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Peter Ludwig Foerster 22 August 1887 in Aachen 6 Marz 1948 in Frankfurt am Main war ein deutscher Maler und Zeichner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften 3 Ausstellungen Auswahl 4 Preise 5 Ankaufe 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPeter Foerster war der erste Sohn des Schneidermeisters Heinrich Foerster 23 April 1862 in Aachen und dessen Frau Anna Maria geb Pontz 15 Juni 1861 Von 1905 bis 1908 besuchte er die Kunstgewerbeschule Aachen und im Anschluss daran bis 1911 die Hochschule fur bildende Kunste Berlin sowie die Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin Seine Lehrer waren u a Anton von Werner Georg Koch und Woldemar Friedrich Die kunstlerische Ausbildung absolvierte er zusammen mit seinem Jugendfreund Mies van der Rohe mit dem er zeitlebens eng befreundet war Am 8 August 1913 heirateten Peter Foerster und Gertrud Helene Gehrmann 1886 1968 Das Paar trennte sich um 1935 Im Ersten Weltkrieg war Foerster von Mai 1915 bis zum Kriegsende als Soldat eingesetzt Anfangs kamen er und Mies van der Rohe zusammen zu den Pionieren Nach dem Krieg war Foerster erneut in Berlin ansassig und tatig Am 20 Februar 1921 wurde die Tochter Gisela geboren 1925 hielt sich Foerster das erste Mal langere Zeit in Italien auf In den folgenden Jahren reiste er erneut nach Italien sowie nach Belgien Frankreich und in verschiedene deutsche Stadte 1928 erhielt er den Auftrag den deutschen Pavillon fur die Weltausstellung 1929 in Barcelona auszugestalten Vermutlich war er hier als personlicher Mitarbeiter Mies van der Rohes tatig 1 Uber Mies van der Rohe hatte Peter Foerster wohl auch Kontakt zum Bauhaus So soll er sich u a um das Archiv des Bauhauses gekummert haben 2 Ab 1934 war er als Lehrer an der Reimann Schule tatig 1935 wurde ihm durch eine Forderung des Preussischen Kulturministeriums ein Studienaufenthalt an der Kasseler Kunstakademie ermoglicht Wahrend dieser Zeit lernte er seine zweite Frau Ortrud Schultheiss kennen 3 1936 kehrte Foerster nach Berlin zuruck und hatte nun neben 49 anderen Kunstlern im Ateliergebaude Klosterstrasse neben Werner Heldt Herbert Tucholski Kathe Kollwitz Hermann Blumenthal u a ein Atelier 4 Mithilfe des Rompreises der Villa Massimo war Foerster 1936 bis September 1937 in Italien Dort bereiste er u a Rom den Vesuv San Gimignano und Gubbio 1940 wurde er zum Direktor des neugegrundeten stadtischen Kulturamtes in Dessau ernannt Daneben bekleidete er gleichzeitig die Direktorenstelle der stadtischen Kunstsammlungen sowie die Stelle des personlichen Kunstreferenten des Oberburgermeisters Johannes Sander 5 Die Wohnung und das Atelier in Berlin behielt Foerster weiterhin wobei die Wohnung vornehmlich von seiner Frau bewohnt wurde Wahrend dieser Zeit kam es wohl u a aufgrund der fruheren Tatigkeit bei der Novembergruppe schnell und fortlaufend zu Auseinandersetzungen mit der ortlichen bzw regionalen NS Verwaltung und Fuhrung 6 Peter Foerster beantragte am 10 Dezember 1940 die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 Januar 1941 aufgenommen Mitgliedsnummer 8 253 657 7 Am 29 Mai 1941 heirateten Peter Foerster und Bertha Kathe Else Ortrud Schultheiss geb 1908 in Gotha Um 1941 1942 war Foerster als Lehrer an der kunstgewerblichen Abteilung der Gewerblichen Fachschule in Dessau tatig 8 Am 28 Februar 1943 wurde die Berliner Wohnung der Foersters bei einem Bombenangriff zerstort und Ortrud Foerster zog endgultig zu ihrem Mann nach Dessau Am 3 Juni 1943 wurde der Sohn Heinrich geboren Aufgrund der verstarkten Bombenangriffe auf Dessau zogen die Foersters am 13 Januar 1944 nach Zerbst Zu Pfingsten 1944 wurden das Dessauer Atelier und die dortige Wohnung bei einem solchen Angriff zerstort Anfang 1945 verlangte Gauleiter Rudolf Jordan von Foerster im Angesicht der naherruckenden sowjetischen Truppen die Vernichtung der noch vorhandenen bzw ausgelagerten Kulturguter und Kunstwerke der Region Anhalt Dessau Alle Kunstwerke der Anhaltinischen Gemaldegalerie und der Provinz sollten zusammengetragen werden in den Harz verbracht und dort vernichtet werden Den Angaben von Frau Foerster nach sollten die Werke im Braunschweiger Dom verbrannt werden Peter Foerster wich diesem Ansinnen durch mehrfache tageweise Abwesenheit aus und verhinderte so auf fast schweyksche Art und Weise diese geplante Aktion des Gauleiters 9 Nach dem Kriegsende war Foerster neben seiner kunstlerischen Tatigkeit auch als Restaurator aktiv Daneben war er auch weiterhin mit der Betreuung und Ruckfuhrung der ausgelagerten Kulturguter betraut Am 28 November 1945 wurde die zweite Tochter Mathilde Theresia Ortrud in Zerbst geboren Am 21 Mai 1945 beantragte Foerster eine politische Unbedenklichkeitsbescheinigung um auch fortan als Kunstler freischaffend tatig sein zu konnen Diese wurde ihm am 14 Mai 1946 vom Antifaschistischen Ausschuss der Stadt und des Kreises Zerbst ausgestellt 10 Am 24 Februar 1947 starb die erste Tochter Gisela Ende des Jahres 1947 fluchtete Foerster zusammen mit dem Sohn Heinrich aus der sowjetischen Besatzungszone von Zerbst zu Fuss uber den Harz nach Helmstedt und schliesslich nach Frankfurt am Main Wahrend dieser Flucht zog sich Foerster eine Lungenentzundung zu die eine Hirnhautentzundung nach sich zog An deren Folgen sowie an den Folgen der Auszehrung und der Mangelernahrung verstarb er am 6 Marz 1948 in Frankfurt Als die Flucht Foersters bekannt wurde kam es zur Beschlagnahme seiner Habe in Zerbst und seine Frau und Tochter welche in Zerbst geblieben waren sollten festgenommen werden Beiden gelang die Flucht und sie erreichten Frankfurt einen Tag vor dem Tod Peter Foersters Ab den 1960er 1970er Jahren waren Arbeiten Peter Foersters vermehrt bei Ausstellungen zu sehen Und zugleich begann sich auch der Kunstmarkt verstarkt fur Foersters Werke zu interessieren 11 Mitgliedschaften BearbeitenAb 1919 war Foerster Mitglied der Novembergruppe und ab 1920 war er innerhalb des Vorstands als zweiter Schriftfuhrer aktiv Ab 1933 war Foerster Mitglied der Kunstlergruppe Die Gemeinschaft Daneben war er auch Mitglied im Verein Berliner Kunstler Ausstellungen Auswahl BearbeitenAb 1920 war Foerster an zahlreichen Ausstellungen der Novembergruppe beteiligt Daneben war er im Rahmen der Novembergruppe an den Grossen Berliner Kunstausstellungen beteiligt Zumindest 1923 fungierte Foerster explizit auch als Mitglied der Ausstellungskommission innerhalb der Novembergruppe 12 1922 beteiligte sich Foerster an der Ersten Internationalen Kunstausstellung Dusseldorf 1928 wurden Werke Foersters bei der II Jubilaumsausstellung Die Aachener im Reich im Suermondt Ludwig Museum gezeigt Dies war das erste Mal dass Arbeiten Foersters in seiner Heimatstadt zu sehen waren Im selben Jahr war er beteiligt an der Ausstellung Deutsche Kunst in Dusseldorf 1933 und 1934 war Foerster massgeblich beteiligt an der Wanderausstellung Die Gemeinschaft welche zudem Arbeiten zeigte von u a Heinz Fuchs Paul Grunwaldt Hans Jurgen von Nolcken 1935 war er auf der Ausstellung Junge Berliner Kunstler im Anhaltinischen Kunstverein in Dessau vertreten im selben Jahr auch bei der Ausstellung Wille zur Form im Stadtischen Museum in Stettin vertreten Ab 1936 war Foerster an Ausstellungen der Ateliergemeinschaft Klosterstrasse beteiligt Ebenfalls 1936 beteiligte er sich an der anlasslich der Olympiade veranstalteten Ausstellung Vom schonen und starken Deutschland im Berliner Kunstlerhaus 1939 fand die wohl erste Einzelausstellung mit Werken Foersters im Aachener Suermondt Ludwig Museum statt Im selben Jahr war Foerster noch vertreten bei der Ausstellung Deutsche Kunst der Gegenwart in Stettin sowie bei der Herbstausstellung des Vereins Berliner Kunstler Von 1940 bis 1942 war Foerster mit insgesamt neun Werken funf Aquarelle zwei Bleistiftzeichnungen ein Pastell und eine Tuschezeichnung bei der Grossen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst in Munchen vertreten Das dort 1940 ausgestellte Aquarell Fuldagasse in Kassel entstanden im Jahr seines Studienaufenthalts in Kassel 1935 Kat Nr A080 wurde von Adolf Hitler fur 500 Reichsmark angekauft 13 1941 war Foerster bei der Ausstellung Deutsche Maler sehen Italien im Kunstlerhaus Berlin vertreten 1944 wurden Arbeiten von ihm bei der Ausstellung Dessau ein Stadt und Landschaftsbild aus 4 Jahrhunderten gezeigt 1960 war Foerster bei der Wanderausstellung Berlin Ort der Freiheit fur die Kunst vertreten welche von der Berliner Nationalgalerie und der Hochschule fur Bildende Kunste Berlin veranstaltet wurde 1961 waren Werke von ihm in der Ausstellung Neue Sachlichkeit im Rahmen der Berliner Festwochen im Haus am Waldsee zu sehen 1967 wurde eine Arbeit Foersters bei der Ausstellung Magischer Realismus in Deutschland 1920 1933 im Kunst und Museumsverein Wuppertal gezeigt 1968 1969 war er bei der Ausstellung Realismus in der Malerei der Zwanziger Jahre vertreten welche zuerst im Kunstverein Hamburg und spater im Kunstverein Frankfurt gezeigt wurde Preise Bearbeiten1935 Albrecht Durer Preis der Stadt Nurnberg 1936 Rompreis der Villa Massimo Ankaufe Bearbeiten1927 kaufte die Nationalgalerie Berlin unter Ludwig Justi das auf der Grossen Berliner Kunstausstellung gezeigte Werk Sudliche Stadtlandschaft Italienische Landschaft II 14 1978 erwarb die Berlinische Galerie das um 1924 entstandene Gemalde Orangenstilleben mit Messer 1989 erwarb das Suermondt Ludwig Museum mit Mitteln der Heinz Heinrich Gedachtnisstiftung das Aquarell Blick auf gotischen Hochchor der Kathedrale in Tournai 1917 die Zeichnung St Jacobskerk I Antwerpen Seitenansicht 1928 und das Aquarell Landungssteg Zeebrugge 1929 Literatur BearbeitenAllgemeines Kunstlerlexikon AKL Onlineversion Kunstler ID 00020776 Suermondt Ludwig Museum Aachen Hrsg Peter Foerster 1887 1948 Katalog und Werkverzeichnis Vier Turme Abtei Munsterschwarzach 1998 Kunst und Museumsverein Wuppertal Magischer Realismus in Deutschland 1920 1933 Katalog zur Ausstellung vom 10 Sept bis 29 Okt 1967 o V 1967 unpag S 8 Einzelnachweise Bearbeiten Suermondt Ludwig Museum Aachen Hrsg Peter Foerster 1887 1948 Katalog und Werkverzeichnis Vier Turme Abtei Munsterschwarzach 1998 S 95 Suermondt Ludwig Museum Aachen Hrsg Peter Foerster 1887 1948 Katalog und Werkverzeichnis Vier Turme Abtei Munsterschwarzach 1998 1998 S 100 Suermondt Ludwig Museum Aachen Hrsg Peter Foerster 1887 1948 Katalog und Werkverzeichnis Vier Turme Abtei Munsterschwarzach 1998 S 106 Suermondt Ludwig Museum Aachen Hrsg Peter Foerster 1887 1948 Katalog und Werkverzeichnis Vier Turme Abtei Munsterschwarzach 1998 S 108 Suermondt Ludwig Museum Aachen Hrsg Peter Foerster 1887 1948 Katalog und Werkverzeichnis Vier Turme Abtei Munsterschwarzach 1998 S 124 133ff Suermondt Ludwig Museum Aachen Hrsg Peter Foerster 1887 1948 Katalog und Werkverzeichnis Vier Turme Abtei Munsterschwarzach 1998 S 125 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 9211295 Suermondt Ludwig Museum Aachen Hrsg Peter Foerster 1887 1948 Katalog und Werkverzeichnis Vier Turme Abtei Munsterschwarzach 1998 S 130f Suermondt Ludwig Museum Aachen Hrsg Peter Foerster 1887 1948 Katalog und Werkverzeichnis Vier Turme Abtei Munsterschwarzach 1998 S 138 Suermondt Ludwig Museum Aachen Hrsg Peter Foerster 1887 1948 Katalog und Werkverzeichnis Vier Turme Abtei Munsterschwarzach 1998 S 140ff Suermondt Ludwig Museum Aachen Hrsg Peter Foerster 1887 1948 Katalog und Werkverzeichnis Vier Turme Abtei Munsterschwarzach 1998 S 151ff Suermondt Ludwig Museum Aachen Hrsg Peter Foerster 1887 1948 Katalog und Werkverzeichnis Vier Turme Abtei Munsterschwarzach 1998 S 92 Ines Schlenker Hitler s Salon Peter Lang 2007 S 247 Suermondt Ludwig Museum Aachen Hrsg Peter Foerster 1887 1948 Katalog und Werkverzeichnis Vier Turme Abtei Munsterschwarzach 1998 S 94 f Normdaten Person GND 121524477 lobid OGND AKS LCCN nr99018519 VIAF 47620821 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Foerster PeterALTERNATIVNAMEN Foerster Peter Ludwig vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und ZeichnerGEBURTSDATUM 22 August 1887GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 6 Marz 1948STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Foerster Maler amp oldid 232679654