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Die Gattung Polylepis gehort zur Familie der Rosengewachse Rosaceae Das Verbreitungsgebiet der ungefahr 26 Arten erstreckt sich uber die sudamerikanischen Anden vom nordlichen Venezuela bis ins nordwestliche Argentinien PolylepisPolylepis australisSystematikRosidenEurosiden IOrdnung Rosenartige Rosales Familie Rosengewachse Rosaceae Unterfamilie RosoideaeGattung PolylepisWissenschaftlicher NamePolylepisRuiz amp Pav Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Okologie 2 Vorkommen 3 Gefahrdung und Schutz 4 Systematik 4 1 Arten Auswahl 5 Wirtschaftliche Bedeutung 6 Trivialnamen 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksBeschreibung und Okologie BearbeitenDie kleinen Baume und Straucher erreichen Wuchshohen zwischen 1 und 32 Metern und Kronendurchmesser zwischen 3 und 10 Metern Die Arten der Gattung besitzen eine rotliche abblatternde Rinde sowie einen gewundenen Stamm Die kleinen ledrigen meist gefiederten Laubblatter sind harzbedeckt nbsp Polylepis pauta mit BlutenIn traubigen Blutenstanden sind die relativ kleinen Bluten angeordnet Die Bluten enthalten drei bis vier Kelchblatter und 12 bis 18 Staubblatter Kronblatter sind nicht vorhanden 1 Sowohl die Bestaubung als auch die Ausbreitung der Fruchte findet mit Hilfe des Windes Anemophilie statt Vorkommen BearbeitenDie Polylepis Walder stellen weit uber die Anden verteilte voneinander isolierte Refugialraume dar Uber die historische Entwicklung des Polylepis Verbreitungsgebiets und deren Ursachen gibt es seit den 1950er Jahren eine akademische Debatte Wahrend die einen behaupten die derzeitige Verbreitung in Ruckzugsgebieten beruhe auf einer naturlichen Entwicklung meinen die anderen dass die Ursachen in der Tatigkeit des Menschen Abholzung fur Nutzholz Brandrodung und Uberweidung in einem vormals weitgehend zusammenhangenden Waldgebiet zu suchen seien Die meisten Polylepis Arten sind an das kalte Klima der Hochanden angepasst Die abblatternde Rinde sorgt durch eingeschlossene Luft fur Isolation Die Polylepis Walder quenuales meist auf geschutztere Landschaftsabschnitte beschrankt bilden ein wichtiges Refugium fur eine Reihe krautiger Pflanzen sowie Tiere wobei Polylepis die dominanten bisweilen die einzigen Holzgewachsarten stellt Lediglich einige Polylepis Arten in feuchten Bergwaldern Polylepis multijuga Polylepis quadrijuga u a sowie im Grenzbereich Boliviens mit Argentinien Polylepis crista galli und Polylepis hieronymi treten gemeinsam mit Baumen anderer Pflanzengattungen auf Andererseits kommen Polylepis Arten z B Polylepis pepei Polylepis tarapacana Polylepis besseri in Hohenbereichen vor wo sonst keine weiteren Baume mehr wachsen konnen Polylepis tarapacana und Polylepis subsericans bilden noch bis in Hohenlagen zwischen 4000 und 4850 Metern kleine Walder Es wird oft behauptet dass an den Hangen des Sajama im Sajama Nationalpark in Bolivien Polylepis tarapacana eine Hohenlage von 5200 Meter erreicht ein Bestand der als einer der hochstgelegenen Walder der Welt gilt Tatsachlich liegen die hochsten Fundorte jedoch bei 4850 Metern In der Kordillere des Vilcanota in Peru liegen die Obergrenzen fur Polylepis bei 3600 bis 4850 Metern Die Polylepis Walder stellen einen wichtigen Erosionsschutz dar Gefahrdung und Schutz BearbeitenDie Polylepis Walder besitzen eine einzigartige Flora und Fauna mit Habitatspezialisten und hochgradigem Endemismus Diese Walder gelten als eines der am starksten gefahrdeten Okosysteme der Hochanden zumal sie in weiten Gebieten die einzige Bau und Brennholzquelle darstellen In jungerer Zeit sind regionale Programme zum Schutz der Walder angelaufen wobei die lokale Bevolkerung mehr oder weniger einbezogen worden ist Systematik BearbeitenDie Gattung Polylepis sowie die Typusart Polylepis racemosa gefunden in den peruanischen Anden wurden 1798 von den spanischen Botanikern Hipolito Ruiz Lopez und Jose Antonio Pavon y Jimenez erstbeschrieben 1 Der Gattungsname Polylepis ist ein griechisch lateinisches Mischwort und bedeutet vielschuppig Die Gattung Polylepis gehort zu Tribus Sanguisorbeae innerhalb der Familie der Rosaceae Arten Auswahl Bearbeiten nbsp Polylepis tarapacana am Fuss des Sajama in Bolivien nbsp Polylepis tomentellaEs gibt etwa 16 bis 26 Polylepis Arten Polylepis australis Bitter Nordliches Argentinien 2 Polylepis besseri Hieron Peru Bolivien nordliches Chile 2 Polylepis crista galli Bitter Bolivien bis Argentinien 2 Polylepis hieronymi Pilg Bolivien und nordwestliches Argentinien 2 Polylepis incana Kunth Kolumbien bis Peru 2 Polylepis lanuginosa Kunth Ecuador 2 Polylepis microphylla Wedd Bitter Ecuador 2 Polylepis multijuga Pilg Peru 2 Polylepis pauta Hieron Ecuador bis westliches Bolivien 2 Polylepis pepei B B Simpson Bolivien und Peru 2 Polylepis quadrijuga Bitter Kolumbien 2 Polylepis racemosa Ruiz amp Pav Bolivien und Peru 2 Polylepis reticulata Hieron Ecuador 2 Polylepis sericea Wedd Venezuela bis westliches Sudamerika 2 Polylepis tarapacana Phil Bolivien bis nordliches Chile 2 Polylepis tomentella Wedd Peru Bolivien und nordwestliches Argentinien 2 Polylepis weberbaueri Pilger Ecuador bis Peru 2 Wirtschaftliche Bedeutung BearbeitenDie Polylepis Baume werden von den indigenen Gemeinschaften meist Quechua oder Aymara fur die Herstellung von Brennholz oder Bauholz genutzt letzteres dient der Herstellung von Zaunen und Werkzeugen Einige Polylepis Arten dienen der Heilung von Nieren und Atemwegserkrankungen sowie als Farbemittel Die Polylepis Walder werden als Weideflache fur Lamas Alpakas Schafe und Rinder genutzt Daruber hinaus dienen viele der dort lebenden Pflanzen als Heilpflanzen Trivialnamen BearbeitenAuf Quechua werden die Polylepis Arten qiwuna genannt Aussprache und Schreibvarianten qiwina qiwna qinwa qiwna in 5 Vokalschreibweise jeweils mit e qenwa usw 3 4 5 6 im Kichwa Ecuadors kinwa 7 8 oder sachakinwa 9 und auf Aymara qinwa 10 Die daraus abgeleiteten spanischen Bezeichnungen lauten queuna quenua quenual und quenuar 1 9 In Kolumbien Venezuela und Ecuador werden die Pflanzen auf Spanisch yagual genannt 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Systema vegetabilium florae peruvianae et chilensis anno 1798 auctoribus Hippolyto Ruiz et Josepho Pavon Tomus primus S 139 Polylepis a b c d e f g h i j k l m n o p q Datenblatt Polylepis bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science Diccionario Quechua Espanol Memento des Originals vom 29 Januar 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www perou org Teofilo Laime Ajacopa Iskay simipi yuyayk ancha La Paz Bolivia 2007 Jorge R Alderetes Asociacion de investigadores en lengua quechua Vocabulario del Quichua Santiagueno qenwa Qheswa simi hamut ana kuraq suntur Simi Taqe Qheswa Espanol Qheswa Qosqo Peru 2006 S 458 qewna Maria Claudia Segovia Salcedo Species of Polylepis in Ecuador quinua Abgerufen am 28 Oktober 2010 nicht mehr erreichbar Maria Claudia Segovia Salcedo The Polylepis forests in Ecuador quinua quinhua quinua Abgerufen am 22 Juli 2011 a b c James Orton The Andes and the Amazon Across the Continent of South America 2007 S 27 sachaquinua Diccionario Aymara Espanol Memento des Originals vom 20 November 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www perou org Literatur BearbeitenFriedrich August Georg Bitter Revision der Gattung Polylepis In Botanische Jahrbucher fur Systematik Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie Band 45 1911 S 564 656 A Chepstow Lusty M Winfield Inca agroforestry lessons from the past In Ambio Band 9 Nr 6 2000 S 322 328 J Fjeldsa M Kessler Conserving the biological diversity of Polylepis woodlands of the highlands on Peru and Bolivia a contribution to sustainable natural resource management in the Andes NORDECO Copenhagen 1996 M Kessler A N Schmidt Lebuhn Taxonomical and distributional notes on Polylepis Rosaceae In Organisms Diversity amp Evolution Band 6 2006 S 67 69 Beryl Brintnall Simpson A revision of the genus Polylepis Rosaceae Sanguisorbeae In Smithsonian Contributions to Botany Band 43 1979 Beryl Brintnall Simpson Speciation and specialization of Polylepis in the Andes In F Vullemier M Monasterios Hrsg High altitude tropical biogeography American Museum of Natural History Oxford University Press Oxford 1986 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Polylepis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Michael Kessler Alexander N Schmidt Lebuhn Taxonomical and distributional notes on Polylepis Rosaceae PDF 1 3 MB mit Bestimmungsschlussel fur die Arten der Gattung Polylepis und Beschreibung einer neuen Art Beschreibung der Gattung bei Geholze der Anden Ecuadors spanisch Isabell Hensen Auswirkungen von Fragmentierung Habitat Degradierung und genetischer Variabilitat auf die Regeneration von Polylepis australis Waldern in Argentinien Maria Claudia Segovia Salcedo The Polylepis forests in Ecuador In Englisch mit Bildern Theodore Schall Polylepis The World s Highest Forest abgerufen am 2 Juli 2007 Bilder und Beschreibungen der ecuadorianischen Arten Polylepis im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland POWO 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polylepis amp oldid 227279837