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Dieser Artikel behandelt das Atoll Zur Gemeinde siehe Raivavae Gemeinde Raivavae anderer polynesischer Name Vavitu alte Namen Laivavai Lord Bolton s Island und Santa Rosa ist ein dunn besiedeltes Atoll im Sudpazifik das geographisch zu den Austral Inseln genauer zur Gruppe der Tubuai Inseln zahlt und politisch zu Franzosisch Polynesien gehort RaivavaeRaivavae aus dem All Raivavae aus dem AllGewasser Pazifischer OzeanArchipel Austral InselnGeographische Lage 23 52 S 147 40 W 23 866666666667 147 66666666667 Koordinaten 23 52 S 147 40 WRaivavae Franzosisch Polynesien Anzahl der Inseln uber 25Hauptinsel RaivavaeLandflache 17 9 km Lagunenflache 61 km Hochste Erhebung Mont Hiro437 mEinwohner 905 2007 Blick uber die Lagune auf die Zentralinsel von Raivavae Blick uber die Lagune auf die Zentralinsel von Raivavae Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Klima 3 Politik und Verwaltung 3 1 Verwaltung 3 2 Sprache 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Wirtschaft 4 2 Infrastruktur 5 Geschichte 5 1 Vorgeschichte 5 2 Europaische Entdeckung 5 3 Forschungsgeschichte 6 Sonstiges 7 Anmerkungen 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeographie BearbeitenGeologisch liegt Raivavae in der Cook Austral Kette The Cook Austral volcanic chain einer Reihe unterseeischer Vulkane und vulkanischer Inseln die sich im Suden der Pazifischen Platte erstreckt Die Zentralinsel Raivavaes ist aus einem Hot Spot der Pazifischen Platte entstanden dessen Magmaproduktion vor ca 6 5 Millionen Jahren endete 1 Das Atoll bedeckt einschliesslich der Lagune eine Flache von etwa 90 km Die Lagune misst 61 km und die Landflache aller Inseln zusammengenommen 17 9 km 2 Die 8 5 km lange und an ihrer breitesten Stelle 2 3 km breite langlich ovale Zentralinsel High Island ist vulkanischen Ursprunges Sie ist von einem Saumriff umgeben aus dem sich zahlreiche grossere und kleinere Motus erheben darunter Motu Mano Motu Haha Motu Vaiamanu Motu Araoo und Motu Haaamu Das Riff lasst im Norden des Atolls zwei und im Suden eine Passage offen Die kunstlich vertiefte befahrbare Tetobe Passage verbindet die Raiurua Bay im Nordwesten mit der offenen See Neben diesem Aussenriff ist die Zentralinsel noch von einem Kustenriff umgeben das aber nicht uber die Meeresoberflache hinausragt High Island ist uberwiegend gebirgig und zerkluftet wobei das Gelande im Nordwesten etwas sanfter ansteigt Der Nord wird vom Sudteil der Insel durch einen steilen Rucken getrennt dessen hohergelegene Teile nur sparlich bewachsen auf der windabgewandten Seite sogar arid sind Er formt eine Wasserscheide und die Fliessgewasser haben steile und tiefe Schluchten eingegraben Der heute bebaute und landwirtschaftlich genutzte Kustenstreifen ist schmal die wenigen Strande der Zentralinsel sind nicht sehr ausgedehnt und liegen uberwiegend im Nordwesten bestehen jedoch aus einem feinen weissen Korallensand Hochste Erhebung ist der Mt Hiro mit 437 Metern Hiro ist auf Tahiti der Gott der Diebe und Seefahrer und wird auf dem Tuamotu Archipel als einer der mythischen Vorfahren verehrt Die Motus des Saumriffes sind flache Inselchen aus weissem Korallensand und trummern und dicht mit Kokospalmen Pandanus und anderer tropischer Vegetation bewachsen Sie sind heute unbewohnt auf den grosseren gibt es aber Uberreste von Zeremonial und Wohnbauten Vor der Ostspitze der Zentralinsel liegt innerhalb der Lagune das unbewohnte Inselchen Hotu Atua das aus einem 60 m hohen Doppelgipfel vulkanischen Ursprungs besteht und eine Katasterflache von 18729 Quadratmetern aufweist Klima BearbeitenDas Klima ist im Vergleich zu den weiter nordlich gelegenen polynesischen Inseln relativ kuhl da Raivavae etwas sudlich des Wendekreises des Steinbocks und damit gerade ausserhalb der tropischen Klimazone liegt Ausserdem werden die Temperaturen durch den standig wehenden Wind gesenkt Die Mittagstemperaturen konnen manchmal unter 25 C liegen die Nachte sind gelegentlich sogar unangenehm kuhl Die Jahreszeiten sind nicht sehr ausgepragt Der Niederschlag fallt reichlich aber meist nur in kurzen heftigen Schauern und ist relativ konstant uber das ganze Jahr verteilt Die fur das Wachstum sehr gunstigen klimatischen Bedingungen erlauben den Anbau einer Reihe von Nutzpflanzen in der Kustenebene die eigentlich in die tropische Klimazone gehoren so zum Beispiel Brotfrucht und Kokosnuss Politik und Verwaltung BearbeitenVerwaltung Bearbeiten Politisch ist Raivavae eine von 5 Gemeinden der Austral Inseln Communes des Iles Australes Die Gemeinde Raivavae untergliedert sich in die Teilgemeinden Communes associees Anatonu Nordosten Rairua Mahanatoa Nordwesten und Vaiuru Sudosten Die Insel wird verwaltet von der Unterabteilung Subdivision administrative des Iles Australes des Hochkommissariats fur Franzosisch Polynesien Haut commissariat de la Republique en Polynesie francaise in Papeete auf der Insel Tahiti Sprache Bearbeiten Auf Raivavae wie auf den ubrigen Tubuai Inseln auch spricht man Austral einen polynesischen Dialekt Amtssprache ist aber Franzosisch das insbesondere die jungeren Einwohner sprechen Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWirtschaft Bearbeiten Die 977 Einwohner 3 sind uberwiegend Selbstversorger Hauptnahrungsmittel sind Taro Brotfruchte Anm 1 Susskartoffeln Maniok Zuckerrohr Bananen und andere tropische und subtropische Fruchte Eiweisslieferanten sind hauptsachlich Fische aber auch Huhner und Schweine die uberall frei herumlaufen Weitere lebensnotwendige Guter werden von dem gewohnlich zweimal im Monat verkehrenden Versorgungsschiff aus Papeete gebracht Die sudliche Lage und die klimatischen Bedingungen begunstigen den Kaffeeanbau und machen Raivavae zum grossten Kaffeeproduzenten in Franzosisch Polynesien obwohl die in Familienbetrieben produzierte Gesamtmenge im Vergleich zu anderen Kaffeeexporteuren der Welt verschwindend gering ist Exportiert werden ausserdem in kleinerem Umfang Kopra und einige Fruchte vorwiegend fur den lokalen Markt in Tahiti Ein wenig Geld bringt auch die Herstellung kunstvoll geflochtener Hute und Matten aus Pandanus Blattern Infrastruktur Bearbeiten Eine befestigte Ringstrasse an der sich auch immer wieder kleine einzeln stehende Anwesen finden verbindet die Dorfer Das Inselinnere ist nur an wenigen Stellen mit unbefestigten Wegen und Fusspfaden erschlossen 2003 wurde mit Mitteln Frankreichs und der EU ein Flugplatz mit einer 1 400 m langen befestigten Landebahn gebaut Raivavae hat keinen Hafen Kleinere Schiffe konnen in der geschutzten Raiurua Bucht im Nordwesten an einer Mole anlegen Andere Errungenschaften der Zivilisation wie von Diesel Generatoren erzeugte Elektrizitat eine zentrale Wasserversorgung Satellitentelefon und fernsehen haben mittlerweile auch das innerhalb Polynesiens sehr abgelegene Raivavae erreicht In Rairua gibt es ausserdem eine Station der Gendarmerie nationale eine Bank eine Krankenstation und eine Grundschule mit angeschlossenem Kindergarten ecole maternelle et primaire Eine touristische Infrastruktur mit Hotels und Restaurants gibt es nicht Stand 2003 Die seltenen Besucher sind auf Privatquartiere angewiesen Ab und an liegt ein Kreuzfahrtschiff auf Reede deren Passagiere die Insel die Lagune und die Korallensandstrande auf den Inseln des Riffs geniessen konnen Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten nbsp Statue roter Tuffstein aus Raivavae Musee de Tahiti et des Iles nbsp Petroglyphenstein Tuffstein aus Raivavae Musee de Tahiti et des IlesWann und von wo die Besiedlung von Raivavae erfolgte ist noch nicht abschliessend geklart Wegen der Randlage im Polynesischen Dreieck ist zu vermuten dass die Australinseln erst relativ spat besiedelt wurden wahrscheinlich von den Gesellschaftsinseln moglicherweise auch von Mangareva oder den Cookinseln Der amerikanische Archaologe Patrick Vinton Kirch geht sogar so weit die Australinseln die sudlichen Cook Inseln und die Gesellschaftsinseln als einen grossen Kulturraum anzusehen 4 Auch die mundlich uberlieferten Genealogien weisen auf eine Verwandtschaft der Adelsfamilien von Raiatea Tubuai und Raivavae hin 5 Auf der ebenfalls zum Austral Archipel gehorenden Insel Rapa haben Radiokohlenstoffdatierungen den Beweis erbracht dass sie um das Jahr 1200 besiedelt wurde Obwohl keine entsprechenden Daten vorliegen ist es wenig wahrscheinlich dass die Erstbesiedlung von Raivavae wesentlich fruher oder spater erfolgte 6 Wie auf anderen polynesischen Inseln auch bildeten sich in der Folgezeit Stammesfurstentumer heraus die sich wiederum in einzelne Clans untergliederten Diese Gesellschaftsform wurde von der Geographie begunstigt Die sich zum Meer hin offnenden Taler bildeten einst in sich geschlossene Siedlungsgebiete fur die unabhangigen Stamme In den durch Felsgrate getrennten Talern wurden kunstvoll be und entwasserte Terrassen fur den Taro Anbau angelegt der im Nassfeldbau ahnlich wie in Asien der Reis kultiviert wurde Heute noch sind funf grosse Anbaugebiete zu identifizieren die den fruheren Stammesfurstentumern zuzuordnen sind 7 150 151Die Einwohnerzahl durfte zur Zeit der Kulturblute vermutlich 15 000 20 000 betragen haben Die Gesellschaft war streng hierarchisch gegliedert An der Spitze standen die Stammeshauptlinge und deren Familien unterstutzt von einer einflussreichen Priesterkaste Grosses Ansehen in der von standigen ritualisierten Stammeskriegen dominierten Gesellschaft genossen auch die Krieger Die Knaben wurden von fruhester Kindheit an auf das Kriegshandwerk vorbereitet Hinweise fur eine kriegerische Gesellschaft sind die grossen terrassierten Bergfestungen die auf mehreren schwer zuganglichen Felsgraten angelegt wurden Das von der norwegischen Heyerdahl Expedition 1956 ausgegrabene Fort Hatuturi liegt auf einem steilen dicht uberwachsenen Hugel und besteht aus mehreren gepflasterten Terrassen die vermutlich Hutten aus verganglichen Materialien trugen Die Terrassen wurden einst von holzernen Palisaden geschutzt Fur die Vorratshaltung hat man flache steinverkleidete Gruben gefunden in denen die Brotfrucht maiore fermentiert und so fur lange Zeit haltbar gemacht wurde Ein Verfahren das in gleicher Weise auch auf den Marquesas verbreitet war Eine von der Heyerdahl Expedition vorgenommene Radiokohlenstoffdatierung im Hatuturi Komplex ergab das Jahr 1700 n Chr 200 Jahre 8 115 116Raivavae gehort neben Hawaii der Osterinsel Tahiti den Marquesas und Pitcairn zu den wenigen polynesischen Inseln auf denen monumentale Steinstatuen errichtet wurden Sie waren stets einer Tempelplattform marae zugeordnet Der typische Marae von Raivavae bestand aus einem rechteckigen mit bis zu 3 m hohen senkrechten Steintafeln eingehegten Zeremonialplatz ahnlich einem gepflasterten Hof Dahinter stand ein grosses ovales Haus wahrscheinlich fur zeremonielle Zwecke das aus verganglichen Materialien Holz mit einem Dach aus Pandanusblattern errichtet wurde Zum Zeremonialplatz fuhrte eine zum Meer zeigende ebenfalls gepflasterte und von Stelen markierte Prozessionsstrasse Rechtwinklig zu dem Hof erhoben sich Zeremonialplattformen in zwei bis vier ubereinanderliegenden Stufen auf denen die grossen Steinstatuen standen 9 Eine architektonische Besonderheit auf Raivavae war die abwechselnde Verwendung von rotem Tuff schwarzem Basalt und grau weissen Korallenblocken fur die verschiedenen Bauteile des Marae Nach den Feststellungen des Archaologen Arne Skjolsvold dienten die Marae selbst nicht als Grabanlagen sondern die Bestattungen fanden in gepflasterten Steinkammern in unmittelbarer Nahe statt 8 97 107Die bis zu 2 5 m hohen Statuen aus vulkanischem Tuff oder Basalt waren im Gegensatz zu denen der Osterinsel oder der Marquesas oft weibliche Figuren viele davon stellten hochschwangere Frauen dar Der Archaologe John Stokes entdeckte 1921 seltsame phallusformige Statuen mit menschlichen Attributen die heute noch die Phantasie von Laien beschaftigen Tatsachlich sind beide Statuentypen lediglich die Manifestation eines Fruchtbarkeitskultes Darauf deuten auch Grabungsbefunde von John Stokes hin Er fand bei Ausgrabungen am Marae Atoraui eine grosse Phallusfigur unmittelbar vergesellschaftet mit zwei Statuen schwangerer Frauen 7 195Weitere Relikte sind die uberall auf der Insel zu findenden Petroglyphen die menschliche haufig weibliche Gestalten Tiere Gesichter Masken und grafische Symbole darstellen Europaische Entdeckung Bearbeiten Wer Raivave fur Europa entdeckte ist umstritten James Cook erblickte die zum selben Archipel gehorenden Inseln Rurutu wahrend seiner ersten Reise 1769 und Tubuai wahrend seiner dritten Reise 1777 aber er ging beide Male nicht an Land Vermutlich durfte er Raivavae dabei nicht ubersehen haben es gibt dafur jedoch keine Bestatigung Daher wird heute der Spanier Thomas de Gayangos als erster europaischer Entdecker betrachtet Er erreichte Raivavae am 5 Februar 1775 mit den Schiffen Aguila und Jupiter im Zuge einer von Manuel d Amat i de Junyent initiierten Expedition nach Tahiti 10 Er nannte die Insel Santa Rosa nach der heiligen Rosa von Lima Sechzehn Jahre spater am 2 Dezember 1791 passierte die HMS Chatham unter dem Kommando von William Robert Broughton Raivavae auf dem Weg von Neuseeland nach Tahiti um sich dort mit der HMS Discovery von George Vancouver zu treffen Im Juli 1799 kreuzte die Venus unter dem Kommando von George Bass zwischen den Australinseln Bass entdeckte dabei die nach ihm benannten Bass Rocks Marotiri Er hielt sich auch fur den Erstentdecker von Raivavae und gab der Insel den Namen Lord Bolton s Island nach Baron Bolton einem Freund und Gonner seines Geschaftspartners und Miteigners der Venus Charles Bishop 11 12 Die nachsten europaischen Besucher sind namentlich nicht bekannt aber es gibt Hinweise dass Raivavae wie auch andere Inseln Ostpolynesiens zu Beginn des 19 Jahrhunderts mehrfach von Walfangern Abenteurern und Handelskapitanen aufgesucht wurde Im 19 Jahrhundert war Raivavae in Europa als Quelle von Sandelholz bekannt 1812 ankerte die Brigg Daphne unter dem Kommando von Kapitan Michael Fodger vor Raivavae und erbeutete eine betrachtliche Menge Sandelholz 13 Nachdem die Pomare Dynastie mit britischer Unterstutzung ihren Einfluss auf Tahiti gefestigt hatte und Pomare II 1819 zum Konig gekront worden war entschied er seinen Einflussbereich auch auf die Austral Inseln auszudehnen Die amerikanische Brigg Arab brachte im Oktober 1819 den Konig dessen Hofstaat und mehrere Missionare der London Missionary Society LMS zu den Austral Inseln Als die Arab Raivavae erreichte befanden sich die Clans in einem ihrer ublichen Stammeskriege Pomare gelang es zwischen den verfeindeten Parteien zu vermitteln und den Konflikt diplomatisch zu losen Er hinterliess einen seiner tahitischen Hauptlinge als Statthalter der die Basis fur die ein Jahr spater von Moorea nachfolgenden protestantischen Missionare der LMS bereitete 14 Bereits im Jahr ihrer Ankunft veranlassten sie die Zerstorung von mehr als 100 heidnischen Statuen Konig Tahuhu a Tama der oberste Ariki der Insel trat zum Christentum uber und zerstorte eigenhandig seinen Familienmarae im Mateaina Distrikt Die meisterhaft gearbeitete Steinstatue der Kultplattform die den Namen Arununa trug ubergab er den christlichen Missionaren die sie dem britischen Geologen und Naturforscher Samuel Stutchbury 1798 1859 schenkten der sie 1826 nach Grossbritannien brachte Sie gehort heute zur Sammlung des Pitt Rivers Museums in Oxford Raivavae blieb unter der Hegemonie Tahitis Die Bekehrung zum Christentum verlief friedlich da die Stammeshauptlinge die neue Religion schnell und ohne Widerstand assimilierten Die Christianisierung beendete zwar die Stammeskriege hatte jedoch entscheidende Veranderungen in der Gesellschaft zur Folge Die Hauptlingsfamilien dominierten nach wie vor die Inselgesellschaft aber nicht mehr als absolutistische Herrscher sondern nur noch als eine Art vaterliche Beschutzer innerhalb des Bezugssystems der London Missionary Society Polygamie ein Privileg des Adels und geschlechtliche Beziehungen adoleszenter Jugendlicher wurden streng verboten Im April 1829 breitete sich eine verheerende Seuche von Tubuai nach Raivavae aus die die Einwohnerzahl von vorher schatzungsweise 3 000 dramatisch reduzierte 15 Ein detaillierter Zensus im Jahr 1836 ergab die Zahl von nur noch 409 Einwohnern davon 241 Manner und 148 Frauen 16 Im September 1861 vereinbarte Konigin Pomare IV mit Eugene Gaultier de la Richerie dem Gesandten Napoleons III auf Tahiti die sudlichen Tuamotu Inseln und Raivavae ihrem Herrschaftsbereich zu unterstellen 1876 verkundete Frankreich das Protektorat uber Raivavae Mit dem Ende der Pomare Dynastie auf Tahiti wurde die Insel 1880 endgultig annektiert und franzosische Kolonie 17 Im 19 und zu Beginn des 20 Jahrhunderts gab es durch den Kaffeeboom einen kleinen wirtschaftlichen Aufschwung der einigen Familien einen bescheidenen Wohlstand bescherte Durch den Verfall der Kaffeepreise ist davon heute aber nichts mehr zu spuren Forschungsgeschichte Bearbeiten Raivavae ist ethnologisch und archaologisch nur sparlich erforscht Bislang gab es lediglich funf Forschungsexpeditionen auf die Insel Der Archaologe John Stokes vom Bishop Museum Honolulu 1921 der einige signifikante historische Statten kartierte und die bekannten phallusformigen Steinbilder ausgrub Frank Stimson der 1938 linguistische Studien betrieb Die Norwegische Archaologische Expedition zur Osterinsel und in den Ostpazifik von Thor Heyerdahl 1956 Skjolsvold grub im Mai Juni 1956 18 die Steinterrassen der Befestigungsanlage Hatuturi aus und untersuchte die Zeremonialanlagen Te Rae Rae in der Nahe des Dorfes Rairua sowie Mahara bei Vaiuru Der Ethnologe Donald Marshall Ende der 1950er Jahre der seine Forschungen im Wesentlichen auf die zeitgenossische Kultur und Ethnologie beschrankte Der Archaologe und Ethnologe Edmundo Edwards der 1986 87 erstmals umfangreiche archaologische Grabungen durchfuhrte und ein Standardwerk zur Archaologie der Insel herausgab Sonstiges BearbeitenSteinstatuen aus Raivavae befinden sich heute im Bernice P Bishop Museum Honolulu Hawaii im Musee de Tahiti et des Iles bei Papeete und im Pitt Rivers Museum Oxford Besonders fein geschnitzte Gegenstande und Waffen kann man im Musee national des arts d Afrique et d Oceanie seit 2006 eingegliedert in das Musee du quai Branly in Paris sehen Anmerkungen Bearbeiten In einigen Reisefuhrern ist noch zu lesen auf Raivavae gabe es keine Brotfruchtbaume Das ist eine Fehlinformation die von alteren Veroffentlichungen abgeschrieben wurde Einzelnachweise Bearbeiten www mantleplumes org Bernard Salvat Tamatoa Bambridge Donatien Tanret Jerome Petit eds Environnement Marin des Iles Australes Polynesie Francaise Tahiti 2015 S 205 Institut Statistique de Polynesie Francaise ISPF Recensement de la population 2012 Patrick Vinton Kirch Rethinking East Polynesian Archaeology In The Journal of the Polynesian Society Vol 95 Nr 1 1986 S 9 39 online James Morrison Journal de James Morrison Second maitre a bord du Bounty Musee de l homme Paris 1966 Atholl John Anderson et al Prehistoric human impacts on Rapa French Polynesia Antiquity Vol 80 Juni 2006 S 340 354 a b Donald Marshall Raivavae Doubleday amp Co New York 1961 a b Thor Heyerdahl und Edwin N Ferdon Reports of the Norwegian Archaeological Expedition to Easter Island and the East Pacific Band 2 Forum Publishing House Stockholm 1965 Beschreibung nach Edmundo Edwards Raivavae The archaeological Survey of Raivavae Austral Islands French Polynesia Los Osos Kalifornien 2003 Peter Henry Buck Te Rangi Hiroa Explorers of the Pacific Bernice P Bishop Museum Special Publication Honolulu 1999 S 61 Australian Dictionary of Biography Band 1 Michael Roe The Journal and Letters of Captain Charles Bishop on the North West Coast of America in the Pacific and in New South Wales 1794 1799 University Press Cambridge 1966 S XLVII Harry E Maude Of Islands and Men Studies in Pacific History Melbourne 1968 S 196 Jacques Antoine Moerenhout Travels to the islands of the Pacific Ocean London 1887 Nachdruck University Press of America Lanham London New York 1993 S 453 454 William Ellis Polynesian Researches London 1831 S 598 Norma McArthur Island Populations of the Pacific Honolulu 1967 S 304 Jean Louis Tamatoa Candelot Opera bouffe sous les tropiques Lorsque deux petits royaumes voulurent devenir anglais Histoire de Rurutu et Rimatara In Tahiti Pacifique Magazine vom Juli 1999 Die Expedition hielt sich vom 16 Mai bis 22 Juni 1956 auf Raivavae auf Thor Heyerdahl und Edwin Ferdon Archaeology of Easter Island Vol 1 Publishing House Stockholm 1961 S 18Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Raivavae Sammlung von Bildern Inseln und Atolle der Austral Inseln in Franzosisch Polynesien Tubuai Inseln Maria Raivavae Rimatara Rurutu TubuaiBass Inseln Marotiri Rapa Iti Normdaten Geografikum GND 4471391 5 lobid OGND AKS VIAF 239184752 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raivavae amp oldid 237782166