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Rattlar ist ein Ortsteil der Gemeinde Willingen Upland im nordhessischen Landkreis Waldeck Frankenberg Mit etwa 545 bis 738 m u NHN 3 ist es einer der hochstgelegenen Erholungsorte im Upland RattlarGemeinde Willingen Upland Koordinaten 51 19 N 8 39 O 51 311155555556 8 64845 574 Koordinaten 51 18 40 N 8 38 54 OHohe 574 m u NHNFlache 6 98 km 1 Einwohner 287 31 Dez 2019 2 Bevolkerungsdichte 41 Einwohner km Eingemeindung 1 April 1972Eingemeindet nach WillingenPostleitzahl 34508Vorwahl 05632Blick aus der Vogelperspektive sudostwarts nach Rattlar 2013 mit dem Hohekopf im VordergrundBlick aus der Vogelperspektive sudostwarts nach Rattlar 2013 mit dem Hohekopf im Vordergrund Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Hessische Gebietsreform 1970 1977 2 3 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 3 Bevolkerung 3 1 Einwohnerstruktur 2011 3 2 Einwohnerentwicklung 4 Religion 4 1 Historische Religionszugehorigkeit 4 2 Kirche 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenRattlar liegt im Naturpark Diemelsee etwa 3 km nordostlich des Willinger Kernorts und befindet sich zwischen dem Willinger Ortsteil Schwalefeld im Sudwesten und dem zur Gemeinde Diemelsee gehorenden Ortsteil Ottlar im Nordosten Umgeben ist es unter anderem von diesen Bergen Schetenkopf ca 650 m und Hegekopf ca 641 m etwa im Norden Dommel 738 m im Nordosten Hermannsberg 705 1 m im Suden Luerberg 713 m im Sudwesten und Hohekopf 621 7 m im Nordwesten Durch das Dorf verlauft der sudliche Dommelbach Zufluss Wiedbach Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Der Frankenkaiser Karl der Grosse unterwarf zwischen 772 und 804 die Sachsen in heftigen kampferischen Auseinandersetzungen und setzte ihre Zwangschristianisierung durch Der Legende nach soll der heilige Sturmius ein Schuler des Bonifatius die Uplander am Christenbornchen einer kleinen Quelle an der Landstrasse nach Rattlar getauft haben Noch heute wird Taufwasser aus dieser Quelle geholt Ab 1230 gehorte Rattlar zur Grafschaft Waldeck 1529 wurde die Grafschaft Waldeck und damit auch Rattlar protestantisch reformiert heute Evangelische Kirche von Kurhessen Waldeck Ab etwa 1540 verbesserte sich die wirtschaftliche Lage des traditionell armen Uplands durch die dort entstehende Eisenindustrie etwas Die dadurch ausgelosten Abholzung aller Walder loste allerdings eine langer anhaltende Holzknappheit aus Der Dreissigjahrige Krieg 1618 1648 und die im Sauerland wutenden Pestepidemien 1636 1638 trafen das Dorf und die ganze Umgebung hart Davon erholten sich die Orte der Gegend nur langsam Vom 17 bis in das 19 Jahrhundert waren im Upland Hungersnote nicht ungewohnlich und das Upland galt als Armenhaus Waldecks Mit Einsetzen der Industrialisierung an Rhein und Ruhr zogen viele Menschen aus der Gegend daher ins Bergische Land um Arbeit zu finden Die Lage der Zuruckgebliebenen verbesserte sich dagegen kaum Erst ab etwa 1870 verbesserten sich die wirtschaftlichen Verhaltnisse nachhaltig Bis Mitte des 19 Jahrhunderts gehorte Rattlar zum Kirchspiel und zum Freigericht Usseln Hessische Gebietsreform 1970 1977 Bearbeiten Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden die bis dahin selbstandigen Gemeinden Rattlar und Schwalefeld zum 1 April 1972 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Willingen eingegliedert Diese wurde wiederum kraft Landesgesetz am 1 Januar 1974 mit der Gemeinde Upland zur Grossgemeinde Willingen Upland zusammengeschlossen 4 5 Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Willingen Fur alle ehemals eigenstandigen Gemeinden der neuen Gemeinde Willingen wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet 6 Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten in denen Rattlar lag 7 8 vor 1712 Heiliges Romisches Reich Grafschaft Waldeck Amt Eisenberg ab 1712 Heiliges Romisches Reich Furstentum Waldeck Amt Eisenberg ab 1806 Furstentum Waldeck Amt Eisenberg ab 1815 Furstentum Waldeck Oberjustizamt des Eisenbergs ab 1850 Furstentum Waldeck Pyrmont seit 1849 Kreis des Eisenbergs Anm 1 ab 1867 Furstentum Waldeck Pyrmont Akzessionsvertrag mit Preussen Kreis des Eisenbergs ab 1871 Deutsches Reich Furstentum Waldeck Pyrmont Kreis des Eisenbergs ab 1919 Deutsches Reich Freistaat Waldeck Pyrmont Kreis des Eisenbergs ab 1929 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis des Eisenbergs ab 1942 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Landkreis Waldeck ab 1944 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Kurhessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Waldeck ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Waldeck ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Waldeck ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Waldeck ab 1972 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Waldeck Gemeinde Willingen Anm 2 ab 1974 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Waldeck Frankenberg Gemeinde WillingenBevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Rattlar 315 Einwohner Darunter waren 3 1 0 Auslander Nach dem Lebensalter waren 60 Einwohner unter 18 Jahren 129 zwischen 18 und 49 57 zwischen 50 und 64 und 72 Einwohner waren alter 9 Die Einwohner lebten in 132 Haushalten Davon waren 33 Singlehaushalte 22 Paare ohne Kinder und 51 Paare mit Kindern sowie 12 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften In 27 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 75 Haushaltungen leben keine Senioren 9 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 7 1541 4 Hauser 1620 17 Hauser 1650 6 Hauser 1738 22 Hauser 1770 24 Hauser 146 EinwohnerRattlar Einwohnerzahlen von 1770 bis 2019Jahr Einwohner1770 1461800 1834 2991840 3151846 3151852 3281858 3671864 3851871 3201875 3331885 3421895 3361905 3121910 3391925 3781939 3851946 4831950 4571956 3771961 3701967 3831980 1990 2000 2011 3152015 2892019 287Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 7 Gemeinde Willingen Upland 10 Zensus 2011 9 Religion BearbeitenHistorische Religionszugehorigkeit Bearbeiten 1885 336 evangelische 100 Einwohner 7 1961 362 evangelische 97 84 5 katholische 1 35 Einwohner 7 Kirche Bearbeiten Eine Kirche oder Kapelle soll im Mittelalter bestanden aber schon vor 1593 nicht mehr vorhanden gewesen sein ohne dass es hierfur Belege gibt Die Einwohner Rattlars besuchten den evangelischen Gottesdienst in der Kirche zu Usseln wie u a fur 1792 1794 anhand eines Streites uber ihre dortigen Kirchenstande belegt ist HStAM Best 123 Nr 1982 Im Winter 1932 33 wurde seitens der evangelischen Kirchengemeinde ein Kirchbauverein zur Errichtung einer eigenen Kirche gegrundet Das Hochbauamt Arolsen lieferte 1939 einen Entwurf zu Baukosten von 22 000 Reichsmark doch die Bauarbeiten unterblieben aufgrund des Krieges Erst 1952 wurde ein erneuter Anlauf genommen Ein erster Entwurf fand keine Zustimmung da er keinen Turm vorsah der daraufhin geanderte zweite Entwurf wurde angenommen Im Herbst 1953 wurde mit dem Bau begonnen an dem viele ortsansassige und ortsnahe Firmen beteiligt waren Am 3 November 1954 wurde der erste Gottesdienst in der neuen Kirche gefeiert 11 Personlichkeiten BearbeitenWilhelm Schwaner 1863 1944 Volksschullehrer Journalist Publizist und Verleger wirkte und starb in Rattlar Wilhelm Saure 1899 1951 Jurist und hessischer Landtagsabgeordneter geboren in RattlarLiteratur BearbeitenWalther Rathenau Wilhelm Schwaner Eine Freundschaft im Widerspruch Der Briefwechsel 1913 1922 Hg Gregor Hufenreuter Christoph Knuppel Berlin 2008 ISBN 978 3 86650 271 0 Helmut Gobel Rattlar Waldeckische Ortssippenbucher 43 Waldeckischer Geschichtsverein Arolsen 1990 bearbeiteter Zeitraum 1650 1989 668 Familien Literatur uber Rattlar nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rattlar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteil Rattlar In Webauftritt der Gemeinde Willingen Upland Rattlar Landkreis Waldeck Frankenberg Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Trennung zwischen Justiz Kreisgericht Korbach und Verwaltung Am 1 April 1972 als Ortsbezirk zur Gemeinde Willingen Einzelnachweise Gemarkungsflachen In Internetauftritt Gemeinde Willingen Upland archiviert vom Original am 4 November 2018 abgerufen im November 2018 Einwohnerzahlen der Ortsteile In Webauftritt Gemeinde Willingen Upland abgerufen im Juni 2021 Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Frankenberg und Waldeck GVBl II 330 23 vom 4 Oktober 1973 In Der Hessische Minister des Innern Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1973 Nr 25 S 359 3 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 2 3 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 409 Hauptsatzung PDF 280 kB 5 In Webauftritt Gemeinde Willingen Upland abgerufen im Juni 2021 a b c d e Rattlar Landkreis Waldeck Frankenberg Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 52 und 108 archiviert vom Original am 27 Oktober 2020 abgerufen im Februar 2021 Einwohner Stand 31 12 2015 In Webauftritt Gemeinde Willingen Upland archiviert vom Original abgerufen im Juni 2021 Geschichte und Bau der Rattlarer Kirche Abgerufen am 14 Juli 2019 deutsch Ortsteile von Willingen Upland Bomighausen Eimelrod Hemmighausen Neerdar Rattlar Schwalefeld Stryck Usseln Welleringhausen Normdaten Geografikum GND 4782469 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rattlar amp oldid 230376282