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Der Palacio del Infantado Infantado Palast oder Palacio de los Duques del Infantado Palast der Herzoge von El Infantado ist ein Palast im gotisch isabellinischen Stil mit Renaissance Elementen in der spanischen Stadt Guadalajara Er wurde Ende des 15 Jahrhunderts auf Wunsch von Inigo Lopez de Mendoza y Luna dem 2 Herzog von El Infantado erbaut Hauptfassade des Palacio del InfantadoPatio de los leones Lowenhof im Palacio del Infantado Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Museo Provincial de Guadalajara 4 Siehe auch 5 Literatur 5 1 Palacio del Infantado 5 2 Museo Provincial de Guadalajara 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Palacio del Infantado befindet sich an der gleichen Stelle wie die casas principales von Pedro Gonzalez dem ersten Mendoza von Alcarreno Im Jahr 1480 liess der zweite Herzog von El Infantado Inigo Lopez de Mendoza das alte Haus der Familie abreissen und beschloss einen neuen Palast zu erbauen um den Ruhm seiner Vorfahren und seinen eigenen zu vergrossern Die Fassade war bereits 1483 fertiggestellt kurze Zeit spater auch der Patio und am Ende des 15 Jahrhunderts war das ganze Ensemble in seinen Grundzugen fertig Das Bauwerk strahlte in der ganzen Pracht der spanischen Gotik seiner Kassettendecken und prachtigen Ausstattung Die Bauleitung wird dem Architekten Juan Guas aus Toledo zugeschrieben nbsp Platereskendekor und Wappen der Mendoza uber dem Haupteingang des Palacio del InfantadoIm Jahr 1560 fanden im Palast die Hochzeitsfeierlichkeiten Konig Philipps II mit Elisabeth von Valois statt 1569 liess der funfte Herzog del Infantado eine Reihe von Erneuerungsmassnahmen unter der Leitung von Acacio Orejon vornehmen um den Palast auf Augenhohe mit der Residenz Philipps II bei Madrid zu halten Daher baute man an der Fassade einige Renaissance Elemente ein man offnete neue Fenster vermauerte alte Fensteroffnungen und entfernte gotische Pinakel Im Patio wurde das Bodenniveau angehoben und die unteren Sale wurden mit Deckengemalden von italienischen Kunstlern geschmuckt die im Escorial arbeiteten Auch ein mythologischer Garten wurde angelegt 1738 zog sich Maria Anna von Pfalz Neuburg die letzte Konigin der spanischen Habsburger nach ihrem Exil in Bayonne in den Infantado Palast zuruck wo sie zwei Jahre spater verstarb In den folgenden Jahrhunderten verliessen die Mendoza Guadalajara und ihren Palast um am Hof zu leben Ende des 19 Jahrhunderts trat der 15 Herzog del Infantado Mariano Tellez Giron y Beaufort Spontin die Halfte des Palastes an die Stadt ab Spater wurde darin vom Herzogshaus und von der Stadtverwaltung ein Heim fur Waisenkinder von Militarangehorigen eingerichtet Im Spanischen Burgerkrieg wurde das Gebaude bombardiert und zerstort 1936 Nach dem Krieg erfolgte die Ubergabe an das Kriegsministerium Die Besitzer des Palastes d h der achtzehnte Herzog del Infantado reservierte einen Teil des Gebaudes als Wohnung und fur das Familienarchiv und uberliess zusammen mit dem Stadtrat von Guadalajara das restliche Gebaude dem Provinzialrat der ab dem Jahr 1961 ein grosses Museumsprojekt initiierte Der verfallene Palast wurde wieder aufgebaut und restauriert um ihm seinen alten Glanz zuruckzugeben aber die einst beruhmten Kassettendecken im Mudejar Stil sind fur immer verloren Im Jahr 1972 wurden die historischen Provinzialarchive und die offentliche Bibliothek der Provinz Guadalajara im Palast eingerichtet die letztere wurde jedoch spater 2004 in den Palacio de Davalos verlegt Aktuell ist der Palacio del Infantado Sitz der historischen Archive und des Museums der Provinz Guadalajara Museo Provincial de Guadalajara nbsp Detail der oberen Galerie der Hauptfassade nbsp Diamantquader an der HauptfassadeBeschreibung BearbeitenDer Stil des Palastes kann als typisch spanisch oder iberisch gelten Obwohl ein Teil der Dekoration der Struktur der Balkone oder Portale in der Tradition der flamischen Gotik stehen sind viele andere dekorative Elemente wie die Anordnung der Offnungen in der Fassade einschliesslich des ornamentalen Themas der hervorstehenden Spitzen Diamantquader maurisches Erbe Er ist ein exquisites Beispiel fur die Mudejar Kunst ubertrifft beide Stile und geht in der Handschrift der isabellinischen oder hispano flamischen Gotik auf die wie oben erwahnt in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts mit Spuren der Renaissance verandert wurde Die nach Westen gelegene Hauptfassade gilt als ein Juwel des isabellinischen Stils Die auffalligsten Dekorationselemente sind die Diamantspitzen die uber die gesamte Fassade verteilt sind Im obersten Stockwerk das die Fassade bekront befindet sich uber einem Fries mit muqarnas Dekor eine Galerie die von Wachturmchen akzentuiert wird das Ganze mit feinstem Mudejardekor versehen Hinter der Galerie befand sich fruher der Lesesaal der Provinzbibliothek der mit grosser Nuchternheit in einem klassizistischen Stil gehalten ist bekront von einer Kassettendecke Laut Ruiz Sousa reflektiert die Sprache der Fassade andalusische Einflusse auf die Schule von Toledo mit dem Ziel ein Modell fur den modus vivendi des Adels zu schaffen 1 Egas Cueman entwarf die aufwendige skulpturale Ausstattung des Palastes Der Haupteingang zum Gebaude befindet sich an der linken Seite der Hauptfassade und fuhrt direkt zum Innenhof dem Patio Das Portal wird von zwei dicken zylindrischen Saulen flankiert die verziert sind mit zwei ineinander verschlungenen Kragen aus geflochtenen Kordeln Uber der Tur halten zwei Faune oder behaarte wilde Manner eine runde Kette aus 20 verschiedenen Schilden welche die Staaten Titel und Herrschaften reprasentieren die bis zu diesem Zeitpunkt in den Handen des Hauses Mendoza waren In der Mitte der rahmenden Kette erscheint das Wappen der Familie Mendoza mit einer Herzogskrone daruber und verschiedenen anderen Symbolen das Ganze bekront von einem greifenkopfigen Adler nbsp Obergeschoss des Patio de los Leones nbsp Lowen im Patio de los LeonesDer zentrale Patio de los leones Lowenhof besticht durch sein isabellinisches Dekor er ist rechteckig die Langsseiten im Suden und Norden haben sieben Bogen die Querseiten im Osten und Westen funf Bogen In zwei ubereinanderliegenden Galerien befinden sich mischlineare Bogen Im Erdgeschoss sind die Saulen welche die Bogen stutzen von toskanischer Ordnung im Obergeschoss daruber gedrehte Saulchen mit Verzierungen aus Blattwerk Als Fullungen fur die Wande uber den Bogen erscheinen im Erdgeschoss die beruhmten Lowenpaare Emblem von Don Diego Hurtado de Mendoza und in der oberen Galerie stattdessen geflugelte Greife Uber jeder Saule im Erdgeschoss befindet sich ein Wappen immer abwechselnd mit den Symbolen der Mendoza und mit denjenigen des Hauses Luna das ist u a eine Mondsichel wegen lateinisch luna Mond und alle mit der entsprechenden herzoglichen Krone uberhoht Entlang den Bogen erscheint ein langes Schriftband auf dem der folgende Satz in gotischen Lettern eingemeisselt ist El yllustre senor don ynigo lopes de mendoca duque segundo del ynfantazgo marques de santillana conde del rreal e de saldana senor de Mendoca y de la Vega manda fa ser esta portada ano del nascimiento del nro salvado ihu xpo de MCCCCCL XXXIII anos seyendo esta casa edificada por sus antecesores con grandes gastos e de sumptuoso edificio se pu so toda por el suelo y por acrescentar la gloria de sus proxenitores y la suya propia la mando edeficar otra vez para mas onrrar la grandeza de su linaje ano myl e quatrocientos e ochenta y tres anos Der illustre Senor Don Ynigo Lopes de Mendoca zweiter Herzog del Ynfantazgo Marques de Santillana Conde del Rreal und von Saldana Senor de Mendoca und de la Vega gab die Order zum Bau dieses Portals im Jahr der Geburt unseres Herrn Jesu Christi MCCCCLXXXIII 1483 Anm d Ubers Dieses Haus erbaut von seinen Vorfahren zu grossen Kosten und als prachtiges Gebaude wurde vollkommen zerstort Um den Ruhm seiner Vorganger und seinen eigenen zu vergrossern liess er es ein zweites Mal errichten zur Ehre seines Hauses Im Jahr Tausend Vierhundert dreiundachtzig nbsp Galerie von Lorenzo de Trillo an der Gartenfassade des Palacio del InfantadoUm 1496 wurde die Galerie zum Garten von Lorenzo de Trillo errichtet sie besteht aus einer doppelten Bogenreihe Beruhmt waren im Inneren die Kassettendecken im Mudejarstil die im Burgerkrieg zerstort wurden Erhalten sind in den Salen des Erdgeschosses die Decken und Dekorationen in Groteskenmalerei die von italienischen Malern im 16 Jahrhundert auf Befehl des funften Herzogs del Infantado geschaffen wurden Darunter der Saal des Kronos sala del Crono mit dem Bild dieses Gottes und den Symbolen des Tierkreises der grosse Schlachtensaal sala de las batallas mit verschiedenen bewegten Szenen aus der Militargeschichte der Mendozas der Saal der Atalanta mit funf Szenen aus der Legende dieser Gottin die zusammen mit Hippomenes dargestellt ist in diesem Raum befindet sich ausserdem ein Kamin aus Carrara Marmor geschaffen von den italienischen Kunstlern Juan Bautista Giovanni Battista und Domingo Domenico Milanes Milanese oder da Milano aus Mailand Die Malereien schuf Romulo Cincinato in den Jahren 1578 bis 1580 nbsp Raum mit Groteskendekor nbsp Decke in der Sala de Atalanta Palacio del InfantadoMuseo Provincial de Guadalajara Bearbeiten nbsp Gemalde im Museo de Guadalajara Palacio del InfantadoDas Museum wurde 1838 eingerichtet und enthalt u a Sammlungen von Kunst Archaologie und Ethnologie Es finden ausserdem temporare Ausstellungen statt Der Schwerpunkt der Kunstsammlungen liegt auf religioser Kunst mit mehr als 200 Objekten darunter Gemalde Skulpturen und antike Mobel aus dem 15 bis 21 Jahrhundert Als Hauptwerke stechen hervor das Grabmal der Aldonza de Mendoza 15 Jahrhundert Gemalde von Alonso Cano Jose de Ribera Juan Carreno de Miranda Bartolome Roman und Luis Tristan sowie Terrakotten von Luis Roldan An archaologischen Objekten seien genannt Eine Frauenskulptur des Zenon von Aphrodisias aus dem 2 Jahrhundert keltiberische Waffen Fragmente von Gipsstukkaturen im Mudejarstil aus der Synagoge des Prao de los Judios aus Molina de Aragon 14 15 Jahrhundert und reprasentative Stucke der Volkskultur aus der Provinz Guadalajara wie z B Botargo Masken mascaras de botarga aus Arbancon oder ein Bienenstock aus einem Baumstamm und mit Schieferdecke aus Roblelacasa nbsp Grabmal der Aldonza de Mendoza 15 Jahrhundert Museo de Guadalajara im Palacio del Infantado Siehe auch BearbeitenDiamantquader Isabellinischer Stil Platereskenstil Casa de las Conchas Casa de los Picos Palazzo dei DiamantiLiteratur BearbeitenPalacio del Infantado Bearbeiten Leonardo Benevolo Historia de la arquitectura del Renacimiento Taurus Ediciones Madrid 1973 ISBN 978 84 306 9759 5 Fernando Checa Cremades Arquitectura del Renacimiento en Espana Ediciones Catedra Madrid 1989 ISBN 978 84 376 0830 3 Cayetano Enriquez de Salamanca Guadalajara Editorial Everest Leon 1986 ISBN 978 84 241 4289 6 Antonio Herrera Casado El palacio del Infantado en Guadalajara Institucion Provincial de Cultura Marques de Santillana Guadalajara 1975 ISBN 978 84 500 7162 7 Francisco Layna Serrano El palacio del Infantado Aache Ediciones Guadalajara 1996 ISBN 978 84 87743 78 8Museo Provincial de Guadalajara Bearbeiten F Aguado Diaz M L Crespo Cano M A Cuadrado Prieto Museo de Guadalajara folleto del Museo de Guadalajara 2007 Toledo S 2 15 M R Cuadro Jimenez amp S Cortes Campoamor Guia del Museo Provincial de Bellas Artes Guadalajara Servicio de Publicaciones de la Junta de Comunidades de Castilla La Mancha 1986 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Palacio del Infantado Guadalajara Sammlung von Bildern El palacio de los duques del Infantado auf der Website Monumentos de Guadalajara spanisch gesehen am 18 August 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Juan C Ruiz Souza Castilla y al Andalus Arquitecturas aljamiadas y otros grados de asimilacion in Anuario del Departamento de Historia y Teoria del Arte Madrid 2004 S 201 223 40 635933 3 168742 Koordinaten 40 38 9 4 N 3 10 7 5 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palacio del Infantado amp oldid 233514809