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Paul Grasse 23 Dezember 1883 in Dahme Mark Landkreis Juterbog Luckenwalde 24 Januar 1946 in Berlin war ein deutscher kommunistischer Gewerkschaftsfunktionar und Widerstandskampfer gegen das NS Regime Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls unehelicher Sohn der Gutsmagd Karoline Grasse wuchs Paul Grasse in armlichen Verhaltnissen auf Er besuchte die Volksschule und arbeitete danach als Gelegenheitsarbeiter auf Baustellen in Berlin Er erlernte bald darauf das Dreherhandwerk Im Jahr 1903 trat er in den freigewerkschaftlichen Deutschen Metallarbeiter Verband DMV ein Bald darauf wurde er Mitglied der SPD Nach einer Wanderschaft wurde Grasse in Berlin sesshaft In Berlin arbeitete Grasse zunachst als Kaufmann 1910 heiratete er Am Ersten Weltkrieg nahm Grasse in allen Kriegsjahren von 1914 bis 1918 als einfacher Soldat teil Aufgrund seiner Unzufriedenheit mit dem Kriegsverlauf und der sozialen Situation wurde er 1917 Mitglied der USPD Er beteiligte sich an den Kampfen der Novemberrevolution Ende 1918 in Berlin Mit dem linken Flugel der USPD trat Grasse Ende 1920 zur KPD uber in der er bald darauf mehrere Funktionen ubernahm 1925 wurde er Mitglied der Berliner KPD Bezirksleitung 1927 wahlten ihn die Delegierten des XI Parteitages der KPD als Kandidaten in das Zentralkomitee der KPD Zugleich war Grasse Mitglied der Roten Hilfe Deutschlands RHD Grasse war zudem fur die KPD zwischen 1928 und 1932 Abgeordneter des Preussischen Landtages In dieser Zeit leitete er auch die Kommunalabteilung der KPD Bezirksleitung Berlin Brandenburg Lausitz Grenzmark Mitte 1932 soll Grasse im Zuge von organisatorischen Veranderungen in der Berlin Brandenburger KPD in die Bezirksleitung der Revolutionaren Gewerkschafts Opposition RGO versetzt worden sein Im Laufe des Jahres 1932 ubernahm Grasse ausserdem eine fuhrende Position im Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins EVMB Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten nahm die Polizei Grasse am 28 Februar 1933 im Zusammenhang mit der Reichstagsbrandverordnung bei einem Treffen von leitenden Funktionaren des EVMB fest Das Treffen fand bereits in der Illegalitat statt Grasse wurde gewaltsam verhort und in das KZ Columbia uberfuhrt Danach war er im Polizeigefangnis Alexanderplatz und nach Angaben von Stefan Heinz vermutlich im SA Gefangnis Papestrasse in Haft Vom 5 Januar bis 5 April 1934 ist er in Unterlagen zudem als Haftling des KZ Oranienburg registriert Erneut soll er dort misshandelt worden sein Nach der Haftentlassung tauchte Grasse in Berlin unter Im Auftrag der illegalen KPD reiste der kommunistische Gewerkschafter im Dezember 1934 nach Prag Er ubernahm eine Tatigkeit als Generalagent der Deutschen Volkszeitung fur den Vertrieb in Europa Zugleich ubernahm er die Funktion des Politischen Leiters der emigrierten Kommunisten in der Tschechoslowakei CSR 1937 emigrierte Grasse nach Frankreich In Paris nahm der Kommunist aktiv am illegalen Wiederaufbau der Exil KPD teil Ende Dezember 1937 erfolgte seine offizielle Ausburgerung und er verlor somit die deutsche Staatsburgerschaft Die Gestapo fahndete unterdessen nach Grasse Von Frankreich aus beteiligte sich Grasse in leitender Funktion an der Koordinierung illegaler Aktionen gegen das NS Regime im Deutschen Reich Ab Fruhjahr 1942 war Grasse unter dem falschen Namen Josef Ullmann Mitglied der neuen KPD Westleitung die zu diesem Zeitpunkt von Otto Niebergall angefuhrt wurde Im November 1943 wurde Grasse in Paris verhaftet und an die Gestapo ausgeliefert Er kam mehrere Monate in Untersuchungshaft Ende August 1944 wurde er mit einem Transport aus Compiegne in das KZ Buchenwald uberfuhrt wo er unter anderem als Kapo im Krankenbau des Lagers tatig war Im KZ Buchenwald bei Weimar blieb er bis zur Befreiung des Lagers Erst im Juni 1945 kehrte Grasse der inzwischen infolge eines zum Ende der Haftzeit erlittenen Schlaganfalls gesundheitlich schwer gezeichnet war nach Berlin zuruck Bald darauf verstarb er Ehrungen BearbeitenIm Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg ist seit 1953 eine Strasse nach Paul Grasse benannt 1 Literatur BearbeitenStefan Heinz Siegfried Mielke Hrsg Funktionare des Einheitsverbandes der Metallarbeiter Berlins im NS Staat Widerstand und Verfolgung Gewerkschafter im Nationalsozialismus Verfolgung Widerstand Emigration Band 2 Metropol Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 86331 062 2 S 41 119 146 150 Kurzbiografie Siegfried Mielke Stefan Heinz Hrsg unter Mitarbeit von Julia Pietsch Emigrierte Metallgewerkschafter im Kampf gegen das NS Regime Gewerkschafter im Nationalsozialismus Verfolgung Widerstand Emigration Band 3 Metropol Berlin 2014 ISBN 978 3 86331 210 7 S 59 60 64 827 828 Kurzbiografie Stefan Heinz Moskaus Soldner Der Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins Entwicklung und Scheitern einer kommunistischen Gewerkschaft VSA Verlag Hamburg 2010 ISBN 978 3 89965 406 6 S 368 377 466 528 Stefan Heinz Roter Verband und Widerstandsgruppe Der Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins 1930 1935 In informationen Wissenschaftliche Zeitschrift des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933 1945 42 Jg 2017 Nr 85 S 10 15 Weblinks BearbeitenHermann Weber Andreas Herbst Kurzbiografie aus dem Handbuch Deutsche Kommunisten Online AusgabeEinzelnachweise Bearbeiten Paul Grasse Strasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert PersonendatenNAME Grasse PaulALTERNATIVNAMEN Josef Ullmann Deckname KURZBESCHREIBUNG deutscher kommunistischer WiderstandskampferGEBURTSDATUM 23 Dezember 1883GEBURTSORT Dahme MarkSTERBEDATUM 24 Januar 1946STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Grasse amp oldid 226849139