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Horia Sima 3 Juli 1906 in Mandra Siebenburgen Osterreich Ungarn 25 Mai 1993 in Madrid Spanien war seit 1938 der Fuhrer der faschistischen und antisemitischen Eisernen Garde in Rumanien Von Juli bis September 1940 war er Minister fur Kultur und Kulte in der Regierung unter Ion Gigurtu Nach der erzwungenen Abdankung von Konig Carol II errichtete Sima gemeinsam mit General Ion Antonescu die Diktatur des sogenannten Nationallegionaren Staates in der Sima von September 1940 bis Januar 1941 als Vizepremier fungierte Portrat von Horia SimaWahrend ihrer kurzen Regierungsbeteiligung fuhrte die Eiserne Garde unter Fuhrung Simas in Rumanien eine Vielzahl politischer Morde und antijudischer Pogrome durch Nach der Niederschlagung des Januaraufstandes 1941 floh Sima ins Exil nach Deutschland wo er von Dezember 1944 bis Mai 1945 Ministerprasident einer pronazistischen rumanischen Schattenregierung wurde Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Jugend 2 Aufstieg in der Eisernen Garde 3 Im Exil 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft und Jugend Bearbeiten1926 bis 1932 studierte Horia Sima Literatur und Philosophie an der Universitat Bukarest Danach arbeitete er als Lehrer fur Logik und Philosophie an einer weiterfuhrenden Schule Im Oktober 1927 trat er der neu gegrundeten Eisernen Garde bei und wurde fur das Banat verantwortlich Aufstieg in der Eisernen Garde BearbeitenNach der Verhaftung des Grunders der Eisernen Garde Corneliu Zelea Codreanu ubernahm Sima ihre Fuhrung In der Folgezeit im November 1938 wurden auf Befehl der Regierung mehrere inhaftierte Mitglieder der Eisernen Garde darunter auch Codreanu ermordet Im Fruhjahr 1939 floh Sima zuerst nach Jugoslawien dann ins Deutsche Reich Aus Rache fur die Hinrichtungen vom November 1938 verubten einige Mitglieder der Eisernen Garde auf Simas Veranlassung am 21 September 1939 einen Mordanschlag auf den rumanischen Premierminister Armand Călinescu Nach der Ruckkehr aus dem Exil trat Sima am 28 Juni 1940 zunachst als Staatssekretar des Bildungsministers dem Kabinett Gheorghe Tătărescu bei dann ab 4 Juli 1940 zusammen mit zwei anderen Mitgliedern der Eisernen Garde als Minister fur Religion und Kunst dem Kabinett von Ion Gigurtu gab aber schon vier Tage spater auf Im September 1940 dankte Konig Karl II ab und die Eiserne Garde ging eine Allianz mit dem General Ion Antonescu ein Daraufhin wurde Sima Vize Premier und Fuhrer der Nationalen Legion rumanisch Statul Național Legionar Ab 1940 arbeitete er verstarkt mit dem Dritten Reich zusammen Eine Welle des Fremdenhasses und des Antisemitismus uberschwemmte Rumanien Als Regierungsmitglied initiierte Sima eine Serie brutaler Pogrome und Anschlage gegen Juden und oppositionelle Politiker Im Januar 1941 wahrend der Rebellion der Nationalen Legion und der Bukarester Pogrome stellte Ion Antonescu Adolf Hitler vor die Wahl zwischen dem kriegsbereiten Flugel der rumanischen Regierung und der Eisernen Garde Hitler entschied sich Antonescu zu unterstutzen die Garde wurde entmachtet 1 Im Exil BearbeitenDer gesturzte Sima wurde zusammen mit anderen Mitgliedern der Eisernen Garde im Erholungsheim von Berkenbruck bei Berlin festgehalten Am 16 Dezember 1942 floh er von dort nach Italien Hitler war verstimmt weil dies zu einer ernsten Belastung der Beziehungen mit der rumanischen Regierung fuhren konnte Der erboste Fuhrer verbot Heinrich Himmler bis zur Wiederergreifung Simas das Fuhrerhauptquartier zu betreten 2 Auf Anweisung des Ministers Galeazzo Ciano wurde Sima alsbald nach Deutschland ausgewiesen Dort wurde er 1943 als Ehrenhaftling in einem Sondertrakt des KZ Buchenwald untergebracht In der Zwischenzeit wurde er von Mitgliedern der rumanischen Regierung in Abwesenheit zum Tode verurteilt Wahrend seiner Internierung wurde Sima mit Dissidenten innerhalb der Eisernen Garde konfrontiert was zu Spaltungstendenzen innerhalb derselben fuhrte Im August 1944 als Rumanien im Zweiten Weltkrieg die Seiten wechselte und mit den Alliierten zusammenarbeitete wurde Sima entlassen Unter seiner Fuhrung sollte im Wiener Exil eine rumanische Nazi Marionettenregierung gebildet werden die in den noch nicht von der Sowjetunion besetzen Teilen Rumaniens aktiv werden sollte Dieser Plan wurde wegen des raschen Vormarsches der sowjetischen Truppen aufgegeben 3 Als die Rote Armee immer naher ruckte floh er unter dem Pseudonym Josef Weber Von nun an lebte er in Italien in Paris und in Spanien unter General Franco 1946 wurde er in Rumanien zum wiederholten Mal zum Tode verurteilt In derselben Zeit wurde durch seine Aktivitaten in Deutschland und Rumanien die Kriminalpolizei auf ihn aufmerksam Auch im Exil betatigte sich Sima weiterhin antikommunistisch Er behielt einen erheblichen Einfluss auf die antikommunistische rumanische Diaspora Er wurde Seite an Seite mit seiner Frau Elvira Sima in Torredembarra nahe Barcelona beerdigt Literatur BearbeitenStanley G Payne A History of Fascism 1914 1945 UCL Press London 1997 ISBN 1 85728 595 6 S 391 397 englisch Eugen Weber Varieties of Fascism Doctrines of Revolution in the Twentieth Century Band 73 von Van Nostrand Anvil Books Van Nostrand 1964 S 191 englisch Nicholas M Nagy Talavera The Green Shirts and the Others a history of Fascism in Hungary and Romania Center for Romanian Studies Iași 2001 ISBN 973 9432 11 5 S 548 englisch Philip Rees Biographical Dictionary of the Extreme Right Since 1890 Simon amp Schuster 1990 ISBN 0 13 089301 3 S 418 englisch Mariana Hausleitner Sima Horia in Handbuch des Antisemitismus Band 2 2 2009 S 772ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Horia Sima Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Horia Sima im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Horia Sima in den Historischen Pressearchiven der ZBW Katie Wilkinson Leadership of the Iron Guard englisch abgerufen am 24 Mai 2011Einzelnachweise Bearbeiten Zwischen Gardisten und der Armee kam es zu blutigen Gefechten Aus Berlin erhielt Antonescu die Zusicherung Hitlers dass er nach eigenem Ermessen gegen die mit SS Kreisen befreundeten Legionare vorgehen konne Nachdem die Legionsfuhrer am 23 Januar 1941 zur Aufgabe des Strassenkampfes uberredet werden konnten wollte Antonescu sie unter strengen Auflagen nach Deutschland ausreisen lassen Die misstrauischen Gardisten machten sich aber auf eigene Faust auf den Weg Einige erhielten von deutschen Helfern Armeeuniformen und fuhren in Militarzugen andere schlugen sich uber Ungarn Jugoslawien oder Bulgarien durch Gerhard Kopernik Hitlers rumanische Ehrenhaftlinge Spiegel de 11 Oktober 2014 abgerufen 4 Marz 2022 Andrej Angrick Aktion 1005 Spurenbeseitigung von NS Massenverbrechen 1942 1945 Gottingen 2018 ISBN 978 3 8353 3268 3 Bd 1 S 335 mit Anm 909 Henrik Eberle Matthias Uhl Das Buch Hitler Bastei Lubbe 4 Auflage September 2007 Seite 293 ISBN 978 3 404 64219 9 Normdaten Person GND 119522055 lobid OGND AKS LCCN n80050729 VIAF 73867341 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sima HoriaALTERNATIVNAMEN Josef WeberKURZBESCHREIBUNG rumanischer Fuhrer der Eisernen GardeGEBURTSDATUM 3 Juli 1906GEBURTSORT MandraSTERBEDATUM 25 Mai 1993STERBEORT Madrid Spanien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horia Sima amp oldid 238545518