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Die romisch katholische Pfarrkirche Kotschach in der Gemeinde Kotschach Mauthen ist Unserer Lieben Frau geweiht und tragt den Beinamen Gailtaler Dom Pfarrkirche Kotschach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Wandmalereien 4 Einrichtung 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie ehemalige Wallfahrtskirche findet 1399 ihre erste urkundliche Erwahnung Nach Beschadigungen infolge der Turkeneinfalle erfolgte 1485 eine Neuweihe Der heute bestehende Kirchenbau wurde 1518 bis 1527 von Bartlma Firtaler unter Einbeziehung vorhandenen Mauerwerks errichtet und 1542 geweiht Nachdem Kotschach bis dahin eine Filiale von St Daniel war wurde sie 1627 zur Pfarre erhoben 1712 bis 1981 wurde die Betreuung der Pfarre von den Serviten aus Maria Luggau ubernommen Baubeschreibung Bearbeiten nbsp InnenansichtBei der Kirche handelt es sich um eine spatgotische Kirche mit einem einschiffigen aussen niedrigeren Langchor mit Funfachtelschluss und einem machtigen quadratischen Eingangsturm im Westen Nordlich vom Chor ist die barocke Sakristei im letzten Abschnitt des unmittelbar an die Kirche angebauten Klostertraktes untergebracht Der Chor und die Sudwand des Langhauses werden von zweifach abgetreppten Strebepfeilern mit dreikantigem Mittelstuck gestutzt die giebelbekronten Streben an drei Ecken des Langhauses sind ubereck gestellt Ein weiterer Strebepfeiler befindet sich in der Ecke zwischen der Langhauswestwand und der Turmnordwand An der Nordseite des Langhauses besitzt die Kirche ein durchlaufendes Sockelgesims das Gesims in der Hohe der ersten Pfeilerabtreppung umfasst auch den Chor Im Langhaus wechseln sich Lanzett und Rundfenster ab der Chor hat nur Lanzettfenster Die Fenster im Chorschluss sind zweiteilig in zwei Geschosse unterteilt und besitzen noch ursprungliches Masswerk gekehlte Gewande sowie gemalte barocke Umrahmungen Im Bildstockanbau sudlich des Chores ist ein barockes Kreuzigungsgemalde zu sehen Das nordliche Seitenportal ist spitzbogig profiliert das sudliche weist eine profilierte Kielbogenrahmung in einem ubergreifenden rechteckigen Rahmenfeld auf Das figurliche Sonnenuhrfresko mit einer Darstellung des Kotschacher Gnadenbildes malte 1750 Johann Michael Strickner Die Strebepfeiler Gesimse Tur und Fenstergewande sowie die Kantenverkleidung am Turm und Langhaus bestehen aus roten Laaser Sandsteinquadern Der Turm mit Mauerschlitzen ist unten ungegliedert das Glockengeschoss beginnt mit einem Sohlbankgesims Daruber befinden sich spitzbogige dreiteilige Schallfenster mit reichem Masswerk und in den Spitzgiebel zweiteilige Masswerkfenster Der Turm schliesst mit achtseitigem Spitzhelm ab Die Granatenhulse in der Nische an der Sudwestecke des Turmes erinnert an die Kampfe in den Karnischen Alpen im Ersten Weltkrieg In der netzrippengewolbten Eingangshalle im Turmerdgeschoss ist eine Kriegergedachtnisstatte untergebracht Der Zugang zur Kirche fuhrt uber ein spitzbogiges Portal an der Turmsudseite und ein reich profiliertes spitzbogiges Westportal Das dreischiffige vierjochige Langhaus mit annahernd gleich hohen Schiffen hat ein bedeutend schmaleres sudliches Seitenschiff das auch in der Gewolbeform von der ubrigen Kirche abweicht Die geringe Breite und wohl auch die rudimentaren Formen am ersten linken Freipfeiler sowie andere Abweichungen durften auf die Einbeziehung des Vorgangerbaus aus dem 15 Jahrhundert zuruckzufuhren sein von dem wahrscheinlich die Mauern des Langhauses der Triumphbogen und die Mauern des Chores mit Diensten und Kapitellen erhalten waren Vom Vorgangerbau stammt auch die Sangerempore im Westjoch uber funfachsiger Pfeilerarkatur Die Empore ist mit Netz bzw Sternrippen unterwolbt Die Emporenbrustung ist mit einer barocken Holzbalustrade verkleidet daruber befindet sich ein Rokokoaufsatz Die Orgel wurde im Jahr 1850 von Joseph und Georg Schmid erbaut Die Pfeiler sind mehrfach gekehlt und haben vorgelegte Runddiensten die im sudlichen Seitenschiff nur rudimentar unter den trennenden Gurtbogen vorhanden sind An der Sudwand enden die Gurtbogen in zwei Kopfkonsolen Die Einwolbung der Halle stammt ganzlich von Barthlma Firtaler Die Schlingrippensterne enden in Dreiblatter Am zweiten nordlichen Pfeiler ist ein mit 1527 bezeichneter Wappenstein angebracht An der Ostseite des linken Seitenschiffes findet sich eine Adlerkonsole Ein reich profiliertes spitzbogiger Triumphbogen mit verkropftem Gesims in der Kapitellzone verbindet das Mittelschiff mit dem Chor Im dreijochigen Chor mit Dreiachtelschluss erhebt sich ein barockisiertes Gewolbe uber gekehlte Runddienste mit Blattkapitellen In den beiden ostlichen Chorabschnitten verlauft ein Gesimsband im unteren Drittel der Wand der mittlere Dienst steigt von hier auf Alle Fenster der Kirche wurden 1913 neu verglast Wandmalereien BearbeitenDie Rokokodekoration im Chorgewolbe mit der Darstellung Himmelfahrt Maria und Maria als Himmelskonigin ist mit Inv Et pinxit Michael Stricker bezeichnet Die Kreuzabnahme und der Gang nach Emmaus wurde von Christoph Brandstatter dem Alteren gemalt Nikolaus Kentner aus Lienz malte 1499 die Fresken in der nordlichen Chorschragwand In mehreren Reihen sind der Marientod Maria Himmelfahrt die Verehrung Mariens durch Engeln und Heilige sowie die Marienkronung wiedergegeben Maria im Ahrenkleid zeigt das 1440 entstandene Gemalde an der Sudwand des Chores Daneben findet sich das Wappen des Joachim Mogeli Einrichtung BearbeitenDen klassizistischen Hochaltar schuf 1833 Franz Stauder aus Sexten Im Mittelbild ist unter dem segnenden Gottvater in einem Wolkenkranz das Gnadenbild einer Schwarzen Muttergottesstatue eingearbeitet Seitlich stehen die lebensgrossen Statuen der vier lateinischen Kirchenvater Im Altaraufsatzbild von Christoph Brandstatter bittet Esther um Gnade fur ihr Volk Die beiden Wandaltare aus dem Rokoko im westlichen Chorjoch wurden vom Servitenfrater Bruno Hochkofler geschaffen die Altarblatter stammen von Joseph Pichler Das Altarblatt des rechten Altars zeigt Maria als Rosenkranzkonigin umgeben von Medaillons mit den 15 Geheimnissen des Rosenkranzes Der Tabernakel mit einer barocken Statue der Rosenkranzkonigin wird flankiert von den Figuren der Heiligen Katharina von Siena und Dominikus Am Altarblatt des linken Altars ist zu sehen wie die Gottesmutter dem heiligen Antonius von Padua das Jesuskind uberreicht Die figurliche Darstellung in der Predella gibt den Unterricht Mariens wieder Auf dem Tabernakel steht eine Statue des heiligen Josef mit Jesuskind daneben die Busten der Eltern Johannes des Taufers Zacharias und Elisabet Der linke Schmerzensaltar aus der Mitte des 18 Jahrhunderts tragt die Skulptur der Beweinung Christi umgeben von den Statuen der Heiligen Philipp Benizi und Juliana von Falconieri sowie Gottvater und Engeln mit Leidenswerkzeugen und Schildern mit Passionsszenen Der rechte Seitenaltar wurde von Bruno und Gabriel Hochofler im Stile des Rokoko geschaffen und ist dem heiligen Peregrinus geweiht Der Glasschrein birgt eine bekleidete Wachsfigur des Heiligen vor dem Gekreuzigten Auch die 1769 geschaffene Rokokokanzel ist ein Werk von Bruno und Gabriel Hochofler Im mittleren Brustungfeld des Kanzelkorbes ist ein Marienmonogramm angebracht am Schalldeckel sind neben dem Lamm mit dem Buch mit sieben Siegeln die Evangelistensymbole zu sehen An den vielseitigen Mittelschiffpfeilern sind die barocken Halbfiguren von Petrus und Paulus sowie von zwei stehenden Aposteln aufgestellt In der Laibung des ostlichen Fensters im nordlichen Seitenschiff ist das Doppelwappen des Hans Mandorfer und seiner Gattin Anna Soll von Aichberg aus dem Jahre 1518 angebracht Unter dem Fenster befindet sich der Reliefgrabstein des Caspar Mandorff 1618 und seiner Frau Helene 1619 aus rotem Marmor daneben der Grabstein des Caspar Mandorff 1701 Im Chor ist die Wappengrabplatte des Carl von Schonberg von 1667 aufgestellt Literatur BearbeitenDehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Karnten Anton Schroll Wien 2001 ISBN 3 7031 0712 X S 417 419 Barbara Kienzl Die barocken Kanzeln in Karnten Verlag des Karntner Landesarchivs Klagenfurt 1986 ISBN 3 900531 16 1 S 310 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Kotschach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirche auf Marienpilgerweg at46 678322222222 13 004672222222 Koordinaten 46 40 42 N 13 0 16 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Kotschach amp oldid 207532305