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Ostrov bis 1948 Verda deutsch Wohr ist eine Wustung im westbohmischen Slavkovsky les Kaiserwald Sie gehort als Grundsiedlungseinheit zum Ortsteil Kostelni Briza der Stadt Brezova im Okres Sokolov OstrovOstrov Brezova Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Karlovarsky krajBezirk SokolovGemeinde BrezovaFlache 383 haGeographische Lage 50 5 N 12 37 O 50 0863661 12 6147672 715 Koordinaten 50 5 11 N 12 36 53 OHohe 715 m n m Einwohner 0Gedenkstein fur die TotenIn eine Buche eingewachsener alter LeitsteinSockel eines Wegkreuzes Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographie BearbeitenOstrov befand sich acht Kilometer sudostlich von Kynsperk nad Ohri an der Strasse von Krasna Lipa Schonlind nach Smrkovec Schonficht Das Dorf lag auf einer Hochflache am nordlichen Abfall des Ostrovsky vrch Wohrberg 751 m n m uber dem Quellgrund des Ostrovsky potok Wohrbach Ostlich erheben sich der Rijiste Hochwald 783 m n m der Milire Kohlhau 773 m n m und der Nad Myslivnou 839 m n m Umliegende Orte waren Tymov Tiefengrun im Norden Krasna Lipa im Nordosten Buhnlhauser im Osten Dolni Lazy Unter Perlsberg im Sudosten Horni Zitna Ober Rockendorf und Zitna Rockendorf im Suden Smrkovec Milikov Miltigau und Tesov Teschau im Sudwesten Muhlpeint Mokrina Krottensee und Stedra Mulln im Westen sowie Studanka Schonbrunn und Dvorecky Krainhof im Nordwesten Geschichte BearbeitenDer Ort wurde durch deutsche Kolonisten gegrundet und wahrscheinlich nach deren Herkunftsort benannt Die erste urkundliche Erwahnung von Werde erfolgte um 1370 im Lehnbuch der Landgrafen von Leuchtenberg Es wird angenommen dass das Dorf bereits seit seiner Entstehung unter verschiedenen Grundherren aufgeteilt war 1446 wurde das Dorf als Wird bezeichnet Im Elbogener Urbar der Grafen Schlick von 1525 ist das Dorf erneut unter dem Namen Werde zu finden Zu dieser Zeit unterstand der grosste Teil des Dorfes der Konigsberger Gerichtsbarkeit kleinere Anteile besassen Hieronymus von Stampach und Jobst von Kloben Aus dem Jahre 1542 ist die Bezeichnung Werd uberliefert Im Schonfichter Sterberegister von 1569 findet sich ebenso wie 1604 in den Landtafeln der Name Werda Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges kam es bei Wohr wahrscheinlich zu einem grosseren Gefecht im 19 Jahrhundert wurden mehrfach Hufeisen Sabel Teile von militarischer Ausrustung sowie Graber aufgefunden Nach dem Dreissigjahrigen Krieg gehorte das Dorf anteilig der Besitzerin des Gutes Rockendorf Anna Margaretha Globner von Globen sowie dem Adam Melchior Mosser von Oettingen Besitzer der Guter Schonlind Ebmeth und Frohnau In der berni rula von 1654 wurde das Dorf als Weerth bezeichnet Der Ortsname Wohr ist seit der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts gebrauchlich Im Jahre 1722 gehorte der Schonlinder Anteil dem Erdmann Ferdinand von Schonau der Rockendorfer Anteil dem Christoph Ernst von Bigato Seit dem 18 Jahrhundert war die Bevolkerung von Wohr rucklaufig da die Landwirtschaft die Bewohner nicht ernahren konnte Besitzer des Schonlinder Anteils war ab 1814 der Montanunternehmer Johann David Starck Dessen Betriebe bei Falkenau boten den Bewohnern eine neue Existenzgrundlage Im Jahre 1845 bestand das im Elbogener Kreis gelegene Dorf Wohr bzw Wehr aus insgesamt 52 Hausern mit 343 deutschsprachigen Einwohnern darunter einer judischen Familie Davon gehorten acht Hauser zum Gut Rockendorf sowie die drei Peintmuller im Tal des Rockendorfer Baches Mala Libava zur Herrschaft Elbogen Haupterwerbsquellen bildeten der wegen der Hohenlage wenig ertragreiche Feldbau und die Viehzucht Im Ort gab es eine Schule und ein Wirtshaus Pfarrort war Schonficht 1 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Wohr dem Gut Schonlind untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Wohr ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Schonlind im Gerichtsbezirk Falkenau Ab 1868 gehorte das Dorf zum Bezirk Falkenau 1869 hatte Wohr 300 Einwohner und bestand aus 54 Hausern 1877 loste sich Wohr von Schonlind los und bildete mit der Rotte Muhlpeint eine eigene Gemeinde Um die Jahrhundertwende erfolgte ein Umbau des holzernen Schulhauses in dem ausser den Wohrer Kindern auch die aus Tiefengrun und den Hinterhausern unterrichtet wurden im neuen gemauerten Teil entstanden eine Lehrerwohnung und ein Klassenzimmer 1904 1905 wurde das Schulhaus auf Grund der gestiegenen Anforderungen an Schulgebaude erneut umgebaut Im Jahre 1900 lebten 253 Personen in Wohr 1910 waren es 207 Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn die Gemeinde wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik Beim Zensus von 1921 lebten in den 49 Hausern von Wohr 215 Personen davon 214 Deutsche und ein Tscheche 2 1923 wurde Verda als tschechischer Gemeindename eingefuhrt 1930 bestand Wohr Verda aus 48 Hausern und hatte 246 Einwohner Nach dem Munchner Abkommen wurde Wohr 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Falkenau an der Eger 1939 lebten 231 Personen in Wohr 3 Nach der Aussiedlung der deutschen Bewohner nach Ende des Zweiten Weltkrieges konnten die Orte des Kaiserwaldes wegen der rauen und unwirtlichen Bedingungen nur geringfugig wiederbesiedelt werden Die Schule wurde 1946 abgerissen Am 15 Oktober 1946 fasste die tschechoslowakische Regierung den Beschluss zur Errichtung eines Truppenubungsplatzes in dem verodeten Landstrich Nachdem im Jahre 1947 der Gemeindename Verda wegen seines deutschen Ursprungs fur anstossig betrachtet worden war erfolgte 1948 die Umbenennung des Dorfes in Ostrov andere Vorschlage des Bezirksnationalausschusses wie Vyr oder Vyrava wurden von der Namensfindungskommission verworfen Im Zuge der Einrichtung des Truppenubungsplatzes Prameny wurde Ostrov 1948 ganzlich abgesiedelt Im Jahre 1949 erfolgte die offizielle Aufhebung der Gemeinde Ostrov und die Eingemeindung nach Kostelni Briza Das geraumte Dorf wurde danach bei Militarubungen zerschossen und die Ruinen 1953 bei der Raumung des Militargebietes dem Erdboden gleichgemacht Im Jahre 1954 wurde der Truppenubungsplatz Prameny wieder aufgehoben Erhalten sind Grundmauern und Keller einiger Hauser Ortsgliederung BearbeitenOstrov gehort zum Ortsteil Kostelni Briza der Stadt BrezovaDie Wustung bildet den Katastralbezirk Ostrov u Brezove Sehenswurdigkeiten BearbeitenGedenkstein fur alle Toten von Ostrov Wohr die Gedenktafel an dem ehemals fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichteten Stein wurde wahrend der Zeit des Truppenubungsplatzes Prameny zerstort Im Jahre 2012 wurde durch ehemalige Bewohner eine neue zweisprachige Gedenktafel angebracht Einzelnachweise Bearbeiten Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 15 Elbogner Kreis 1847 S 287 289 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 1359 Vensov Vernerice Michael Rademacher Landkreis Falkenau an der Eger Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Weblinks BearbeitenOrtsbeschreibung von Ostrov Werda Wohr auf slavkovsky les cz Ostrov Wohr auf zanikleobce cz Wohr auf den Webseiten der Stadt Brezova Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ostrov Brezova amp oldid 216866483