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Als Ouvrage du Janus wird eine zur franzosischen Maginot Linie gehorende Festungsanlage bezeichnet Sie befindet sich auf 2450 Meter Meerhohe nur unweit nordostlich des 2565 Meter hohen Sommet de Chateau Jouan einen Gipfel der Cottischen Alpen im Departement Hautes Alpes Region Provence Alpes Cote d Azur Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geographie 3 Geologie 4 Einfuhrung 5 Beschreibung 5 1 Gefechtsposten 6 Baukosten 7 Geschichte 8 Literatur 9 WeblinksEtymologie BearbeitenDas Festungswerk Franzosisch ouvrage mit Nummer O 354 ist nach dem Mont Janus benannt einer Alternativbezeichnung des Sommet de Chateau Jouan Geographie Bearbeiten nbsp Eingang zum Ouvrage du Janus Die Festung liegt im Gemeindegebiet von Montgenevre nach Briancon im Westen sind es 5 2 Kilometer Der Sommet de Chateau Jouan dominiert den linksseitigen Oberlauf der Durance und den Zugang zum Col de Montgenevre mit der Staatsgrenze zu Italien Geologie BearbeitenDer Nordost streichende Hohenzug des Sommet de Chateau Jouan wird in seinem felsigen Oberaufbau von obertriassischen Dolomiten des Noriums unterlagert Die Dolomite ahneln dem Hauptdolomit der Ost und Sudalpen und sind in infra inter und supratidalem Milieu auf einer subsidenten Plattform abgelagert worden Tektonisch gehoren sie zur Rochebrune Einheit aus der externen Piemontzone des Penninikums Einfuhrung Bearbeiten nbsp Blick uber Block 4 zum Mont Chaberton In den Alpen versperren entlang der Staatsgrenze positionierte Festungen den Zugang zu franzosischem Staatsgebiet Sie riegeln insbesondere die Hauptverkehrsachsen ab die alle den grossen Talern folgen So bildet im Brianconnais der Oberlauf der Durance das Einfallstor fur den Col de Montgenevre Diese Verkehrsachse wird durch die alte Festungsstadt Briancon kontrolliert Ihr ehemaliger Festungsring wurde in den 1930er Jahren mit mehreren Betonbauten modernisiert und auf den Stand der restlichen Maginot Linie gebracht Glanzstuck des Untersektors Briancon war das oberhalb der Stadt gelegene Ouvrage du Janus An diese Artilleriestellung reihten sich ferner das Ouvrage du Gondran mit funf Einzelposten und weiter im Sudosten das Ouvrage des Aittes mit Kontrolle uber das Tal der Cerveyrette Beschreibung BearbeitenDas Fort Janus wurde als grosse Artilleriestellung konzipiert Seine Hohenlage es stellte die zweithochste Anlage innerhalb der Maginot Linie dar ermoglichte effektiven Feuerschutz fur die tiefer liegenden den Col de Montgenevre verteidigenden Festungswerke Das Fort wurde seitlich und unterhalb der bereits bestehenden Festung des Systeme Sere de Rivieres angelegt und inkorporierte dessen Geschutzstellungen Wie alle anderen Festungsbauten der CORF Commission d organisation des regions fortifiees Kommission zur Organisation der Festungsgebiete verfugte das Fort Janus uber Kasernen Kuche Latrinen Erste Hilfe Station Frischwassertank Munitions Kraftstoff und Nahrungsspeicher Der Strom stammte aus dem zivilen Netz jedoch waren fur einen eventuellen Stromausfall drei Stromaggregate vorgesehen deren Generatoren von Dieselmotoren des Typs CLM 408 angetrieben wurden Die 100 PS Motoren liefen mit 750 Umdrehungen Minute und waren wassergekuhlt Gefechtsposten Bearbeiten nbsp Gefechtsposten 2 und 3 von Nordwesten nbsp Gefechtsposten 8 Insgesamt bestand das Fort Janus aus acht Gefechtsposten oder Blocken Franzosisch bloc Der Eingang zum Gefechtsposten 1 war kombiniert und ermoglichte sowohl den Zutritt der Besatzung als auch die Anlieferung des Nachschubs Mittels einer Schiessscharte die fur Zwillingsmaschinengewehre ausgelegt war beteiligte er sich am Gesamtfeueraufkommen des Forts Fur den Nahkampf war ferner eine Panzerglocke GFM Glocke vorgesehen darunter befanden sich eine weitere MG Schiessscharte und eine Granatwerferoffnung Die Innenverteidigung wurde durch drei MG Schiessscharten gewahrleistet erganzt durch drei in Stahlturen eingelassene MG Schiessscharten Gefechtsposten 2 war eine Kasematte die nach Norden und zur Strasse nach Montgenevre feuern konnte Zwei ihrer Scharten waren fur Morser des Kalibers 81 Millimeter zwei Scharten fur Zwillings MGs und zwei Scharten fur einfache Maschinengewehre ausgelegt Der Posten besass einen Notausgang Der Gefechtsposten 3 war eine Artilleriekasematte die nach Norden und zum Tal der Claree ausgerichtet war Er war mit zwei Morserscharten Kaliber 75 Millimeter des Jahres 1931 bestuckt Die Fosse diamant eine vor der Kasematte liegende Grabenvertiefung in die ein Notausgang mundete wurde durch eine Granatwerferoffnung verteidigt Hauptbeobachtungsbunker des Forts war Gefechtsposten 4 Er sass auf einem Seitensporn nordostlich des Hauptgipfels und war mit zwei Panzerglocken einer GFM Glocke und einer VDP Glocke ausgestattet Gefechtsposten 5 war ein reiner Beobachtungsbunker der nur eine nach Norden gerichtete Beobachtungsscharte aufwies Der Gefechtsposten 6 war eine Infanteriekasematte die ebenfalls fur Beobachtungszwecke eingesetzt wurde Ihre Ausstattung bestand aus einer Scharte fur Zwillings MG einen nach Sudosten gerichteten Beobachtungsspalt und zwei Granatwerferoffnungen Gefechtsposten 7 war in die Felswand inkorporiert und besass eine Scharte fur Zwillings MG Seine Funktion bestand in der Flankierung der Strasse nach Montgenevre Der Gefechtsposten 8 schliesslich war eine Batterie im Fels seitlich unterhalb des alten Fort Janus Er wurde bereits bei der Modernisierung des Forts zwischen 1898 und 1906 errichtet und anschliessend unter die anderen Gefechtsposten eingereiht Seine vier Scharten zeigten nach Suden und in Richtung Ouvrage du Gondran bestuckt mit je einer 95 Millimeter Kanone der Marine Vervollstandigt wurde das Dispositiv durch einen Beobachtungsspalt Baukosten BearbeitenDas als drittklassiges Festungswerk eingestufte Fort kostete insgesamt ohne Munition die Summe von 10 316 Millionen Francs Wahrungsstand gemass Dezember 1936 Die Baukosten allein betrugen 7 923 Millionen Francs die Innenausstattungen 0 673 Millionen Francs Die Stromversorgung inklusive Anschlusse betrug 0 518 Millionen Francs Die Verpanzerung wurde mit 0 729 Millionen Francs veranschlagt Fur Bewaffnung und Optik wurden 0 473 Millionen Francs ausgegeben Der Baugrund war Staatsbesitz Geschichte Bearbeiten nbsp Panzerglocke VDP des Gefechtspostens 4 Die strategische Bedeutung des Mont Janus war schon langer bekannt bereits gegen Ende des 18 Jahrhunderts war auf dem Berg ein Beobachtungsturm erbaut worden Nachdem die Artillerie enorme Fortschritte gemacht hatte wurde hundert Jahre spater im Jahr 1883 eine ungedeckte Batteriestellung des Typs Sere de Riviere angelegt Fur den Antransport der Geschutze war von der Crete du Gondran aus der Bau einer eigenen Strasse erforderlich geworden Zwischen 1886 und 1889 folgte darauf die Anlage eines viereckigen mit zwei Bastionen versehenen Blockhauses Ab 1889 wurde eine Richtung Grenze zielende Batterie aus dem Fels geschlagen und mit vier Geschutzen des Kalibers 95 Millimeter bestuckt Auf das Blockhaus wurden dann zwischen 1891 und 1892 zwei weitere Stockwerke aufgesetzt so dass eine dreistockige Kaserne mit unterirdischem Wasserspeicher fur 120 Mann Belegschaft entstand Unter dieser Kaserne wurde zwischen 1898 und 1906 der eigentliche Kampfunterstand realisiert der von oben uber eine Treppe und von Suden durch eine niedere Tur betreten werden konnte Samtliche Aufbauten waren von einem Infanteriezaun geschutzt in dem ein Portal als Haupteingang ausgespart war Baubeginn der eigentlichen Gefechtsposten des Forts war der 1 Juni 1931 Im Juli 1935 wurden die Bauarbeiten wegen der italienisch franzosischen Annaherung Ubereinkommen von Stresa unterbrochen aber 1938 urplotzlich wieder aufgenommen nachdem sich Italien definitiv mit Deutschland verbundet hatte Kurz vor der franzosischen Mobilmachung wurde das Fort ab August 1939 erstmals bemannt Zustandige Regimenter waren die 72er BAF Bataillon alpin de forteresse und 154er RAP Regiment d artillerie de position Am 27 August 1939 bestand die Besatzung noch aus 9 Offizieren am 29 August aus 10 Offizieren 33 Unteroffizieren und 231 Mannschaftsdienstgraden Am 11 Juni 1940 waren es 9 Offiziere 35 Unteroffiziere und 210 Mannschaftsdienstgrade Die Festung wurde von den Schwadronsbefehlshabern Lefaure und spater Mandrillon kommandiert Zwischen November 1939 und Mai 1940 wurde sie aufgrund des Winters verlassen wobei ein kleiner Teil der Belegschaft nach Gondran A oder zum Fort Randouillet verlegt wurde Am 21 Juni 1940 konnten im Verlauf der Schlacht in den Westalpen 1940 die italienischen Artilleriestellungen auf dem Mont Chaberton so gut wie unschadlich gemacht werden Die Beobachtungsposten im Fort Janus hatten hierbei das Feuer der schweren franzosischen Artillerie geleitet welche vom in der Nahe des Fort de l Infernet gelegenen Weiler Poet Morand aus die italienischen Stellungen beschoss Um die Feuerkraft des Fort Janus zu erhohen wurden die 75 Millimeter Morser mittels Decauville Waggons direkt in die Turoffnung manovriert Nachdem die Festung nach Kriegsende von der Armee aufgegeben worden war ging sie in den Besitz der Gemeinde Montgenevre uber Literatur BearbeitenFranck Marquilie Le fort du Janus aboutissement de 250 ans de fortification dans le Brianconnais Editions Atelier Rankki 2012 ISBN 978 2 9544873 0 4 S 200 Jean Yves Mary Alain Hohnadel Jacques Sicard und Francois Vauviller Illustrationen Pierre Albert Leroux Hommes et ouvrages de la ligne Maginot t 4 Editions Histoire amp collections coll L Encyclopedie de l Armee francaise no 2 Paris 2009 ISBN 978 2 915239 46 1 S 182 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ouvrage du Janus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 44 911388 6 710555 Koordinaten 44 54 41 N 6 42 38 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ouvrage du Janus amp oldid 235065259