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Die romisch katholische Pfarrkirche Kirchberg am Wagram auch Wallfahrtskirche Maria Trost 1 im niederosterreichischen Bezirk Tulln ist auf den hl Stephan geweiht Kirchberg gehort zum Dekanat Hadersdorf im Vikariat Unter dem Manhartsberg der Erzdiozese Wien Der gotische Staffelbau aus der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts der im 18 Jahrhundert umfassend barockisiert und in den Jahren 1959 60 restauriert wurde erhebt sich weithin sichtbar auf einer naturlichen Befestigung dem sogenannten Kirchberg sudostlich des Marktplatzes Die Kirche steht unter Denkmalschutz Kath Pfarrkirche hl Stephan in Kirchberg am Wagram Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aussenbau 3 Innenraum 4 Einrichtung 5 Glocken 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Pfarre von Kirchberg ist urkundlich aus dem Jahr 1147 belegt 2 Die Kirche wurde 1726 neu geweiht und war bis 1803 dem Domkapitel Passau inkorporiert Heute gehort sie zur Erzdiozese Wien Wallfahrten nbsp Die UrsprungskapelleAnlasslich der Geburt seines Sohnes stiftete der Kaufmann Christoph Beer im Jahr 1679 eine Madonnenstatue an der Stelle zwischen Kirchberg und Mitterstockstall wo heute die sogenannte Ursprungskapelle steht Der Bauer Lorenz Hock errichtete spater zum Dank fur seine Genesung von einer schweren Krankheit eine Kapelle um diese Statue welche im Laufe der Zeit zu einer Maria Trost Kirche vergrossert und zu einem beliebten Wallfahrtsziel wurde 1787 im Zuge der josephinischen Reformen wurde diese Kirche abgerissen Teile der Einrichtung die Marienstatue sowie die Steinsaule wurden in die Pfarrkirche St Stephan verbracht Trotz der josephinischen Beschrankungen wurde 1823 wieder von Prozessionen zur Madonnenstatue berichtet St Stephan hatte damit die Funktion als Wallfahrtskirche ubernommen 3 4 Der Kirchberger Kaufmann Ignaz Berger 1787 1870 liess 1832 an der Stelle der abgerissenen Kirche zunachst ein Kreuz errichten Dieses wurde spater ummauert und wird heute als Ursprungskapelle bezeichnet 5 Die Kapelle wird haufig in Pfarr und Dekanatsveranstaltungen mit einbezogen Aussenbau Bearbeiten nbsp Pfarrkirche hl StephanDas Langhaus mit leicht erhohtem Mittelschiff Eckstrebepfeilern und Lunettenfenstern stammt in seiner heutigen Form aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Westseitig liegt eine barocke Vorhalle vor einem hochgotischen Portal aus der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts mit spitzbogig profilierter Laibung Der rechteckige lisenengegliederte Chor mit hohen Segmentbogenfenstern und einem 1956 freigelegten vermauerten Masswerkfenster ist gleich hoch wie das Mittelschiff und nur wenig schmaler Der im Kern mittelalterliche Nordostturm mit quadratischem Grundriss wurde im 14 Jahrhundert errichtet Er hat an der Nordseite kleine gotische Spitzbogenfenster In den beiden oberen Zonen wurde er barockisiert und ist mit ovalen Luken sowie mit rundbogig abgesetzten Schallfenstern mit geschweiften Verdachungen versehen Bekront wird der Turm von einem 1755 angefertigten Zwiebelhelm der 1929 restauriert wurde Der nordostliche Treppenturm mit kleinen Dreipassfenstern aus dem 14 Jahrhundert hat einen barocken Glockenhelm Im Giebelfeld der nordlichen Vorhalle mit Korbbogenportal ist ein Stuckmedaillon der Mariazeller Gnadenmadonna zu sehen Zu den weiteren Merkmalen des Aussenbaus zahlt der Grabstein des Pfarrers Ignaz Schweiger 1835 Innenraum BearbeitenDas Langhaus hat drei Schiffe und vier Jochen Im hohen Mittelschiff befinden sich queroblonge Joche Bei der Barockisierung von 1726 wurde eine Neuwolbung durch eine Stichkappentonne zwischen kraftigen Gurtbogen sowie eine Umgestaltung der gotischen Pfeiler durch allseits vorgelegte Pilaster mit ionischen Kapitellen und Kampfern vorgenommen Zu den Seitenschiffen fuhren flachbogige Pfeilerarkaden Daruber liegen Blendoratorien mit Segmentbogenoffnungen und Balustraden Die Seitenschiffe verfugen uber langsoblonge kreuzgratgewolbte Jochen zwischen Gurten die im Osten jeweils um ein rechteckiges Kapellenjoch mit rundbogigem Durchgang zum Chor verlangert sind Die dreiteilige flachbogige Orgelempore ist im Bereich des Mittelschiffs stichkappenunterwolbt und an den Seiten kreuzgratgewolbt Der leicht erhohte und eingezogene Chor mit abgerundetem Schluss ist dem Langhaus entsprechend gewolbt und gegliedert und verfugt uber Oratorien mit Segmentbogenoffnungen Die Sakristei im Norden hat eine Flachdecke wahrend die Sudsakristei kreuzgratgewolbt ist Die Dekorationsmalereien in Langhaus und Chor wurden von Josef Klenkhart in den Jahren 1906 und 1910 angefertigt Die Glasmalereien Herz Jesu Schmerzensmutter barmherziger Samariter Jesus mit Krieger sowie Christus und Magdalena sind mit 1919 bezeichnet ein Bildnis der heiligen Cacilia stammt aus dem Jahr 1888 Einrichtung Bearbeiten nbsp Innenansicht der Pfarrkirche St Stephan Richtung Chor nbsp Die barocke Blindkanzel mit einem Johannes Nepomuk Relief von Diego Carlone nbsp Marmorgrabstein des Pfarrers Hans Hippelsdorfer 1405 Der barocke Hochaltar mit Saulenaufbau aus Stuckmarmor und Volutenaufsatz verfugt uber ein Altarblatt Steinigung des hl Stephanus bezeichnet mit C I Carlone von 1712 ein ovales Oberbild Gottvater umgeben von Engeln und Seitenfiguren der Heiligen Petrus und Paulus Ein barocker Tabernakel mit seitlichen Engelsfiguren auf der Mensa wird von Putti bekront Hinter dem Tabernakel steht eine laut Urkunde 1674 gespendete Gnadenstatue Maria auf der Saule aus der 1783 aufgehobenen Wallfahrtskapelle Mitterstockstall In der Nordkapelle befindet sich ein 1756 renovierter Seitenaltar mit barockem Saulenaufbau und barocken Seitenfiguren der Heiligen Franz von Assisi und Clara der anstelle des ursprunglichen Altarblattes ein Herz Jesu Bildnis von Wilhelm Russ aus dem Jahr 1912 tragt Der Seitenaltar der Sudkapelle ist durch einen barocken Altaraufbau aus Stuckmarmor gekennzeichnet In der Mittelnische steht die Kopie einer gotischen Madonnenfigur aus der Zeit um 1420 deren Original im Wiener Diozesanmuseum verwahrt wird Seitenfiguren stellen die Heiligen Dominikus und Katharina von Siena dar Zwei einander entsprechende barocke Wandaltare sind an den beiden Seitenschiffwanden im Osten angebracht Das linke Altarblatt Maria Immaculata ist mit Martin Johann Schmidt 1771 bezeichnet und wird von Seitenfiguren der Heiligen Katharina und Barbara begleitet Das rechte Altarblatt stellt die Heilige Rosalia dar ist mit Johann Georg Schmidt 1725 bezeichnet und hat Seitenfiguren der heiligen Bruder Cosmas und Damian sowie einen Stipesschrein mit einer Liegefigur der heiligen Rosalia Im Westen der sudlichen Seitenschiffwand befindet sich ein weiterer spatbarocker Seitenaltar mit Volutenaufsatz Altarblatt der Heiligen Familie aus der Zeit um 1771 und wahrscheinlich aus der Schule Paul Troger sowie Seitenfiguren der Heiligen Joachim und Anna Aus der Mitte des 18 Jahrhunderts stammt die spatbarocke Kanzel mit reichem Schnitzdekor Reliefs Pfingstwunder und Daniel in der Lowengrube Figuren Glaube Hoffnung Liebe auf dem Schalldeckel sowie Allegorien von Kirche und Synagoge Eine spatbarocke Blindkanzel ist mit Reliefs des Heiligen Johannes Nepomuk verziert Die Orgel von Ignaz Gatto stammt aus dem Jahr 1781 Auf die zweite Halfte des 18 Jahrhunderts gehen Figuren der Heiligen Leopold und Karl Borromaus zuruck Zur weiteren Ausstattung zahlen ein Kruzifix aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts ein Relief Taufe Christi aus der Mitte des 18 Jahrhunderts in Rokokorahmen zwei ehemalige Altarblatter auf Leinwand mit Abbildungen der Heiligen Wendelin und Florian bezeichnet Martin Johann Schmidt 1771 zwei Bilder der Heiligen Antonius von Padua und Aloysius aus der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Kreuzwegbilder aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts barocke Taufsteine mit Muschelbecken aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts in der Vorhalle ein Taufstein aus Rotmarmor in gotischen Formen mit Kupferdeckel aus dem 20 Jahrhundert ein barockes Chorgestuhl aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts und Rokoko Sakristeischranke aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Des Weiteren verfugt die Kirche uber mehrere Grabsteine und Grabplatten im nordlichen Seitenschiff die Grabplatte des Pfarrers Ulrich und seiner Eltern Gerung und Eteolda mit Ritzmedaillons des Verstorbenen und Lamm Gottes und gotischer Minuskelinschrift in der westlichen Vorhalle der Marmorgrabstein des Pfarrers Hans Hippelsdorfer 1405 mit Relief und gotischer Minuskelinschrift Grabplatten von Clara Beer 1710 Justus Pfall 1702 und Bartholomaus Zaller 1715 Glocken BearbeitenDas Gelaute der Kirche besteht aus vier Glocken wovon die alteste Glocke von Josef Scheichel Glockengiesserei Scheichel im Jahre 1782 gegossene wurde Sie ist 282 kg schwer mit einem Durchmesser von 75 cm Die anderen Glocken stammen aus dem Jahre 1949 von der Glockengiesserei Pfundner 6 7 Literatur BearbeitenDEHIO Niederosterreich nordlich der Donau Berger Wien 2010 ISBN 978 3 85028 395 3 S 499 501 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Kirchberg am Wagram Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung der Kirche auf der Website des Pfarrverbandes abgerufen am 16 Februar 2012Einzelnachweise Bearbeiten Wallfahrten In Website des Pfarrverbandes Kirchberg am Wagram Abgerufen am 16 Februar 2012 Geschichte der Pfarre St Stephan Wallfahrtskirche Maria Trost In bergfex at Abgerufen am 16 Februar 2012 Wallfahrtskirche Maria Trost Nicht mehr online verfugbar In Website der Gemeinde Kirchberg am Wagram Ehemals im Original abgerufen am 16 Februar 2012 1 2 Vorlage Toter Link www kirchberg wagram at Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Ursprungskapelle auf marterl at Die Glocken der Pfarrkirche Kirchberg am Wagram Heimatforschung Region Kirchberg am Wagram Memento des Originals vom 4 Januar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hf kirchberg at YouTube Video Das Gelaute der Pfarrkirche Kirchberg am Wagram48 43276 15 90002 Koordinaten 48 25 57 9 N 15 54 0 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Kirchberg am Wagram amp oldid 229235262