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Das Panzergefecht bei Mzensk auch Panzerschlacht bei Mzensk war ein Gefecht am 6 7 Oktober 1941 zwischen deutschen und sowjetischen Panzern im Zweiten Weltkrieg das massgeblich durch die Uberlegenheit des sowjetischen T 34 entschieden wurde Panzergefecht bei MzenskTeil von Zweiter WeltkriegDatum 6 Oktober 1941 bis 7 Oktober 1941Ort Perwy Woin sudlich von MzenskAusgang sowjetischer SiegFolgen hohe deutsche Verluste Abwehr eines schnellen Vorstosses auf TulaKonfliktparteienDeutsches Reich NS Deutsches Reich Sowjetunion 1923 SowjetunionBefehlshaberWillibald von Langermann und Erlencamp Michail J KatukowTruppenstarke4 Panzerdivision mit 72 Panzern 1 davon 56 einsatzbereit 2 Nach sowjetischen Angaben 100 Panzer 3 4 Panzerbrigade mit 22 T 34 7 KW 1 und 31 BT 4 Nach deutschen Angaben 45 Panzer 5 Verlustesowjetische Angaben 43 Panzer 16 PAK 6 LKW 500 Mann 6 deutsche Angaben 14 Panzer total einige beschadigte Panzer 7 sowjetische Angaben 2 Panzer 4 Panzer beschadigt 8 deutsche Angaben 17 Panzer 9 Inhaltsverzeichnis 1 Das Gefecht 2 Siehe auch 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseDas Gefecht BearbeitenWahrend der Schlacht um Moskau erhielt die 2 Panzerarmee am 7 Oktober den Befehl so fruh wie moglich auf Tula durchzustossen 10 Die 4 Panzerdivision traf dabei auf die sowjetische 4 Panzerbrigade unter Fuhrung von M J Katukow Es entwickelte sich ein 2 tagiges Gefecht in dem die deutsche Seite nach eigenen Aussagen durch die Uberlegenheit der sowjetischen Panzer schwere Verluste erlitt und keinerlei Gelandegewinne machen konnte Nach einem Bericht des Kommandeurs der 4 Panzerdivision Willibald von Langermann und Erlencamp waren bis dahin die schweren sowjetischen Panzer nur vereinzelt aufgetreten und konnten durch Artillerie vertrieben oder in gunstigen Fallen durch Artillerie vernichtet werden oder umgangen werden Nun wurden sie erstmals in Massen eingesetzt 11 Der Panzerkommandant Leutnant Kukarin soll nach sowjetischen Angaben mit seinem Richtschutzen I T Ljubischkin allein 16 deutsche Fahrzeuge vernichtet haben 12 davon 9 Panzer 13 Der Gegenangriff der 4 Panzerbrigade konnte erst durch das Artillerieregiment der 4 Panzerdivision gestoppt werden Das ansonsten eher nuchtern gehaltene Kriegstagebuch der 4 Panzerdivision schildert wie 2 Kanoniere in ihrer Not auf einen T 34 sprangen dessen Sehschlitze mit Dreck verschmierten und mit einem Beil den Motor zerstorten 14 Zum Einsatz kam auch eine Gardewerferabteilung unter Befehl von Hauptmann Tschumak mit der damals neuartigen Katjuscha 15 Der Panzerkommandant Hermann Bix der 6 Kompanie des Panzerregiments 35 schildert in seinem Kriegstagebuch die Kampfe wie folgt 6 Oktober Wir stossen weiter vor in Richtung Mzensk Auf Hohe des Ortes Woin schlagt uns heftiger Widerstand entgegen Da sehe ich wie etwa 600 Meter vor uns an der Bahnlinie entlang eine Panzerkolonne anrollt Aber wir konnen wir wollen es einfach nicht glauben auch die bestplacierten Treffer prallen an der Panzerung ab Die Besatzung reagiert nicht einmal wenn wir stockvoll auf den Turm schiessen Die russischen Panzer rollen unbeirrt von unserem zornigen Feuerwerk weiter direkt vor unserer Nase in idealer Schussentfernung unseren armen Kameraden an der Rollbahn entgegen Und dann sehen wir was wir bisher nicht fur moglich hielten wir sehen unsere Panzer kompanieweise zurucksetzen kehrtmachen und mit Characho hinter der Hohe verschwinden Auch Lekschat befiehlt dass wir uns absetzen sollen da unsere Verluste am rechten Flugel zu gross sind Und wir schaffen mit unseren Kanonen diese Biester auch auf kurzeste Entfernung nicht wahrend sie uns seelenruhig und bequem auf 1000 Meter abschiessen konnen Es ist zum Weinen Oberst Eberbach unser Regiments Kommandeur erkennt wohl gerade noch recht zeitig die gefahrliche Situation Er holt 8 8 Flak und 10 cm Feldgeschutze heran die den Durchbruch der uberlegenen Russenpanzer verhindern sollen gegen die wir vollkommen machtlos sind Wohl schiesst die 8 8 Flak einen T 34 ab aber dann erhalt auch sie einen Volltreffer Dem zweiten Geschutz geht es nicht besser Allgemeine Ratlosigkeit greift um sich 16 nbsp Denkmal fur das Gefecht in Perwy WoinDer Kommandierende der 5 Panzerbrigade Heinrich Eberbach schrieb nach dem Krieg Aber vom 4 bis zum 7 Oktober beim Vorgehen gegen Mzensk stossen unsere Panzer auf eine russische Panzer Brigade die ausschliesslich mit schweren Kampfwagen T34 und KWI ausgerustet ist Diesen Stahlkolossen sind unsere Panzer III und IV hoffnungslos unterlegen Die russischen Besatzungen sind hervorragend ausgebildet und werden gut gefuhrt Der Panzerbrigade Kommandeur muss seiner sieggewohnten Truppe zweimal den Befehl zum Absetzen geben um sie vor der Vernichtung zu bewahren Die eigenen Verluste sind hoch die Stimmung ist gedruckt 17 Der Oberbefehlshaber der 2 Panzerarmee Heinz Guderian schrieb in seinen Erinnerungen Die 4 Panzerdivision wurde sudlich Mzensk von russischen Panzern angegriffen und erlebte bose Stunden Zum ersten Male zeigte sich die Uberlegenheit des russischen T 34 in krasser Form Die Division hatte betrubliche Verluste Der beabsichtigte rasche Vormarsch auf Tula musste vorerst unterbleiben 18 Fur ihre Leistungen wurde Katukows 4 Panzerbrigade in 1 Garde Panzerbrigade umbenannt 19 Als in den weiteren Kampfen um Mzensk immer mehr T 34 auftraten forderte Guderian eine Kommission aus Vertretern des Heereswaffenamts Rustungsministeriums der Panzerkonstrukteure und der panzerbauenden Firmen an die an Ort und Stelle die Bedingungen fur die Konstruktion neuer Panzer und Pak studieren sollte Die Kommission traf am 20 November ein 20 Der Kommandeur des XXIV Armeekorps zu dem die 4 Panzerdivision gehorte Leo Geyr von Schweppenburg schrieb dazu nach dem Krieg Die konstruktive Uberlegenheit des sowjetischen Panzers wirkte sich damals dermassen stark aus dass der bekannte deutsche Konstrukteur Professor Porsche eiligst auf das Schlachtfeld vor Tula gerufen und dort mit den erfahrensten deutschen Panzeroffizieren der kampfenden Front zusammengebracht werden musste 21 nbsp Panzerbesatzung der 4 Panzerbrigade im Oktober 1941In der Beantwortung eines Fragebogens des OKH betreffs Erfahrungen im Ostfeldzug vom 12 Marz 1942 zahlte die 4 Panzerdivision unter Punkt 36 Besonders gutes russ Gerat als erstes den T 34 auf und charakterisierte ihn mit den Worten Russenpanzer T 34 27 to sehr breite Kette und deshalb hohe Gelandegangigkeit gute Watfahigkeit uberlegene Schnelligkeit uberlegene Panzerung durch schrage Flachen ausgezeichneter Dieselmotor uberlegene Bewaffnung 7 62 cm Kanone mit hoher Durchschlagskraft und sehr guter Zieleinrichtung Nachteil Hoher Betriebsstoffverbrauch 22 Der Kommandeur der 4 Panzerdivision forderte in einem Bericht vom 22 Oktober 1941 den Nachbau des T 34 und den Einsatz einer Kompanie Beutefahrzeuge fur jedes Regiment 11 Siehe auch BearbeitenPanzerschlacht bei RaseiniaiWeblinks Bearbeiten nbsp Commons 1 Garde Panzerbrigade Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Christian Hartmann Wehrmacht im Ostkrieg Munchen 2010 S 308 KTB der 4 Panzerdivision Zit n David Stahel Operation Typhoon Cambridge 2013 S 66 M J Katukow An der Spitze des Hauptstosses Berlin 1979 S 40 Janusz Magnuski Von Tankograd nach Berlin Entstehung und Bewahrung des T 34 Militarverlag der DDR Berlin 1980 S 53 KTB der 4 Panzerdivision Zit n Stahel S 66 Katukow S 42 10 am 1 Tag und 4 am 2 Tag KTB der 4 Panzerdivision Zit n Stahel S 66 f Katukow S 42 KTB der 4 Panzerdivision Zit n Stahel S 66 Heeresgruppenbefehl der Heeresgruppe Mitte Fortsetzung der Operationen Richtung Moskau Vollstandig gedruckt in Klaus Reinhardt Die Wende vor Moskau Stuttgart 1972 S 300 f a b Thomas L Jentz Die deutsche Panzertruppe Entstehung und Einsatze Wolfersheim Berstadt 1998 Band 1 S 205 f Igor Schmeljow Panzer aus sieben Jahrzehnten Berlin 1988 S 68 Magnuski S 56 Hartmann S 309 Katukow S 41 Hans Schaufler Der Weg war weit Panzer zwischen Weichsel und Wolga Neckargemund 1973 S 32 f Schaufler S 59 Heinz Guderian Erinnerungen eines Soldaten Stuttgart 1994 S 211 f Schmeljow S 68 Guderian S 215 f Leo Geyr von Schweppenburg Die Grosse Frage Gedanken uber die Sowjetmacht Homburg o J S 64 Rudolf Steiger Panzertaktik im Spiegel deutscher Kriegstagebucher 1939 1941 Freiburg 1973 S 172 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Panzergefecht bei Mzensk amp oldid 237513407