleme Vortrag im Haus der Technik Essen 1935 Wohnungsfursorge Gesellschaft fur Oberschlesien Hrsg Oberschlesische Wohnungsnot Lindner Verlag Dusseldorf 1928 mit Geleitwort von Alfons Proske Literatur BearbeitenBettina Tuffers Der Braune Magistrat Personalstruktur und Machtverhaltnisse in der Frankfurter Stadtregierung 1933 1945 Studien zur Frankfurter Geschichte Band 54 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 2004 ISBN 3 7829 0558 X Reinhard Jaspert Hrsg Architektur Handbuch Moderner Architektur Safari Verlag Berlin 1957 Siehe auch BearbeitenReichsstelle fur Raumordnung Reichsarbeitsgemeinschaft fur Raumforschung Hochschularbeitsgemeinschaften fur RaumforschungWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Reinhold Niemeyer im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c Walther Killy Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie 2 Ausgabe Band 2 K G Saur Verlag Munchen 2005 ISBN 3 598 25032 0 S 461 a b c d Peter Knoch Vom Leitbild zum Argument Konzepte und Instrumente raumbezogener Planung in der Bundesrepublik Deutschland 1960 1990 Dissertation Fakultat fur Raumplanung der Universitat Dortmund 1999 a b c Der braune Magistrat Karl Friedrich Reinhold Niemeyer Stadt Frankfurt am Main 2005 Waltraud P Indrist Roland Rainer und die Drehscheibe Hannover Kontinuitaten von NS Netzwerken in Nordwestdeutschland nach 1945 In Wissenschaftliche Gesellschaft zum Studium Niedersachsens e V Hrsg In Wissenschaftliche Gesellschaft zum Studium Niedersachsens e V Hrsg Neues Archiv fur Niedersachsen Zeitschrift fur Stadt Regional und Landesentwicklung Bd 1 Kontinuitaten und Neuorientierungen Personelle Netzwerke niedersachsischer Raumwissenschaftler nach 1945 Nr 1 Wachholtz Kiel 2021 ISBN 978 3 529 06474 6 S 176 201 hier 182 183 Wolfgang Hofmann Raumplaner zwischen NS Staat und Bundesrepublik Zur Kontinuitat und Diskontinuitat von Raumplanung 1933 bis 1960 In Heinrich Mading Hrsg Wendelin Strubelt Hrsg Akademie fur Raumforschung und Landesplanung Hrsg Vom Dritten Reich zur Bundesrepublik Beitrage einer Tagung zur Geschichte von Raumforschung und Raumplanung Hannover 2009 S 40 Reinhold Niemeyer Planung und Durchfuhrung Grundgedanken In Stadt Paderborn Hrsg Ein Jahrzehnt Aufbau und Planung 1945 1955 Stuttgart 1955 S 4 11 Normdaten Person GND 137142277 lobid OGND AKS VIAF 44671792 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Niemeyer ReinholdALTERNATIVNAMEN Niemeyer Karl Friedrich Reinhold vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und StadtplanerGEBURTSDATUM 25 November 1885GEBURTSORT PeckelsheimSTERBEDATUM 24 Juli 1959STERBEORT Brackwede Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhold Niemeyer amp oldid 239205289