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Otto Korting 20 Mai 1884 in Jessnitz Anhalt 3 Juli 1959 in Dessau war ein sozialdemokratischer Politiker der Weimarer Republik und der erste Vorsitzende der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe VdgB in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtto Korting wurde als Sohn eines Kleinbauern geboren Nach dem Besuch der Volksschule in Bobbau absolvierte er eine Lehre als Schlosser in der AGFA Filmfabrik Wolfen in der er bis 1933 tatig war 1902 trat Korting in die SPD und den Deutschen Metallarbeiterverband ein Nach dem Ersten Weltkrieg engagierte sich Korting zunehmend auch politisch Er kandidierte 1919 erfolgreich fur die SPD als Abgeordneter des Landtages des Freistaates Anhalt in dem er bis 1932 ein Mandat innehatte Ferner nahm er als Betriebsratsvorsitzender des Wolfener AGFA Werkes an Gewerkschaftskongressen teil und engagierte sich in seinem Heimatort Bobbau von 1926 bis 1933 als Amts und Gemeindevorsteher Zudem war er als Laienrichter tatig Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verlor Korting alle politischen Amter und seine Beschaftigung 1933 war er acht Monate im KZ Oranienburg inhaftiert Korting der dreifacher Vater war verdingte sich anschliessend als Landarbeiter Als ehemaliger sozialdemokratischer Landtagsabgeordneter stand er unter standiger Kontrolle der Gestapo und wurde mehrere Male inhaftiert zuletzt wohl im Rahmen der Aktion Gitter im Juli 1944 Korting verbrachte die Zeit bis zum Kriegsende als Haftling im KZ Buchenwald Nach Kriegsende wieder in seine Heimat zuruckgekehrt engagierte sich Korting vor allem im landwirtschaftlichen Bereich Er wurde Mitglied der neugeschaffenen VdgB und trat wieder in die SPD ein Korting wirkte als Mitglied der Landesbodenkommission der Provinz Sachsen bei der Umsetzung der Bodenreform mit Seit 1946 Mitglied der SED kandidierte er erfolgreich als Kandidat der VdgB Landesliste fur den Landtag von Sachsen Anhalt Als einer von nur zwei Abgeordneten der VdgB wurde er zum Vizeprasidenten des Landtages gewahlt Auf dem I Bauerntag der VdgB am 22 und 23 November 1947 in Berlin wurde Korting zum ersten VdgB Vorsitzenden gewahlt nachdem er zuvor schon Landesvorsitzender der VdgB in Sachsen Anhalt gewesen war Da diese erste mandatstragende Massenorganisation in der Sowjetischen Besatzungszone einen hohen Mitgliederzulauf hatte und eine nicht unbedeutende politische Kraft im landlichen Raum darstellte erhielt ihr Vorsitzender folgerichtig einen Sitz im Prasidium des sich neu konstituierenden Deutschen Volksrates dem Vorlaufer der Volkskammer Auch im Vorlaufer der DDR Regierung der Deutschen Wirtschaftskommission DWK wurde Korting tatig Neben Landespolitik betrieb Korting auch Kommunalpolitik So liess er sich zur Kreistagswahl am 20 Oktober 1946 aufstellen und wurde anschliessend als einer von 50 Mitgliedern in den ersten Kreistag des Kreises Dessau Kothen gewahlt 1 Im Marz 1950 wurde er als Vorsitzender des Hauptausschusses der VdgB wegen verstandnisloser Einstellung zu den Fragen der Demokratisierung des Dorfes abgelost Im Juli 1950 wurde Korting wegen angeblicher reaktionarer Umtriebe auch aus der SED ausgeschlossen und verlor sein Landtagsmandat Als alter Sozialdemokrat wurde er Opfer parteiinterner Sauberungen unter fadenscheinigen Anschuldigungen 1952 wurde er verhaftet und verbrachte ein Jahr in Untersuchungshaft Literatur BearbeitenMartin Broszat Gerhard Braas und Hermann Weber Hrsg SBZ Handbuch Staatliche Verwaltungen Parteien gesellschaftliche Organisationen und ihre Fuhrungskrafte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945 1949 2 Auflage Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1993 ISBN 3 486 55262 7 S 952 Friederike Sattler Wirtschaftsordnung im Ubergang Politik Organisation und Funktion der KPD SED im Land Brandenburg bei der Etablierung der zentralen Planwirtschaft in der SBZ DDR 1945 52 LIT Verlag Munster 2002 ISBN 3 8258 6321 2 S 939f Andreas Schmidt mitfahren oder abgeworfen werden Die Zwangsvereinigung von KPD und SPD in der Provinz Sachsen im Land Sachsen Anhalt 1945 1949 Forschungen zur neuesten Geschichte Band 2 LIT Verlag Munster 2004 ISBN 3 8258 7066 9 S 510 Christina Trittel Landeszentrale fur Politische Bildung Sachsen Anhalt Hrsg Die Abgeordneten des ersten Landtages von Sachsen Anhalt 1946 1950 Vom Scheitern demokratischer Hoffnung Mitteldeutscher Verlag Halle 2007 ISBN 978 3 89812 444 7 S 63f Siegfried Kuntsche Helmut Muller Enbergs Korting Otto In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks BearbeitenBiografie von Otto Korting In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Einzelnachweise Bearbeiten Kreisarchiv Anhalt Bitterfeld Kreistagssitzungsprotokolle Kreis Dessau Kothen 1947Vorsitzende des Zentralvorstands der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe der DDR Otto Korting 1947 1950 Friedrich Wehmer 1950 1964 Ernst Wulf 1964 1979 Fritz Zeuner 1979 1982 Fritz Dallmann 1982 1990 Karl Dammrich 1990 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 23 November 2023 PersonendatenNAME Korting OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker sozialdemokratischer Landtagsabgeordneter der Weimarer Republik Vorsitzender der VdgB MdVGEBURTSDATUM 20 Mai 1884GEBURTSORT Jessnitz Anhalt STERBEDATUM 3 Juli 1959STERBEORT Dessau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Korting amp oldid 239384586