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Paul Kampffmeyer 29 November 1864 in Berlin 1 Februar 1945 in Berlin Wilhelmshagen war ein deutscher Publizist Er sympathisierte mit dem Anarchismus wandte sich spater der Gartenstadt Bewegung zu und engagierte sich in der SPD Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Sozialpolitisches und kulturelles Engagement 3 Gartenstadtbewegung 4 Publizistische Tatigkeit 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenSeine Eltern waren der Buchhandler Johann Georg Eusebius Theodor 14 August 1821 6 Juli 1888 und Marie Emilie Bertha Kampffmeyer geborene Schmidt 21 Dezember 1828 5 Januar 1879 Albert Theodor Paul Kampffmeyer war der Bruder von Wilhelm Theodor Bernhard 25 Juni 1867 21 April 1942 Martin Heinrich Theodor 7 Mai 1856 12 September 1913 und Theodor Heinrich Otto Kampffmeyer 21 Juli 1858 16 April 1926 sowie von Auguste Bertha Minna 24 November 1849 12 November 1910 der Mutter von Erich Wallroth und Anna 28 November 1851 1852 Sein Sohn mit seiner ersten Frau Wilhelmine Luise Anna Kampffmeyer geb Fedler Heirat 3 Februar 1887 hiess ebenfalls Georg Otto Bernhard 27 Mai 1887 was in der Literatur uber die Kampffmeyer Familie haufiger zu Verwechselungen fuhrte Nach der Scheidung von seiner ersten Frau heiratete er am 2 Oktober 1897 Amanda Bornholdt geb Schluter 3 August 1871 21 Juli 1901 gemeinsame Tochter Mathilde und nach deren Tod am 21 Dezember 1907 Margarete Streichhan 9 Juni 1874 gemeinsame Tochter Berta Paul Kampffmeyer stammt aus einer grossburgerlichen Familie mit liberalen Einstellungen Er profitierte stark von seinem Vater Theodor durch die Bildungsmoglichkeiten und die nicht unerheblichen Finanzmittel die ihm ein Studium der Nationalokonomie in der Schweiz und in den 90er Jahren durch die Erbschaft ein wirtschaftlich ungebundenes Betatigungsfeld als Publizist und Politiker ermoglichten Paul hatte ein sehr enges Verhaltnis zu seinem Bruder Bernhard Kampffmeyer mit dem er in seiner Jugend die gleichen politischen Ansichten teilte und zeitweilig in Friedrichshagen sowie in der Kommune Neue Gemeinschaft zusammenwohnte Besonders die Jahre seit dem Tod des Vaters bis etwa 1914 sind durch gemeinsame Aktivitaten mit seinem jungeren Bruder gekennzeichnet Nach der Machtubernahme durch das NS Regime 30 Januar 1933 stellte er seine Publikationstatigkeit weitgehend ein und zog sich aus der Politik zuruck Paul Kampffmeyer starb Anfang Februar 1945 im Alter von 80 Jahren in Berlin Wilhelmshagen Beigesetzt wurde er im Erbbegrabnis der Familie Kampffmeyer auf dem Alten Luisenstadtischen Friedhof in Berlin Kreuzberg 1 Sozialpolitisches und kulturelles Engagement BearbeitenIm Jahr 1890 schloss er sich der Oppositionsgruppe Die Jungen in der SPD an 1891 wurde er Mitglied des Vereins unabhangiger Sozialisten Als dieser jedoch zunehmend anarchistische Wege ging wandte sich Kampffmeyer von ihm ab und wechselte zur SPD wo er sich im Bereich Sozialpolitik engagierte Seine Schwerpunkte waren Reformen der sozialen Gesetzgebung die Genossenschaftsbewegung und das Thema Arbeiterbildung Paul Kampffmeyer war zusammen mit seinem Bruder Bernhard aktives Mitglied des Friedrichshagener Dichterkreises Das Haus von Paul und Bernhard Kampffmeyer in der Ahornallee 19 in Friedrichshagen damals vor den Toren Berlins wurde nach 1890 zum Treffpunkt des Kreises Zu den Mitgliedern des Friedrichshagener Dichterkreises zahlten unter anderem Gerhart Hauptmann Frank Wedekind Erich Muhsam Fidus die Gebruder Heinrich und Julius Hart sowie Wilhelm Bolsche und andere Zusammen mit seinem Bruder Bernhard war er ebenfalls Grundungsmitglied der Kommune Neue Gemeinschaft Von 1921 bis 1933 leitete er das SPD Parteiarchiv Er reorganisierte das Archiv vollstandig beschaffte Mittel zur Komplettierung des Bestandes integrierte andere Archivbestande und veroffentlichte regelmassig Kataloge die eine Nutzung der umfangreichen Quellenbasis ermoglichten 1925 war er Mitglied der Programmkommission fur das Heidelberger Programm der SPD in dem sich zahlreiche Ansatze aus seiner Publikation Der Geist des neuen sozialdemokratischen Programms aus dem Jahr 1922 wiederfinden Seine Publikationen Die Sozialdemokratie in der deutschen Geschichte bis zur Reichsgrundung 1926 und Unter dem Sozialistengesetz 1928 sind wichtige Quellen zur Geschichte der SPD Gartenstadtbewegung BearbeitenPaul Kampffmeyer war Grundungsmitglied der DGG Deutschen Gartenstadt Gesellschaft 1902 und forderte die Gartenstadtbewegung In einer Reihe von programmatischen Artikeln konzentrierte er sich mehr auf die sozialen als die architektonischen Aspekte der Gartenstadtbewegung und die Rolle der Baugenossenschaften In Bezug auf seine Aktivitaten bei der DGG wurde er in der Literatur haufiger mit Bernhard Kampffmeyer und seinem Cousin Hans Kampffmeyer verwechselt Er war an mehreren Konzepten fur Gartenstadte z B in Berlin am Falkenberg im heutigen Stadtbezirk Treptow fur die erste Berliner Gartenstadt 1912 am Rande beteiligt Publizistische Tatigkeit BearbeitenAls Publizist gab er zunachst ab 1890 die Volksstimme Magdeburg heraus Er arbeitete als Autor bei der Freien Volksbuhne beziehungsweise bei der Neuen Freien Volksbuhne 1892 mit In den Jahren 1899 bis 1900 war er Herausgeber der Deutschen Krankenkassenzeitung und von 1907 bis 1921 der Munchener Post Er lieferte zahlreiche Beitrage fur die Sozialistischen Monatshefte was ihm fast einen Ausschluss aus der SPD einbrachte da diese Zeitschrift nach August Bebel kaum mehr unter der Kontrolle der Partei war Schwerpunkt seiner Tatigkeit als Redakteur Herausgeber und Schriftsteller waren sozialpolitische Fragestellungen Spater war er als literarischer Berater Autor und Archivar im Verlag J H W Dietz in Weimar tatig In dieser Zeit verfasste er u a Biographien zu Friedrich Ebert Wilhelm Liebknecht Ferdinand Lassalle und Georg von Vollmar In den Jahren 1936 bis 1937 schrieb er die 1939 veroffentlichte Familiengeschichte der Familie Kampffmeyer Blutsverwandte deutsche Familien im Wandel der Jahrhunderte Zu seinen wichtigeren Beitragen gehoren Anarchistische Publikationsphase Zur Entwicklungsgeschichte des Kapitalismus in Deutschland 1890 Ist der Sozialismus mit der menschlichen Natur vereinbar 1891 Gartenstadtbewegung Publikationsphase Die Baugenossenschaften im Rahmen eines nationalen Wohnungsreformplanes 1900 Von der mittelalterlichen Kleinstadt zur modernen Grossstadt 1904 SPD Publikationsphase Die Prostitution als soziale Klassenerscheinung und ihre sozialpolitische Bekampfung 1905 Die Sozialdemokratie im Lichte der Kulturgeschichte 3 Auflage 1907 Changes in the Theory and Tactics of the German Social democracy 1908 2 Geschichte der Gesellschaftsklassen in Deutschland 1910 Arbeiterbewegung und Sozialdemokratie Verlag Ullstein amp Co Berlin 1919 3 Die Sozialdemokratie im Lichte der Kulturentwicklung 1920 Geschichte der modernen Gesellschaftsklassen in Deutschland 1921 Der Geist des neuen sozialdemokratischen Programms 1922 Fritz Ebert 1923 Der Fascismus in Deutschland 1923 Der Nationalsozialismus und seine Gonner 1924 Vom Zunftgesellen zum freien Arbeiter 1924 Die erste deutsche Revolution 1925 Lassalle Erwecker der Arbeiterkulturbewegung 1925 Die Sozialdemokratie in der deutschen Geschichte bis zur Reichsgrundung 1926 Wilhelm Liebknecht der Soldat der Revolution 1926 Vor dem Sozialistengesetz Krisenjahre des Obrigkeitsstaates Mit Bruno Altmann Der Bucherkreis 1928 Unter dem Sozialistengesetz 1928 Georg von Vollmar 1930 Literatur BearbeitenGertrude Cepl Kauffmann Rolf Kauffeldt Berlin Friedrichshagen Literaturhauptstadt um die Jahrhundertwende Der Friedrichshagener Dichterkreis Klaus Boer Verlag 1994 Alfred Eberlein Die Presse der Arbeiterklasse und der sozialen Bewegungen Topos Verlag Frankfurt M 1968 70 4 Bde und 1 Registerbd Peter Gohle Paul Kampffmeyer 1864 1945 In Bewahren Verbreiten Aufklaren Hrsg Gunter Benser und Michael Schneider Bonn Bad Godesberg 2009 ISBN 978 3 86872 105 8 S 151 155 online pdf 315 kB Paul Kampffmeyer Blutsverwandte deutsche Familien im Wandel der Jahrhunderte Dallmeyer Greifswald 1939 Geschichte der Familie Kampffmeyer Karl August Kutzbach Kampffmeyer Paul In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 91 f Digitalisat Paul Kampffmeyer In Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Verstorbene Personlichkeiten Bd 1 J H W Dietz Nachf Hannover 1960 S 151 152 Weblinks Bearbeiten135 Artikel von Paul Kampffmeyer in den Sozialistischen Monatsheften 1 in die Suchfunktion Paul Kampffmeyer eingeben Abruf 12 April 2009 Biographie von Peter Gohle Regine Auster Schulzendorf Die englische Reise Zur Geschichte der Gartenstadt Bewegung Teil I Memento vom 27 Mai 2010 im Internet Archive In Hinter der Weltstadt Ausgabe 10 online auf einer Website zum Friedrichshagener Dichterkreis Literatur von und uber Paul Kampffmeyer im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 268 Download Archive org bietet kostenlosen DownloadNormdaten Person GND 116038365 lobid OGND AKS LCCN n2020054359 VIAF 90770568 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kampffmeyer PaulALTERNATIVNAMEN Kampffmeyer Albert Theodor Paul vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher PublizistGEBURTSDATUM 29 November 1864GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 1 Februar 1945STERBEORT Berlin Wilhelmshagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Kampffmeyer amp oldid 237844535