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Der Protestantismus in Galizien bestand aus kleinen lutherischen reformierten und unitarischen Gemeinden in Galizien in der Zeit der Reformation im Konigreich Polen Osterreich und in der Zweiten Polnischen Republik Inhaltsverzeichnis 1 Religionen in Galizien 2 Geschichte des Protestantismus in Galizien 2 1 Konigreich Polen 2 2 Osterreich 2 2 1 Mennoniten 2 3 Zweite Polnische Republik 3 Strukturen 4 Literatur 5 AnmerkungenReligionen in Galizien Bearbeiten nbsp Woiwodschaft Ruthenien im Konigreich Polen rot und das Kronland Galizien in Osterreich blaue Linie Galizien Woiwodschaft Ruthenien ohne einen Teil von Kleinpolen der spater auch Teil des osterreichischen Galiziens wurde war im 18 Jahrhundert vor allem von Ruthenen bewohnt die meist griechisch katholisch waren Daneben gab es vor allem in den Stadten eine polnische romisch katholische Bevolkerung die uberwiegend aus Stadtburgern polnischer und deutscher Herkunft bestand sowie aus polonisierten Ruthenen die zumeist Adlige oder Beamte waren Die bauerliche romisch katholische Landbevolkerung konzentrierte sich am westlichen Rand siehe auch Walddeutsche in einigen Inseln im Erzbistum Lemberg besonders um Lemberg und Bistum Przemysl Im 16 Jahrhundert entstanden viele neue judische Gemeinden Im 19 Jahrhundert wuchs die judische Bevolkerung stark an so dass sie in vielen Stadten bald die grosste Bevolkerungsgruppe darstellte Im spaten 18 Jahrhundert kamen im Zuge der Josephinischen Kolonisation uber 14 400 deutsche Siedler nach Galizien die meist lutherisch 47 Prozent oder reformiert 13 Prozent waren Die nachste Wellen der Galiziendeutschen waren dagegen mehrheitlich romisch katholisch Geschichte des Protestantismus in Galizien BearbeitenKonigreich Polen Bearbeiten nbsp Protestantischen Gemeinden im sudlichen Bistum Krakau um Jahr 1600 innerhalb des spateren Galiziens1522 wurde Marcin Beier aus der Stadt Biecz und ab 1515 Priester im Vorort Binarowa zur ersten beklagten und zu Gefangnis verurteilten Person Polen Litauens wegen des Verdachts der Forderung von Martin Luthers Ketzerei die sich in den 1520er und 1530er Jahren besonders unter den deutschsprachigen Stadtburgern kleinpolnischer Stadte mit Handelsbeziehungen mit dem oberungarischen Bardejov verbreitete Nach der einjahrigen Busse fuhrte er mit der Kirche ausgesohnt seine Rollen in Binarowa und Biecz weiter 1532 wurde er jedoch wieder beklagt diesmal wegen Zolibatsbruchs 1 Spater war auch die polnischsprachige romisch katholische Bevolkerung aufgeschlossener fur die reformatischen Stromungen obwohl nach 1540 eher dem Calvinismus geneigt Im Jahr 1600 gab es im Bistum Krakau sudlich der Weichsel 80 bis 90 protestantischen Gemeinden davon 27 im Kreis Schlesien Diese Zahl stieg in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts obwohl mit wachsenden Anteil der Polnischen Bruder die sich von den Kalvinisten abtrennten Die starksten lutherischen Gemeinden gab es in der Umgebung der deutschen Bielitz Bialaer Sprachinsel die spater entstandene Stadt Biala wurde lang von Lutheranern dominiert In der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts verlor dagegen das Bistum Przemysl im westlichen Teil des ehemaligen Furstentums Halytsch infolge der Reformation vorlaufig bis zu 30 Kirchen von etwa 150 In einzelnen Ortschaften uberdauerte der Protestantismus bis zum 18 Jahrhundert z B Kobylany Jodlowka bzw Szczepanowice Um 1750 kamen erste deutsche Siedler nach Zaleszczyky 1759 grundeten sie eine deutsche evangelisch lutherische Gemeinde Die Kirche musste am anderen Ufer des Flusses Dnister im Furstentum Moldau errichtet werden da dies in Polen zu dieser Zeit fur Protestanten nicht moglich war 2 Seit 1766 war der Zugang zu der Kirche nicht mehr moglich Osterreich Bearbeiten 1772 kam Galizien zu Osterreich Seit 1774 ermoglichte ein kaiserliches Patent die freie Religionsausubung fur protestantische Siedler in Galizien Es entstanden Gemeinden in Lemberg unter Leitung von Johann Friedrich Preschel Jaroslau Zamosc und Brody sowie weitere nach dem Toleranzpatent im Jahr 1781 Sie wurden der Evangelischen Superintendentur Mahren Schlesien und Galizien unterstellt Erst 1778 gelang es einen deutschen Pfarrer fur die Gemeinden zu bekommen Ephraim Gottlob Hoffmann 3 Es entstanden weitere evangelische Gemeinden deutscher Siedler 1804 wurde eine eigene Superintendentur fur Galizien gebildet 4 Seit Ende des 19 Jahrhunderts wanderten viele Galiziendeutsche aus die Gemeinden wurden kleiner In Westgalizien aber auch in Ostgalizien wurden viele Nachkommen der josephinischen Siedler polonisiert Mennoniten Bearbeiten nbsp Mennonitisches Bethaus in LembergDie radikal reformatorische Mennoniten in Galizien wurden anfanglich in drei Siedlungen besiedelt Einsiedel 18 Familien Falkenstein 7 Familien und Rosenberg 3 Familien Sie wurden offiziell als Lutheraner behandelt weil sie die in den Josephinischen Kirchenreformen vorgesehene Schwelle der 100 Familien zur Grundung einer eigenen Gemeinde lange Zeit nicht uberschreiten konnten Spater entstanden die Siedlungen Neuhof alias Weissmanowka 1830 Kiernica 1848 Horozanna 1850 Mostki 1854 Wiszenka 1862 Ehrenfeld Blyszczywody 1864 Troscianiec 1870 Dobrowlany 1871 Lipowce 1872 Podusilna 1872 In den Jahren 1880 1883 wanderte 73 mennonitischen Familien nach Nordamerika aus Erst im Jahr 1909 wurde die mennonitische Gemeinde Kiernica Lemberg gegrundet die einige Hunderte der Mennoniten aus den Siedlungen in Falkenstein Zimna Woda Neuhof Kiernica Podusilna und Rohatyn umfasste 5 Zweite Polnische Republik Bearbeiten 1919 kamen die galizischen Gebiete zum neuen polnischen Staat Die deutschen Gemeinden bildeten eine eigene Evangelische Kirche Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses in Kleinpolen Erster Kirchenprasident wurde Hermann Fritsche Die polnischen Protestanten organisierten sich in der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen 1923 wurde Theodor Zockler zum neuen Kirchenprasidenten der Evangelischen Kirche A und H B in Kleinpolen gewahlt 1925 entstand mit seiner Unterstutzung die Ukrainische Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses als erste evangelische Kirche fur Ukrainer In den 1930er Jahren wuchs der Druck der polnischen Behorden auf die deutsche Bevolkerung 1939 wurden die Deutschen nach dem Einmarsch der Roten Armee grosstenteils in das das Deutsche Reich umgesiedelt Heim ins Reich die Evangelischen Kirchen wurden aufgelost Strukturen Bearbeiten1774 1804 Evangelische Superintendentur A B Mahren Schlesien und Galizien 1804 1918 Evangelische Superintendentur A B Galizien 1919 1939 Evangelisch Augsburgische Kirche in Polen 1920 1939 Evangelische Kirche A und H B in Kleinpolen 1925 1939 Ukrainische Evangelische Kirche A B Literatur BearbeitenLudwig Schneider Kurzgefasste Schilderung der Verhaltnisse und Zustande in den protestantischen Kolonien Galiziens bis 1816 Posen 1931 online Anmerkungen Bearbeiten Agnieszka Januszek Sieradzka Reformacja w Binarowej czyli pierwszy w Polsce proces o luteranizm przed sadem biskupim 1522 The Reformation in Binarowa The First Trial against Lutheranism before the Bishop s Court in Poland 1522 Krakow 2020 polnisch Online K Volker Die Anfange der evangelischen Gemeinde zu Zaleszczyki in Galizien In Jahrbuch der Gesellschaft fur die Geschichte des Protestantismus in Osterreich Wien 1909 S 157 174 Isabel Roskau Rydel Kultur an der Peripherie des Habsburger Reiches Die Geschichte des Bildungswesens und der kulturellen Einrichtungen in Lemberg von 1772 bis 1848 Harrassowitz Verlag Wiesbaden 1993 ISBN 3 447 03423 8 S 127 Malgorzata Koska Dorota Lewandowska Ksiegi metrykalne gmin ewangelicko augsburskiego i helweckiego wyznania 1764 1939 Archiwum Glowne Akt Dawnych w Warszawie abgerufen am 16 Oktober 2013 polnisch Ksiegi metrykalne i akta parafii i gmin roznych wyznan i obrzadkow Ormianie Autokefaliczna Cerkiew Prawoslawna Baptysci Mennonici Ewangeliczni Chrzescijanie z terenow tzw zabuzanskich Inwentarz zespolu PL 1 456 agad gov pl abgerufen am 6 September 2019 polnisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Protestantismus in Galizien amp oldid 236201452