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Die Raiffeisenbrucke ist eine Brucke uber den Rhein zwischen den Stadten Neuwied und Weissenthurm Sie ist Teil der Bundesstrasse 256 Wegen des seinerzeit neuen Bau und Verschiebeverfahrens galt sie als technische Spitzenleistung RaiffeisenbruckeRaiffeisenbruckeOffizieller Name Rheinbrucke Neuwied RaiffeisenbruckeNutzung BundesstrasseUberfuhrt Bundesstrasse 256Querung von RheinOrt Weissenthurm NeuwiedKonstruktion SchragseilbruckeGesamtlange 485 mBreite 35 mLangste Stutzweite 238 mBaukosten 130 Mio DMBaubeginn 1974Fertigstellung 1978Eroffnung 28 September 1978LageKoordinaten 50 25 17 N 7 27 29 O 50 421377777778 7 4579805555556 Koordinaten 50 25 17 N 7 27 29 ORaiffeisenbrucke Rheinland Pfalz f1 Die Brucke ist sechsstreifig ausgebaut wobei auf beiden Seiten der rechte Fahrstreifen als Beschleunigungs und Abbiegerstreifen dient Zusatzlich gibt es auf beiden Seiten jeweils einen gemeinsamen Geh und Radweg Uber die Brucke verkehren taglich bis zu 35 000 Kraftfahrzeuge Benannt ist die Rheinbrucke nach dem Heddesdorfer Burgermeister Genossenschaftsgrunder und Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen Raiffeisenbrucke Luftaufnahme 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgangerbrucken 1 1 Caesars Rheinbrucke 1 2 Pionierbrucken 1 3 Erste Strassenbrucke uber den Rhein 1 3 1 Konstruktion 1 4 Notbrucken und Wiedererrichtung 2 Bau der Raiffeisenbrucke 2 1 Pfeiler und Vorlandbrucken 2 2 Pylon und Bruckenkorper 2 3 Verschiebung der neuen Brucke 3 Technische Daten 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgangerbrucken BearbeitenCaesars Rheinbrucke Bearbeiten Hauptartikel Caesars Rheinbrucken Der romische Feldherr Gaius Iulius Caesar liess im Jahr 55 v Chr in der Nahe der heutigen Raiffeisenbrucke eine feste Holzbrucke uber den Rhein bauen um eine Strafexpedition gegen die Germanen auf rechtsrheinischem Gebiet durchfuhren zu konnen Caesar beschrieb den Verlauf des Krieges in seinem klassischen Werk De bello Gallico und hinterliess damit auch eine Beschreibung dieser technischen Leistung Im Jahre 1885 wurden im Rhein bei Neuwied mit einem Bagger Eichenpfahle aus dem Fluss geborgen deren Alter auf Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr bestimmt werden konnten Zwei Jahre spater 53 v Chr wiederholte Caesar die Rheinuberquerung Diese Brucke befand sich vermutlich in der Nahe der heutigen Urmitzer Eisenbahnbrucke Pionierbrucken Bearbeiten Kurzlebige Pionierbrucken halfen 1673 Marschall Henri de La Tour d Auvergne vicomte de Turenne und 1743 einem englisch hollandischen Heer und dann zwischen 1795 und 1797 den franzosischen Revolutionstruppen hier uber den Rhein 1817 wurde eine Fliegende Brucke als Gierponte errichtet Erste Strassenbrucke uber den Rhein Bearbeiten nbsp Die alte Neuwieder Rheinbrucke 1935 1978 nbsp Die alte Neuwieder Rheinbrucke 1975In den 1880er Jahren gab es erste Uberlegungen zum Bau einer festen Brucke uber den Rhein Im Jahr 1887 erstellte Anton Gutacker der auch die Irlicher Eisenbahnbrucke uber die Wied erbaute einen ersten Entwurf 1925 wurde ein Verein zur Forderung des Bruckenbaus gegrundet um die Planungen voranzutreiben Zu einem im Jahr 1933 ausgeschriebenen Wettbewerb gingen 33 Entwurfe ein am 21 Marz 1934 wurde der Grundstein gelegt und am 3 November 1935 die Brucke ihrer Bestimmung ubergeben Die Brucke erhielt nach ihrem Taufpaten den Namen Hermann Goring Brucke Der 686 m lange Bruckenzug hatte eine 8 5 m breite Fahrbahn fur einen Fahrstreifen je Richtung sowie beidseitig 2 0 m breite Gehwege An Bruckenhauschen an den beiden Enden musste Bruckengeld gezahlt werden Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brucke am 16 Januar 1945 von B 26 Marauder der 9th Air Force bombardiert Daraufhin brach sie zusammen und blockierte die Wasserstrasse Rhein 1 Konstruktion Bearbeiten Die Strombrucke war eine pfostenlose stahlerne Strebenfachwerkkonstruktion mit unten liegender Fahrbahn und dem Durchlauftrager als Bauwerkssystem in Langsrichtung Sie wies bei einer Gesamtlange von 456 91 m drei Offnungen mit Stutzweiten von 178 75 m 66 00 m und 212 16 m auf Die 0 5 m breiten Fachwerkhaupttrager hatten bei einem Achsabstand von 13 5 m eine Systemhohe von 16 0 m Der Stahlbau wog 3700 t Die Brucke war auf vier massiven Pfeilern gelagert die im Strombereich 20 5 m Breite 4 5 m Dicke und 13 5 m Hohe aufwiesen Gegrundet wurde auf gewachsenem Kies mit Unterwasserbeton in offenen Baugruben Die Fachwerkbrucke wurde teilweise auf holzernen Hilfspfeilern und teilweise im Freivorbau errichtet 2 Notbrucken und Wiedererrichtung Bearbeiten Bereits im Juni 1945 errichteten die Amerikaner eine Notbrucke die bei einem gewaltigen Eisgang im Februar 1947 vollstandig zerstort wurde Die franzosischen Besatzer bauten 1949 aus den geborgenen Stahlteilen der 1945 eingesturzten Brucke eine 1951 fertiggestellte Brucke In den 1960er Jahren kam der Neubau auf die Dringlichkeitsliste des Bundes Im August 1977 wurde die alte Brucke demontiert Bau der Raiffeisenbrucke Bearbeiten nbsp Bauarbeiten an der Raiffeisenbrucke undatiert Dem Neubau der Rheinbrucke ging eine mehrjahrige Planung voraus bei der es auch um die Frage des Standorts ging Eine der Uberlegungen war dass im Suden von Neuwied eine neue Brucke Sudbrucke gebaut werden und die alte als Stadtbrucke bestehen bleiben sollte Als Bauzeit waren vier Jahre vorgesehen eine so lange Unterbrechung der Strassenverbindung uber den Rhein hatte zu erheblichen Verkehrsproblemen gefuhrt weil die nachsten Brucken rheinaufwarts im rund 10 km entfernten Bendorf und rheinabwarts im rund 50 km entfernten Bonn lagen beide rechtsrheinisch nur uber die Bundesstrasse 42 zu erreichen waren Diese Bundesstrasse ging seinerzeit noch durch die teilweise engen Orte entlang des Rheins und bestand uberwiegend aus Kopfsteinpflaster So entschloss man sich die neue Brucke direkt neben der wahrend der Bauzeit weiterhin benutzten alten Brucke zu bauen und spater zu verschieben Der Entwurf der Brucke stammt von Hellmut Homberg 3 Der Spatenstich neben dem Neuwieder Bruckenkopf erfolgte am 27 Juni 1974 An den Feierlichkeiten nahmen der rheinland pfalzische Wirtschaftsminister Heinrich Holkenbrink Staatssekretar Kurt Jung vom Bundesverkehrsministerium sowie die Spitzen der Stadte Neuwied und Weissenthurm teil Pfeiler und Vorlandbrucken Bearbeiten Die Pylonpfeiler auf der Insel Weissenthurmer Werth wurden mit nur 38 m Achsabstand zwischen den Inselpfeilern der Alten Brucke errichtet Die stromaufwarts reichende nur fur die Bauzeit dienende Verlangerung wurde nach Fertigstellung der Brucke wieder abgerissen Der endgultige Teil unter der alten Brucke wurde bereits mit Quadern verkleidet Fur die Inselpfeiler und die Bruckenkopflager an beiden Ufern wurden 21 000 m Beton und 1 500 t Bewehrungsstahl benotigt fur die Bauwerke der Vorlandbrucken weitere 32 000 m Beton 2 300 t Bewehrungsstahl und 1 000 t Spannstahl Auf der Weissenthurmer Seite wurde eine 525 m lange Vorlandbrucke als Hochstrasse auf bis zu 15 m hohen Pfeilern gebaut um die linksrheinische Bahnstrecke und den alten Streckenverlauf der Bundesstrasse 9 zu uberqueren Auf der Neuwieder Seite betragen die Bauwerke der Zubringerstrassen 1 5 km Pylon und Bruckenkorper Bearbeiten Fur die Pylonmontage wurde ein von Flusspionieren auf die Insel transportierter Autokran eingesetzt der bis zu 130 m Hohe ausgefahren werden konnte Auf der ersten Bruckenplattform uber den beiden Pfeilern wurden die beiden schragen Pylonstiele hochgezogen indem vorgefertigte Teile ubereinander gesetzt wurden Mit drei Kopfteilen wurden die Stiele verbunden der Pylon erreicht eine Hohe von 88 m uber der Fahrbahn und 105 m uber der Insel Im Inneren des Pylons fuhren Treppen mit 216 Stufen zum Pylonkopf spater wurde ein Aufzug eingebaut Die Seile sind in Pylonnahe 95 m lang und haben einen Durchmesser von 102 mm die aussersten sind 235 m lang und 119 mm stark Jedes der 44 Stahlseile Spiraldrahtseile kann die Last von 35 vollbeladenen Guterwaggons tragen insgesamt betragt die an den Seilen hangende Last 12 000 t Der mit Uberbau bezeichnete Bruckenkorper wurde aus Einzelteilen Stossen zusammengesetzt die im elsassischen Lauterburg vorgefertigt und mit Schiffen angeliefert wurden Die Stosse hatten ein Gewicht von bis zu 90 t und wurden nachdem sie mit Kranen an die Bruckenenden gehoben waren mit der wachsenden Brucke verschweisst und an den mit dem Pylon verbundenen Seilen befestigt Verschiebung der neuen Brucke Bearbeiten nbsp Raiffeisenbrucke bei NachtDie Bruckenrampe der alten Brucke wurde im Februar 1977 gesprengt ab Juli konnte der talseitige Doppelfahrstreifen der neuen Brucke dem Verkehr ubergeben werden Die alte Brucke wurde fur den Abbruch vorbereitet Im August wurden auf der Neuwieder Seite 110 m und auf der Weissenthurmer Seite 170 m herausgetrennt auf Spezialschiffe aus den Niederlanden abgesenkt und auf dem Weissenthurmer Werth abgelegt wo sie spater zerlegt wurden Am 18 Februar 1978 wurde die neue Brucke von ihrem Bauplatz an die Stelle der alten Brucke verschoben Es war die zweite Rheinbruckenverschiebung nachdem im Jahr zuvor die Oberkasseler Brucke in Dusseldorf verschoben worden war Die Raiffeisenbrucke wurde dabei um 3 cm angehoben und an den beiden Uferwiderlagern sowie auf den beiden Inselpfeilern auf 1 80 m breiten Polytetrafluorethylen beschichteten Gleitplatten aus Edelstahl abgesenkt Durch hydraulische Oldruckpressen mit 200 t Schubkraft wurde die Brucke an 120 Stahldrahtseilen mit einer Geschwindigkeit von 1 mm pro Sekunde in die neue Position gezogen In 14 Stunden wurde die Brucke um 16 25 m rheinabwarts und in ihre endgultigen Position genau in der Achse der Vorgangerin bewegt Die Gleitplatten wurden nach einem erneuten Anheben entfernt Abschliessend waren noch verschiedene Restarbeiten erforderlich u a mussten 60 000 m Farbe aufgetragen werden Am 28 September 1978 wurde die Brucke nach vierjahriger Bauzeit offiziell dem Verkehr ubergeben Die Kosten fur die Rheinbrucke betrugen etwa 60 Millionen DM fur die Vorlandbrucken ungefahr 70 Millionen DM Technische Daten BearbeitenSchragseilbrucke in Stahlbauweise Hohe des Pylons 91 77 m 88 m uber der Fahrbahn Anzahl der Seile 44 22 auf jeder Seite Lange der Hauptbrucke 485 m Stutzweiten 235 m 38 m 212 m Lichte Hohe uber dem Rhein 17 70 m Hohe des Stahluberbaus 2 42 bis 2 80 mSiehe auch BearbeitenListe der RheinbruckenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Raiffeisenbrucke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Raiffeisenbrucke In StructuraeEinzelnachweise Bearbeiten Helmut Schnatz Koblenz im Bombenkrieg Memento des Originals vom 29 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www historicum net in historicum net Tils Vorbericht uber den Bau der Strassenbrucke uber den Rhein zwischen Neuwied und Weissenthurm In Der Bauingenieur 15 Jahrgang 1934 S 439 442 Karl Eugen Kurrer Eberhard Pelke Klaus Stiglat Einheit von Wissenschaft und Kunst im Bruckenbau Hellmut Homberg 1909 1990 Das Werk Teil III in Bautechnik 87 2010 H 2 S 86 115 hier S 108 109 Die nachste Brucke flussaufwarts Caesars Rheinbrucken historisch 55 v Chr Urmitzer Eisenbahnbrucke Brucken uber den Rhein Die nachste Brucke flussabwarts Ludendorff Brucke 1945 zerstort Konrad Adenauer Brucke Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raiffeisenbrucke amp oldid 238834136