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Als Randental wird das Tal im Kanton Schaffhausen Schweiz bezeichnet welches zwischen den Hohen des Randens und dem Wutachtal liegt Das mit den beiden Dorfern Schleitheim und Beggingen besiedelte Tal ist auf den offiziellen Landeskarten namenlos Die Bevolkerung die Medien aber auch die Behorden beider Talgemeinden und des Kantons Schaffhausen benutzen jedoch regelmassig den Namen Randental Selten werden fur das Tal die Ausdrucke Schleitheimertal oder Beggingertal verwendet RandentalBlick vom Schleitheimer Randenturm auf Schleitheim im Randental Blick vom Schleitheimer Randenturm auf Schleitheim im Randental Lage Kanton Schaffhausen SchweizGewasser Begginger Bach Schleitheimer Bach 1 Gebirge RandenGeographische Lage 683312 291639 47 77 8 55 454 Koordinaten 47 46 12 N 8 33 0 O CH1903 683312 291639Randental Kanton Schaffhausen Hohe 900 bis 454 m u M Vorlage Infobox Gletscher Wartung Bildbeschreibung fehlt Das landwirtschaftlich gepragte Tal fallt von den beiden Aussichtspunkten Schleitheimer Randenturm und Hagenturm steil ab Es wird durch den Begginger Bach Schleitheimer Bach entwassert Dieser mundet bei der Landesgrenze zu Deutschland in die Wutach welche schliesslich in den Hochrhein fliesst Von der Hauptstrasse 14 zweigt in Schleitheim eine Regionalstrasse ab die das Randental erschliesst Bei Beggingen fuhrt die Strasse weiter ins deutsche Futzen Die teilweise noch unbefestigte Randenuberfahrt ist die kurzeste Verbindung in die Stadt Schaffhausen Die Regionalen Verkehrsbetriebe Schaffhausen RVSH SchaffhausenBus erschliessen mit der Linie 21 das Randental Inhaltsverzeichnis 1 Historische Nennung 1 1 Hintergrund 1 2 Die Uberlieferung 1 3 Zustand der Talschaft 1 4 Historischer Ungarneinfall 1 5 Ubertragung ans Kloster Reichenau 1 6 Hinweis auf Juliomagus 2 Anmerkungen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseHistorische Nennung BearbeitenDas Randental kann als einheitlich bestehendes als Lehen definiertes Territorium durch eine Uberlieferung die 1880 veroffentlicht wurde fur das 10 Jahrhundert angenommen werden Es handelt sich um einen Bericht mit dem Titel Die Abtretung des Randentales an Reichenau von Dr Wanner hier zitiert nach dem Sammelband Altes und Neues vom Randen 1911 in zweiter Auflage nach einer Erstausgabe von 1880 2 Die Darstellung des Berichts ist erzahlerisch verfasst gewertet und zitiert sind hier die darin enthaltenen historisch aktuell als gesichert bzw als verifizierbar geltenden Informationen Hintergrund Bearbeiten nbsp Hadwig und Burchard III von Schwaben als Grunder des Klosters St Georgen auf dem Hohentwiel im Jahre 970 Fresko um 1437Der Zeitraum ist beschrieben etwa 20 Jahre nach dem Ungarneinfall 954 nach dem Tod des Alamannengrafen und Herzog von Schwaben Burchard III Er hatte seine Guter seiner Frau Hadwig vermacht die auf der gemeinsamen Residenz Twiel dem Hohentwiel blieb Im Hintergrund entwickelte sich das neue Herrschaftsprinzip des Sachsenkaisers Otto dem Grossen der im Gegensatz zu den Karolingern die das Reich unter ihren Sohnen teilten die Nachfolge an den altesten Sohn einfuhrte um das Territorium in einer Hand zu erhalten Zugleich begann Otto die Erbfolge seiner Fursten und Herzoge aufzuheben Starb der Herrscher so fiel sein Territorium dem Kaiser zu der ohne Rucksicht auf die traditionelle Erbfolge in der Adelsfamilie den neuen Herrscher ernannte der naturlich auch der familiare Nachfolger sein konnte Aber dies war eine Frage von Macht und Gunst Im Falle Burchards der ohne Kinder blieb sollte nach altem Brauch die Herzogin Hadwig nun die Herrschaft antreten und sie verhielt sich auch so Letztlich konnte sie aber nicht das Herzogtum Schwaben von ihrem verstorbenen Gatten erhalten sondern nur das alte Familiengut Burchards Der neue Kaiser Otto II setzte einen Ottonen als neuen Herzog von Schwaben ein Zu dem Familiengut das der Hadwig belassen wurde zahlte nach der Uberlieferung auch die Randen Talschaft Die Uberlieferung Bearbeiten Die Uberlieferung setzt ein mit einem Besuch Ottos der mit Zeit und Reiseweg historisch gesichert und dem Reichenauer Abt Rudiman Ruodmann 972 985 in den Mund gelegt ist Kaiser Otto den sie den Grossen nennen hat uns als er im August des Jahres 972 aus Italien zuruckkehrend im Rheintal und in den Gegenden am Bodensee anlangte und hier St Gallen Kostnitz Anm 1 und unser Gotteshaus besuchte die Schenkung der Orte Trichtolfingen Engeldorf und Rustindorf verheissen allein der Tod ereilte den frommen Herrn vor der Zeit Otto I starb 973 Geschildert werden anschliessend die Feierlichkeiten um den Tod des Herzogs Burkhard III und der Unmut des versammelten Adels unter anderen der Baiernherzog Heinrich uber die neue Regelung der Ubertragung von Macht unter Otto II 973 983 Heinrich Die Zeit der Selbststandigkeit der Herzoge ist dahin Dem Konig gilt das Herzogtum weder als ein erbliches Lehen noch macht er es von der Volkswahl abhangig sondern er sieht in demselben nur ein Reichsamt das er nach freier Entschliessung erteilt und dem er nicht gewillt ist irgend welche Vorrechte zu uberlassen Dr Wanner 36 Der Konflikt von Otto II mit dem Bayernherzog Heinrich II sowie die Einsetzung des Kaiser Neffen Otto 973 als neuem Schwabenherzog sind historisch Dies spricht auch fur die Glaubwurdigkeit der Angabe dass ausser verschiedenen kleineren Schenkungen der Herzogin nur der erbliche Besitz ihres Gemahls frei und uneingeschrankt zur Verwaltung uberlassen war Dem Kloster Reichenau waren die Ort und Talschaften Schleitheim Beggingen Brunthofen Thalen Schlatt und Grimmelshofen einst Gut der frankischen Krone als Eigentum bestimmt jedoch mit dem Beding dass die Nutzniessung desselben der Herzogin Hadewig Zeit ihres Lebens zustehe Dr Wanner 34 Damit ist eine Randentalschaft mit dem oben genannten Bestand der damals auch Grimmelshofen einschloss benannt Zustand der Talschaft Bearbeiten Nach dem Tod des Abt Rudimann Ruodmann 985 der laut Uberlieferung die Abtei in gar ublem Zustande hinterlassen habe gelang es seinem Nachfolger Wittigow sein Leben ist als Witigowo 985 966 als Erneuerer der Abtei uberliefert von der Herzogin Hadwig die Talschaft bereits zu deren Lebzeiten zu erhalten Sie liess ihn rufen nachdem Abgesandte aus klett und albgauischen Dorfschaften sie aufgesucht hatten und den Zustand ihres Landes beschrieben das zum Erbgut der Hadwig gehorte Die Manner berichten dem Herrn von der Au von der Zeit da die wilden Hunnen in unseren Gau einbrachen Alles plundernd versengend mordend Es gelang wohl Frauen und Kinder in die Einoden des Schwarzwaldes zu bringen und nach vergeblichem Widerstand folgten ihnen auch die uberlebenden Manner Ob sie auch da von den Wutrichen ereilt und gemordet wurden wissen wir nicht nur Wenige sind aus ihrem Versteck in die Heimat wiedergekehrt Wir sind ausserstande unsere Hauser neu aufzubauen und unsere Aecker und Weinberge wieder zu bestellen Die Kirche liegt in Trummern kein Priester verkundigt das Wort Gottes und das Volk kehrt zuruck in Unglauben und loses Wesen Dr Wanner Randental Schleitheim 1911 S 52 Historischer Ungarneinfall Bearbeiten Die Forschung geht von zwei Ungarneinfallen entlang Bodensee und Hochrhein in den Jahren 926 und 954 aus 926 wurde das Kloster St Gallen geplundert und zerstort vermutlich auch das Kloster Sackingen Fur den Rahmen der vorliegenden Randen Uberlieferung ware dies ein zu fruher Zeitpunkt auch wird das Kloster St Gallen im Text anfangs als handelnder Akteur genannt So wird es sich um den Einfall im Jahr 954 gehandelt haben dem vermutlich auch das Dorf Schwaben in der Rheinschleife bei Rheinau zum Opfer fiel und zu dem auch lokale Uberlieferungen andernorts existieren Der Einfall 954 war der letzte denn Konig Otto I schlug mit einem neu aufgebotenen Heer die Ungarn 955 vernichtend in der Schlacht auf dem Lechfeld An dieser Schlacht hatte auch Herzog Burchhard III teilgenommen Die heimgesuchten Landschaften konnten sich jedoch jahrzehntelang nicht erholen und oft wurden sie zudem von anfolgenden Seuchen niedergehalten nbsp Zeichnung der Randenburg um 1820Dem Abt erscheint als Gefahr auch der forcierte Burgenbau in der Region die Forderung dieser Aktivitat war auch eine Massnahme der Ottonen gegen die Bedrohung durch die Ungarn Genannt werden Die Herren von Krenkingen von Stuhlingen und die Herren der Kussaburg Lediglich der Zurichgaugraf Manegold nachgewiesen als Manegold I Graf im Zurichgau um 940 50 991 erbaue eine Burg zum Schutz der Randentalschaft Randenburg Dr Wanner 53 Anm 2 Der Adel wurde sich uber kurz oder lang die noch freien doch wehrlosen Bauernschaften aneignen nbsp Blick vom Schleitheimer Randenturm auf BeggingenUbertragung ans Kloster Reichenau Bearbeiten Die Abgesandten wandten sich an ihre Herzogin um Hilfe doch sah sich diese aufgrund ihrer Entmachtung nicht in der Lage wirksame Unterstutzung zu leisten Aus dieser Einsicht heraus ubertragt sie die ihr noch zugesprochenen Territorien hier das weite schone Tal am Randen noch vor ihrem Ableben und unmittelbar an das Kloster Reichenau Witigow nahm den Neuaufbau in Angriff Viele der gefluchteten und versprengten Talbewohner kehrten in ihre Heimat zuruck Aus den umliegenden zerstorten Ortschaften aus dem nahen Schwarzwald zogen neue Einwohner herbei und siedelten sich dauernd an Neben Schleitheim auch Beggingen und Grimmelshofen entstanden wieder als Dorfer wahrend Thalen Brunthofen und Schlatt nur noch als einzelne Hofe fortbestanden Dr Wanner 56 Hinweis auf Juliomagus Bearbeiten Die Darstellung enthalt auch einen Hinweis auf die ehemalige Romerstadt Juliomagus Bei Anlegung der neuen Gebaude stiess man vielfach auf Uberreste fruherer Bauten die sich wohl eine Stunde weit das Tal hinauf erstreckt haben mussten Gut erhaltene Feuerstellen schon eingelegte farbige Fussboden ja selbst Platten von Marmor wurden aufgedeckt und der Hofmeier erklarte dass hier die Uberreste einer uralten vielleicht schon romischen Niederlassung vorlagen Zum Teil wurde das aufgefundene Material wie Turgerichte Treppenstufen Ziegel mit Inschriften behauene Sandsteinplatten steinerne Brunnenbecken wieder verwendet An anderen Orten wo die Mauern uber dem Erdboden heraufragten die Lage aber nicht fur eine neue Ansiedlung geeignet erschien blieben dieselben stehen und man uberliess es der Zeit das Werk der Zerstorung allmahlich aber sicher fortzusetzen Dr Wanner Randental 1911 S 56 Anmerkungen Bearbeiten Der Besuch Ottos am 28 August 972 zum Pelagiusfest im Bistum Konstanz ist dort nachgewiesen Eine Verifizierung der meisten Angaben entzieht sich den Moglichkeiten da die ersteren in Urkunden erst spater genannt wurden allerdings dann als bereits bestehende teils machtige Geschlechter Weblinks Bearbeitenwww randental ch Der Randenweg auf www wanderland chEinzelnachweise Bearbeiten Kanton Schaffhausen Wasserwirtschaftsgesetz Hrsg Freunde der Heimatkunde Altes und Neues vom Randen Buchdruckerei J G Stamm Schleitheim 1911 Personlich als Herausgeber genannt Anton Pletscher In der Vorbemerkung der Hinweis auf die Erstausgabe von 1880 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Randental amp oldid 239265827