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Rahatschou belarussisch Ragachoy russisch Rogachyov Rogatschow ist eine Stadt in der Homelskaja Woblasz in Belarus Es ist die Hauptstadt des Rajon Rahatschou Die Stadt liegt zwischen den Flussen Drut und Dnepr Die Einwohnerzahl betragt 34 882 Stand 2010 Rahatschou RogatschowRagachoy Rogachyov belarus russisch Wappen Wappen Flagge FlaggeStaat Belarus BelarusWoblasz HomelKoordinaten 53 6 N 30 3 O 53 1 30 05 136 Koordinaten 53 6 N 30 3 OHohe 136 m Einwohner 34 882 2010 Zeitzone Moskauer Zeit UTC 3 Telefonvorwahl 375 2339Postleitzahl 247250Kfz Kennzeichen 3 Webprasenz rogachev gomel region byRahatschou Belarus Rahatschou Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1142 1772 1 2 1772 1940 2 Wappen 3 Sohne und Tochter der Stadt 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenArchaologische Funde aus der Gegend belegen dass bereits vor etwa 14 000 Jahren hier Menschen lebten Es wurden zahlreiche Werkzeuge und Waffenteile aus Feuerstein sowie Knochenreste von Mammuten gefunden Erste Siedlungen sind fur die Mittlere Steinzeit nachweisbar Wahrend der Bronzezeit war dieses Gebiet schon relativ dicht besiedelt Besonders aus dieser Zeit finden sich hier viele Grabstatten Etwa zu Beginn der Zeitrechnung vor ungefahr 2000 Jahren existierte im Gebiet von Rahatschou bereits eine Burganlage Die erste urkundliche Erwahnung stammt aus dem Jahre 1142 und bezieht sich auf Furst Igor Die Herkunft des Namens der Stadt ist nicht geklart 1 1142 1772 Bearbeiten Im 13 Jahrhundert gehorte Rahatschou zum Grossfurstentum Litauen Zu dieser Zeit kam es zu Kriegen zwischen dem litauischen und dem expandierenden Grossfurstentum Moskau in dem es auch um das Gebiet um Rahatschou ging Gleichzeitig drangten aber auch Krimtataren und Kasachen in diese Region Im 15 Jahrhundert kam es zu einer recht dynamischen Entwicklung des Gebietes diese Zeit wird als das Goldene Jahrhundert fur Rahatschou bezeichnet Die zu dieser Zeit regierenden Pinsker Fursten gaben das Gebiet an Sigismund I der Altere 1467 1548 ab der die Stadt seiner Frau Bona Sforza zur Hochzeit schenkte Sie war eine Furstin von Milano unter anderem bekannt durch ein Gemalde von Lucas Cranach d J Bona liess sich in Rahatschou auf dem Schlossberg im Zentrum des alten Stadtkerns ein Schloss erbauen 1562 wurde die Stadt von Krimtataren geplundert und niedergebrannt 1654 halten sich in diesem Gebiet die Truppen des Hetman Solotorjenko auf 1569 bis 1772 war Rahatschou unter Herrschaft der polnischen Rzeczpospolita wichtige Daten sind hier die Lubliner Union 1569 und die Kirchenunion von Brest von 1596 Im 17 und 18 Jahrhundert verlor Rahatschou durch die anhaltenden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den sich noch immer bekampfenden Litauern und Moskauern an Bedeutung die Entwicklung stagnierte Im Jahr 1772 nach der ersten Polnischen Teilung lag Rahatschou im Herrschaftsbereich des aus litauischen und polnischen erstandenen neuen Furstentums Die Stadt wurde zum Verwaltungszentrum eines Kreises der etwa die funffache Grosse des heutigen Landkreises besass 2 1772 1940 Bearbeiten Am 22 Marz 1777 wurde Rahatschou durch Erlass der Zarin Katharina II Hauptstadt eines Kreises im Gouvernement Mogiljow Zu dieser Zeit wurde beschlossen auf dem Schlossberg an Stelle des Schlosses der Furstin Bona eine neue Burg zu errichten Die Plane waren bereits fertigt und die im Wege stehenden Gebaude waren schon abgerissen worden als die Plane zum Neubau hier am Ort wieder aufgegeben und die Anlage in Bobruisk errichtet wurde Die gunstige geografische Lage der Stadt war ein wesentlicher Faktor fur die Entwicklung und den Aufschwung besonders der Forstwirtschaft und des Handwerks Rahatschou war ein wichtiger Punkt auf dem Handelsweg entlang des Dnepr zwischen Mogiljow und Kiew Der wirtschaftliche Aufschwung und die kulturelle Entwicklung der Stadt wurde durch den Vaterlandischen Krieg gegen die Truppen von Napoleon Bonaparte unterbrochen Die Aufhebung der Leibeigenschaft im Jahre 1861 durch Zar Alexander II beschleunigte das wirtschaftliche Wachstum im ganzen Russischen Reich sowie auch in Rahatschou Im 19 Jahrhundert war die Ansiedlung von Juden in Russland hauptsachlich auf den Ansiedlungsrayon beschrankt Rahatschou gehorte zu diesem Gebiet und hier waren Ende des 19 Jahrhunderts etwa 60 der Einwohner judischen Glaubens Einige von ihnen brachten es zu grossem Wohlstand Wassili Jolschin ein adliger Jude mit recht grossem Reichtum liess von 1905 bis 1909 in der Stadt einige grosse Gebaude errichten die er dann der Stadt ubereignete Zwei von diesen Gebauden gibt es noch heute die Schule Nr 2 und der Palast der Pioniere Das ebenfalls von ihm finanzierte und gebaute Kinotheater fur 600 Platze fur damalige Verhaltnisse sehr gross steht heute nicht mehr Dieses Gebaude war ein kulturelles Zentrum unter anderem trat auch Schaljapin hier auf Der Bau der Eisenbahnlinie Mahiljou Shlobin zu Beginn des 20 Jahrhunderts forderte erneut das regionale Wachstum Neue Bauten entstanden so das erste Theater Modern eine gebuhrenpflichtige Realschule und ein Lehrerseminar 1913 gab es in Rahatschou mehr als 50 Betriebe mit 185 Arbeitern Wahrend des Burgerkrieges nach der Oktoberrevolution kam es in Rahatschou zu Kampfen die Stadt war zeitweise durch die polnische Armee besetzt In dieser Zeit druckte Rahatschou eigene Briefmarken und eigenes Geld Im ersten Funfjahresplan der Sowjetunion entstand in der Stadt ein Milchkonservenkombinat eine Brotfabrik sowie ein Traktorenmaschinenwerk Das bereits bestehende Sagewerk und die Kartonfabrik wurden rekonstruiert Mit dem Industriewachstum wuchs auch die Zahl der Bevolkerung Rahatschou wurde zum Industriezentrum 3 7 Kombinate 1 Fabrik 13 Produktionswerkstatten 4 Mittelschulen eine Grundschule und eine Hauptschule 8 Klubs 2 Bibliotheken und ein Filmtheater Im Rahmen des Ausbaus der Stadt wurden im Zentrum zahlreiche teilweise noch heute bestehende Grunanlagen angelegt Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von 1781Beschreibung Im goldenen Wappen schwebt eine goldene Krone uber einem oberhalb der schwarzen Teilungslinie wachsenden schwarzen goldgekronten Doppeladler mit hochgebogenen Flugeln und unten ein gebogenes schwarzes Horn Symbolik 1781 erhielt die Stadt ihr Wappen ein schwarzes Horn auf einem goldenen Schild die goldene Farbe steht fur den in diesem Gebiet in grossen Mengen produzierten Honig Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenElias Hurwicz 1884 1973 deutscher Rechtswissenschaftler Kriminologe Soziologe und Publizist russisch judischer Herkunft David J Dallin 1889 1962 russischer Politiker Schriftsteller und Journalist Sergei Wischnewski 1893 1967 sowjetischer Generalmajor 4 Schmuel Halkin 1897 1960 belarussisch russischer jiddisch schreibender Schriftsteller und Ubersetzer Anatoli Kaplan 1902 1980 russisch judischer Maler Bildhauer und Grafiker Elchanan Zeitlin 1902 1941 polnischer Journalist und Schriftsteller Lidia Wysocka 1916 2006 polnische Schauspielerin Sangerin und Theaterregisseurin Georgi Frumenkow 1919 1989 sowjetischer Historiker Ljudmila Schagalowa 1923 2012 sowjetische bzw russische Schauspielerin Mikalaj Harbatschou 1948 2019 sowjetischer Kanute Jurij Iljin 1962 ukrainischer Admiral 5 Sergei Bautin 1967 2022 russisch belarussischer Eishockeyspieler Olesya Bakunova 1980 Kanutin 6 Literatur BearbeitenRogachev In Guy Miron Hrsg The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust Yad Vashem Jerusalem 2009 ISBN 978 965 308 345 5 S 659 f Leonid Smilovitsky Rogachev In Martin Dean Hrsg The United States Holocaust Memorial Museum Encyclopedia of Camps and Ghettos 1933 1945 Vol 2 Ghettos in German Occupied Eastern Europe Part B Indiana University Press Bloomington 2012 ISBN 978 0 253 00227 3 S 1722 1724 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rahatschou Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien rogachev deEinzelnachweise Bearbeiten Jorg Muller Die Geschichte des Landkreises Rogachev vor 1142 rogachev de abgerufen am 17 Mai 2020 Jorg Muller Die Geschichte des Landkreises Rogachev 1142 1772 rogachev de abgerufen am 17 Mai 2020 Jorg Muller Die Geschichte des Landkreises Rogachev 1172 1940 rogachev de abgerufen am 17 Mai 2020 Vishnevskij Sergej Vladimirovich encyclopedia mil ru russisch Rogachyovec Yurij Ilin vozglavil voenno morskie sily Ukrainy vrogacheve ru russisch Olesya Bakunova in der Datenbank von Sports Reference englisch archiviert vom Original Stadte in der Homelskaja Woblasz Buda Kaschaljowa Chojniki Dobrusch Homel Jelsk Kalinkawitschy Masyr Naroulja Petrykau Rahatschou Retschyza Schlobin Schytkawitschy Swetlahorsk Tschatschersk Turau Wassilewitschy Wetka Normdaten Geografikum GND 4754292 5 lobid OGND AKS LCCN n2003034980 VIAF 131546752 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rahatschou amp oldid 229517332