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Paul Friedlaender auch Friedlander 29 August 1857 in Konigsberg 4 September 1923 in Darmstadt war ein deutscher Chemiker 1 Paul Friedlaender um 1907Nachruf von Fritz Haber KWI Berlin Nachruf von Arthur von Weinberg Cassella Friedlaenders Theerfarbenlexika der Patente ab 1877Sein Vater war der Professor fur Altphilologie und Kulturhistoriker Ludwig Friedlander seine Mutter Laura Gutzeit Paul Friedlaender sollte zunachst ebenfalls Historiker werden doch durch Carl Graebe einen Freund der Familie 2 studierte er Chemie an den Universitaten Konigsberg Strassburg und Munchen wo 1878 er Assistent bei Adolf von Baeyer wurde Hier traf er auch mit Emil Fischer zusammen 1879 bot ihm Baeyer die Moglichkeit zur Habilitation und Aufklarung mechanistischer Verstandnisprobleme bei der Indigo Synthese Ein wichtiger Mitarbeiter hierfur war Friedlaenders Doktorand Arthur von Weinberg Die Chemie von Indigo und seinen Derivaten wurde fur Friedlaender eine Lebensaufgabe 1 1882 entdeckte er die nach ihm benannte Friedlaender Chinolin Synthese 1883 habilitierte er sich an der Universitat Munchen mit einer Arbeit Uber die inneren Anhydride der o Amino zimtsaure und o Amino hydrozimtsaure 1884 wurde er Leiter des wissenschaftlichen Labors des Teerfarbenwerks K Oehler in Offenbach Hier begann er sein Werk Die Fortschritte der Teerfarbenfabrikation und verwandter Industriezweige 1 1889 wurde er Professor an der Universitat Karlsruhe wo er sich mit den Problemen der Naphthalenchemie beschaftigte 1895 wechselte er zum Technologischen Gewerbemuseum in Wien wo er sich erneut der Indigochemie widmete 1 1904 kam er durch die Arbeit an der Aufklarung der Konstitution von Schwefelfarbstoffen auf die Idee der Thioindigosynthese 1908 beschaftigte er sich mit der Synthese aller Nuancen ausser Gelb indigoider Verbindungen 1909 gelang es ihm aus so genannten Purpurschnecken Murex brandaris 1 4 g Purpur zu isolieren welches er als 6 6 Dibromindigo identifizierte Nach seiner Pensionierung im Jahre 1911 fuhrte er seine Untersuchungen auf dem Gebiet der Indigochemie in Darmstadt fort 1 Er war Hochschullehrer an der Technischen Hochschule Karlsruhe dem Technologischen Gewerbemuseum TGM Wien und der Technischen Hochschule Darmstadt und vor allem auf dem Gebiet der Farbstoffe aktiv Er entdeckte das Thioindigo wofur er 1908 den Ignaz Lieben Preis erhielt Hier die Ubersicht der nach ihm benannten Friedlandersche Chinolin Synthese Bruttoreaktion der Friedlaender Chinolinsynthese1911 wurde ihm als erstem Preistrager die Adolf von Baeyer Denkmunze verliehen Fritz Haber verfasste als Vorsitzender der DChG nach dem Tode Friedlaenders seinen Nachruf 3 in welchem er Friedlaender nachsagte weltfremd gewesen zu sein und sich damit um den verdienten weltlichen Ruhm gebracht zu haben 2 Weil er aber zeit seines Lebens voll des Kinderglaubens war dass unpersonliche Sachlichkeit die von sich und von der eigenen Leistung nicht viel Wesens macht alle Menschen mit gleicher Starke erfulle wie ihn so entgingen ihm die Erfolge die weltlaufige Naturen im ausseren Leben erreichen zitiert von F Haber Dennoch schatzte ihn Haber als Mitarbeiter im KWI fur Physikalische Chemie und Elektrochemie 1916 1920 hoch ein Hier vermittelte er zwischen wissenschaftlicher Bearbeitung der Gaskampfstoffe und Belangen ihrer technischen Herstellung In der Nachkriegszeit verlegte er seinen Wohnort nach Darmstadt und diente als Berater an der dortigen TH sowie bei den befreundeten Firmen Kalle in Biebrich und Cassella in Fechenheim Mit Cassella verband ihn besonders seine innige Freundschaft mit Arthur von Weinberg Fortschritte der Teerfarbenfabrikation und verwandter Industriezweige BearbeitenDieses Lexikon begann Paul Friedlaender begleitend zur Grundung des Kaiserlichen Patentamts in Berlin 1877 Es schuf bis 1941 in 25 Banden eine wertvolle vergleichende Ubersicht aller deutschen chemischen Patente Diese sind meist im Originaltext dort aufgefuhrt 4 Zwolf der ersten 13 Bande konnen nur uber einen US proxy Anschluss online recherchiert werden Band I 1877 1887 erschienen 1888 University of Michigan Band II 1887 1890 erschienen 1891 University of Michigan Band III 1890 1894 erschienen 1896 University of Michigan Band IV 1894 1897 erschienen 1899 University of Michigan Band V 1897 1900 erschienen 1901 University of Michigan Band VI 1900 1902 erschienen 1904 University of Michigan Band VII 1902 1904 erschienen 1905 University of Michigan 1905 Internet Archive Band VIII 1905 1907 erschienen 1908 University of Michigan Band IX 1908 1910 erschienen 1911 Ohio State University Band X 1910 1912 erschienen 1913 Ohio State University Band XI 1912 1914 erschienen 1915 Ohio State University Band XII 1914 1916 erschienen 1917 University of California Band XIII 1916 1921 erschienen 1923 University of MichiganWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Paul Friedlaender im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lebenslauf von Friedlaender Paul bei der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften OBL Paul Friedlaender Fortschritte der Teerfarbenfabrikation und verwandter Industriezweige An der Hand der systematisch geordneten und mit kritischen Anmerkungen versehenen Deutschen Reichs Patente Julius Springer Berlin 25 Bande bis 1941 DNB 560487193 Friedlaender Paul Hessische Biografie Stand 9 Januar 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e W R Potsch A Fischer W Muller H Cassebaum Lexikon bedeutender Chemiker VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1989 S 157 158 ISBN 3 323 00185 0 a b Paul Friedlander und das Geheimnis des antiken Purpus PDF 91 kB Abgerufen am 19 Juni 2013 Sitzung vom 15 Oktober 1923 In Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft A and B Series 56 1923 S A81 A86 doi 10 1002 cber 19230561027 Gerade bei alten Patenten zeigt sich dass die Datenbestande bei den Patentamtern sehr luckenhaft sind Normdaten Person GND 116797975 lobid OGND AKS LCCN n92007545 VIAF 10606443 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friedlaender PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 29 August 1857GEBURTSORT KonigsbergSTERBEDATUM 4 September 1923STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Friedlaender Chemiker amp oldid 237015434