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Thioindigo ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Organoschwefelverbindungen die als Farbstoff verwendet wird Sie ist dem bekannteren Indigo ahnlich wobei dessen zwei Imingruppen NH durch Schwefel ersetzt sind StrukturformelAllgemeinesName ThioindigoAndere Namen C I Vat Red 41 C I 73300Summenformel C16H8O2S2Kurzbeschreibung rotes bis violettes Pulver 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 522 75 8EG Nummer 208 336 1ECHA InfoCard 100 007 580PubChem 5378456Wikidata Q411535EigenschaftenMolare Masse 296 37 g mol 1Aggregatzustand festSchmelzpunkt 280 C 1 Loslichkeit nahezu unloslich in Wasser loslich in Xylol mit gelber in Ethanol mit braunroter Farbe 2 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 1 keine GHS PiktogrammeH und P Satze H keine H SatzeP keine P Satze 1 Toxikologische Daten 4170 mg kg 1 LD50 Ratte oral 1 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Gewinnung und Darstellung 2 Eigenschaften 3 Verwendung 4 EinzelnachweiseGewinnung und Darstellung BearbeitenThioindigo wurde Anfang des 20 Jahrhunderts von Paul Friedlaender entdeckt und ursprunglich aus Indigo durch Anlagerung von Schwefel gewonnen daher die griechische Vorsilbe thio Es handelt sich um ein Chinacridonpigment Heute sind fur die Verbindung und ihre Chlorderivate eine Reihe von Herstellverfahren bekannt in der Regel durch Oxidation der entsprechenden 3 Hydroxythionaphthene 3 Moglich ist auch eine S Alkylierung von Thiosalicylsaure mit Chloressigsaure Der dabei entstehende Thioether cyclisiert zu 2 Hydroxythionaphthen das zu Thioindigo dimerisiert 4 Eigenschaften BearbeitenThioindigo ist ein rotes bis violettes Pulver Es kommt in zwei Modifikationen vor Thioindigo II weist eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe P21 n auf wahrend Thioindigo I die Raumgruppe P21 c besitzt 5 Neben der normalen trans Form kommt auch die isomere cis Form Isothioindigo vor In benzolischer Losung liegt ein Gleichgewicht zwischen beiden Formen vor 2 Verwendung Bearbeiten nbsp Indanthrenbrillantrosa R ein Derivat des Thioindigos Thioindigo wird als violetter Farbstoff verwendet Nach der Entdeckung der Pigmentgruppe der Chinacridonpigmente um 1935 etablierte die Firma DuPont diese in den 1960er Jahren als synthetische Pigmente auf dem Markt 6 Die verwandte Verbindung 4 7 4 7 Tetrachlorthioindigo ein ebenfalls kommerziell wichtiger Farbstoff kann durch Chlorierung von Thioindigo gewonnen werden Die verwandte Verbindung Indanthrenbrillantrosa R CI 73360 ist ein rotes Thioindiopigment Sie findet Verwendung in kosmetischen Produkten wie beispielsweise Zahnpasta oder Lippenstifte 7 wahrend sie durch die deutsche Kosmetik Verordnung in Haarfarbemitteln verboten ist Zahlreiche Derivate des Thioindigo weisen in Abhangigkeit von der Art und Position der Substituenten sehr gute Licht und Wetterechtheit sowie Migrations und Losemittelechtheit auf Die Farbtone dieser Thioindigopigmente reichen von Rotviolett bis Braun 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Eintrag zu Thioindigo bei TCI Europe abgerufen am 1 November 2016 a b Brockhaus ABC Chemie VEB F A Brockhaus Verlag Leipzig 1965 S 1409 1410 Patent EP0056867 Process for the preparation of 4 4 7 7 tetrachloro thioindigo Veroffentlicht am 4 August 1982 Erfinder Helmut Hoch Heinrich Hiller Elmar Steingruber Indigo and Indigo Colorants In Ullmann s Encyclopedia of Industrial Chemistry Wiley VCH Weinheim 2000 ISBN 978 3 527 30673 2 doi 10 1002 14356007 a14 149 pub2 W Haase Wessel M Ohmasa P Susse Thioindigo Crystal structural data for modification II In Naturwissenschaften Band 64 Nr 8 1977 S 435 435 doi 10 1007 BF00508700 Thioindigo Kremer Pigmente 1 2 Vorlage Toter Link kremer pigmente de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis W Muller Hrsg Handbuch der Farbenchemie Grundlagen Technik Anwendungen Ecomed Verlagsgesellschaft 3 Erganzungslieferung 2003 ISBN 3 609 72700 4 S 17 Kapitel 19 1 synthetische organische Farbmittel Memento vom 19 Marz 2013 im Internet Archive PDF 625 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thioindigo amp oldid 237751249