www.wikidata.de-de.nina.az
Otto Feuerlein 11 Dezember 1863 in St Gallen 19 Mai 1930 in Berlin war ein in der Schweiz geborener Physiker Elektrotechniker und Pionier der Gluhlampen Herstellung Auf Grund seiner familiaren Wurzeln im Konigreich Wurttemberg verbrachte er Teile seiner Jugend auch in Stuttgart und hatte seinen Lebensmittelpunkt seit 1888 in Berlin bei der Firma Siemens deren Vorstand er von 1905 bis 1919 angehorte Otto Feuerlein Olgemalde aus dem Jahr 1913 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Otto Feuerlein Foto entstanden etwa im Jahr 1885Otto Feuerlein studierte von 1881 bis 1884 am Polytechnikum Stuttgart Physik und promovierte 1884 an der Universitat Basel zum Dr phil Von 1885 bis 1888 arbeitete er als Ingenieur in der Elektrotechnischen Fabrik Cannstatt Im Jahre 1888 trat er als Ingenieur in die Firma Siemens amp Halske AG in Berlin ein und war zunachst am Bau von Kraftwerken in Terni und Kairo beteiligt ehe er im so genannten Projektenburo der Siemens Fabrik in Charlottenburg in leitender Funktion tatig wurde Er befasste sich mit der Herstellung und Installation der elektrischen Beleuchtung bei Theatern und Ausstellungen sowie mit der damit verbundenen Sicherungstechnik so zum Beispiel bei der Berliner Gewerbeausstellung 1896 und bei den Weltausstellungen in Brussel 1897 und in Paris 1900 Im Jahre 1902 ubernahm Feuerlein die Leitung des Gluhlampenwerks in Berlin wo er die damals verbreitete Kohlenfadenlampe die seit der Erfindung durch Edison 1 im Gebrauch war auf die Initiative Wilhelm von Siemens hin entscheidend zu verbessern suchte Als Ersatz fur die Kohlefaden wurde ein Faden aus einem hoch schmelzenden Metall ins Auge gefasst Feuerleins Kollege Werner von Bolton fand in seinen Versuchen das Element Tantal als geeignet heraus Feuerlein arbeitete daraufhin an der Formung und Halterung des Tantaldrahts und entwickelte dabei das Prinzip nach dem alle spateren Metallfadenlampen hergestellt wurden Bis zum Jahre 1905 wurde die Tantallampe zur Serienreife gefuhrt und in einer Versammlung des Elektrotechnischen Vereins in Berlin vorgestellt 2 Die folgenden Jahre widmete Feuerlein der standigen Verbesserung der Tantallampe und kummerte sich um die Patentierungen dieser Fortschritte Acht Reisen in die USA dienten dem Erfahrungsaustausch mit amerikanischen Ingenieuren und Wissenschaftlern was ihn u a auch in das Labor von Thomas Alva Edison in West Orange fuhrte Ab dem Jahre 1910 wurde die Tantallampe auf Grund der Arbeiten von William David Coolidge allmahlich durch die danach ubliche Wolframlampe ersetzt wofur Feuerlein fur Siemens die Hersteller Lizenz aus den USA erwarb Feuerlein war von 1905 bis 1908 stellvertretendes und von 1908 bis 1919 ordentliches Mitglied des Vorstands der Siemens amp Halske AG Als Siemens nach dem Ersten Weltkrieg die Herstellung der Gluhlampen auf die neu gebildete Osram GmbH ubertrug wechselte Feuerlein 1920 in den dortigen Vorstand und ubernahm die Hauptwerksleitung 1923 trat er wegen seiner angegriffenen Gesundheit in den Ruhestand nbsp Grabstatte des Otto Feuerlein mit den Familien seiner beiden Tochter Gertrud Funke und Herta Meine sowie seiner Enkelin Gisela Bruning auf dem Friedhof Heerstrasse in BerlinEr ist auf dem Friedhof Heerstrasse bestattet Familie Bearbeiten nbsp Traditionelles Wappen der Familie Feuerlein versehen mit einem Wappenbrief von Kaiser Karl V 3 verliehen am 15 Juni 1551 an Hans Feyerlein Burgermeister von Roth einem Urahn von Otto FeuerleinOtto Feuerlein entstammte dem zur wurttembergischen Ehrbarkeit zahlenden Zweig der Familie Feuerlein und war evangelisch Trotz seiner schwabischen Wurzeln hielt Otto Feuerlein zeitlebens an seinem Schweizer Burgerrecht fest Er war der Sohn des aus Stuttgart stammenden und auch in St Gallen und Zurich tatigen Kaufmanns Otto Feuerlein 1822 1875 und der Mathilde Auguste Charlotte Feuerlein geb Strobel 1824 1866 und hatte sechs Geschwister Ottos Vater Otto Feuerlein 1822 1875 betatigte sich als Textilkaufmann hauptsachlich mit dem Import von agyptischer Baumwolle Der Vater des Kaufmanns war der erste Stuttgarter Oberburgermeister Willibald Feuerlein Ottos Mutter Mathilde Auguste Charlotte Feuerlein geb Strobel 1824 1866 die fruh verstorbene Frau des Kaufmanns war eine typische Vertreterin der altwurttembergischen Ehrbarkeit Uber ihre Mutter Christiane Friederike Elisabeth Strobel geb Moser 1790 1833 entstammte sie der Familie Moser von Filseck Damit war sie auch eine direkte Nachfahrin des wurttembergischen Reformators Johannes Brenz Der Physiker Otto Feuerlein selbst war seit 1888 mit der aus Cannstatt stammenden Sophie Kuhn 1866 1947 verheiratet von der er zwei Tochter bekam Einer seiner Schwiegersohne war der Wirtschaftswissenschaftler Hermann Funke Ehrungen Bearbeiten1901 Ritter der Ehrenlegion der Franzosischen Republik als Anerkennung seiner Verdienste um die Beleuchtungstechnik bei der Pariser Weltausstellung im Jahre 1900 1901 Verleihung des preussischen Kronenordens 1907 Verleihung der Ehrenmitgliedschaft bei der National Electric Lamp Association in den USA 1922 Verleihung der Ehrendoktorwurde der Ingenieurwissenschaften durch die TH Stuttgart 1935 Benennung der Feuerleinstrasse in Hohen Neuendorf bei BerlinLiteratur BearbeitenOsram Nachrichten Mitteilungsblatt fur die Angehorigen der Osram GmbH Kommanditgesellschaft Jahrgang 5 Nummer 24 Berlin 15 Dezember 1923 Osram Nachrichten Mitteilungsblatt fur die Angehorigen der Osram GmbH Kommanditgesellschaft Jahrgang 12 Nummer 11 Berlin 1 Juni 1930 Werner von Bolton und Otto Feuerlein Die Tantallampe eine neue Gluhlampe der Firma Siemens amp Halske A G In Physik Journal 4 Nr 3 2005 S 18 Weblinks BearbeitenDie Tantallampe Landesmuseum fur Technik und Arbeit Mannheim Memento vom 1 Januar 2009 im Internet Archive Vorstandsvorsitzende der Siemens amp Halske AGEinzelnachweise Bearbeiten Als Erfinder der ersten wettbewerbsfahigen Elektrobeleuchtung gilt Thomas Alva Edison Das US Patent 223 898 wurde am 27 Januar 1880 ausgestellt Patente fur Gluhlampen wurden zwar bereits ab den 1840er Jahren erteilt jedoch hatten bis zu den Weiterentwicklungen von Thomas Edison alle Konstruktionen experimentellen Charakter mit Nutzungszeiten unter 10 Stunden und hohem Energieverbrauch Werner von Bolton und Otto Feuerlein Die Tantallampe eine neue Gluhlampe der Firma Siemens amp Halske A G In Elektrotechnische Zeitschrift 26 Heft 4 1905 S 105 Ein kleiner Ausschnitt aus dem Wappenbrief erteilt an Hans Feyerlein und seine Nachfahren Die Wiedergabe erfolgt in der ursprunglichen Rechtschreibung Wappenbrief von Kaiser Karl des V Majestat Hans Feyerlein erteilet fur die getrewen Willigen Dienst darzu er sich Unss unnd dem Reiche zu tun unterthaniglich erbaut unnd wol zu thun mag unnd sol Wir mainen setzen und wollen dass nun furan der genennte Hanns Feyerlein seine Eheliche Leibeserben und derselben Erbenserben die vorgeschriebene Wappen und Cleinot haben fuhren und sich deren in allen und jeglichen ehrlichen und redlichen Sachen und geschefften zu Schimpff und Ernst zu Streyten und Kempffen Insiegeln Pettschafften Cleinoten und sonsten in allen Enden und Orten nach Iren Notturfften willen und wolgefallen gebrauchen und geniessen sollen Vorstandsvorsitzende der Siemens AG und ihrer Vorgangerunternehmen Siemens amp Halske 1896 1966 Tonio Bodiker 1896 1902 Heinrich Schwieger 1896 1910 Richard Albert Fellinger 1897 1902 Emil Budde 1897 1910 Alfred Berliner 1900 1911 Carl Dihlmann 1900 1903 August Raps 1900 1919 Philipp Schrimpf 1900 1901 Friedrich Albert Spiecker 1901 1917 Robert Pfeil 1904 1920 Otto Feuerlein 1910 1919 Max Haller 1917 1920 Werner Ferdinand von Siemens 1919 1920 Adolf Franke 1919 1932 Heinrich von Buol 1932 1945 Fritz Jessen 1945 als Treuhander Wolf Dietrich von Witzleben 1945 1949 Ernst von Siemens 1949 1956 Hans Kerschbaum 1956 1966 Siemens Schuckertwerke 1903 1966 Alfred Berliner 1903 1912 Carl Friedrich von Siemens 1912 1919 Otto Henrich 1919 1920 Carl Kottgen 1920 1939 Rudolf Bingel 1939 1945 Wolf Dietrich von Witzleben 1945 1949 Gunther Scharowsky 1949 1951 Friedrich Bauer 1951 1962 Bernhard Plettner 1962 1966 Siemens AG 1966 bis heute Hans Kerschbaum 1966 1967 Adolf Lohse 1966 1967 Bernhard Plettner 1966 1968 Gerd Tacke 1968 1971 Bernhard Plettner 1971 1981 Karlheinz Kaske 1981 1992 Heinrich von Pierer 1992 2005 Klaus Kleinfeld 2005 2007 Peter Loscher 2007 2013 Joe Kaeser 2013 2021 Roland Busch seit 2021 Normdaten Person GND 135963915 lobid OGND AKS VIAF 80390280 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Feuerlein OttoKURZBESCHREIBUNG Schweizer Physiker Elektrotechniker und Pionier der Gluhlampen HerstellungGEBURTSDATUM 11 Dezember 1863GEBURTSORT St GallenSTERBEDATUM 19 Mai 1930STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Feuerlein amp oldid 238303945