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Die Peller von Schoppershof waren ein Nurnberger Patriziergeschlecht das erst 1788 gegen Ende der reichsstadtischen Zeit ratsfahig wurde 1870 ist die Familie im Mannesstamm erloschen Familienwappen der Peller Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ehemalige Besitzungen Auszug 3 Wappen 4 Stammliste Auszug 5 Bilder 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Peller stammten ursprunglich aus der Gegend der Waldstadte damals zur Habsburgermonarchie gehorend und fuhrten sich auf einen Hans Peller der um 1270 dort gelebt haben soll zuruck Ein weiterer fruher Verwandter namens Ulrich Peller soll ab 1474 Abt des Klosters Roggenburg gewesen sein Eine Verwandtschaft mit diesen beiden sowie anderen angeblichen Familienmitgliedern aus der Zeit vor dem 16 Jahrhundert lasst sich allerdings nicht belegen Die nachweisbare Stammreihe beginnt erst mit Balthasar Peller der 1542 Burgermeister von Radolfzell gewesen ist Der zweite Sohn Balthasar Pellers lebte weiterhin in Radolfzell und begrundete dort eine Familienlinie die bis Ende des 18 Jahrhunderts bestand wahrend sich der jungste Martin in Nurnberg niederliess Im Januar 1585 wurden Martin sowie sein Bruder Balthasar Peller von Kaiser Rudolf II in den erblichen Adelsstand erhoben 1 2 3 1581 hatte Martin Peller in Venedig Bekanntschaft mit dem Nurnberger Kaufmann sowie seinem spatere Schwiegervater Bartholomaus Viatis gemacht und war zunachst als dessen Gehilfe tatig Im folgenden Jahr begleitete Peller Viatis mit nach Nurnberg 1591 schlossen sich die beiden Kaufleute zu einer gemeinsamen Handelsgesellschaft zusammen die zu den erfolgreichsten und umsatzstarksten Nurnberger Handelsfirmen gehorte Die Firma handelte unter anderem mit Seiden Tuch und Spezereiwaren aber auch Bergbau sowie Rustungsgutern Die Nachkommen Martin Pellers und Viatis fuhrten das Unternehmen bis zu dessen Auflosung 1729 fort 4 nbsp Pellerhaus in Nurnberg 1891 Im Laufe des 16 Jahrhunderts begann auf Grund von Handelsverschiebungen der Niedergang einiger alteingesessener Patrizierfamilien Neue Unternehmen wie das von Viatis und Peller reagierten jedoch flexibler als die traditionellen Nurnberger Handelshauser auf die sich verandernden Gegebenheiten und konnten somit weiterhin zu Vermogen gelangen Die Peller gehorten bald zu den vermogendsten Familien der Stadt Neureiche wie Peller wurden von den alteren Familien allerdings zunachst mit Argwohn betrachtet Martin Peller erlangte 1596 das Nurnberger Burgerrecht Seinen Reichtum stellte Peller auch demonstrativ zur Schau Anfang des 17 Jahrhunderts liess er im Wohnviertel der alten Patriziergeschlechter am Egidienberg das stattlichen Pellerhaus errichten 5 Nach Viatis Tod erbte Martin Peller dessen Herrensitz in Schoppershof fortan nannte sich die Familie nach diesem Ort Im Pellerschloss Schoppershof wurden spater Praliminarien zwischen Johan Axelsson Oxenstierna und Octavio Piccolomini als Teil von Vorverhandlungen zum Westfalischen Frieden unterzeichnet 6 Auf dem Johannisfriedhof liess Martin Peller das Erbbegrabnis der Familie errichten und 1619 kaufte er die Halfte eines Gartens in St Johannis dessen anderer Teil von Martins Sohn Christoph der ihn schliesslich im Stil der Renaissance ausgestalten liess erworben wurde 1755 gelangte Jacob Gottfried Rudolf Volckamer in den Besitz dieses Gartens Die Orgel sowie einiges an Ornat fur den Barockneubau von St Egidien wurde 1711 beziehungsweise 1718 von Martin Peller dem Jungeren gestiftet 1 Martin Peller der Altere war Genannter des Grosseren Rats der Reichsstadt wie auch spater einige seiner Nachkommen 1730 wurde der Familie neben den Viatis Praun und Wolckern die Gerichtsfahigkeit als Art Vorstufe zur Ratsfahigkeit zuerkannt Im Marz 1788 stimmten die Nurnberger Patrizier schliesslich zu die Peller Praun und Wolckern in den Inneren Rat aufzunehmen Das Patriziatsdiplom fur die Peller wurde am 6 Januar 1789 von Joseph II ausgestellt 7 Karl Gustav Christoph Peller beschadigte 1801 das Ansehen der Familie Peller nachdem er in seinem Amt als Leihhaus Kassier Gelder veruntreut hatte und Untersuchungen gegen ihn eingeleitet wurden 8 1813 wurden die Peller von Schoppershof in die Adelsmatrikel des Konigreichs Bayern eingetragen 9 Der letzte mannliche Nachkomme der Familie Peller Christoph Karl Friedrich Wilhelm fiel am 6 August 1870 in der Schlacht bei Worth mit ihm starb die Familie Peller aus 3 1875 erwarben die Tucher von den Peller Erben den Sitz der Familie in Schoppershof Andere verbliebene Besitzungen wurden von den Erben ebenfalls veraussert 1 Ehemalige Besitzungen Auszug Bearbeiten nbsp Pellerschloss in Nurnberg FischbachSchloss Schoppershof 1624 1875 Pellerschloss in Fischbach 1687 1872 Muggenhof 1699 1751 Neuses erworben 1718 Kastenreuth erworben 1735 Wappen BearbeitenDas Wappen wurde der Familie bei ihrer Erhebung in den Adelsstand von Rudolf II verliehen Blasonierung Schild von Gold und Rot geteilt Oben ein springender schwarzer Steinbock unten ein silberner Sparren Die Helmdecken sind rechts schwarz golden und links rot silbern Auf dem Helm ein wachsender schwarzer Steinbock zwischen zwei Buffelhornern welche rechts schwarz golden und links silbern rot geteilt sind 10 Stammliste Auszug BearbeitenBalthasar Peller d A Burgermeister von Radolfzell Margaretha Hecker Conrad Peller d A nachweisbar 1580 N N Seckler drei Kinder Conrad Peller d J Anna Klump keine weiteren Nachkommen Balthasar Peller d J 1623 Burgermeister von Radolfzell Anna Mohr von Allersbach sieben Kinder mit weiteren Nachkommen Martin Peller 1559 1629 Maria Viatis 1571 1641 neun Kinder Tobias Peller 1599 1650 Marktvorsteher Maria Magdalena Schmidtmeyer von Schwarzenbruck sieben Kinder Christoph Peller d J 1630 1711 Jurist Diplomat Prokanzler der Universitat Altdorf Clara Einwag 1641 1698 14 Kinder keines mit Nachkommen Johann Jobst Peller 1638 1711 Jurist unverheiratet Christoph Peller d A 1607 1681 Maria Magdalena Tetzel von Kirchensittenbach 1617 1690 13 Kinder Jobst Christoph Peller 1638 1709 1 Anna Maria Huber 1639 1671 funf Kinder 2 Anna Barbara von Stetten 1650 1715 elf Kinder Balthasar Peller 1677 1720 Maria Clara Kress von Kressenstein 1687 sechs Kinder Johann Jacob Peller 1645 1712 Sophia Ursula Haller von Hallerstein 1661 1688 funf Kinder Christoph Jacob Peller von Schoppershof 1683 1729 Maria Sophia Loffelholz von Kolberg 1685 1741 sechs Kinder Martin Peller 1651 1720 Jurist Clara Sabina von Rothenhof 1662 1733 funf Kinder Johann Christoph Peller 1698 Clara Catharina Kress von Kressenstein 1703 1740 Johann Jacob Peller 1724 als Kind Hans Christoph Gottfried Peller 1664 1696 Maria Clara Kress von Kressenstein 1665 1743 sieben Kinder Christoph Jacob Peller 1686 1765 Oberzoll und Waagamtmann Helena Jacobina Derrer von Unterburg 1698 1775 14 Kinder Christoph Gottfried Peller 1723 Zollamtmann Helena Catharina Furer von Haimendorf 1733 1782 13 Kinder Karl Gustav Christoph Peller 1764 1802 Leihhauskassier Marie Magdalene von Furtenbach 1764 1815 Christoph Gottfried Wilhelm Peller 1789 1860 Oberst Karoline Freiin von Behaim 1802 Maria Karoline Wilhelmine Peller 1824 1851 Georg Theodor Christoph Hubert von Michels Oberst Eleonora Karoline Augusta Peller 1829 Friedrich Biondino Hauptmann Christoph Karl Friedrich Wilhelm Peller 1841 1870 Oberleutnant Christoph Gottfried Peller 1691 1741 Jurist unverheiratet Wilhelm Bartholomaus Peller 1611 1669 1 Anna Regina Volckamer 1613 1641 drei Kinder 2 Maria Magdalena van Oyrl 1619 1686 sieben Kinder Maria Sabina Peller 1651 1705 Christoph Jacob Behaim 1642 1688 Kaiserlicher Rat DiplomatBilder Bearbeiten nbsp Tobias Peller nbsp Christoph Peller der Altere nbsp Wilhelm Bartholomaus Peller nbsp Christoph Peller der Jungere nbsp Johann Jobst Peller nbsp Christoph Gottfried Peller nbsp Garten der Peller in St Johannis 1655 nbsp Schloss SchoppershofLiteratur BearbeitenMichael Diefenbacher Peller von Schoppershof In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 164 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten a b c Deutsche Biographie Peller von Schoppershof Deutsche Biographie Abgerufen am 8 November 2022 Johann Gottfried Biedermann Die Herren Peller von Schoppershof In Geschlechtsregister des Hochadelichen Patriciats zu Nurnberg Friedrich Elias Dietzel Bayreuth 1748 Tafel 424 438 a b Wilhelm Freiherr von Imhoff Hrsg Genealogisches Handbuch der zur Zeit lebenden rats und gerichtsfahigen Familien der vormaligen Reichsstadt Nurnberg Band 8 Heinrich Schrag Nurnberg 1890 S 163 Deutsche Biographie Peller Martin von Deutsche Biographie Abgerufen am 8 November 2022 Martin Schieber Geschichte Nurnbergs C H Beck Munchen 2007 S 80 Georg Andreas Will Nurnbergisches Gelehrten Lexicon Dritter Theil Lorenz Schupfel Nurnberg Altdorf 1757 S 129 Peter Fleischmann Rat und Patriziat in Nurnberg Die Herrschaft der Ratsgeschlechter in der Reichsstadt Nurnberg vom 13 bis zum 18 Jahrhundert Hrsg Verein fur Geschichte der Stadt Nurnberg Band 1 Nurnberg 2008 S 269 272 Defezit in der Leihhauskasse und Untersuchung gegen den Leihhauskassier Karl Gustav Christof von Peller wegen Veruntreuung Deutsche Digitale Bibliothek Abgerufen am 9 November 2022 Paul von Volckamer auf Kirchensittenbach Hrsg Historisch genealogisch heraldisches Handbuch der lebenden raths und gerichtsfahigen Familien der vormaligen Reichsstadt Nurnberg Band 6 Selbstverlag des Herausgebers Stuttgart 1869 S 123 125 Otto Titan von Hefner Hrsg J Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch Der Adel des Konigreichs Bayern Band 2 Bauer und Raspe Nurnberg 1854 S 102 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peller von Schoppershof amp oldid 229612755