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Juan Carreno de Miranda 25 Marz 1614 in Aviles Asturien 3 Oktober 1685 in Madrid war ein spanischer Maler des spanischen Siglo de Oro und des Barock Er gilt als einer der wichtigsten Kollegen und Nachfolger von Diego Velazquez Juan Carreno de Miranda Selbstportrat ca 1680 als Stich veroffentlicht von Juan Bernabe Palomino Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenCarreno de Miranda war der Sohn des gleichnamigen Juan Carreno de Miranda und der Catalina Fernandez Bermudez die aus dem Bezirk von Carreno in Asturien stammten Laut dem Maler und Kunstschriftsteller Antonio Palomino waren seine Eltern Hidalgos und gehorten zum alten asturischem Adel 1 Perez Sanchez jedoch meint es gebe Indizien dass die Mutter nicht die Frau von Juan Carreno senior gewesen sei sondern nur eine Hausangestellte 2 Der Umstand nur ein illegitimer Sohn gewesen zu sein wurde eine plausible Erklarung liefern fur sein spateres Desinteresse an einer Erhebung in den Adelsstand die Palomino erwahnt 3 denn dies hatte grundliche Untersuchungen und Nachforschungen uber seine familiaren Ursprunge bedeutet 4 Um 1625 ubersiedelte er mit seiner Familie nach Madrid Die finanzielle Situation war anfangs anscheinend schwierig sein Vater sah sich gezwungen mehrmals Konig Philipp IV um Unterstutzung zu bitten Trotz seiner Herkunft als Hidalgo kann eine Tatigkeit des Vaters als Kunsthandler nachgewiesen werden 5 nbsp Himmelfahrt Mariens um 1657 Ol auf Leinwand 320 225 cm Poznan Muzeum Narodowe w Poznaniu urspr aus der Kirche der Gemeinde von Alcorcon Madrid Seine kunstlerische Ausbildung erhielt Carreno de Miranda angeblich gegen den Willen des Vaters zuerst bei Pedro de las Cuevas und spater bei Bartolome Roman Seine Ausbildung bei Roman beendete er laut Palomino mit 20 Jahren und gab kurz darauf eine Kostprobe seines Konnens im Colegio de dona Maria de Aragon 6 Dieses Werk ist ebenso wie Fresken fur das Dominikanerkonvent del Rosario in Madrid verloren 1639 heiratete er Maria de Medina Tochter eines Malers aus Valladolid der beruflich mit Andres Carreno einem Onkel des Malers verbunden war 7 1649 mietete Juan Carreno einige Hauser mit Blick auf den alten Alcazar von Madrid vor der Kirche San Gil 8 Carreno de Miranda zeigt sich in seiner Kunst nicht nur von spanischen Malern wie insbesondere von Velazquez beeinflusst sondern auch vom Kolorismus bedeutender nichtspanischer Maler allen voran Tizian Rubens und Van Dyck 9 Er malte sowohl Fresken als auch Bilder in Ol auf Leinwand Sein erstes bekanntes und signiertes Werk ist San Antonio von Padua predigt den Fischen heute Prado ursprunglich Oratorio del Caballero de Gracia das mit 1646 datiert ist Unter den in Madrid und Umgebung tatigen Malern erreichte er eine privilegierte Stellung und erhielt zahlreiche bedeutende Auftrage von verschiedenen religiosen Orden aus der Aristokratie und z B von der Kathedrale von Toledo 10 Ende der 1650er Jahre stieg Juan Carreno de Miranda in einige Ehrenamter auf 1657 wurde er zum Alcalde der Hidalgos von Aviles gewahlt und 1658 zum Getreuen fiel der Stadt Madrid fur den Adelsstand 11 Im gleichen Jahr anlasslich der Erhebung von Diego Velazquez zum Ordensritter von Santiago gehorte Juan Carreno de Miranda neben Zurbaran Alonso Cano u a zu den Malern die zuvor eine Zeugenaussage zu seinen Gunsten machten 12 Kurz darauf 1659 wurde Carreno zusammen mit Francisco Rizi de Guevara berufen um an den Deckenfresken des Spiegelsaals im Alcazar zu Madrid mitzuwirken unter den Italienern Agostino Mitelli und Angelo Michele Colonna Die Oberleitung uber die gesamte Dekoration hatte Velazquez Es handelte sich um Szenen aus der Sage der Pandora 13 die wie viele andere Kunstwerke beim Brand des Alcazar von 1734 unwiederbringlich verloren gingen nbsp Die Grundung des Ordens der Trinitarier 1666 Ol auf Leinwand 500 315 cm Louvre Paris urspr aus dem Konvent der unbeschuhten Trinitarier von Pamplona Mit der Dekoration im Spiegelsaal begann eine Phase der fruchtbaren Zusammenarbeit mit Francisco Rizi mit dem zusammen er auch an der ovalen Kuppel der Kirche von San Antonio de los Portugueses 1662 1666 arbeitete Die Fresken wurden spater von Luca Giordano uberarbeitet sind jedoch die einzige erhaltene Frucht der Zusammenarbeit mit Rizi zusammen mit einigen Fresken im Camarin der Virgen del Sagrario in der Kathedrale von Toledo 1667 Alle anderen Werke der beiden Kunstler wurden spater zerstort die Fresken des Spiegelsaals und der Galeria de las Damas im alten Alcazar im Camarin der Virgen in der verschwundenen Kirche Nuestra Senora von Atocha nach 1664 14 und die Kuppelfresken des Oktogons der Kathedrale von Toledo 1665 1671 die aufgrund ihres schlechten Erhaltungszustandes 1778 durch neue Fresken von Mariano Salvador Maella ersetzt wurden 15 Carreno und Rizi arbeiteten ausserdem zusammen in der Kapuzinerkirche von Segovia und in der Kapelle von San Isidro in der Kirche San Andres in Madrid 1663 1668 Die letzteren wurden 1936 im spanischen Burgerkrieg zerstort als die Kirche abbrannte Auch Carreno de Mirandas Meisterwerk Die Grundung des Trinitarierordens von 1666 Louvre Paris eine funf Meter hohe Altartafel die durch Meisterschaft der Ausfuhrung subtiles Spiel von Licht und Schatten und einfallsreiche Szenerie besticht 16 ist laut Forschungen von Perez Sanchez u a eigentlich eine Frucht der Kollaboration mit Rizi 17 18 nbsp Juan Carreno de Miranda Der Zwerg Michol mit Vogeln und Hunden um 1680 Meadows Museum DallasUnter Karl II von Spanien wurde Juan Carreno de Miranda 1669 offiziell zum Maler des Konigs ernannt und 1671 zum Hofmaler 19 Von diesem Zeitpunkt bis zu seinem Tod widmete er sich vor allem der Malerei von Portrats der koniglichen Familie und von Mitgliedern des Hofadels Besonders bekannt sind mehrere Portrats von Karl II und seiner Mutter der Koniginwitwe und Regentin Maria Anna Sehr bekannt sind auch seine Portrats des russischen Botschafters Pjotr Iwanowisch Potemkin und der Eugenia Martinez Vallejo eines ungewohnlich fettleibigen Madchens das als Monster und Wunder galt und das er sowohl bekleidet und nackt malte Carrenos Bildnis des Duque de Pastrana 1679 Prado Madrid gilt als eines der bedeutendsten Portrats im Spanien seiner Zeit 20 Zu seinen Aufgaben gehorte auch die Dekoration und Umgestaltung einiger Sale des Klosterpalastes von El Escorial wo er Arbeiten beendete die von Velazquez begonnen worden waren ausserdem die Restaurierung und Kopie einiger Gemalde des Palastes Als man ihn wie zuvor Velazquez zum Ritter des Ordens von Santiago erheben wollte lehnte er ab mit den Worten Malerei braucht keine Ehren sie kann sie der ganzen Welt geben 21 Carreno de Miranda hatte zahlreiche Schuler darunter Mateo Cerezo der laut Palomino seinem Stil am nachsten kam Juan Martin Cabezalero Francisco Ignacio Ruiz de la Iglesia und Pedro Ruiz Gonzalez Die letzten drei die 1682 unter seiner Anleitung arbeiteten waren Juan Serrano Jeronimo Ezquerra und Diego Lopez el Mudo sie werden im Testament der Maria de Medina Witwe von Carreno erwahnt Werk BearbeitenCarrenos Malerei ist gepragt von Bewegung Farbenreichtum und einer losen Pinselfuhrung 22 wie man sie auch bei einigen anderen spanischen Malern seiner Zeit findet insbesondere bei Francisco de Herrera d J oder seinem Kollegen und Mitarbeiter Francisco Rizi Santiago Alcolea Blanch attestiert ihm ein blendendes Farbgespur 23 Zu seinem kunstlerischen Nachlass gehoren mehrere Darstellungen der Bussenden Magdalena in der Wuste im Museo de Bellas Artes de Asturias 1647 und in der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando die von Palomino als obras maravillosas Wunderwerke bezeichnet wurden 24 ausserdem mehrere Versionen der in Spanien so beliebten Unbefleckten Empfangnis Immaculada Concepcion und der Himmelfahrt Mariens darunter eine besonders ausgearbeitete Version von ca 1657 die sich heute im Nationalmuseum von Poznan befindet dazu ein San Sebastian im Prado Madrid und verschiedene Portrats anderer Heiliger Besonders bekannt sind heutzutage die bereits genannten spaten Portrats vom Hofe Karls II Den grossten Bestand an Gemalden von Carreno de Miranda besitzt der Prado mit uber 30 Bildern 25 Sakrale Kunst Auswahl nbsp Madalena penitente 1654 Real Academia de Bellas Artes de San Fernando Madrid nbsp Himmelfahrt Mariens 1654 Museo de Bellas Artes de Bilbao nbsp Martyrer des Franziskanerordens in Japan Museo de Santa Cruz Toledo nbsp Maria lactans mit San Bernardo 1667 Privatsammlung nbsp Maria immaculada Unbefleckte Empfangnis Detail um 1680 Iglesia parroquial de Nuestra Senora del Carmen Marlofa La Joyosa Saragossa Portrats Auswahl nbsp Der Herzog von Pastrana 1649 1693 ca 1679 Prado Madrid nbsp Ines de Zuniga condesa de Monterrey 1660 1670 Museo Lazaro Galdiano Madrid nbsp Karl II ca 1673 1675 Prado Madrid nbsp Karl II als Grossmeister vom goldenen Vlies um 1677 Schloss Rohrau nbsp Karl II ca 1685 KHM Wien nbsp Maria Anna von Osterreich um 1670 Prado Madrid nbsp Dame aus dem Hause Medinaceli ca 1683 Museo Fundacion Lerma Toledo nbsp Der russische Botschafter Pjotr Iwanowitsch Potemkin 1681 1682 Prado Madrid nbsp Portrat einer Dame 1660 1680 Museum of Fine Arts BostonLiteratur BearbeitenJuan Carreno de Miranda In Encyclopaedia Britannica online gesehen am 9 August 2018 englisch Javier Portus Perez Carreno de Miranda Juan Biografie auf der Website des Prado mit Liste der Werke im Prado gesehen am 9 August 2018 spanisch Cristina Aguero Carnerero Hrsg Carreno de Miranda Dibujos Biblioteca Nacional de Espana Centro de Estudios Europa Hispanica Madrid 2017 ISBN 978 84 15245 70 4 spanisch Angel Aterido Fernandez El final del Siglo de Oro La pintura en Madrid en el cambio dinastico 1685 1726 CSIC Coll amp Cortes Madrid 2015 ISBN 978 84 00 09985 5 spanisch Jonathan Brown La Edad de Oro de la pintura en Espana Nerea Madrid 1990 ISBN 84 86763 48 7 spanisch Jose Lopez Rey Velazquez Samtliche Werke Wildenstein Institute Benedikt Taschen Verlag Koln 1997 Rosa Lopez Torrijos La mitologia en la pintura espanola del Siglo de Oro Ediciones Catedra Madrid 1985 ISBN 84 376 0500 8 spanisch Antonio Palomino El museo pictorico y escala optica III El parnaso espanol pintoresco laureado Aguilar S A de Ediciones Madrid 1988 ISBN 84 03 88005 7 spanisch Alfonso E Perez Sanchez Carreno Rizi Herrera y la pintura madrilena de su tiempo 1650 1700 Katalog einer Ausstellung im Palacio Villahermosa Madrid Januar Marz 1986 Ministerio de Cultura ISBN 84 505 2957 3 spanisch Alfonso E Perez Sanchez Pintura barroca en Espana 1600 1750 Ediciones Catedra Madrid 1992 ISBN 84 376 1123 7 spanisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Juan Carreno de Miranda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemalde von Juan Carreno de Miranda auf artnet gesehen am 9 August 2018 Artikel auf Catholic Encyclopedia englisch ARTEHISTORIA Juan Carreno de Miranda auf artcyclopedia Jusepe de Ribera 1591 1652 Ausstellungskatalog vom Metropolitan Museum of Art online als PDF mit Material uber Carreno de Miranda siehe Index Velazquez Ausstellungskatalog vom Metropolitan Museum of Art online als PDF mit Material uber de Miranda siehe Index Einzelnachweise Bearbeiten Antonio Palomino El museo pictorico y escala optica III El parnaso espanol pintoresco laureado Aguilar S A de Ediciones Madrid 1988 S 401 Alfonso E Perez Sanchez Carreno Rizi Herrera y la pintura madrilena de su tiempo 1650 1700 Katalog einer Ausstellung im Palacio Villahermosa Madrid Januar Marz 1986 Ministerio de Cultura S 18 Antonio Palomino 1988 S 407 Die umstandliche Prozedur die z B Velazquez anlasslich seiner Erhebung zum Ritter des Ordens von Santiago uber sich ergehen lassen musste beschreibt Jose Lopez Rey Velazquez Samtliche Werke Wildenstein Institute Benedikt Taschen Verlag Koln 1997 S 218 220 Auch Juan Carreno de Miranda trat in dem Kontext als Zeuge auf Alfonso E Perez Sanchez Carreno Rizi Herrera y la pintura madrilena de su tiempo 1650 1700 1986 S 18 Antonio Palomino 1988 S 407 Alfonso E Perez Sanchez Carreno Rizi Herrera y la pintura madrilena de su tiempo 1650 1700 1986 S 30 Alfonso E Perez Sanchez Carreno Rizi Herrera y la pintura madrilena de su tiempo 1650 1700 1986 S 19 amp 198 Javier Portus Perez Carreno de Miranda Juan Biografie auf der Website des Prado Javier Portus Perez Carreno de Miranda Juan Biografie auf der Website des Prado Alfonso E Perez Sanchez Pintura barroca en Espana 1600 1750 Ediciones Catedra Madrid 1992 S 289 Jose Lopez Rey Velazquez Samtliche Werke Wildenstein Institute Benedikt Taschen Verlag Koln 1997 S 218 220 Jose Lopez Rey Velazquez Samtliche Werke Wildenstein Institute Benedikt Taschen Verlag Koln 1997 S 221 Alfonso E Perez Sanchez Carreno Rizi Herrera y la pintura madrilena de su tiempo 1650 1700 1986 S 21 Alfonso E Perez Sanchez Carreno Rizi Herrera y la pintura madrilena de su tiempo 1650 1700 1986 41 42 Juan Carreno de Miranda Artikel in der Encyclopaedia Britannica online Alfonso E Perez Sanchez Carreno Rizi Herrera y la pintura madrilena de su tiempo 1650 1700 1986 42 Cristina Aguero Carnerero Hrsg Carreno de Miranda Dibujos Biblioteca Nacional de Espana Centro de Estudios Europa Hispanica Madrid 2017 S 52 cat 24 Juan Carreno de Miranda Artikel in der Encyclopaedia Britannica online uno de los retratos mas importantes de la Espana de su tiempo Javier Portus Perez Carreno de Miranda Juan Biografie auf der Website des Prado Hier aus dem Englischen Painting needs no honors it can give them to the whole world Santiago Alcolea Blanch Prado DuMont Koln 2002 S 89 Santiago Alcolea Blanch Prado DuMont Koln 2002 S 89 Antonio Palomino 1988 S 402 Javier Portus Perez Carreno de Miranda Juan Biografie auf der Website des PradoNormdaten Person GND 123214610 lobid OGND AKS LCCN n85257292 VIAF 54420610 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Carreno de Miranda JuanKURZBESCHREIBUNG spanischer Maler des BarockGEBURTSDATUM 25 Marz 1614GEBURTSORT Aviles SpanienSTERBEDATUM 3 Oktober 1685STERBEORT Madrid Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Juan Carreno de Miranda amp oldid 235951463