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Das Westtor der Colonia Claudia Ara Agrippinensium in der romischen Stadtbefestigung lag zwischen dem Sudwest Tor und dem nordlichsten Tor der Westummauerung dem romischen Ehrentor am westlichen Ende der heutigen Breiten Strasse Im 11 Jahrhundert versperrte der Neubau von St Aposteln das vor ihm liegende Romertor sodass man die bisherige Strassenfuhrung andern musste und in einiger Entfernung von der Kirche vor und hinter ihr neue Durchbruche in der Romermauer schuf 1 Querschnitt eines rekonstruierten Teiles der Romermauer bei St ApostelnWeststadt zur KarolingerzeitReste der Via publica 1 Jh FO Koln Apostelnkloster 13 15 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Reste romischer Zeit 1 2 Letzte Erwahnung des Tores 2 Literatur 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie heute als Via Belgica bezeichnete romische Staatsstrasse via publica die von Koln nach Boulogne sur Mer fuhrte war die Fortsetzung einer Strassenfuhrung die die Colonia schnurgerade durchzog Seit dem Anfang des 4 Jahrhunderts erreichte die Trasse uber die Romerbrucke auch die rechtsrheinische Befestigung der Romerstadt das Kastell Divitia Die Entstehung des Westtores wie auch die der Strasse wird in die alteste Zeit der romischen Herrschaft am Rhein datiert Die Bedeutung von Tor und Strasse war fur Militar und Handel gleichermassen gross und das Tor hatte in der Decumanus maximus Ost West Achse wohl den gleichen Rang wie sie ein Stadtausgang des Cardo maximus als Nord Sud Achse einnahm 2 Reste romischer Zeit Bearbeiten Das Tor dieser Strasse wurde wahrscheinlich noch im 10 bis 11 Jahrhundert genutzt und verschwand dann jedoch spurlos Lediglich Reste der innerstadtischen romischen Zufahrtsstrasse aber auch Reste von Strassenabschnitten aus antiker Zeit die unmittelbar hinter dem Tor Apostelnkloster lagen wurden freigelegt In der nachromischen Zeit nahm die Bedeutung der Landstrassen fur den Handel ab man bevorzugte dann den Handel auf der Wasserstrasse dem Rhein Dem zufolge konzentrierte sich auch die Besiedlung der Stadt auf die Rheinvorstadt sodass der Westrand vormals Teil der frankischen Allmende vorerst fast unbevolkert blieb 3 Bereits im letzten Viertel des 19 Jahrhunderts wurden auf dem Gelande Apostelnkloster 13 bis 15 Teile der nach Westen fuhrenden Heerstrasse in einem sehr guten Erhaltungszustand freigelegt die eine Breite von 6 50 m erreichte Die Schichten ihres Materials waren nicht willkurlich zusammengestellt und bestanden im Unterbau aus einer Trachytpacklage sowie im Oberbau aus einer Mischung von Kies und da ihnen die Nutzlichkeit von Zement nicht unbekannt war einer Ziegelbetonschicht 2 Eine erneute Freilegung der alten Grabungsstelle geschah zwangslaufig bei Umbauten im Jahr 2009 als man das Archiv der heute am Apostelnkloster residierenden Fritz Thyssen Stiftung erweiterte Eine Leihgabe des Romisch Germanischen Museums der Stadt Koln zeigt den Besuchern des Hauses einen Querschnitt durch den Damm der grossen romischen Staatsstrasse via publica der aus dem Material der an dieser Stelle vorgefundenen Strassenreste besteht und auf einer Schautafel prasentiert wird Die Kiesschichten der Rekonstruktion zeigen Erneuerungen des Strassenbelages im 1 bis 3 Jahrhundert n Chr an Letzte Erwahnung des Tores Bearbeiten In einer Textpassage der ottonischen Vita Brunonis erwahnt Ruotger Verfasser der Lebensgeschichte des Heiligen Bruno von Koln erstmals eine kleine und bescheidene den hl Aposteln geweihte Kolner Kirche damals wohl eine der kleinen Saalkirchen mit wenig Grundflache als er uber den Leichenzug des 965 in Reims verstorbenen Erzbischofs Brun nach Koln berichtete Der im Rheinland angelangte Leichenzug kam spater uber die mittelalterliche von Mercator als Antorffer Strasse Antwerpen bezeichnete alte Romerstrasse heutige Aachener Strasse bis in die damalige Kolner Vorstadt Dort an einem Tor und an der von Ruotger erwahnten Kirche wurde eine Rast eingelegt und der Leichnam in dem kleinen Gotteshaus aufgebahrt Dann wurde nach einigen Vorbereitungen am Bestattungsort und Ziel der Reise in die nahe gelegenen Stiftskirche St Pantaleon eingezogen um dort den Leichnam feierlich zu bestatten Aus diesem Geschehen schloss man dass das dortige Westtor der Romerstadt noch im 10 Jahrhundert genutzt wurde 4 Damit enden abrupt alle Spuren des romischen Westtores Die Forschung nimmt an dass in der Grundung des Apostelnstiftes und dem Bau der machtigen Stiftskirche St Aposteln um 1020 30 die Grunde fur das Verschwinden des antiken Tores zu sehen sind Die Anlage eines Kirchhofs der Bau von Klaustralbauten und das Vereinnahmen oder Erwerben eines Gelandes als neugeschaffenen Immunitatsbezirk veranderten die ganze Topographie des Viertels Literatur BearbeitenHans Vogts Fritz Witte Die Kunstdenkmaler der Stadt Koln Im Auftrage des Provinzialverbandes der Rheinprovinz und der Stadt Koln Herausgegeben von Paul Clemen Bd 7 Abt IV Die profanen Denkmaler der Stadt Koln Verlag L Schwann Dusseldorf 1930 Nachdruck Padagogischer Verlag Schwann 1980 ISBN 3 590 32102 4 Hermann Keussen Topographie der Stadt Koln im Mittelalter in 2 Banden Koln 1910 Reprint Droste Verlag Dusseldorf 1986 ISBN 3 7700 7560 9 und ISBN 3 7700 7561 7 Johannes Krudewig Quellen in Die Kunstdenkmaler der Stadt Koln im Auftrage des Provinzialverband der Rheinprovinz Band VI Abteilung I Quellen und Abteilung II Joseph Klinkenberg Das Romische Koln In Verbindung mit Otto von Falke Eduard Firmenich Richartz Joseph Klinkenberg Johannes Krudewig Hugo Rahtgens und Edmund Renard Hrsg von Paul Clemen Druck und Verlag L Schwann Dusseldorf 1906 Nachdruck Padagogischer Verlag Schwann 1980 ISBN 3 590 32108 3Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Keussen Topographie der Stadt Koln im Mittelalter Hier Erster Band Die Uberreste der Romerzeit im Mittelalter S 6 f a b Joseph Klinkenberg in Johannes Krudewig Quellen in Die Kunstdenkmaler der Stadt Koln im Auftrage des Provinzialverband der Rheinprovinz Hier Band II Das Romische Koln S 133 ff Hermann Keussen Topographie der Stadt Koln im Mittelalter Hier Erster Band Die Kolner Allmende S 12 ff Wilhelm Ewald und Hugo Rahtgens in Paul Clemen sechster Band IV Abteilung Die Kunstdenkmaler der Stadt Koln 1916 Erster Band IV Abt Die kirchlichen Denkmaler der Stadt Koln hier St Aposteln S 102 ff50 93898 6 95058 Koordinaten 50 56 20 3 N 6 57 2 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Romisches Westtor Koln amp oldid 207428555