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Die reformierte Kirche im Ortsteil La Punt der Doppelortschaft La Punt Chamues ch im Oberengadin Kanton Graubunden Schweiz ist ein evangelisch reformiertes Gotteshaus unter dem Denkmalschutz des Kantons Graubunden Wegen ihres fur das Engadin untypischen Aussehens und des durchgehenden Barockstils mit Zwiebelturm wird sie auch Tirolerkirche 1 genannt Portal der Tirolerkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Baugeschichte 2 Ausseres 3 Inneres 4 Orgel 5 Glocken 6 Kirchliche Organisation 7 Galerie 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeschichte und Baugeschichte BearbeitenDie Kirche La Punt wurde nachreformatorisch 1680 vermutlich als Gemeinschaftswerk mit betrachtlicher Unterstutzung durch die seit 1478 in La Punt Chamues ch dokumentierte Familie von Albertini 2 als reformierte Kirche in barockem Stil gebaut Wahrend der franzosisch osterreichischen Kampfen vom 13 Marz 1799 wird die Kirche erheblich beschadigt in den nachsten Jahren aber wieder restauriert Spater gibt es verschiedene Fremdnutzungen wie Lagerort fur Transportgut Pferdestallungen usw In der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts bleibt die Kirche weitgehend unbenutzt bis zur 1974 beendeten umfassenden Renovation Seither besteht der Schutz von Kanton und Bund 1985 86 erfolgt ein Aussen und Innenanstrich entsprechend dem Originalzustand und im Innern wird uber dem Eingang ein Orgelstuhl mit Felsberger Orgel eingebaut 3 Bauinschrift auf Innenseite des Chorbogens A0 1680 fabricheda A0 1799 dazzipeda beschadigt 1801 restaureda 4 Ausseres BearbeitenDie Fassade ist verglichen mit den anderen evangelischen Kirchen des Oberengadins reich gegliedert durch kraftige toskanische Pilaster abgeschlossen mit ionischen Kapitellen Das Portal mit Segmentverdachung uber Pilastern Das Fenster im Giebelfeld umrahmt von Voluten und Pyramiden Uber dem Chor eine schlanke im Innern nicht sichtbare gemauerte achteckige Kuppel mit geschindeltem Klebdach abgedeckt uber dem das Zwiebelturmchen sitzt An den Chor schliesst sich in weicher Rundung die zylindrische Schale an die aus dem Schiff zur Kuppel fuhrt Ein eingefriedeter Hofraum fugt die Kirche mit den Nachbarhausern zu einer ausgewogenen Baugruppe zusammen 5 Inneres BearbeitenNach Nord westen gerichtete barocke Anlage Der Chor dreiseitig geschlossen und in den Ecken gegen das Schiff hin zugeschragt uberwolbt von einer dem Polygon angepassten Tonne Das Schiff umschreibt ein langgestrecktes Achteck und tragt ein Muldengewolbe mit Stichkappen welche auf ein prachtvolles Mittelmedaillon zulauft Stuckmedaillon mit Akanthusranken gefullt Wandgliederung im Schiff mit glatten Pilastern mit ionisierenden Kapitellen Daruber im Schiff und Chor ein auf gleicher Hohe durchlaufendes Gebalk dessen Freis mit weissen Akantusranken auf blauem im Chor und ockerfarbenem im Schiff Grund sowie Engelskopfen aus Stuck dekoriert ist Die Raumdisposition zeigt einen Langsbau mit durch die Zuschragung von Schiff und Chor und die Gewolbeform leisen Anklangen an den Zentralgedanken einer evangelischen Saalkirche 6 Die gemauerte polygonale Kanzel im Schiff vorne links mit Zugang uber eine Wendeltreppe Die drei quadratischen Felder des Korpus in dunkelgrauer Schieferoptik bemalt und in den Ecken mit Viertelbogen verziert An den Freisen verlaufen schmale mehrfarbig in Braun und Schiefertonen bemalte Bander mit einem geometrischen Muster Im unteren Band versteckt zwei naiv gezeichnete Hauschen ein hubsches Beispiel verspielter Barockarchitektur 7 Orgel BearbeitenDie Kirche erhielt 1986 erstmals eine Orgel platziert auf der im Jahr 1985 1986 erbauten Orgelempore uber dem Eingang Die Orgel stammt von Orgelbau Felsberg Das neobarock disponierte rein mechanische Schleifladen Instrument hat acht Register auf zwei Manualen und Pedal Das erste Manual weist ein Plenum auf Principal 4 Basis auf das zweite Manual enthalt mit der Sesquialtera ein Soloregister 8 I Manual C f31 Flauten 8 2 Principal 4 3 Octav 2 4 Mixur 1 II Manual C f35 Copula 8 6 Flauten 4 7 Sesquialter Pedal C g18 Subbass 16 Koppeln II I I P II P Glocken BearbeitenIm Turm eine Glocke aus dem Jahr 1708 Durchmesser 88 7 cm Gewicht ca 360 kg Inschrift JACHIAN JAC ALBERTIN AVOCAT ET CUVICH JAN JAN DROASCH AVOCAT JAN SALVESTER P RUFET CUVICH G G Q S N C F ANNO 1708 Glockenschmuck oben Girlanden unten Draperien 9 10 Kirchliche Organisation Bearbeiten1555 trat ein Teil der Gemeinde zum evangelischen Glauben uber 1561 dann unter Ulrich Campell die ganze Gemeinde 11 Innerhalb der evangelisch reformierten Landeskirche Graubunden bildete La Punt Chamues ch das bis Ende 2011 eine Pastorationsgemeinschaft mit Bever GR bildete und seit 2012 mit diesem Dorf zu einer Kirchgemeinde mit Namen Las Agnas fusioniert war eine eigenstandige Kirchgemeinde Seit 2017 gehort La Punt Chamues ch zur Evangelisch reformierten Kirchgemeinde Oberengadin romanisch Baselgia evangelica refurmeda Engiadin Ota umgangssprachlich Refurmo genannt Nebst der Reformierten Kirche La Punt im Ortsteil La Punt befindet sich im Ortsteil Chamues ch die Reformierte Kirche Chamues ch Galerie Bearbeiten nbsp Turm mit Zwiebelhaube nbsp Kircheninneres nbsp KanzelEinzelnachweise Bearbeiten Adolf Gaudy Die kirchlichen Baudenkmaler des Schweiz Graubunden Hrsg Adolf Gaudy Ernst Waldmann Verlag Zurich 1921 S 62 Jurg Simonett Albertini von In Historisches Lexikon der Schweiz HLS 17 April 2001 abgerufen am 23 Juli 2022 Refurmo Kirche La Punt In www refurmo ch Refurmo 2017 abgerufen am 23 Juli 2022 Erwin Poeschel Die Kunstdenkmaler des Kantons Graubunden In Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Hrsg Die Kunstdenkmaler der Schweiz Band 3 Verlag Birkhauser Basel 1940 S 352 Erwin Poeschel Die Kunstdenkmaler des Kantons Graubunden In Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Hrsg Die Kunstdenkmaler der Schweiz Band 3 Birkhauser Verlag Basel 1940 S 352 353 Erwin Poeschel Die Kunstdenkmaler des Kantons Graubunden In Gesellschaft fur schweizerische Kunstgeschichte Hrsg Die Kunstdenkmaler der Schweiz Band 3 Birkhauser Verlag Basel 1940 S 351 352 Dr Tanja Maria Hetzer Faltblatt Kirche La Punt Jutta Kneule Orgeln im Engadin Geschichte und Gegenwart In Baselgias Engiadinaisas Walter Isler 2020 abgerufen am 23 Juli 2022 Erwin Poeschel Die Kunstdenkmaler des Kantons Graubunden In Gesellschaft fur schweizerische Kunstgeschichte Hrsg Die Kunstdenkmaler der Schweiz Band 3 Verlag Birkhauser Basel 1940 S 353 Hans Batz Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubunden Hrsg Hans Batz Band 1 Casanova Druck und Verlag Chur ISBN 3 85637 287 3 S 75 Refurmo Daten zur Reformation In Baselgias Engiadinaisas Walter Isler 2017 abgerufen am 23 Juli 2022 Weblinks BearbeitenDie Reformierte Kirche La Punt Foto auf baukultur gr ch 46 578388888889 9 9244444444444 Koordinaten 46 34 42 2 N 9 55 28 O CH1903 790516 161586 Normdaten Geografikum GND 1069097608 lobid OGND AKS VIAF 315523990 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reformierte Kirche La Punt amp oldid 238104622