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Aframomum melegueta fruher als Amomum granum paradisi bezeichnet ist eine Pflanzenart die zur Familie der Ingwergewachse Zingiberaceae innerhalb der Einkeimblattrigen Pflanzen gehort Sie ist in Westafrika beheimatet und wird in vielen Gebieten Afrikas kultiviert Paradieskorner auch Guineapfeffer oder Meleguetapfeffer genannt sind die getrockneten Samen die als Gewurz verwendet werden ParadieskornerParadieskorner mit ArillusSystematikCommelinidenOrdnung Ingwerartige Zingiberales Familie Ingwergewachse Zingiberaceae Unterfamilie AlpinioideaeGattung AframomumArt ParadieskornerWissenschaftlicher NameAframomum melegueta Roscoe K Schum IllustrationGeerntete Beeren Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Taxonomie 3 Herkunft 4 Geschichte 5 Verwendung 6 Trivialnamen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenAframomum melegueta wachst als ausdauernde krautige Pflanze mit einem fur Ingwergewachse typischen Habitus und erreicht Wuchshohen von 1 5 Meter Es wird ein Rhizom als Uberdauerungsorgan gebildet Die wechselstandigen schmalen und eilanzettlichen oder lanzettlichen einfachen und kahlen Laubblatter sind bis 20 30 Zentimeter lang und 3 6 Zentimeter breit Sie sind sitzend mit einer Blattscheide und einem Blatthautchen Die sich uberlappenden Blattscheiden bilden einen Pseudostamm Die Blatter sind ganzrandig und an der Spitze zugespitzt bis geschwanzt Die Nervatur ist fein gefiedert mit einer helleren Mittelader An der Basis der Pflanze aus dem Rhizom erscheinen die Bluten einzeln oder bis zu funft in kurz gestielten Blutenstanden Die Blutenstandsstiele haben Deckschuppen Die Bluten sind von 7 spitzen und eiformigen dachziegelig angeordneten Deckblattern unterlegt Die trichterformigen und relativ grossen Bluten sind zwittrig und zygomorph mit doppelter Blutenhulle Der grune und rot gesprenkelte Kelch ist zu einem rohrigen spitzen Federkiel verwachsen Die ausseren weissen drei Kronblatter sind unten fastrohrig verwachsen mit einem gelblichen Schlund und oben in der Mitte mit einem grosseren bootformigen und verkehrt eiformigen Lappen und mit seitlich je einem kurzeren schmalen und langlichen Lappen Das grosse trichterformige innere und genagelte sowie eingerollte weisse bis hellviolette oder purpufarbe Kronblatt Labellum ist vorne an der ausladenden Platte ruschig und am Rand gekerbt Der Nagel ist innen und die Platte ist innen basal gelb Es ist nur ein petaloides und in der unteren Halfte rohrig verwachsenes Staubblatt mit in der Mitte zwei kleinen langlichen Anhangseln Staminodien Hornern vorhanden Der obere Teil ist dreilappig der breitere mittlere Lappen ist fransig und zweispitzig und die zwei ausseren abstehenden Lappen jeweils spitz Die langlichen Staubbeutel sind vorne oberhalb der Rohre oben am flachen Teil des Staubfadens angeheftet Der dreikammerige Fruchtknoten ist unterstandig der lange Griffel mit einer bewimperten trichterformigen Narbe sitzt mit dem unteren Teil in der Staubblattrohre und ist etwas kurzer als das Staubblatt Der Griffel hat an der Basis zwei lange langliche Anhangsel mogl Nektarien Es werden bis zu 8 12 Zentimeter lange eiformige und teils geschnabelte rote bis gelbe ledrige sowie dreikammerige und kahle Beeren gebildet Die Scheinfruchte mit den Kelchresten an der Spitze sind fein langsrillig Die vielen 45 65 rundlichen rehbraunen und warzigen Samen sind etwa 3 Millimeter gross Sie haben einen fransigen Arillus Die Samen liegen in einer weisshaarigen fibrosen Fruchtkammer Taxonomie BearbeitenDie Erstbeschreibung dieser Art erfolgte 1828 durch William Roscoe unter dem Basionym Amomum melegueta 1 Karl Moritz Schumann stellte sie 1904 unter dem Namen Aframomum melegueta Roscoe K Schum in die Gattung Aframomum 2 Ein weiteres Synonym von anderen fur Aframomum melegueta Roscoe K Schum ist Aframomum meleguetella K Schum 3 4 5 Herkunft BearbeitenAframomum melegueta stammt aus dem Gebiet vom tropischen Westafrika bis Uganda und Angola 6 Sie wird lokal angebaut besonders in Ghana spielt aber im weltweiten Handel heute keine Rolle mehr Geschichte BearbeitenIm Mittelalter gelangten Paradieskorner lateinisch Grana paradisi 7 falschlich auch Pariskorner genannt 8 uber den Landweg nach Nordafrika und von dort nach Europa wo sie als afrikanischer Pfeffer bzw Pfefferersatz wegen ihres geringeren Preises sehr beliebt waren Wahrend der portugiesischen Kolonialexpansion im 15 Jahrhundert erreichte Joao Afonso de Aveiro Benin und brachte von dort 1486 den Guinea Pfeffer nach Lissabon 9 Das Gewurz wurde zunachst in steigendem Umfang uber den Seeweg gehandelt verlor aber langfristig an Bedeutung nachdem die portugiesischen Expeditionen Indien erreicht hatten und damit eine neue Moglichkeit zum Import von echtem Pfeffer eroffneten Verwendung BearbeitenParadieskorner haben einen pikant scharfen aber nicht brennenden Geschmack und ein angenehm wurziges Aroma Daher konnen sie als Gewurz dienen oder auch medizinisch verwendet werden Sie eignen sich vor allem fur Schmorgerichte mit langer Kochzeit wobei sie fast immer gemahlen eingesetzt werden In den europaischen Kuchen werden Paradieskorner heute kaum verwendet abgesehen von einigen wenigen altertumlichen Rezepten fur Lebkuchen Wurste Biere und Magenbitter Jedoch werden Paradieskorner im Gin der Marke Bombay Sapphire verwendet Mit Paradieskornern gewurzte Speisen findet man heute vor allem in den Maghrebstaaten insbesondere Marokko In den westafrikanischen Ursprungslandern nutzt man sie ausser zum Kochen auch in der Volksmedizin Die Fruchte sind essbar auch ein aromatisches Ol kann aus den Samen gewonnen werden Die ganze Pflanze und die Rhizome werden auch medizinisch verwendet Trivialnamen BearbeitenTrivialnamen in unterschiedlichen Sprachen sind 10 11 Latein Grana paradisi 12 Arabisch جوز الشرق Dschauz asch Scharq Orientnusse جوز السودان Dschauz as Sudan Sudannusse طین الفیل Tin al Fil Elefantenfeigen خیر بؤة Chayr bu a Gluck der Ruckkehr Dschauz as Sirk Qaqullah dhakar Englisch Grains of paradise Guinea grains Melegueta pepper Meleguetta pepper Maleguetta pepper Alligator pepper Estnisch Melegeti aframon Franzosisch Graines de paradis Malaguette Poivre de Guinee Maniguette Maniquette Islandisch paradisarkorn gineupipar Italienisch Grani de Meleguetta Maniguetta Russisch Rajskiye zyorna Malagvet Spanisch Malagueta Pimienta de malagueta Turkisch Afrika kakulesiSiehe auch BearbeitenPfefferkusteLiteratur BearbeitenJ M Lock J B Hall D K Abbiw The Cultivation of Melegueta Pepper Aframomum melegueta in Ghana In Economic Botany Band 31 Nr 3 1977 S 321 330 doi 10 1007 BF02866884 mit PDF Datei H M Burkill The useful plants of west tropical Africa Volume 5 Families S Z 1985 2 Auflage 2000 ISBN 1 900347 40 7 online bei JSTOR Georg Dragendorff Die Heilpflanzen der verschiedenen Volker und Zeiten Ihre Anwendung wesentlichen Bestandtheile und Geschichte Ein Handbuch fur Arzte Apotheker Botaniker und Droguisten Ferdinand Enke Stuttgart 1898 Neudruck Werner Fritsch Munchen 1967 Reprographischer Nachdruck Munchen 1968 S 145 Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 S 24 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paradieskorner Aframomum melegueta Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Aframomum melegueta bei Useful Tropical Plants Aframomum melegueta In S Dressler M Schmidt G Zizka Hrsg African plants A Photo Guide Senckenberg Frankfurt Main 2014 Einzelnachweise Bearbeiten William Roscoe Monandrian plants of the order Scitamineae Smith Liverpool 1828 t 98 Erstbeschreibung und historische Abbildung auf biodiversitylibrary org Karl Moritz Schumann IV 46 Zingiberaceae In Adolf Engler Hrsg Das Pflanzenreich Heft 20 Engelmann Leipzig 1904 S 204 online auf biodiversitylibrary org Aframomum melegueta bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Aframomum melegueta im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Aframomum meleguetella bei KEW Science Aframomum melegueta In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 13 August 2018 Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 143 Jurgen Martin Die Ulmer Wundarznei Einleitung Text Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15 Jahrhunderts Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1991 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 52 ISBN 3 88479 801 4 zugleich Medizinische Dissertation Wurzburg 1990 S 158 Ulrich Menzel Die Ordnung der Welt Suhrkamp Berlin 2015 ISBN 978 3 518 42372 1 S 304 Paradieskorner bei Gernot Katzers Gewurzseiten Aframomum melegueta bei Multilingual Multiscript Plant Name Database University of Melbourne Wolfgang Schneider Lexikon zur Arzneimittelgeschichte 7 Bande Frankfurt am Main 1968 1975 Band V 1 Pflanzliche Drogen A C S 51 online bei Digitale Bibliothek Der Publikationsserver der TU Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paradieskorner amp oldid 231571822