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Rapina deutsch Rappin Voro Rapina ist eine Stadt im Kreis Polva im Suden Estlands Verwaltungsmassig ist sie ein Teil der Landgemeinde Rapina Rapina vald RapinaWappen Wappen Flagge FlaggeStaat Estland EstlandKreis PolvaGegrundet 1993 Stadtrechte Koordinaten 58 6 N 27 28 O 58 097777777778 27 464166666667 Koordinaten 58 6 N 27 28 OFlache 3 7 km Einwohner 2 219 1 1 2017 Bevolkerungsdichte 600 Einwohner je km Zeitzone EET UTC 2 Telefonvorwahl 372 79Postleitzahl 64504 Burgermeister Kaido Palu SDE Postanschrift Kooli 164504 RapinaWebsite www rapina eeRapina Estland RapinaEhemalige PapierfabrikAlte WassermuhleHerrenhaus des Gutes RappinStadtparkEvangelisch lutherische KircheOrthodoxe Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Einwohnerschaft und Lage 2 Geschichte 3 Papierfabrik 4 Schloss Sillapaa 5 Sakralgebaude 5 1 Evangelisch lutherische Kirche 5 2 Orthodoxe Kirche 5 3 Methodistische Gemeinde 6 Personlichkeiten des Ortes 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEinwohnerschaft und Lage BearbeitenDie Stadt Rapina hat 2219 Einwohner Stand 1 Januar 2017 Sie liegt 64 Kilometer sudostlich der zweitgrossten estnischen Stadt Tartu deutsch Dorpat am Unterlauf des Vohandu Flusses Der Fluss bildet bei Rapina einen 19 1 Hektar grossen See den Rapina Paisjarv Die Entfernung zum ostlich gelegenen Peipussee betragt funf Kilometer Geschichte BearbeitenRapina wurde erstmals im 16 Jahrhundert unter dem Namen Repin urkundlich erwahnt 1582 wurde auf einem Teil des Dorflands der Hof Rappin als Zentrum eines Amts der Oekonomie Dorpat gegrundet 1625 wurde das ganze Amt Rappin dem Generalgouverneur von Livland Bengt Oxenstierna 1591 1643 verlehnt 1681 zog es die schwedische Krone ein Ab 1717 stand der Hof wieder in Privatbesitz Bis 1835 gehorte er der adligen deutschbaltischen Familie Lowenwolde Letzter Privateigentumer vor der Enteignung im Zuge der estnischen Landreform 1919 war der Deutschbalte Alexander von Sivers 1734 grundete Karl Gustav von Lowenwolde der Besitzer von Rappin neben seinem Hof eine Papiermanufaktur Bald darauf entstand das Papierdorf estnisch Paprekula spater Paberikula 1873 wurde die Fabrik um einen Maschinenpark erweitert Sie stellte bis ins 20 Jahrhundert unter anderem Geldscheine fur das Russische Reich und spater fur die Republik Estland her Durch die Fabrik entstand im 20 Jahrhundert am Ort eine grossere Siedlung 1945 wurde Rapina der Status eines Grossdorfs alevik verliehen Von 1950 bis 1961 war es das Zentrum des sowjetestnischen Rajons Rapina Mit Wiedererlangung der estnischen Unabhangigkeit erhielt Rapina 1993 die Stadtrechte Im Herbst 2002 verschmolzen die Stadt Rapina und die Landgemeinde Rapina zu einer Verwaltungseinheit Heute hat Rapina den Status einer Stadt innerhalb der Landgemeinde In der Stadt befinden sich heute ein Kindergarten ein Gymnasium eine Musikschule eine Bibliothek ein Volkshaus das Krankenhaus der Region sowie die 1924 gegrundete Gartenbauschule die Gartner fur ganz Estland ausbildet 1 Mit einer Hohe von 50 Metern ist der Leevaku Schornstein von Rapina der hochste Sauna Schornstein der Welt Er wurde ursprunglich 1923 als Teil der ortlichen Ziegelfabrik erbaut Nach der Insolvenz des Unternehmens entstand im Gebaude eine Sauna Papierfabrik BearbeitenFur die 1734 erbaute Papierfabrik das alteste noch existierenden Industrie Unternehmen im heutigen Estland wurde unter der Leitung des Baumeisters Johann Georg Keiser zunachst ein Damm auf dem Fluss Vohandu gebaut Wegen des Namens des Baumeisters wird im Volksmund haufig erzahlt dass der russische Kaiser personlich an der Fabrik mitgebaut hatte Von den am Ort hergestellten roten Backsteinen wurden zunachst ein Sagewerk eine Papiermuhle und eine Getreidemuhle gebaut Der Antrieb wurde durch die Wasserkraft gewonnen Dank dem unternehmerischen Geist des Besitzers Peter Anton von Sivers und des Pachters der Papierfabrik Emil Friedrich Schulze wurde die Papiermuhle von Rapina zur Mitte des 19 Jahrhunderts stark erweitert Das Fabrikgebaude und ein kompliziertes Schleusensystem wurden grundlich umgebaut Sie gehoren heute zu den einzigartigen Beispielen der europaischen Industriearchitektur Die erste Maschine zur Herstellung von Papier wurde aus Deutschland nach Rapina geliefert Sie konnte verschiedene Schrift und Druckpapiere herstellen Innerhalb kurzer Zeit wurden drei weitere Maschinen geliefert von denen eine in umgebauter Form noch heute funktioniert Nach dem Zweiten Weltkrieg produzierte die Fabrik hauptsachlich Dachpappe und Isolationspapier fur den sowjetischen Markt Mit Wiedererlangung der estnischen Unabhangigkeit wurde die Fabrik Anfang der 1990er Jahre wieder privatisiert und modernisiert Sie ist heute einer der fuhrenden Hersteller von Papier Pappe und Kartonagen in Estland Schloss Sillapaa BearbeitenDas historische Gutshaus Rappin auch Schloss Sillapaa Sillapaa loss genannt wurde in den 1830er Jahren errichtet Mit seinem Saulenportikus ist das zweistockige Gebaude eines der bedeutendsten Beispiele der klassizistischen Architektur in Sudostestland In dem Gebaude ist heute das 1995 gegrundete Heimat und Gartenbaumuseum von Rapina Rapina koduloo ja aiandusmuuseum untergebracht das einen umfassenden Uberblick uber die Geschichte und Lebensweise der Region bietet Im zweiten Stock befindet sich die Musikschule der Stadt Das Gutshaus umgibt ein 8 5 Hektar grosser Park mit uber 300 Baumen und Buschen Der von Baron Peter von Sivers angelegte Park nach Planen des deutschbaltischen Gartenbauarchitekten Walter von Engelhardt 1864 1940 vereint auf seinem Gelande den englischen franzosischen und Waldparkstil In dem Park befinden sich zwei Denkmaler fur die Gefallenen des Estnischen Freiheitskriegs und den Zweiten Weltkrieg Sakralgebaude BearbeitenEvangelisch lutherische Kirche Bearbeiten Die evangelisch lutherische St Michaelis Kirche liegt direkt am See von Rapina Das im Stil des Spatbarock errichtete Gotteshaus wurde 1785 geweiht Der Vorgangerbau war wahrend des Nordischen Krieges Anfang des 18 Jahrhunderts zerstort worden Das zweigeteilte Altarbild Jesus erscheint Maria Magdalena und Das Begrabnis Jesu stammt von dem Kunstler Carl Antropoff aus dem Jahr 1871 2 Der Taufstein aus weissem Marmor ist eine Arbeit von 1905 Die alte Orgel wurde 1857 eingebaut Die neue Orgel von 1934 ist eine Werk des estnischen Orgelbauers August Terkmann 1858 1940 Orthodoxe Kirche Bearbeiten Die orthodoxe Kirche des Heiligen Zacharias und der Heiligen Elisabet wurde auf Anordnung des russischen Zaren Nikolaus I zwischen 1829 und 1833 erbaut nachdem 1813 der Vorgangerbau aus Holz von 1752 abgebrannt war Die Plane fertigte der in Kassel geborene Architekt Georg Friedrich Geist 1782 1846 Das klassizistische Gotteshaus mit seiner einfach gehaltenen Ikonostase von 1832 wurde auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes errichtet 1911 wurde ein neuer Kirchturm angefugt Die Kirche untersteht heute der Estnischen Apostolisch Orthodoxen Kirche EAOK Methodistische Gemeinde Bearbeiten Daneben gibt es in Rapina eine methodistische Gemeinde Personlichkeiten des Ortes BearbeitenJohann Friedrich Heller 1786 1849 deutschbaltischer evangelischer Geistlicher Pastor in Rappin und Erforscher der estnischen SpracheLiteratur BearbeitenGertrud Westermann Baltisches historisches Ortslexikon I Estland einschliesslich Nordlivland In Hans Feldmann Heinz von zur Muhlen Hrsg Quellen und Studien zur baltischen Geschichte Band 8 I Bohlau Verlag Koln Wien 1985 ISBN 3 412 07183 8 S 486 f 702 S Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rapina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website estnisch englisch russisch Eintrag in Eesti Entsuklopeedia Online Fassung Papierfabrik Rapina deutsch Einzelnachweise Bearbeiten Eesti Entsuklopeedia www visitestonia eeStadte und Gemeinden im Kreis Polva Landgemeinden Kanepi Polva Rapina Stadte innerhalb der Landgemeinden Polva Rapina Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rapina Rapina amp oldid 237331022