www.wikidata.de-de.nina.az
Die Alpen Pestwurz 1 Petasites paradoxus auch Geroll Pestwurz Schnee Pestwurz oder Schneeweisse Pestwurz genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Pestwurzen Petasites innerhalb der Familie der Korbblutler Asteraceae 2 3 Alpen PestwurzAlpen Pestwurz Petasites paradoxus SystematikOrdnung Asternartige Asterales Familie Korbblutler Asteraceae Unterfamilie AsteroideaeTribus SenecioneaeGattung Pestwurzen Petasites Art Alpen PestwurzWissenschaftlicher NamePetasites paradoxus Retz Baumg Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomensatz 2 Okologie 3 Vorkommen 3 1 Verbreitung 3 2 Standorte 4 Taxonomie 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Atlas der AlpenfloraVegetative Merkmale Bearbeiten nbsp Gestielte LaubblatterDie Alpen Pestwurz wachst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht zur Blutezeit Wuchshohen von 8 bis 30 Zentimetern Bis zur Fruchtreife strecken sich die Internodien und es wird eine Wuchshohe von bis zu 60 Zentimetern erreicht 1 Die Stangelblatter sind rotbraun bis violett uberlaufen und schuppenformig Die Grundblatter erscheinen erst gegen Ende der Blutezeit Die Grundblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Der Blattstiel ist seitlich zusammengedruckt nicht gerippt und auf der Oberseite gegen den Grund zu abgeflacht 4 Die einfache Blattspreite der Grundblatter ist bei einer Breite von bis zu 30 Zentimetern meist langer als breit dreieckig bis herzformig und buchtig gezahnt Ihre Unterseite ist dicht schneeweiss filzig und nicht verkahlend 1 Die Blattspreite ist am Grund herzformig ausgeschnitten der Ausschnitt ist asymmetrisch 4 Generative Merkmale Bearbeiten nbsp Ausschnitte eines Blutenstandes mit Makroaufnahme der Blutenkorbe nbsp Habitus und FruchtstandeDie Blutezeit reicht von April bis Juni Die korbchenformigen Teilblutenstande stehen in dichten traubigen Gesamtblutenstanden zusammen Der Schaft der Blutenkorbe erscheint vor den Blattern er ist dick hohl bleichgrunweissfilzig bis wollig und tragt im oberen Teil neben den Drusen und Gliederhaaren noch eigenartige in der oberen Halfte blasig angeschwollene hyaline Papillen 4 Er tragt auch zahlreiche langlich lanzettliche Schuppenblatter die schwach filzig sind und zart rotlich bis violettbraun uberlaufen sind 4 Die unteren Schuppenblatter sind grosser und umfassen den Schaft scheidig und haben oft ein spatelformiges Spreitenanhangsel 4 Die spitzen Hullblatter sind fast bis zum oberen Ende behaart Die Blutenkorbchen enthalten nur weiss rotliche Rohrenbluten Die Bluten sind meist eingeschlechtig und die Alpen Pestwurz meist zweihausig getrenntgeschlechtig diozisch 5 Die mannlichen Bluten besitzen funf weissliche Kronblattzipfeln und nur ein Staubblatt Die weiblichen Bluten besitzen einen fadlichen Griffel der in einer gespaltenen Narbe endet Bei Zwitterbluten ist die Krone 6 Millimeter lang und die Kronzipfel sind 1 5 Millimeter lang 4 Die Achanen sind 2 bis 3 Millimeter lang und besitzen einen weissen Pappus Haarkrone 4 Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomengrundzahl betragt x 30 es liegt Diploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n 60 vor 5 2 6 Okologie BearbeitenAuf den oberirdischen Teilen parasitieren die Pilze Coleosporium petasitis und Aecidium compositarum An den unterirdischen Organen schmarotzt die Pestwurz Sommerwurz Orobanche flava 4 Vorkommen BearbeitenVerbreitung Bearbeiten Das Verbreitungsgebiet der Alpen Pestwurz umfasst die Alpen den Schweizer Jura die Pyrenaen das Balkangebirge und die Karpaten von der Tallage bis in Hohenlagen von 2700 Metern Es gibt Fundortangaben fur Spanien Andorra Frankreich Italien die Schweiz Liechtenstein Osterreich Deutschland Slowenien Bosnien und Herzegowina sowie Kroatien 3 Die Alpen Pestwurz ist in den Kalkgebirgen der gesamten Alpen weit verbreitet In Osterreich ist sie haufig ausser in den Bundeslandern Wien und Burgenland In den Allgauer Alpen steigt die Alpen Pestwurz nahe der Widdersteinhutte in Vorarlberg bis zu einer Hohenlage von 2020 Metern auf 7 Im Oberengadin erreicht sie am Tschufferhang im Heutal sogar eine Hohenlage von 2600 Meter 4 Die tiefsten Hohenlagen erreicht die Alpen Pestwurz in Mitteleuropa am Gardasee mit nur 80 Meter 4 Standorte Bearbeiten Diese kalkstete Art bevorzugt feinerdereiche steinige Hange Bachschotter und sickerfeuchten Felsschutt sowie Fohrenwalder Petasites paradoxus ist die Charakterart der Schnee Pestwurz Flur Petasitetum paradoxi aus dem Verband Petasition paradoxi 6 Die Alpen Pestwurz besiedelt extreme Standorte Sie ist ein Schuttuberkriecher indem sie schlaffe streckungsfahige oberirdische Pflanzenteile uber den losen Schutt legt Damit reagiert sie sehr flexibel gegenuber Schuttbewegungen Die Alpen Pestwurz ist ein Rohbodenpionier und tragt zum Verfestigen des Bodens bei Sie stellt damit ein wichtiges Initialstadium in der naturlichen Sukzessionsabfolge hin zum subalpinen Arven Larchenwald dar Mit ihrer tiefreichenden und stark verzweigten Pfahlwurzel ist diese Art ein sehr guter Schuttfestiger 8 Die Alpen Pestwurz wird durch naturliche Ereignisse wie Muren Rutschungen oder Felssturze ins Alpenvorland herabgeschwemmt Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 4w sehr feucht aber massig wechselnd Lichtzahl L 5 sehr hell Reaktionszahl R 5 basisch Temperaturzahl T 2 subalpin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 2 Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte 1781 unter dem Namen Basionym Tussilago paradoxa durch Anders Jahan Retzius in Observationes Botanicae 2 S 24 3 Die Neukombination zu Petasites paradoxus Retz Baumg wurde 1817 durch Johann Christian Gottlob Baumgarten in Enumeratio Stirpium Transsilvaniae 3 S 94 veroffentlicht 9 Weitere Synonyme fur Petasites paradoxus Retz Baumg sind Petasites niveus Vill Baumg Tussilago nivea Vill Tussilago frigida Vill 3 Tussilago hastifolia Kit Tussilago spuria Schrank ex Steud Literatur BearbeitenManfred A Fischer Wolfgang Adler Karl Oswald Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2 verbesserte und erweiterte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 P Mertz Pflanzengesellschaften Mitteleuropas und der Alpen Erkennen bestimmen bewerten Ecomed Verlagsgesellschaft Landsberg Lech 2000 ISBN 3 609 19380 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Petasites paradoxus Retz Baumg Alpen Pestwurz FloraWeb de a b c Petasites paradoxus Retz Baumg In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 28 Marz 2021 a b c d Werner Greuter 2006 Compositae pro parte majore In W Greuter E von Raab Straube ed Compositae Datenblatt Petasites paradoxus bei Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity a b c d e f g h i j Gerhard Wagenitz et al Familie Compositae II S 686 690 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band VI Teil 3 Verlag Paul Parey Berlin Hamburg 1987 ISBN 3 489 86020 9 a b Alpen Pestwurz In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Stuttgart Verlag Eugen Ulmer 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 947 948 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 613 Heinrich Jenny Lips Vegetationsbedingungen und Pflanzengesellschaften auf Felsschutt Phytosoziologische Untersuchungen in den Glarner Alpen Diss Zurich Technischen Hochschule 1930 S 182 PDF Memento des Originals vom 27 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot bibdigital rjb csic es Petasites paradoxus bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 28 Marz 2021Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alpen Pestwurz Petasites paradoxus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Pestwurz Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Datenblatt Petasites paradoxus mit Fotos und Verbreitung in Italien bei Portale della Flora d Italia Portal to the Flora of Italy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alpen Pestwurz amp oldid 232700824