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Das Pitești Experiment rumanisch Experimentul Pitești auch Fenomenul Pitești war eine von Teilen des rumanischen Geheimdienstes Securitate damals offiziell Direcția Generală a Poliției de Siguranță DGPS initiierte Umerziehungsmassnahme in den Jahren 1949 bis 1952 bei der versucht wurde politische Gefangene zu kommunistisch orientierten Personen umzuformen Pitești Experiment Rumanien Ocnele Mari Bukarest Pitești Targu Ocna Peninsula Valea Neagră Suceava Gherla JilavaSchauplatze des Pitești Experiments in RumanienMittel dieses Experimentes waren Folter und Erniedrigung mit dem Zweck die Personlichkeit der Gefangenen zu zerstoren Die dazu dienenden Massnahmen wurden vorwiegend von Mithaftlingen ausgeubt bzw mussten von ihnen ausgeubt werden Betroffen waren zunachst ausschliesslich Studenten spater auch andere Haftlinge Das letztendliche Ziel war es einen neuen Menschen zu schaffen der entweder ein uberzeugter Anhanger der kommunistischen Idee oder zumindest ein willenloses Werkzeug der Kommunistischen Partei sein sollte Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnung 2 Historischer Hintergrund 3 Vorgeschichte 4 Das Gefangnis Pitești 5 Ablauf des Experimentes im Gefangnis Pitești 6 Ereignisse ausserhalb von Pitești 6 1 Targu Ocna 6 2 Ocnele Mari 6 3 Donau Schwarzmeer Kanal 6 4 Gherla 7 Das Ende des Experiments 8 Juristische Aufarbeitung 9 Rezeption und Folgen fur die Betroffenen 10 Gedenktafel am Gefangnis von Pitești 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseBezeichnung BearbeitenDie heute als Pitești Experiment bezeichneten Massnahmen wurden in mehreren Gefangnissen Rumaniens durchgefuhrt so auch in Gherla Targu Ocna und Ocnele Mari 1 Da die ersten und gravierendsten Vorkommnisse jedoch in der Haftanstalt von Pitești stattfanden erhielt das Programm den Namen dieser Stadt 2 Historischer Hintergrund BearbeitenRumanien unter der Militardiktatur Ion Antonescus hatte sich von 1941 bis 1944 an der Seite Hitlerdeutschlands am Krieg gegen die Sowjetunion beteiligt Im Zuge der sich abzeichnenden Niederlage wechselte das Land am 23 August 1944 die Seiten Koniglicher Staatsstreich und kampfte bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gemeinsam mit der Sowjetunion gegen Deutschland Trotzdem besetzten sowjetische Truppen das Land Die politische Fuhrung der Sowjetunion verleibte Rumanien zielstrebig ihrem Machtbereich ein die zahlenmassig bis dahin sehr schwache Kommunistische Partei eroberte nach und nach alle wichtigen Machtpositionen Am 30 Dezember 1947 musste Konig Michael I abdanken Die Anhanger des Konigs der faschistischen Legionarsbewegung Eiserne Garde aber auch die der burgerlichen antikommunistisch ausgerichteten Parteien sahen sich einer massiven Verfolgung ausgesetzt Unter den Opponenten des sich etablierenden Regimes machte die Kommunistische Partei auch zahlreiche Studenten aus deren politische Ansichten besonders argwohnisch beobachtet wurden Die Parteifuhrung unter Ana Pauker entschloss sich moglicherweise auf Weisung der Sowjetunion gegen den tatsachlichen oder vermuteten antikommunistischen Widerstand mit aller Harte vorzugehen 1 3 So wurden in der Nacht vom 14 zum 15 Mai 1948 in Bukarest Cluj und Iași etwa 1 000 Studenten verhaftet 4 was etwa 2 der damaligen Studentenzahl entsprach Die meisten Verhafteten wurden zu Gefangnisstrafen von mindestens 5 Jahren verurteilt Unklar ist wer das Pitești Experiment anordnete bzw von wem oder welcher Stelle die Initiative ausging Der Historiker Dennis Deletant vermutet die Auftraggeber in der Sowjetunion moglicherweise in der Person des MWD Chefs Lawrenti Beria vielleicht auch im obersten Machthaber Josef Stalin selbst 5 Demnach spielten die Ansichten des sowjetischen Padagogen Anton Semjonowitsch Makarenko 1888 1939 eine Rolle der die Methode der Erziehung durch Arbeit in seinen Werken propagierte Allerdings lebten in den von Makarenko geleiteten Kolonien Jugendliche die wahrend des Burgerkrieges elternlos obdachlos oder kriminell geworden waren sog Besprisorniki nicht aber politisch Andersdenkende 1 Die Anwendung von Folter war eine gangige Praxis in den Verhoren der Securitate Die Idee des Experimentes basierte teilweise darauf die als wirksam angesehene Methode des Folterns durch die Einbeziehung von willigen Haftlingen in einen Dauerzustand zu uberfuhren und die umzuerziehenden Personen damit einem permanenten praktisch nicht zu tolerierenden Druck auszusetzen Als Verantwortlicher fur die Ausfuhrung des Programms wird der Geheimdienstoffizier Alexandru Nicolschi 1915 1992 angesehen ein Assistenzdirektor der Securitate mit spezieller Zustandigkeit fur die Verhore von Gefangenen 4 Vorgeschichte BearbeitenUnter den im Mai 1948 verhafteten Studenten befand sich ein Jurastudent aus Iași der 1925 geborene Eugen Țurcanu Dieser war 1940 kurzzeitig Mitglied in der Jugendorganisation der Eisernen Garde Nach dem Koniglichen Staatsstreich vom 23 August 1944 trat er der Kommunistischen Partei bei Er begann ein Jura Studium in Iași und machte in der lokalen Parteiorganisation Karriere Einer Darstellung zufolge soll er von Alexandru Bogdanovici einem anderen ehemaligen Anhanger der Eisernen Garde als fruheres Mitglied denunziert worden sein Țurcanu erhielt eine Gefangnisstrafe von sieben Jahren und wurde gemeinsam mit Bogdanovici im Gefangnis von Suceava inhaftiert Es handelte sich um eine improvisierte Unterbringung in der ehemaligen Festung der Stadt Die Behorden versuchten hier zunachst eine moderate Form der Umerziehung bei der die Gefangenen durch Diskussionen Lesen kommunistischer Texte und Singen entsprechender Lieder vom Sozialismus uberzeugt werden sollten Bogdanovici folgte einem Vorschlag der Gefangnisleitung seinen Mitgefangenen marxistische Literatur vorzulesen wohl in der Hoffnung seine eigene Gefangnisstrafe von 25 Jahren abzumildern Țurcanu besuchte diese Lesungen 5 und beteiligte sich aktiv an den propagandistischen Bemuhungen die jedoch keinerlei Erfolg unter den Insassen zeigten 6 Eugen Țurcanu grundete eine Vereinigung namens Organizația Deținuților cu Convigeri Comuniste ODCC Organisation von Gefangenen mit kommunistischer Uberzeugung 7 Er Bogdanovici und mehrere andere Gefangene wurden kurz darauf von Suceava in das Gefangnis Jilava bei Bukarest gebracht Vermutlich in dieser Zeit nahm Nicolschi Kontakt zu Țurcanu auf Er instruierte ihn unter seinen mitgefangenen Studenten eine Gruppe zu rekrutieren die zur Ausfuhrung der gestellten Aufgaben bereit sei Die ursprunglich aus Suceava stammenden Gefangenen wurden im April 1949 weiter nach Pitești verlegt 7 Das Gefangnis Pitești Bearbeiten nbsp Eingang zum Gefangnis PiteștiFur die Durchfuhrung des Umerziehungsexperiments wurde das Gefangnis in Pitești ausgewahlt Hierfur sprachen mehrere Grunde Es war fur damalige Massstabe sehr ausbruchssicher zudem lag es ausserhalb nordwestlich der Stadt und abseits anderer Behausungen so dass sichergestellt war dass von Passanten keine Folterschreie zu horen sein wurden Erbaut wurde es Anfang des 20 Jahrhunderts 4 Es war fur mannliche Studenten vorgesehen Nahezu alle Insassen waren rumanischer Nationalitat fast niemand gehorte einer der nationalen Minderheiten an 8 Den meisten Studenten wurden ihre ehemalige Mitgliedschaft in der Eisernen Garde in der Bauernpartei in der Nationalliberalen Partei oder Treue zur Monarchie vorgeworfen Offiziell hiess das Gefangnis Zentrum fur Umerziehung von Studenten nbsp Hof des GefangnissesIm Gefangnis befanden sich etwa 1 000 Insassen Diese wurden in vier Kategorien eingeteilt I ohne Prozess allein aufgrund ihrer politischen Ansichten Inhaftierte die allerdings zum Teil schon mehrere Jahre im Gefangnis sassen II zu kleineren Strafen 3 5 Jahre Verurteilte z B wegen Hilfe fur politische Gegner des kommunistischen Regimes III die wegen Verschworung gegen die soziale Ordnung zu 8 15 Jahren Haft Verurteilten dies war die grosste Gruppe IV die zu 10 bis 25 Jahren Haft verurteilten Fuhrer oppositioneller Studentenorganisationen 4 Die vier Gruppen wurden voneinander isoliert insbesondere um den fruheren oppositionellen Studentenfuhrern keine Moglichkeit zu geben ihre ehemaligen Gefolgsleute zu beeinflussen Zunachst war es den Angehorigen der Kategorien I bis III erlaubt zensierten Briefverkehr mit ihren Angehorigen zu unterhalten auch durften sie sich Lebensmittelpakete schicken lassen Anfang 1949 verbot die Gefangnisleitung die Korrespondenz der Insassen mit den Angehorigen auch der Bezug von Lebensmittelpaketen wurde untersagt 6 Ablauf des Experimentes im Gefangnis Pitești BearbeitenDas Experiment begann am 6 Dezember 1949 2 Ausgelost wurde es durch einen offenbar inszenierten Zwischenfall Mitte November 1949 wurden etwa 15 unter den zu langjahrigen Gefangnisstrafen verurteilten Studenten in ein anderes Gebaude verlegt Dort trafen sie auf die von Țurcanu zusammengestellte Gruppe von ebenfalls ca 15 Personen Beide Gruppen freundeten sich an Am 6 Dezember verlangte einer der Warter ohne weitere Erklarungen von einem Studenten namens Sandu Anghelescu die Herausgabe von dessen Pullover Anghelescu der nun mitten im Winter in einem ungeheizten Raum im Unterhemd zuruckgelassen worden war schimpfte auf den Warter nachdem dieser gegangen war Țurcanu schlug Anghelescu daraufhin ohne Vorwarnung ins Gesicht und tadelte ihn fur sein Schimpfen Dies war das Signal fur die Țurcanu Gruppe auf ihre Freunde einzuschlagen Es entstand eine allgemeine Prugelei die vom Auftauchen mehrerer Warter und des Gefangnisdirektors Alexandru Dumitrescu unterbrochen wurde Anghelescu schilderte seine Sicht der Dinge Țurcanu hingegen behauptete dass er und seine Freunde von Anghelescu und seinen Anhangern angegriffen worden seien weil sie der von ihm Țurcanu gefuhrten ODCC Gruppe nicht beitreten wollten Anghelescu und seine Freunde mussten sich nackt ausziehen und auf den Betonfussboden legen Dort wurden sie 30 Minuten lang von den Wartern mit Eisenstangen geschlagen In den Folgetagen wiederholten sich die Schlage diesmal ausgefuhrt von Țurcanu und seiner Gruppe 4 Zwischen den Prugelattacken begann Țurcanu mit der Anwendung seines vermutlich mit dem Geheimdienst abgestimmten Umerziehungsprogrammes 4 Dieses umfasste vier Abschnitte Im ersten Aussere Demaskierung demascarea externă mussten die Gefangenen ihre Loyalitat gegenuber der ODCC beweisen indem sie alles preisgaben was sie in den Verhoren gegenuber dem Geheimdienst verschwiegen hatten 9 Dabei hatten sie alle jemals begangenen Vergehen zu berichten auch wenn sie nicht ausgefuhrt sondern nur beabsichtigt waren 10 Uber die Ergebnisse dieser Verhore wurden von Țurcanu Protokolle angefertigt die der Haftling unterschreiben musste und die Țurcanu anschliessend uber Securitate Offiziere ans Innenministerium schickte 9 Im zweiten Schritt Innere Demaskierung demascarea internă hatte der Gefangene diejenigen Mithaftlinge und Gefangnismitarbeiter zu denunzieren die zu ihm freundlich oder nachsichtig gewesen waren 9 In den weiteren Schritten sollten die Personlichkeit des Gefangenen und sein moralisches Grundgerust zerstort werden Auf der dritten Stufe Demaskierung der offentlichen Moral demascarea morală publică musste der Gefangene allem abschworen was ihm bisher etwas bedeutete seiner Familie seinem Glauben seinen Freunden und schliesslich sich selbst 9 Die Verleugnung der eigenen Identitat sollte erreicht werden indem die Haftlinge gezwungen wurden eine Autobiografie zu schreiben in der sie sich verschiedenster sexueller Deviationen bezichtigten Dies sollte im Gefangenen das Gefuhl moralischer Dekadenz erzeugen und sein Wertesystem zerstoren 10 Der Haftling hatte bei sich in der Autobiografie einen Mangel an innerem Charakter moralische Perversionen und Geisteskrankheiten zu beschreiben die ihn unempfanglich fur die Ideen des Kommunismus gemacht hatten Moralisch verkommene Eltern und reaktionare Lehrer hatten demnach weitere ungunstige Einflusse auf die eigene Personlichkeit ausgeubt 11 Wenn Țurcanu den Eindruck hatte dass der moralische Zusammenbruch seines Gegenubers vollstandig war wurde die vierte und letzte Stufe angewendet Der Haftling musste die vorangegangenen Schritte selbst bei seinen noch nicht umerzogenen Mithaftlingen anwenden ublicherweise bei seinem besten Freund unter den Gefangenen 9 Hatte der Umerzogene kein enges Verhaltnis zu anderen Mitgefangenen musste er zunachst zum Schein eine Freundschaft mit dem ausersehenen Opfer eingehen Auf ein mit Țurcanu verabredetes Signal hatte er dann unterstutzt von Țurcanu und seinen Anhangern plotzlich auf seinen Freund einzuschlagen womit fur diesen das Programm begann 12 Das Umerziehungsprogramm dauerte abhangig von der Mitarbeit des betroffenen Haftlings und vom Willen Țurcanus und seiner ODCC Mitstreiter wenige Tage bis zu vier Monaten 13 Der echten eigenen Identitat beraubt war der Haftling nach dem durchlaufenen Programm demaskiert umerzogen ein Mitstreiter Țurcanus aber ein vollig abhangiges Werkzeug in dessen Hand Wenn Țurcanu den Eindruck hatte dass der Umerzogene in seiner neuen Aufgabe gegenuber den anderen Haftlingen zu nachsichtig sei oder zu wenig Eifer an den Tag legte hatte er das gesamte Programm ein zweites Mal zu absolvieren 10 Die Demaskierungen und die Folter wurden erganzt durch fortgesetzte Erniedrigungen Der gefolterte Haftling musste z B die Zellenboden mit einem zwischen die Zahne geklemmten Lappen putzen wahrend ein Mitstreiter Țurcanus auf seinem Rucken ritt Diese hatten ausserdem die Aufgabe nachts an den Fussenden der Pritschen zu sitzen und einen noch umzuerziehenden Haftling jedes Mal heftig mit einem Gummischlauch auf die Fusse zu schlagen wenn dieser einschlief Die Haftlinge versuchten deshalb von sich aus nicht einzuschlafen was sie schnell schwach hilflos und verzweifelt machte 9 Falls dem Umzuerziehenden der Schlaf erlaubt wurde dann nur in einer vorgeschriebenen Position ausgestreckt auf dem Rucken liegend die Hande auf der Brust Ein Umerzogener hatte die Aufgabe dem Mithaftling jedes Mal kraftig auf den Ellenbogen zu schlagen sobald dieser die vorgegebene Schlafposition anderte Ein weiteres Mittel war die Absicht die Nahrungsaufnahme fur die zu Folternden moglichst schmerzhaft zu gestalten und so negativ zu konditionieren Haftlinge mussten sich auf den Boden knien die Hande hinter dem Rucken halten und so schnell wie moglich siedend heisses Essen aus einer Schussel auflecken Manchmal mussten sie aus diesen Schusseln ihre eigenen Exkremente essen Besonders sadistisch verhielt sich Țurcanu gegenuber Theologiestudenten 14 Sie und andere aktive Christen wurden von Țurcanu gezwungen ihren Glauben zu verleugnen indem sie sich gotteslasterlich uber das Abendmahl zu aussern und Kirchenlieder mit vorgegebenen obszonen Inhalten zu singen hatten 10 Einige wurden getauft indem Țurcanu morgens ihre Kopfe in einen mit Urin gefullten Eimer eintauchen liess wahrend andere Umstehende Taufgesange anstimmten Am Ostermorgen 1950 wurde ein Haftling gezwungen einen Priester zu spielen Er wurde in ein kotverschmiertes Bettlaken gekleidet und musste einen Phallus ahnlichen Gegenstand halten den wiederum andere Gefangene zu kussen hatten 14 Ein Teil des psychologischen Terrors bestand darin dass zunachst unbeteiligte Haftlinge der Folter ihrer Kameraden zusehen mussten in der Erwartung dass auch sie eines Tages an der Reihe sein wurden 15 Viele der Erniedrigten und Gefolterten suchten eine Moglichkeit zum Selbstmord was aber meist verhindert wurde Besteck erhielten nur umerzogene Insassen auch wurden die Haftlinge standig uberwacht 16 Einem Gefangenen gelang der Suizid indem er sich im Treppenhaus aus dem funften Stockwerk sturzte 14 Ein weiterer schnitt sich mit Hilfe eines gestohlenen und anschliessend gescharften Loffels die Adern auf 15 Missgluckte Selbstmordversuche wurden mit weiterer Folter bestraft Țurcanu selbst folterte mehrfach personlich Alexandru Bogdanovici seinen fruheren Vertrauten und moglichen Denunzianten Im Marz 1950 unterzog er ihn einer dreitagigen ununterbrochenen Folter indem er ihm unter anderem standig auf den Bauch und die Brust sprang Durch die Verletzung innerer Organe fiel Bogdanovici ins Koma und starb am Grundonnerstag Țurcanu versuchte den Mord spater damit zu begrunden dass Bogdanovici in der Zeit des Antonescu Regimes Mitglied des rumanischen Geheimdienstes gewesen sei Ausser Bogdanovici starben in Pitești mindestens 14 weitere Haftlinge an den Folgen des Umerziehungsprogrammes 14 Ereignisse ausserhalb von Pitești BearbeitenIm Fruhjahr 1951 waren praktisch alle Haftlinge in Pitești umerzogen Die Securitate entschied sich das Experiment auf andere Gefangnisse und Lager auszudehnen indem sie fast alle Studenten aus Pitești verlegte Die als am zuverlassigsten geltenden Umerzogenen darunter Țurcanu und seine engsten Gefolgsleute waren dazu ausersehen in das Gefangnis der siebenburgischen Stadt Gherla uberfuhrt zu werden Studenten mit einer Lungenerkrankung in der Regel Tuberkulose wurden nach Targu Ocna bei Bacău geschickt ein Gefangnissanatorium das sich jedoch praktisch nicht von einem fur Rumanien normalen Gefangnis unterschied und in das Tuberkulosekranke aus allen Gefangnissen des Landes verlegt wurden Als vertrauenswurdig erachtete Studenten die kein Gerichtsurteil erhalten hatten wurden ins Gefangnis von Ocnele Mari in Oltenien verlegt die dortigen Insassen wurden oftmals ebenfalls ohne Prozess und Urteil einfach deshalb festgehalten weil sie in den Regierungen der Vorkriegs und Kriegszeit tatig gewesen waren Die als umerzogen anerkannten Studenten die korperlich in einem vergleichsweise guten Zustand waren und denen keine besonderen Fahigkeiten fur Spezialaufgaben zugetraut wurde schickte man in die Arbeitslager am Donau Schwarzmeer Kanal 17 Die Anstalt in Pitești wurde nach Verlegung der meisten Studenten im August 1951 als Umerziehungseinrichtung aufgelost und diente anschliessend bis 1977 als normales Gefangnis 18 Targu Ocna Bearbeiten Die ins Gefangnissanatorium von Targu Ocna geschickten Studenten unter Fuhrung von Nuți Pătrășcanu einem Medizinstudenten aus Bukarest setzten die Insassen fur die Demaskierung unter vorwiegend psychischen Druck Direkte korperliche Gewalt wurde in der Regel nicht angewandt Diejenigen Haftlinge die sich weigerten zu kooperieren wurden allerdings in finstere Zellen ohne frische Luft verlegt ihre Essensrationen reduziert und die in ihrer Wirkung freilich fraglichen Medikamente entzogen Die Studenten unter den Alt Insassen die bereits teilweise in Pitești Erfahrung mit dem dortigen Umerziehungsprogramm gemacht hatten drohten gegenuber der Gefangnisleitung mit einem Hungerstreik einer versuchte sich das Leben zu nehmen Dies alles wurde von den Verantwortlichen zunachst ignoriert 19 Als an einem Sonntag auf einem neben dem Sanatorium gelegenen Sportplatz Fussball gespielt wurde und sich eine grossere Anzahl Zuschauer eingefunden hatte schrien die Haftlinge in einer verabredeten Aktion um Hilfe Die Rufe wurden von den Zuschauern gehort und sorgten anschliessend in der Stadt fur Unruhe Der ortliche Geheimdienst Chef der in die Vorgange nicht eingeweiht war wollte eine Untersuchung einleiten Das Experiment wurde in Targu Ocna beendet die Umerzieher allerdings nicht bestraft 17 Sie verblieben im Gefangnis sicherten sich dort die besten Positionen und versuchten ihre Mitgefangenen auf andere Weise weiter zu drangsalieren 19 Ocnele Mari Bearbeiten Das Gefangnis von Ocnele Mari war mit vielen prominenten Insassen gefullt aber auch mit Verurteilten deren Vergehen nur am Rande politisch waren z B unerlaubter Waffenbesitz versuchte Flucht aus dem Land Viele waren in fortgeschrittenem Alter das Gefangnisregime war vergleichsweise locker Einem guten Teil der Haftlinge war es erlaubt in einer grosseren Werkstatt gemeinsam zu arbeiten 19 Mit der Ankunft der Umerzieher anderte sich der Gefangnisalltag schlagartig Die Studenten sicherten sich die besten Positionen innerhalb der Haftlingshierarchie spionierten die bisherigen Insassen aus und schrankten deren Bewegungsfreiheit stark ein Sie begannen bald mit den Folterungen Gegenuber Pitești waren die organisatorischen Ablaufe im Gefangnis jedoch anders und so erfuhren in kurzer Zeit alle Haftlinge von den bereits erfolgten und letztlich fur alle geplanten Massnahmen Sie wandten sich an die Gefangnisleitung und drohten mit einem Massensuizid durch Hungerstreik Hinzu kam dass es im Gefangnis nach wie vor Besucherverkehr gab und befurchtet werden musste dass Einzelheiten des Programms nach draussen dringen konnten Der gewaltsame Umerziehungsversuch wurde deshalb auch in Ocnele Mari beendet 19 Donau Schwarzmeer Kanal Bearbeiten Etwa 300 Studenten aus Pitești wurden in das Arbeitslager am Donau Schwarzmeer Kanal Halbinsel Valea Neagră geschickt 1 Das im Herbst 1950 eroffnete Lager diente nach dem sowjetischen Gulag Vorbild dazu politische Gefangene maximal auszubeuten wobei ihr Tod billigend in Kauf genommen wurde Bei der Ankunft der Studenten hatte das Lager etwa 3 500 Haftlinge die in 20 Baracken untergebracht waren Zwei der Baracken wurden fur die Studenten freigeraumt Deren Anfuhrer war ein Medizinstudent aus Cluj Ion Bogdănescu 12 Einige Studenten wurden zu Brigadefuhrern ernannt und somit direkt verantwortlich fur die Einhaltung der Arbeitsnormen Dabei gingen sie so rucksichtslos vor dass viele Zwangsarbeiter an Erschopfung starben 12 Ihre andere Aufgabe war es das in Pitești angewandte Umerziehungsprogramm im Lager weiterzufuhren Dies geschah indem nach dem Abendappell Studenten die anderen Baracken aufsuchten dort jeweils einen Haftling ansprachen und aufforderten vor die Baracke zu gehen und ihn dann in eine ihrer eigenen Baracken verschleppten Nach dem Abendappell war eigentlich jede Bewegung ausserhalb der Baracken verboten die schwer bewaffneten Aufseher hatten aber Order die Vorgange zu ubersehen In den Unterkunften der Studenten folgten dann die ublichen Folterungen Die recht eng beieinanderstehenden Baracken machten es erforderlich dass ein Teil der Studenten laut sang um die Schreie ihrer Opfer zu ubertonen Auch in diesem Arbeitslager nahm das Umerziehungsprogramm ein unvorhergesehenes Ende Im Juli 1951 provozierte der bekannte Chirurg Ion Simionescu seinen Tod indem er sich wahrend der Arbeit auf die umgebende Linie der Wachen zubewegte er wurde erschossen Zuvor war er von den Studenten mehrfach schwer gefoltert worden Die Witwe erhielt Hinweise uber die Umstande des Todes ihres Mannes Sie protestierte beim Innenministerium und gab ihre Informationen an auslandische Radiosender BBC Stimme Amerikas Radio Freies Europa weiter Deren Berichte zwangen den Innenminister die Vorkommnisse in den Lagern am Donau Schwarzmeer Kanal zu untersuchen 12 In der Folge wurde der brutale Lagerleiter Georgescu abgelost Seinem Nachfolger eilte zwar ein ebenso schlechter Ruf voraus er verhielt sich jedoch im Rahmen der Umstande sehr human verbesserte die Arbeitsbedingungen die Nahrungsmittelversorgung und die hygienischen Zustande Vor allem aber wurden die Studenten auf die anderen Baracken aufgeteilt wo sie hoffnungslos in der Unterzahl waren und keine Moglichkeit mehr hatten das ihnen aufgetragene Programm umzusetzen 20 Gherla Bearbeiten Wahrend an den anderen Schauplatzen das Umerziehungsprogramm abgebrochen wurde ging das Experiment in Gherla weiter Zunachst sollten sich Țurcanu und seine engsten Vertrauten selbst ein Bild uber die Struktur des Gefangnisses und seiner Ablaufe machen Spater wurde die Gruppe um weitere Studenten aus Pitești erweitert Die Gefangnisleitung bereitete die Ankunft der Studenten grundlich vor ein komplettes Stockwerk wurde fur Țurcanu und seine Mannschaft mehrere hundert Mann stark zur Verfugung gestellt Diese richteten einen Raum speziell als Folterkammer ein Nach einigen Monaten in denen die meisten Studenten komplett isoliert von den ubrigen Gefangnisinsassen waren begannen auch hier die Folteraktionen Nach Aussagen von Beteiligten hatten die Demaskierungen immer weniger mit dem vorgeblichen Ziel der Umerziehung zu tun gefoltert wurde immer offensichtlicher aus reinem Sadismus 21 Eines Tages besuchte ein hoher Securitate Offizier moglicherweise Nicolschi selbst das Gefangnis Ein Haftling beschwerte sich bei ihm uber die Zustande Der Gefangnisdirektor leugnete etwas von dem Experiment zu wissen und der Haftling wurde anschliessend von Țurcanu gefoltert 17 Das Ende des Experiments BearbeitenUm den Jahreswechsel 1951 1952 wurde das Experiment auch in Gherla beendet Țurcanu und seine wichtigsten Mitstreiter wurden nach Jilava gebracht Die Grunde fur die Beendigung des Experimentes sind unbekannt Der Zeitpunkt nach der Entmachtung der bisherigen Parteifuhrung um Ana Pauker Vasile Luca und Teohari Georgescu legt nahe dass der neue Machthaber Gheorghe Gheorghiu Dej einen innenpolitischen Kurswechsel demonstrieren wollte Dafur spricht auch dass einer der Hauptverantwortlichen fur das Experiment im Innenministerium Ludovic Zeller unmittelbar nach dem Rucktritt Paukers Selbstmord verubte 22 Moglicherweise spielten auch die Bemuhungen Rumaniens um eine Aufnahme in die UNO eine Rolle 23 Juristische Aufarbeitung Bearbeiten nbsp Denkmal in PitestiWas mit Țurcanu und seinen Helfern geschah nachdem sie nach Jilava bei Bukarest gebracht worden waren ist nicht sicher bekannt Geruchten zufolge hatten sie einen Bericht uber das Experiment zu verfassen Als man von ihnen verlangte eine Erklarung zu unterschreiben wonach die staatlichen Autoritaten einschliesslich der Gefangnisleitung in keiner Form mit dem Programm zu tun gehabt hatten weigerten sie sich zunachst und wurden offenbar anschliessend selbst gefoltert 22 Die neue rumanische Parteifuhrung plante eine strenge Bestrafung lediglich fur die folternden Haftlinge Der Prozess wurde mehr als zwei Jahre lang vorbereitet Unter den Angeklagten weigerten sich letztlich zwei die geforderte Erklarung zu unterschreiben gegen sie wurde spater verhandelt Einer der beiden war Gheorghe Calciu Dumitreasa ein spaterer Dissident Um die Kommunistische Partei und die Securitate von jeder Verantwortung freizusprechen wurden die Angeklagten als Agenten von Horia Sima dargestellt dem im spanischen Exil lebenden ehemaligen Fuhrer der Eisernen Garde Dieses Szenario erforderte dass nur diejenigen unter den Folterern in einem Prozess zusammengefasst wurden deren fruhere Verbindung zur Eisernen Garde feststand Das betraf ausser Eugen Țurcanu 21 weitere Angeklagte Der Prozess wurde im Herbst 1954 unter Ausschluss der Offentlichkeit gefuhrt Die Anklageschrift vom 20 September 1954 behauptete dass Horia Sima 1949 Eugen Țurcanu den Befehl gegeben habe das Umerziehungsprogramm im Gefangnis durchzufuhren um so die Kommunistische Partei zu diskreditieren 22 Insgesamt hatten die 22 Personen gefuhrt von Țurcanu mehr als 30 Haftlinge getotet und 780 Gefangene gefoltert wovon 100 schwere Verletzungen erlitten hatten Die Gruppe sei fur den Selbstmord mehrerer Haftlinge verantwortlich viele hatten psychische Schaden davongetragen Selbstverstandlich war von der Beteiligung sowjetischer Stellen und des Generals Nicolschi nicht die Rede Auch die Existenz des ODCC wurde verschwiegen Dagegen erkannte die Anklageschrift die Beteiligung des Gefangnispersonals an Neben dem Gefangnisdirektor Alexandru Dumitrescu wurden vier weitere Mitglieder des Personals beschuldigt Țurcanu und seine Gruppe unterstutzt zu haben 24 Das Tribunal unterschied nicht zwischen den primaren Folterern um Țurcanu und denjenigen die erst durch das Programm und die damit verbundene Folter selbst zu Tatern geworden waren Am 10 November 1954 wurden alle 22 Angeklagten zum Tode verurteilt 25 Die Hinrichtung von Țurcanu und 15 weiteren Verurteilten erfolgte am 17 Dezember 1954 26 An sechs Verurteilten wurde das Todesurteil nicht vollstreckt weil sie noch in anderen Straftatbestanden im Zusammenhang mit dem Experiment angeklagt werden sollten 27 Ein weiterer zum Tode Verurteilter wurde im Juni 1955 hingerichtet 28 Die anderen und diejenigen deren Beteiligung an den Geschehnissen aus politischen Grunden nicht in der offiziellen Verhandlung zur Sprache kam blieben zunachst in Haft 1955 profitierten sie von einer Amnestie bei der alle Todesstrafen in lebenslange Zwangsarbeit umgewandelt wurden 25 Die meisten von ihnen kamen einige Jahre spater frei 1957 wurde in einem zweiten Prozess gegen weitere folternde Haftlinge verhandelt Darunter befand sich auch Gheorghe Calciu Dumitreasa der sich vor dem ersten Prozess 1954 geweigert hatte die gewunschten Erklarungen abzugeben und deshalb damals nicht angeklagt worden war Im Verfahren von 1957 soll er die wirklichen Hauptverantwortlichen aus dem Geheimdienst und dem Innenministerium beschuldigt haben Von den acht Angeklagten wurden drei zum Tode die ubrigen zu langjahriger Zwangsarbeit 15 22 Jahre verurteilt 29 Die Todesstrafen wurden nicht vollstreckt sondern ebenfalls in Zwangsarbeit umgewandelt Die Angeklagten mussten ihre Strafen nicht vollstandig verbussen Calciu zum Beispiel kam 1963 frei 30 Die auf unterer Ebene verantwortlichen Gefangnis und Geheimdienst Offiziere wurden 1953 verhaftet 31 im Prozess von 1954 zunachst nicht angeklagt lediglich ihr krimineller Mangel an Aufmerksamkeit und Sorge erwahnt Am 16 April 1957 verurteilte ein Militartribunal des Innenministeriums folgende Amtstrager im Zusammenhang mit dem Pitești Experiment zu mehrjahriger Zwangsarbeit Tudor Sepeanu Chef des Inspektionsburos in der Generaldirektion fur die Gefangnisse im Innenministerium 8 Jahre Alexandru Dumitrescu Gefangnisdirektor in Pitești 7 Jahre Gheorghe Sucigan Chef des Inspektionsburos im Gefangnis Gherla 7 Jahre Constantin Avădanei Informationsoffizier im Gefangnis Gherla 6 Jahre Viorel Bărbos Gefangnisarzt in Gherla 5 Jahre Mihai Mircea Informationsoffizier im Gefangnis Pitești 5 Jahre Ioan Marina Chef des Inspektionsburos im Gefangnis Pitești 5 JahreDie gesamte Gruppe wurde bereits am 13 November 1957 freigelassen 32 Die Schuld der hoheren Geheimdienstoffiziere wie die des Securitate Chefs Gheorghe Pintilie oder des mutmasslich Hauptverantwortlichen Alexandru Nicolschi wurde juristisch nie gepruft 33 Rezeption und Folgen fur die Betroffenen Bearbeiten nbsp Kreuz an der Gedenkstatte In amintirea deţinuţilor politici anticomunisti ucisi in timpul reeducării prin tortură in perioada 1949 1952 Zur Erinnerung an die antikommunistischen politischen Gefangenen die zwischen 1949 und 1952 wahrend der Umerziehung durch Folter getotet wurden Uber das Experiment war in Rumanien zunachst nur sehr wenig bekannt Abgesehen davon dass der Staat eine strenge Geheimhaltung uber die Vorgange verhangte spielte dabei auch eine Rolle dass durch die Art des Experimentes die Gefangnisinsassen zumindest in ihrer eigenen Wahrnehmung zu Mittatern geworden waren und uber ihre Erlebnisse schon deshalb kaum berichteten Trotzdem kursierten schon in den 1950er Jahren in Rumanien die ersten Geruchte uber die Geschehnisse im Gefangnis von Pitești Dumitru Bacu selbst ein ehemaliger politischer Gefangener veroffentlichte 1963 in den USA aus seinen eigenen Erlebnissen und den Aussagen anderer Gefangener ein Buch zunachst in rumanischer Sprache spater als englische Ubersetzung Der im Exil lebende Dissident Virgil Ierunca sendete kurz nach der Veroffentlichung Auszuge aus Bacus Buch uber Radio Freies Europa 2 Das Fortbestehen des repressiven politischen Systems in Rumanien bis 1989 machte eine wissenschaftliche Aufarbeitung praktisch unmoglich Diejenigen Zeugen die uber das Geschehen berichten konnten waren uberwiegend exilierte Anhanger der Legionarsbewegung die einen Hang zur metaphysischen Uberhohung und Verabsolutierung des grausamen Geschehens 34 erkennen liessen Erst seit der rumanischen Revolution 1989 werden diese Darstellungen durch eine objektivere Analyse erganzt Zudem veroffentlichten mehrere Zeitzeugen weitere Erlebnisberichte darunter war auch ein Werk von Aristide Ionescu der Insasse des Gefangnisses in Gherla war 5 Der Dichter Paul Goma nannte das Pitești Experiment einen speziellen rumanischen Beitrag zu den grossen Schrecken des 20 Jahrhunderts 35 der russische Schriftsteller Alexander Solschenizyn eines der grausamsten Verbrechen der Gegenwart 36 Zahlreiche Haftlinge die das Pitești Experiment korperlich weitgehend unverletzt uberlebten trugen sich mit Selbstvorwurfen weil sie gezwungen worden waren sich als Tater am Umerziehungsprogramm zu beteiligen 25 obwohl das Folterprogramm so intensiv angelegt war dass es kein Entrinnen gab und praktisch jeder Betroffene sofern er nicht durch die Misshandlungen starb oder Selbstmord veruben konnte seinen Widerstand fruher oder spater aufgeben musste 37 Das Pitești Experiment war auch innerhalb des repressiven Systems der Ostblockstaaten beispiellos 2 Einige Opponenten des kommunistischen Systems in Rumanien sind der Meinung dass das Pitești Experiment spater in anderer Form auf die gesamte rumanische Gesellschaft ausgeweitet worden sei 38 Angst und Verleugnung der eigenen Personlichkeit seien wesentliche Elemente des Alltags geworden Zur Erinnerung an dieses Ereignis wurde in Pitești ein Denkmal errichtet und eine Gedenktafel am Gefangnis von Pitești angebracht Gedenktafel am Gefangnis von Pitești Bearbeiten nbsp Gedenktafel am Gefangnis von PiteștiIn perioada 1945 1964 in actuala clădire a fost puscărie de deţinuţi politici anticomunisti Aici s a aplicat pentru prima dată in lume la 6 decembrie 1949 EXPERIMENTUL PITESTI REEDUCAREA PRIN TORTURĂ care apoi s a extins si la alte puscării de deţinuţi politici din Romania pană a sfarsitul anului 1952 Prin experiment au trecut mii de tineri din care aproape o sută au murit in torturi iar ceilalţi au rămas cu grave traume fizice si psihice 39 Zwischen 1945 und 1964 diente das heutige Gebaude als Gefangnis fur antikommunistische politische Gefangene Hier wurde am 6 Dezember 1949 erstmals auf der Welt das PITEȘTI EXPERIMENT UMERZIEHUNG DURCH FOLTER durchgefuhrt das dann bis Ende 1952 auf andere Gefangnisse politischer Gefangener in Rumanien ausgeweitet wurde Tausende junger Menschen haben das Experiment durchlaufen von denen fast einhundert unter Folter starben und die anderen haben schwere korperliche und geistige Traumata erlitten Literatur BearbeitenCristina Anisescu Silviu B Moldovan Pseudomemoriile unui general de Securitate Die Pseudomemoiren eines Securitategenerals Consiliul Naţional pentru Studierea Arhivelor Securităţii CNSAS ausgewahlte Dokumente und Studien Verlag Humanitas Bucuresti 2007 rumanisch Gheorghe Boldur Lăţescu Filip Lucian Iorga Genocidul comunist in Romania Reeducarea prin tortură Der kommunistische Genozid in Rumanien Umerziehung durch Folter Band IV Verlag Albatros Bucuresti 2003 rumanisch Cosmin Budeancă Experienţe carcerale in Romania comunistă deutsch Kerkerexperimente im kommunistischen Rumanien Band I IV Verlag Polirom Iasi 2007 Band I 2008 Band II 2009 Band III 2010 Band IV rumanisch Virgil Ierunca Fenomenul Pitești deutsch Das Phanomen Pitești Bucuresti Verlag Humanitas 1990 rumanisch Alin Muresan Pitești Cronica unei sinucideri asistate Pitești Chronik eines begleiteten Suizids Verlag Polirom 2008 rumanisch Vladimir Tismăneanu Dorin Dobrincu Cristian Vasile Comisia Prezidenţială pentru Analiza Dictaturii Comuniste din Romania Raport final Verlag Humanitas Bucuresti 2007 rumanisch Ilie Bădescu Gheorghe Boldur Lăţescu Filip Lucian Iorga Nicu Ioniţă Alin Muresan Wissenschaftliche Abhandlungen in den Zeitschriften Memoria und Arhivele totalitarismului Bibliografie auf fenomenulpitesti ro Torsten Harmsen Das dustere Geheimnis von Pitești In Berliner Zeitung 11 April 2011 William Totok Ororile de la Pitesti Interviu cu cercetătorul CNSAS Mihai Demetriade RFI 28 Oktober 2019 Mihai Demetriade Istoricul Serviciului de Contrainformații Penitenciare 1949 1967 in Caietele CNSAS Revistă semestrială editată de Consiliul Naţional pentru Studierea Arhivelor Securităţii anul VIII nr 2 16 2015 Editura CNSAS Bucuresti 2017 S 175 176 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pitești Experiment Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Regierungsdokumente Raport final PDF 5 6 MB presidency ro Abschnitt Reeducarea prin tortură deutsch Umerziehung durch Folter abgerufen am 13 September 2011Presse Renate Nimtz Koster Messer ins Herz einestages 13 Oktober 2009 abgerufen am 19 Mai 2011 Ana Saliste Der Volkermord an den Seelen Dokumentarfilm enthullt das grausame Experiment Pitesti experimentulpitesti org abgerufen am 13 September 2011 Ana Saliste Nur wer foltert wird ein guter neuer Mensch Die Welt 26 April 2011 abgerufen am 19 Mai 2011 Markus Bauer Das Pitești Experiment NZZ Online 1 Juli 2011 abgerufen am 3 Juli 2011 Werner Kremm Streit um Deutungshoheit in Allgemeine Deutsche Zeitung fur Rumanien 14 November 2019Videodokumentation Film Experimentul Pitești The Gulag of Pitești Romania in englischer Sprache Teil 1 9 02 min Teil 2 7 44 min Teil 3 9 32 min Teil 4 6 46 min abgerufen am 19 Mai 2011 Nicolae Mărgineanu Alin Muresan Demascarea deutsch Die Entlarvung Festivalului Internaţional de Film Transilvania 2011 Trailer 1 42 min 40 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Gheorghe Boldur Lățescu The communist genocide in Romania Nova Science Publishers New York 2005 ISBN 1 59454 251 1 S 21 a b c d Dennis Deletant Ceaușescu and the Securitate coercion and dissent in Romania 1965 1989 Verlag M E Sharpe New York 1995 ISBN 1 56324 633 3 S 29 Alexandru Daniel Popescu Petre Țuțea between sacrifice and suicide Ashgate Publishing Aldershot 2004 ISBN 0 7546 5006 5 S 69 a b c d e f Dennis Deletant Communist terror in Romania Gheorghiu Dej and the Police State 1948 1965 C Hurst amp Co London 1999 ISBN 1 85065 386 0 S 200 f a b c Dennis Deletant Ceaușescu and the Securitate coercion and dissent in Romania 1965 1989 Verlag M E Sharpe New York 1995 ISBN 1 56324 633 3 S 30 a b Virgil Ierunca Fenomenul Pitești Verlag Humanitas Bukarest 1990 S 23 f a b Dennis Deletant Ceaușescu and the Securitate coercion and dissent in Romania 1965 1989 Verlag M E Sharpe New York 1995 ISBN 1 56324 633 3 S 32 Revista de cercetări sociale Institutul de Marketing și Sondaje Bukarest 1994 Band 2 S 54 a b c d e f Dennis Deletant Ceaușescu and the Securitate coercion and dissent in Romania 1965 1989 Verlag M E Sharpe New York 1995 ISBN 1 56324 633 3 S 34 a b c d Dennis Deletant Ceaușescu and the Securitate coercion and dissent in Romania 1965 1989 Verlag M E Sharpe New York 1995 ISBN 1 56324 633 3 S 36 Virgil Ierunca Fenomenul Pitești Verlag Humanitas Bukarest 1990 S 33 a b c d Dennis Deletant Ceaușescu and the Securitate coercion and dissent in Romania 1965 1989 Verlag M E Sharpe New York 1995 ISBN 1 56324 633 3 S 37 Virgil Ierunca Fenomenul Pitești Verlag Humanitas Bukarest 1990 S 34 a b c d Dennis Deletant Ceaușescu and the Securitate coercion and dissent in Romania 1965 1989 Verlag M E Sharpe New York 1995 ISBN 1 56324 633 3 S 35 a b Gheorghe Boldur Lățescu The communist genocide in Romania Nova Science Publishers New York 2005 ISBN 1 59454 251 1 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Romania 1965 1989 Verlag M E Sharpe New York 1995 ISBN 1 56324 633 3 S 42 Dennis Deletant Romania under communist rule Center for Romanian Studies in cooperation with the Civic Academy Foundation 1999 ISBN 973 98392 8 2 S 81 Dennis Deletant Communist terror in Romania Gheorghiu Dej and the Police State 1948 1965 C Hurst amp Co London 1999 ISBN 1 85065 386 0 S 210 Cicerone Ionițoiu Genocidul din Romania S 107 Cicerone Ionițoiu Genocidul din Romania S 4 f editurachristiana ro abgerufen am 14 Mai 2011 Cicerone Ionițoiu Genocidul din Romania S 87 Cicerone Ionițoiu Genocidul din Romania S 108 Memorial Sighet abgerufen am 14 Mai 2011 NZZ Online 1 Juli 2011 abgerufen am 2 Juli 2011 Gheorghe Boldur Lățescu The communist genocide in Romania Nova Science Publishers New York 2005 ISBN 1 59454 251 1 S 22 experimentulpitesti org abgerufen am 18 Mai 2011 Virgil Ierunca Fenomenul Pitești Verlag Humanitas Bukarest 1990 S 19 Alexandru Daniel Popescu Petre Țuțea between sacrifice and suicide Ashgate 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