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Die Chemische Fabrik Kalle amp Co war ein 1863 gegrundetes Unternehmen in Biebrich seit 1926 Wiesbaden Biebrich das sich 1925 mit der I G Farbenindustrie AG zusammenschloss Zwischen 1952 und 1972 wieder als eigenstandige Aktiengesellschaft wurde das Unternehmen danach in die Hoechst AG eingegliedert und 1997 zum Industriepark Kalle Albert in dem unter anderem die 1995 gegrundete Kalle GmbH ihren Sitz hat die einer der weltweit fuhrenden Produzenten von industriell hergestellten Wursthullen auf Viskose Kunststoff und Textilbasis ist 1 Firmengrunder Wilhelm Kalle 1838 1919 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Produkte 2 1 Markennamen 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Blick von Suden ausDie Chemische Fabrik Kalle amp Co spater Kalle amp Co AG in Biebrich wurde am 8 August 1863 als Kommanditgesellschaft von Wilhelm Kalle 26 April 1838 24 Februar 1919 gegrundet Kommanditist war sein Vater Jakob Alexander Kalle 1796 1865 der 100 000 Gulden als Startkapital zur Verfugung stellte Das Unternehmen begann zunachst mit nur drei Arbeitern in angemieteten Raumen und produzierte ausschliesslich Farben 1885 wurde mit der Produktion von Pharmazeutika begonnen Nach dem Tode des Vaters wurde Fritz Kalle der Bruder des Grunders bis 1881 Teilhaber in der nunmehrigen offenen Handelsgesellschaft 1897 wurde auch der Sohn des Grunders Wilhelm Ferdinand Kalle 1870 1954 Teilhaber an der OHG 1904 wurde Kalle mit 664 Mitarbeitern in eine Aktiengesellschaft umgewandelt 1906 bildete die Kalle AG mit dem Zweibund von Farbwerken Hoechst und den Cassella Farbwerken den Dreiverband eine durch wechselseitige Kapitalverflechtungen und Lieferbeziehungen gepragte Zweckgemeinschaft Bei einem Feuer am Werksgelande in der Nacht vom 18 auf den 19 Oktober 1921 brannte das Farblager der Fabrik und die historische Kurfurstenmuhle ab Nur durch das Eingreifen der benachbarten Werkfeuerwehren von Albert und Dyckerhoff konnte ein Ubergreifen der Flammen auf die eigentlichen Fabrikgebaude verhindert werden 2 nbsp Verwaltungsgebaude der Kalle AG erbaut 19381925 schloss sich Kalle damals mit 2 128 Beschaftigten der I G Farbenindustrie AG an zusammen mit der Mehrzahl der grossen Chemieunternehmen in Deutschland nachdem bereits seit dem Ersten Weltkrieg enge Vertragsbeziehungen untereinander bestanden Hierdurch musste Kalle seine gesamten Farbstoffaktivitaten an Hoechst abgeben die Mitarbeiterzahl sank 1926 auf 1 239 Bei der Aufteilung der I G Farben 1952 entstand die Kalle AG wieder neu als eigenstandiges Unternehmen ihre Aktien wurden jedoch bald darauf von der Hoechst AG ubernommen 1972 wurde Kalle mit nun rund 8 200 Mitarbeitern in die Farbwerke Hoechst AG eingegliedert 1986 umfirmiert in Hoechst AG Werk Kalle und 1989 mit dem benachbarten Werk Albert in Mainz Amoneburg zuvor Chemische Werke Albert zum Werk Kalle Albert der Hoechst AG zusammengelegt Bald darauf begann der Umbau der Hoechst AG verbunden mit einer erheblichen Personalreduzierung im Werk Kalle Albert 1997 wurde das Werk Kalle Albert u a in Kalle Nalo GmbH damals 650 Mitarbeiter sowie Shin Etsu Tylose geteilt Betreiberin des Industrieparks Kalle Albert ist die InfraServ Wiesbaden Produkte Bearbeiten nbsp Logo der Kalle amp Co AGKalle befasste sich bei der Grundung 1863 mit der Produktion von Teerfarbstoffen 1885 wurde die Entwicklung synthetischer Heilmittel aus Steinkohlenteerinhaltsstoffen begonnen Jodol Wunddesinfektion Antituberkulosemittel Antifebrin und Bioferrin 3 kamen auf den Markt 1923 begann die Kalle amp Co AG mit der Produktion von Diazo Lichtpauspapieren fur die Ozalid Kopie Diese Diazotypie basiert auf einem lichtempfindlichen Papier mit grosser Stabilitat vor der Belichtung und hoher Lichtempfindlichkeit fur scharfe Reproduktionen 1920 war der erste Trockenprozess fur Diazotypien auf den Markt gebracht worden bei dem die Entwicklung durch Ammoniakdampfe erfolgte 1932 erfolgte die Markteinfuhrung des Ozaphan Films 4 mit grosser Bedeutung fur die Filmindustrie und Amateurphotographie Seit 1939 40 wurden auch Kunststoff Folien produziert Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in USA die Azoplate Corp gegrundet die bis 1996 fur die American Hoechst Corp photosensible Systeme entwickelte und produzierte 5 Nach der Ausgrundung der Farbstoffproduktion 1925 an das Werk Hochst der I G Farbenindustrie AG gelangen im Werk Kalle weitreichende Entwicklungen auf dem Gebiet der Cellulose Chemie Es folgten als erste Patente DE451498 zu Celluloselosungen 6 und DE478680 zu Cellulosehullen 7 Die eigentliche Erfindung von Celluloseethern Markenname Tylose 8 als definierbare Makromolekule geht auf Hermann Staudinger in den Jahren 1920 bis 1922 zuruck 1928 wurde die Produktion von Kunstdarmen aus Cellophan 9 1929 die Herstellung von nahtlosen Wursthullen unter der Marke Nalo 10 aufgenommen Die Kalle GmbH gegrundet 1995 als Kalle Nalo GmbH fuhrt das Traditionsgeschaft mit industriell hergestellten Wursthullen auf Viskose Polymer und Textilbasis sowie mit den 1955 auf den Markt gebrachten Schwammtuchern auf Basis von Cellulose und Baumwollfasern weiter und gehort in diesem Segment zu den weltweit fuhrenden Produzenten 1 Markennamen Bearbeiten Alkylin Aluna Antifebrin Bioferrin Biolase Depron Cellophan Glutofix Glutolin Jodol Nalo Wursthullen Ozalid Diazotypie Ozaphan Ozasol vorsensibilisierte Offset Druckplatten Viveral Supronyl Tylose Cellulosederivate Literatur BearbeitenKalle amp Co Akt Ges Biebrich a Rh 1863 1913 Hrsg Feier des 50jahrigen Fabrikjubilaums am 17 und 18 Aug 1913 Zeidler Biebrich 1913 Kalle amp Co Akt Ges Biebrich a Rh 1863 1913 Mertens Mannheim 1913 Heinrich Voelcker 75 Jahre Kalle Ein Beitrag zur Nassauischen Industrie Geschichte Wiesbaden Biebrich 1938 Kalle amp Co Akt Ges Biebrich a Rh Hrsg Willkommen bei Kalle Betriebsbuch der Kalle amp Co Akt Ges 1952 67 S Klaus Maurice Kaleidoskop 63 100 Jahre Kalle Herausgegeben von der Kalle AG Wiesbaden Biebrich anlasslich des hundertjahrigen Bestehens von 1863 bis 1963 Verlag Mensch und Arbeit Munchen 1963 125 Jahre Kalle in Biebrich am Rhein Begleitheft zur Ausstellung Wiesbaden Biebrich 1988 Otto Renkhoff Nassauische Biographie 2 Auflage 1992 FAZ Im Portrat Walter Niederstatter Der Herr der Wursthullen 2 Januar 2010 Siehe auch BearbeitenIndustriepark Kalle Albert Route der Industriekultur Rhein MainWeblinks BearbeitenWebsite der Kalle GmbH Literatur uber Chemische Fabrik Kalle nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Website der InfraServ Wiesbaden Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Chemische Fabrik Kalle in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten a b Florian Langenscheidt Bernd Venohr Hrsg Lexikon der deutschen Weltmarktfuhrer Die Konigsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild Deutsche Standards Editionen Koln 2010 ISBN 978 3 86936 221 2 Hochheimer Stadtanzeiger vom 20 Oktober 1921 Bioferrin Praparat Memento vom 5 Marz 2016 im Internet Archive PDF 402 kB Markenregister Ozaphan Der Weg von der Blaupause uber Zinkographie Schichten zu den CtP Platten von Dr Werner Frass VDD Jahrbuch 2008 Seiten 49 68 Memento des Originals vom 15 Januar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www idd tu darmstadt de PDF 15 4 MB Patent DE451498C Verfahren zur Trocknen von Gebilden aus Cellulose Angemeldet am 9 Februar 1926 veroffentlicht am 27 Oktober 1927 Anmelder Kalle amp Co AG Erfinder Julius Voss Patent DE478680C Verfahren zur Herstellung von Schlauchen aus Cellulose Angemeldet am 16 September 1927 veroffentlicht am 29 Juni 1929 Anmelder Kalle amp Co Akt Ges Markenregister Tylose Markenregister Cellophan Markenregister Nalo50 033333333333 8 2458333333333 Koordinaten 50 2 0 N 8 14 45 O Normdaten Korperschaft GND 5045432 8 lobid OGND AKS LCCN no2016134346 VIAF 139096698 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chemische Fabrik Kalle amp oldid 235078196