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Klassifikation nach ICD 10I27 Sonstige pulmonale HerzkrankheitenI27 0 Primare pulmonale HypertonieI27 2 Sonstige naher bezeichnete sekundare pulmonale HypertonieICD 10 online WHO Version 2019 Die pulmonale Hypertonie abgekurzt PH oder PHT ist ein Symptom von Krankheiten die durch einen Anstieg des Blutdrucks im Lungenkreislauf und oft einen zunehmenden Anstieg des Gefasswiderstandes in den Lungenarterien mit erhohtem pulmonalarteriellem Druck gekennzeichnet sind Die Patienten mit einer solchen Drucksteigerung Hypertonie im kleinen Kreislauf leiden unter stark eingeschrankter korperlicher Leistungsfahigkeit Luftnot Kreislaufstorungen und Mudigkeit Eine sekundare pulmonale Hypertonie hervorgerufen durch andere Krankheiten ist haufig Eine primare pulmonale Hypertonie ist dagegen eher selten und hat eine ungunstige Prognose Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Symptome 3 Pathophysiologie 4 Einteilung und Ursachen 5 Diagnose der pulmonalen Hypertonie 6 Therapie Stand 2017 7 Veterinarmedizin 8 Prognose 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste anatomische Beschreibung einer pulmonalen Hypertonie erfolgte 1891 durch Ernst von Romberg 1 Erst mit der Einfuhrung von Rechtsherzkatheteruntersuchungen durch Werner Forssmann 1929 2 konnten Veranderungen des rechten Ventrikels beobachtet und untersucht werden Die Physiologie des pulmonalen Kreislaufs wurde dann vor allem durch Andre Frederic Cournand und Dickinson W Richards erforscht wofur unter anderem diese drei 1956 den Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin erhielten Willibald Pschyrembel erwahnt die pulmonale Hypertonie erstmals 1959 3 Im 500 seitigen Sachverzeichnis zum sechsteiligen Kreislaufband im Handbuch der inneren Medizin fanden sich 1960 bereits 66 Unterbegriffe der pulmonalen Hypertonie Dresdale und Mitarbeiter waren 1951 die Ersten die eine erste Fallserie von Patienten mit einer primaren Form der pulmonalen Hypertonie mit unbekannter Ursache beschrieben 4 Hans Schmidt fand 1953 bei Fallen von essentieller pulmonaler Hypertension neben endarteriitischen Veranderungen eine spastische Hypertrophie der kleinen Lungenvenen 5 6 7 In den 1960er Jahren kam es zu einer Epidemie von Fallen mit primarer pulmonaler Hypertonie die mit dem Appetitzugler Aminorex assoziiert wurde Dies fuhrte 1973 zu einer ersten WHO Konferenz zur pulmonalen Hypertonie mit einem ersten Versuch einer Klassifizierung Hingegen gab es in Deutschland 1976 noch Lehrbucher mit der Meinung dass die primare pulmonale Hypertonie bisher unbewiesen und auch unwahrscheinlich sei 8 Die US amerikanischen National Institutes of Health grundeten 1981 ein nationales Register fur primare pulmonale Hypertonie das wesentliche Erkenntnisse zum klinischen und pathologischen Bild der Patienten beisteuerte die meist junge Frauen im mittleren Alter von 36 Jahren waren und ein medianes Uberleben von 2 8 Jahren aufwiesen 9 In den 1990er Jahren standen dann erstmals ab 1992 mit einem hochdosierten Calciumantagonisten und ab 1996 mit intravenosem Epoprostenol einem Prostacyclin Analogon zwei Medikamente zur Behandlung zur Verfugung Mit der Marktzulassung zweier neuer Appetitzugler Fenfluramin und Dexfenfluramin kam es zu einer erneuten Epidemie von Fallen mit primarer pulmonaler Hypertonie so dass die WHO 1996 den zweiten Weltkongress in Evian organisierte Dort wurde die Klassifizierung uberarbeitet und die heutige Form mit funf Hauptgruppen entwickelt Auch wurde der Terminus primare pulmonale Hypertonie durch idiopathische pulmonale arterielle Hypertonie abgelost Seit 2000 wurden grosse Fortschritte im physiologischen Verstandnis der pulmonalen Hypertonie gemacht und zahlreiche Medikamente wurden neu zugelassen 10 Symptome BearbeitenDie Symptomatik insbesondere die der sekundaren pulmonalen Hypertonie kann sehr verschieden sein Die Patienten leiden oft unter eingeschrankter korperlicher Leistungsfahigkeit an Kreislaufstorungen einschliesslich Synkopen an einer Angina pectoris an einem Raynaud Syndrom an peripheren Odemen und an Mudigkeit Im Zusammenhang mit der pulmonalarteriellen Hypertonie kann es zur Entstehung eines meist rechtsseitigen Pleuraergusses 11 kommen Pathophysiologie BearbeitenDie pulmonale Hypertonie beschreibt einen hamodynamischen Zustand mit verschiedenen Charakteristika Sie liegt vor wenn der mittlere Blutdruck in der Lungenschlagader mPAP mean pulmonary arterial pressure vom Normalwert 12 16 mmHg auf mehr als 20 mmHg in Ruhe ansteigt 12 Im Bereich von 30 bis 40 mmHg konnen erste klinische Symptome insbesondere unter Belastung beobachtet werden Im Bereich von 50 bis 70 mmHg nimmt die Herzauswurfleistung kontinuierlich ab Der pulmonal arterielle Blutdruck kann weiter auf uber 100 mmHg chronisch ansteigen Die Feststellung dass eine pulmonale Hypertonie vorliegt ist die Beschreibung eines gemessenen Wertes mit der Echokardiographie oder als genaue Messung mit dem Rechtsherzkatheter Der pulmonal vaskulare Widerstand PVR beschreibt die Gesamtheit des Widerstands den die Lungengefasse selbst oder darin befindliche Stromungshindernisse dem Blutfluss durch die Lunge entgegensetzen Bei einer akuten pulmonal arteriellen Hypertonie stellen sich die Lungenarterien eng und der Innenraum im Gefass wird dadurch kleiner dieser Vorgang ist aber reversibel Bei der chronischen pulmonal arteriellen Hypertonie kommt es zu einer dauernden Verdickung der Gefassmuskulatur und zu einer fortschreitenden Fibrosierung mit Verengung der Adern Die Gefasswande sind dann nicht mehr flexibel und in diesem Zustand ist eine Ruckbildung nicht mehr moglich fixierter Lungenhochdruck Durch den Umbau der Lungenarterien wird immer weniger Sauerstoff uber die Lunge aufgenommen wahrend sich durch den erhohten pulmonal arteriellen Widerstand die Herzauswurfleistung verringert Einteilung und Ursachen BearbeitenIm Prinzip gibt es drei Mechanismen die zu einer pulmonalen Hypertonie fuhren konnen eine Abflussbehinderung aus den Lungenvenen eine Einengung der Lungenstrombahn und eine starke Vermehrung des Lungendurchflusses durch Kreislaufshunts vor Eintritt der sekundaren Gefasssklerose 13 Die Einteilung der pulmonalen Hypertonie erfolgt heute auf Basis der Nizza Klassifikation 2018 6 Weltkonferenz 14 und wurde durch die 2022 herausgegebene Leitlinie der European Society of Cardiology 12 geringfugig angepasst Es ist zu beachten dass eine pulmonale Hypertonie als haufige sekundare pulmonale Hypertonie in Folge anderer Erkrankungen wie z B der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD Herzinsuffizienz Lungenembolie Lungenfibrose Sarkoidose AIDS ARDS Sichelzellanamie Sklerodermie und angeborener Herzfehler auftreten kann Die pulmonale Hypertonie wird in funf Klassen eingeteilt dies soll den mit PH assoziiertem klinischen Zustand widerspiegeln der auf ahnlichen pathophysiologischen Mechanismen klinischen Befund hamodynamischen Eigenschaften und entsprechender Therapie basiert 12 1 Pulmonalarterielle Hypertonie PAH 1 1 Idiopathische PAH IPAH 1 1 1 negativer Vasoreagibilitatstest 1 1 2 akut positiver Vasoreagibilitatstest dd 1 2 Hereditare PAH HPAH auch familiare PAH FPAH genannt 1 3 Arzneimittel und toxininduzierte PAH DPAH 1 4 Assoziierte PAH APAH bei folgenden Grunderkrankungen 1 4 1 Bindegewebserkrankungen 1 4 2 HIV Infektion 1 4 3 portaler Hypertonie 1 4 4 angeborene Herzfehler 1 4 5 Bilharziose dd 1 5 PAH mit offensichtlichen Hinweisen auf eine pulmonalvenose kapillare Beteiligung PVOD pulmonale veno okklusive Erkrankung PVOD und oder PCH pulmonalkapillare Hamangiomatose 1 6 Persistierende pulmonalarterielle Hypertonie des Neugeborenen PPHN 2 Pulmonale Hypertonie bei Erkrankungen der linken Herzhalfte 2 1 Herzinsuffizienz2 1 1 mit erhaltener Ejektionsfraktion 2 1 2 mit reduzierter oder geringfugig reduzierter Ejektionsfraktion dd 2 2 Herzklappenfehler 2 3 angeborene erworbene kardiovaskulare Anomalien die zu einer postkapillaren PH fuhren3 Pulmonale Hypertonie bei Lungenerkrankung und oder Hypoxie 3 1 Chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD oder Lungenemphysem 3 2 restriktive Lungenerkrankung 3 3 andere Lungenerkrankung mit gemischt restriktivem obstruktivem Muster 3 4 Hypoventilationssyndrome 3 5 Hypoxie ohne Lungenerkrankungen z B bei steigender Hohe 3 6 Entwicklungsbedingte Lungenerkrankungen4 Pulmonale Hypertonie aufgrund Pulmonalarterien Obstruktionen 4 1 CTEPH 4 2 Andere pulmonalarterielle Obstruktionen5 Pulmonale Hypertonie mit unklaren oder multifaktoriellen Mechanismen 5 1 Hamatologische Erkrankungen chronisch hamolytische Anamie myeloproliferative Erkrankungen 5 2 Systemische Erkrankungen Sarkoidose pulmonale Langerhans Zell Histiozytose Neurofibromatose Typ 1 5 3 Metabolische Erkrankungen Glykogenspeicherkrankheit Morbus Gaucher 5 4 chronische Niereninsuffizienz mit oder ohne Hamodialyse 5 5 Pulmonale tumor thrombotische Mikroangiopathie PTTM 5 6 fibrosierende Mediastinitisad 1 Pulmonalarterielle Hypertonie PAH Die selten auftretende primare oder idiopathische pulmonalarterielle Hypertonie Inzidenz 4 1 000 000 Jahr 15 stellt im Gegensatz zur sekundaren pulmonalen Hypertonie keine Komplikation einer anderen Grunderkrankung dar Fur sie kann haufig keine Ursache gefunden werden Die Prognose bei der PAH ist eher schlecht Idiopathische pulmonale Hypertonie 1 1 Die Ursachen einer primaren oder idiopathischen pulmonalen Hypertonie sind hingegen nicht genau bekannt Eine verstarkte Freisetzung von blutgefass kontrahierenden Faktoren wie z B Endothelin und Thromboxan und eine verminderte Produktion relaxierender Faktoren wie z B Stickstoffmonoxid und Prostazyklin werden als Ursachen fur einen erhohten Tonus der Lungenarterien diskutiert Die bei Patienten mit einer primaren pulmonalen Hypertonie erhohten Serotonin Spiegel werden als eine Ursache fur die serotoninvermittelte Umgestaltung der Gefassmuskulatur angesehen In diesem Prozess konnen auch proinflammatorische Zytokine eine wichtige Rolle spielen 16 Hereditare pulmonalarterielle Hypertonie HPAH und BMPR2 Fehlfunktion 1 2 und 1 3 Auf genomischer Ebene wird eine Mutation des Bone morphogenic protein Rezeptors 2 BMPR2 als eine mogliche Ursache fur die familiare Haufung dieser Erkrankung angesehen Auch eine Mutation der Activin receptor like Kinase 1 ALK1 und die Polymorphie des Promotors des Serotonin Transporters SERT werden als mogliche Ursachen fur die primare pulmonale Hypertonie diskutiert Somatische genetische Veranderungen konnten auch in Endothelzellen von Patienten mit einer pulmonal arteriellen Hypertonie gefunden werden 17 Arzneimittel und toxininduzierte pulmonalarterielle Hypertonie 1 6 Eine der idiopathischen pulmonalen Hypertonie zugeordnete Form kann bei pradisponierten Personen durch Arzneistoffe vor allem einige Appetitzugler ausgelost werden Die betreffenden Appetitzugler Fenfluramin Dexfenfluramin und Aminorex wurden auf Grund dieser Nebenwirkung mittlerweile vom Markt genommen Als Ursache fur die durch diese Arzneistoffe ausgeloste pulmonale Hypertonie werden eine Aktivierung von Serotonin Rezeptoren 5 HT2B Typ und eine damit verbundene Veranderung Remodeling pulmonaler Blutgefasse diskutiert Assoziierte pulmonalarterielle Hypertonie APAH bei weiteren Grunderkrankungen 1 7 ad 2 Pulmonale Hypertonie bei Herzinsuffizienz Die pulmonale Hypertonie entwickelt sich bei Herzerkrankungen insbesondere bei der verbreiteten Linksherzinsuffizienz Kontraktionsinsuffizienz des linken Ventrikels am haufigsten Eine isolierte Rechtsherzinsuffizienz ist eher selten Uber eine Million Menschen in Deutschland sind von dieser Herzerkrankung betroffen und ein erheblicher Anteil entwickelt eine pulmonale Hypertonie zumindest leichterer Form Pulmonale Hypertonie bei erworbenen Herzfehlern 2 3 18 Fast alle Patienten mit einer symptomatischen Insuffizienz der Mitralklappe entwickeln im Verlauf ihrer Erkrankung eine PH Uber 60 der Patienten mit einer symptomatischen Insuffizienz der Aortenklappe entwickeln ebenfalls eine PH Auch bei Pumpschwache des Herzens zum Beispiel durch die koronare Herzkrankheit oder nach einem Herzinfarkt entwickelt sich haufig eine PH Insbesondere im Rahmen der operativen herzchirurgischen Versorgung der genannten Erkrankungen kann die Behandlung der PH im OP und auf Intensivstation notwendig werden Dabei stehen intensivmedizinisch verschiedene Moglichkeiten zur Verfugung inhalatives Stickstoffmonoxid NO Levosimendan Milrinon Iloprost Verneblung ad 3 Pulmonale Hypertonie bei Lungenerkrankung oder Hypoxie Chronisch obstruktive Lungenerkrankung Interstitielle Lungenerkrankung wie Idiopathische pulmonale Fibrose 3 2 Schlafapnoe Syndrom 3 4 Es sind meist leichte Formen der PH und sie sprechen gut auf eine Behandlung mit CPAP Beatmung an Alveolare Hypoventilation und Chronische Hohenkrankheit 3 5 sowie 3 6 Pulmonale Hypertonie bei angeborenen Herzfehlern Anlagebedingte Fehlbildungen 3 7 Angeborene Herzfehler konnen zur Entwicklung dieses Krankheitsbildes fuhren auf Kammerebene der Kammerseptumdefekt Ventrikelseptumdefekt VSD insbesondere ein grosser Ventrikelseptumdefekt ein Atrio ventrikularer Septumdefekt AVSD AV Kanal eine Transposition der grossen Arterien TGA mit singularem Ventrikel oder ein Double outlet right ventricle DORV Auf Vorhofebene konnen der Vorhofseptumdefekt ASD insbesondere ein grosser Vorhofseptumdefekt Fehleinmundung einer oder mehrerer Lungenvenen die Erkrankung hervorrufen Auf aorto pulmonaler Ebene konnen ein offener Ductus arteriosus Botalli PDA ein Aorto pulmonales Fenster oder ein Truncus arteriosus communis Ursache sein Bei angeborenen Herzfehlern kann es durch Druckanstieg im Lungengefasssystem zu einer Shunt Umkehr kommen Der Lungendruck liegt dann uber dem Druck im Korperkreislauf worauf es in der Lunge zur so genannten Eisenmenger Reaktion kommt woraus sich das Krankheitsbild des Eisenmenger Syndroms entwickeln kann Diagnose der pulmonalen Hypertonie BearbeitenDie aussagekraftigste direkte Messung des pulmonal arteriellen Blutdrucks und des PAWP erfolgt bei einer Rechts Herzkatheteruntersuchung mit Hilfe des Swan Ganz Katheters Bei einem mittleren pulmonalarteriellen Druck mPAP von gt 20 mmHg 19 liegt eine PH vor Eine wichtige nicht invasive Alternative ist die Feststellung und Abschatzung einer pulmonalen Hypertonie mit Hilfe der Echokardiografie bei der meist eine Trikuspidalinsuffizienz vorhanden ist Dies geschieht haufig uber den systolischen pulmonalarteriellen Druck sPAP 20 Im Jahr 2010 gab es Hinweise dass die Messung des mPAP vorteilhafter ist So zeigte eine Echo Studie an knapp 250 Patienten dass ein mittlerer PAP von 25 5 mmHg eine PH mit einer sehr guten Sensitivitat und Spezifitat bzw diagnostischen Sicherheit detektieren kann 21 Daneben kann auch das Rontgenbild des Thorax auf eine pulmonale Hypertonie hindeuten Eine eventuelle gleichzeitig bestehende Herzinsuffizienz kann bei der Blutuntersuchung durch ein erhohtes BNP plausibel gemacht werden Eine Biopsie des Lungengewebes wird nur bei Verdacht auf eigenstandige eventuell verursachende Lungenerkrankungen durchgefuhrt Neben der Anamnese ist der 6 Minuten Gehtest bei dem die Strecke ermittelt wird die der Patient in sechs Minuten zurucklegen kann aussagekraftig uber die Ausgangslage und den Therapieerfolg Grundregel der Diagnostik ist festzustellen welche Art der PH gegeben ist und ob eine behandelbare Grunderkrankung vorliegt Therapie Stand 2017 BearbeitenEine Behandlung setzt eine genaue Feststellung voraus um welche PH es sich handelt Wenn eine zur PH fuhrende Grunderkrankung gut behandelt werden kann kann auch die pulmonale Hypertonie gunstig beeinflusst werden Beispielsweise die Linksherzinsuffizienz kann als Grunderkrankung oft fachgerecht gut behandelt werden auch werden Kinder mit angeborenen Herzfehlern moglichst so fruhzeitig operiert dass sich eine pulmonale Hypertonie nicht entwickeln kann Unter Allgemeinmassnahmen kommt eine Sauerstofftherapie LTOT in Frage Ein Eisenmangel sollte behoben werden ein Aderlass ist aber fast nie indiziert Diuretika konnen eingesetzt werden manchmal ist eine Antikoagulation notwendig Fachkundig angeleitetes korperliches Training ist empfohlen Ein Nikotinverzicht des Patienten und eine Reduzierung eines vorhandenen Ubergewichtes auf Normalgewicht ist eigentlich unverzichtbar Die spezielle medikamentose Therapie der pulmonalarteriellen Hypertonie ist schwierig Es sind einige Arzneistoffe fur die Therapie der pulmonalarteriellen Hypertonie teilweise mit Einschrankungen zugelassen Vor Verordnung dieser Medikamente sollte vom behandelnden Arzt der Rat eines Expertenzentrums eingeholt werden Manchmal muss mittels Rechtsherzkatheter herausgefunden werden ob der Patient Responder ist In Fallen die einen positiven Vasoreaktivitatstest eine signifikante Abnahme des Lungenarteriendrucks im Akuttest mit Stickstoffmonoxid aufweisen konnen auch Calciumkanalblocker gegeben werden Je nach Schweregrad der Erkrankung bzw NYHA Stadium empfehlen die internationalen Leitlinien den differenzierten Einsatz von 22 Endothelin Rezeptorantagonisten PDE 5 Hemmern Riociguat oder Prostacyclin Analoga und in besonderen Fallen die Lungentransplantation Nach einer Lungentransplantation wegen einer interstitiellen Lungenkrankheit ILD betragt die mittlere Uberlebenszeit etwa funf Jahre 23 Veterinarmedizin BearbeitenEs werden eingesetzt Pimobendan InodilatatorPrognose BearbeitenDie Prognose ist je nach Ursache und Auspragung der PH unterschiedlich Ein mogliches Versterben geschieht durch eine meist akut einsetzende rechtskardiale Dekompensation Rechtsherzversagen mit bosartigen Herzrhythmusstorungen Literatur BearbeitenMarc Humbert et al 2022 ESC ERS Guidelines for the diagnosis and treatment of pulmonary hypertension In European Heart Journal Band 43 Nr 38 11 Oktober 2022 S 3618 3731 doi 10 1093 eurheartj ehac237 PMID 36017548 englisch S2k Leitlinie S2k Leitlinie Pulmonale Hypertonie der Deutschen Gesellschaft fur Padiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler e V In AWMF online Stand 2020 Weblinks BearbeitenCOMPERA Structured non interventional registry for patients with any form of pulmonary hypertension or pulmonary arterial hypertension Register mit gt 11 000 Patienten davon 80 aus Deutschland Deutscher Selbsthilfeverein pulmonale Hypertonie e v Pulmonale Hypertonie Selbsthilfe Kinder P P H Forschungsverein Osterreich Lungenhochdruck Lungeninformationsdienst de Rene Baumgart Stiftung zur Forderung der klinischen Forschung im Bereich pulmonale Hypertonie bei Kindern und Erwachsenen Schweizer PH Verein SPHV fur Menschen mit pulmonaler HypertonieEinzelnachweise Bearbeiten Ernst von Romberg Ueber Sklerose der Lungenarterie In Deutsches Archiv fur Klinische Medizin Band 48 1891 S 197 206 Werner Forssmann Die Sondierung des rechten Herzens In Klinische Wochenschrift Band 8 1929 S 2085 2087 Willibald Pschyrembel Klinisches Worterbuch 123 153 Auflage Verlag Walter de Gruyter Berlin 1959 S 382 D T Dresdale M Schultz R J Michtom Primary pulmonary hypertension I Clinical and hemodynamic study In The American Journal of 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