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Paul d Albert de Luynes 5 Januar 1703 in Versailles 21 Januar 1788 in Paris war ein franzosischer Geistlicher Erzbischof von Sens und Kardinal Kardinal Paul d Albert de Luynes 1703 1788 Stich von Etienne Fessard Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Abstammung und fruhe Jahre 1 2 Bischofsamt 1 3 Kardinal 1 4 Letzte Jahre und Tod 2 Wirken als Naturforscher 3 Veroffentlichungen 4 WeblinksLeben BearbeitenAbstammung und fruhe Jahre Bearbeiten Er entstammte dem hochadligen Haus Albert und war das jungste von vier Kindern des Marechal de camp Honore Charles d Albert de Luynes Herzog von Montfort l Amaury 1669 1704 und dessen Ehefrau Marie Anne Jeanne de Courcillon 1718 Seine erste Bildung erfuhr er durch seine Mutter und die Grosseltern vaterlicherseits Sein Grossvater war befreundet mit dem Erzbischof von Cambrai Francois de Salignac de la Mothe Fenelon auch nachdem dieser in Ungnade gefallen war So lernte de Luynes das Lesen mit Fenelons Les Aventures de Telemaque einer kaum verhullten Kritik an der franzosischen Monarchie Zunachst ergriff er der Familientradition folgend die militarische Laufbahn und wurde am 6 Marz 1719 zum Oberst eines Infanterieregiments ernannt Nach einem heftigen Streit wurde der junge Offizier zum Duell gefordert Seine Mutter stellte ihn vor die Wahl sich entweder zu duellieren oder eine kirchliche Laufbahn einzuschlagen und de Luynes entschied sich fur Letzteres Er nahm seinen Abschied aus dem Militardienst besuchte das Seminar von Saint Sulpice und spater die Universitat in Bourges wo er einen Doktorgrad erlangte Seine Familie erreichte bei Kardinal Henri Pons de Thiard de Bissy dem Bischof von Meaux dass dieser de Luynes zu seinem Generalvikar ernannte Entgegen seiner personlichen Vorliebe fur ein ruhiges und zuruckgezogenes Leben veranlassten ihn seine gesellschaftliche Stellung und die Freundschaft zu Konigin Maria Leszczynska der Gemahlin Konig Ludwigs XV am koniglichen Hof zu leben 1727 wurde er zum Kommendatarabt von Saint Vigor de Cerisy in der Diozese Bayeux ernannt Zwei Jahre darauf schlug ihn der Premierminister Kardinal Andre Hercule de Fleury dem Konig fur das Bischofsamt vor Nach anfanglichem Zogern nahm Abbe de Luynes an Bischofsamt Bearbeiten nbsp Siegel mit seinem Wappen als Bischof von BayeuxAm 17 August 1729 wurde de Luynes zum Bischof von Bayeux ernannt Die Bischofsweihe spendete ihm am 25 September desselben Jahres in der Kirche Saint Germain in Paris der Erzbischof von Rouen Louis La Vergne Montenard de Tressan Mitkonsekratoren waren Leon de Beaumont Bischof von Saintes und Cesar Le Blanc Bischof von Avranches Nachdem er den Treueid auf den Konig geleistet hatte nahm er am 11 Dezember 1729 vom Bistum Besitz Er visitierte regelmassig die Gemeinden seiner Diozese hielt mehrere Diozesansynoden ab und organisierte Volksmissionen bei denen er auch selbst predigte Seine Fastenpredigt 1732 in Bayeux rief eine scharfe Reaktion der Jansenisten hervor In einer Streitschrift mit dem Titel Remotrances des fideles de la ville de Bayeux a M de Luynes leur eveque Beschwerden der Glaubigen der Stadt Bayeux an M de Luynes ihren Bischof beklagten sie sich uber die Missionen in Bayeux Caen und weiteren Stadten Hintergrund war der ubertriebene Eifer und die Intransigenz der Eudistenpatres bei der Anwendung der papstlichen Bulle Unigenitus Dei Filius von 1713 sowie deren mangelnde Fahigkeiten in der Seelsorge wenn sie etwa einigen Glaubigen auf den blossen Verdacht des Jansenismus hin die Sakramente verweigerten Diese Vorfalle machten de Luynes zur Zielscheibe der jansenistischen Untergrundschrift Les Nouvelles ecclesiastiques Am 28 Marz 1743 wurde de Luynes Mitglied der Academie Francaise wo er Kardinal Fleury nachfolgte Auf Vorschlag des Bischofs von Mirepoix Jean Francois Boyer wurde er am 14 Januar 1747 vom Konig zum Almosenier der Madame la Dauphine Maria Josepha von Sachsen ernannt Am 9 August 1753 schliesslich ernannte Ludwig XV ihn zum Erzbischof von Sens Obwohl es de Luynes schwerfiel resignierte er am 21 September 1753 auf den Bischofssitz von Bayeux und wurde am 26 November desselben Jahres als Erzbischof von Sens prakonisiert am selben Tag empfing er das Pallium Die Erzdiozese nahm er im Juni 1754 in Besitz 1755 wurde er Ehrenmitglied der Academie des Sciences und 1756 Kommendatarabt von Corbie Kardinal Bearbeiten nbsp Signatur des Kardinals 1756 oder danach Papst Benedikt XIV kreierte ihn im Konsistorium vom 5 April 1756 zum Kardinal und ernannte ihm am 2 August 1758 zum Kardinalpriester der Titelkirche San Tommaso in Parione Von 1756 bis 1761 widmete er sich seinen Aufgaben als Hofgeistlicher und ubergeordneten kirchlichen wie staatlichen Aufgaben die aufgrund des Siebenjahrigen Krieges dringlich wurden die Fuhrung der Diozese uberliess er seinen Generalvikaren Er war Teilnehmer am Konklave 1758 aus dem Clemens XIII als Papst hervorging Ab 1761 widmete er sich fast ausschliesslich seinen bischoflichen Aufgaben und nahm insbesondere wieder Pastoralbesuche in den Gemeinden wahr 1761 fand eine Versammlung der franzosischen Bischofe im erzbischoflichen Palais in Sens statt von der eine Petition an den Papst zugunsten der Jesuiten erging der entsprechende Brief an den Papst mit Fursprache fur die Jesuiten und den Erzbischof von Paris wird Kardinal de Luynes zugeschrieben Eine Versammlung des franzosischen Klerus von 1765 an der er teilnahm widersprach deutlich der Aufhebung des Jesuitenordens Am 20 Dezember 1765 begleitete er seinen Freund den Dauphin Louis Ferdinand in dessen letzten Stunden und leitete auch die Beisetzung des Dauphin in der Kathedrale von Sens Am 13 Marz 1767 stand er auch der Dauphine Maria Josepha von Sachsen in deren Todesstunde zur Seite Nach dem Tod seiner Freunde zog er sich in seine Erzdiozese zuruck und widmete ihr seine Schaffenskraft Er nahm am Konklave 1769 teil bei dem Papst Clemens XIV gewahlt wurde 1774 war er bei der Salbung Konig Ludwigs XVI anwesend und hielt namens der eingeladenen Kleriker eine Ansprache an den Konig Er war unter den Kardinalen des Konklave 1774 1775 das Papst Pius VI wahlte Letzte Jahre und Tod Bearbeiten Im September 1779 wurde sein goldenes Bischofsjubilaum mit grossem Prunk in Sens gefeiert Von 1784 bis zu seinem Tod war er Kardinalprotopriester Kardinal de Luynes starb 1788 und wurde in der Kathedrale von Sens beigesetzt Am 25 Marz 1794 wurde das Grab geschandet und seine Gebeine wurden auf den grossen Friedhof von Sens gebracht wo sie bis heute ruhen Wirken als Naturforscher BearbeitenPaul d Albert de Luynes beschaftigte sich mit Astronomie und Physik und machte astronomische Beobachtungen in Sens Fontainebleau und von seinem Haus in Versailles aus Die Ergebnisse seiner Beobachtungen sind in den Berichten der Academie des sciences zwischen 1761 und 1772 festgehalten Im Jahr 1768 veroffentlichte er eine Studie zu den Eigenschaften von Quecksilber in Barometern Veroffentlichungen BearbeitenProprietes du mercure dans les barometres 1768 Instruction pastorale contre la doctrine des incredules et portant condamnation du Systeme de la Nature du baron d Holbach 1770Weblinks BearbeitenAlbert de Luynes Paul d In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 3 Mai 2018 Eintrag zu Paul d Albert de Luynes auf catholic hierarchy org abgerufen am 3 Mai 2018 Kurzbiografie und Werkliste der Academie francaise franzosisch VorgangerAmtNachfolgerMarcantonio ColonnaKardinalprotopriester 1784 1788Christoph Anton von MigazziJean Joseph Languet de GergyErzbischof von Sens 1753 1788Etienne Charles de Lomenie de BrienneFrancois Armand von Lothringen ArmagnacBischof von Bayeux 1729 1753Pierre Jules Cesar de Rochechouart MontignyNormdaten Person GND 1024976955 lobid OGND AKS LCCN no2012155194 VIAF 9942722 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Albert de Luynes Paul d ALTERNATIVNAMEN Luynes Paul d Albert deKURZBESCHREIBUNG franzosischer Geistlicher Erzbischof von Sens und KardinalGEBURTSDATUM 5 Januar 1703GEBURTSORT VersaillesSTERBEDATUM 21 Januar 1788STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul d Albert de Luynes amp oldid 217288921