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Krasna Lipa deutsch Schonlind ist eine Wustung im westbohmischen Slavkovsky les Kaiserwald Sie gehort als Grundsiedlungseinheit anteilig zum Ortsteil Kostelni Briza der Stadt Brezova und zur Gemeinde Rovna im Okres Sokolov Krasna LipaKrasna Lipa Brezova Tschechien BasisdatenStaat TschechienRegion Karlovarsky krajBezirk SokolovGemeinde Brezova RovnaFlache 697 haGeographische Lage 50 6 N 12 38 O 50 0946661 12 6384339 280 Koordinaten 50 5 41 N 12 38 18 OHohe 615 m n m Mauerreste des DorfesWegkreuz sudlich des Stausees an der Strasse nach LazyAlte Allee nordwestlich des DorfesLinde von Krasna Lipa Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Nicht erhaltene Denkmale 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeographie BearbeitenKrasna Lipa befand sich zehn Kilometer sudlich von Sokolov am Abzweig der Strasse von Kostelni Briza Kirchenbirk in Richtung Lazy Perlsberg und dem nicht mehr vorhandenen Dorf Ostrov Wohr Das Dorf lag linksseitig der Velka Libava Grosse Liebau in einem kurzen Seitental das judische Viertel die Synagoge sowie der judische Friedhof lagen rechts der Grossen Liebau Sudostlich erhebt sich der Rijiste 783 m n m im Nordwesten der Vasicek 684 m n m In Krasna Lipa wird die Velka Libava im Stausee Rovna angestaut Umliegende Orte waren Bystrina Reichenbach im Norden Rovna Ebmeth im Nordosten Vranov Frohnau im Osten Lazy und Horni Zitna Ober Rockendorf im Suden Dolni Zitna Unter Rockendorf Smrkovec Schonficht und Ostrov im Sudwesten Tymov Tiefengrun und Zadni Domky Hinterhauser im Westen sowie Arnoltov Arnitzgrun im Nordwesten Geschichte BearbeitenDer Ort wurde wahrscheinlich im 13 Jahrhundert gegrundet Die erste urkundliche Erwahnung von Schonlinde erfolgte um 1370 im Lehnbuch der Landgrafen von Leuchtenberg Besitzer des Afterlehns waren zu der Zeit halftig Humprecht von Kunsberg sowie die Bruder Engelhart Wiezlin Humprecht und Jaroslaw von Konigswart Nachfolgend waren verschiedene Rittergeschlechter mit dem Gut belehnt Im Falkenauer Stadtbuch von 1512 wurde das Dorf als Schonlinth bezeichnet Engelhard von Stampach der das Gut seit Beginn des 16 Jahrhunderts besass ubergab es vor 1525 an Erdmann Ferdinand von Schonau Bei dem Eintrag im Urbar der Grafen Schlick findet sich erstmals die Namensform Schonlind Spater gelangte das Gut an die Herren von Stampach zuruck die 1588 das Schloss erbauen liessen 1627 wurde das Gut im Elbogener Lehnbuch dem Albrecht von Stampach zugeschrieben Der Protestant entschied sich wenig spater im Zuge der Rekatholisierung fur das Exil und ubertrug das Gut Schonlind seinem Bruder der es mit seinem Gut Kirchenbirk vereinigte In der Mitte des 17 Jahrhunderts wurde Schonlind wieder von Kirchenbirk abgetrennt und an den Besitzer der Guter Ebmeth und Frohnau Adam Melchior Mosser von Oettingen der moglicherweise ein Vorfahre der Karlsbader Glasmacherfamilie Moser war verkauft Nach der Berni rula bestand Schonlind zu dieser Zeit aus 20 Bauernwirtschaften zum Gut gehorten zu dem die Dorfer Rockendorf 19 Bauern Reichenbach 14 Bauern Wohr 13 Bauern und Tiefengrun 5 Bauern Im Jahre 1775 bestand Schonlind einschliesslich Hinterhauser Tiefengrun und Wohr aus 79 Hausern 1787 kaufte Wolfgang Julius Ritter von Schonau das Gut Schonlind das Dorf Schonlind bestand zu dieser Zeit aus 79 Hausern Durch den Ankauf umliegender Dorfer konnte sein Sohn Johann von Schonau das Gut erheblich erweitern Im Jahre 1797 verkaufte er das Gut an Friedrich Adolph Zwanziger der es 1807 an Josef Dollner verausserte Schonlind war zu dieser Zeit vor allem durch Getreide Flachs und Kartoffel und Hopfenanbau sowie Rinderzucht gepragt Daruber hinaus arbeiteten die Bewohner haufig als Waldarbeiter oder Kohlenbrenner Im Ort gab es vier Fischteiche Die Brauerei hatte einen jahrlichen Ausstoss von 1800 Hektoliter Bier Dollner verkaufte das Gut Schonlind ohne Tiefengrun das er an den Egerer Unternehmer Josef Riedel veraussert hatte 1810 an den Montanunternehmer Johann David Starck Dieser kaufte 1814 von Josef Riedel das Gut Tiefengrun hinzu und vereinigte beide wieder Starck uberschrieb das Gut Schonlind samt Tiefengrun im selben Jahre seinem altesten Sohn Josef Carl 1826 errichtete Johann David Starck in Schonlind eine Eisenhutte Nachdem der Huttenbetrieb 1837 eingestellt worden war schenkte Starck das Gebaude 1841 der Gemeinde die es zur Schule umbaute Zur Versorgung des Hammerwerkes mit Rohstoffen kaufte Josef Carl Starck am 18 Marz 1838 fur 8000 Gulden von Clemens von Junker und Bigato das Eisenbergwerk Carl Adalbert in Sangerberg mit dem Hochofen den Vorraten und zwei Eisenhammern in Ober und Unter Perlsberg Im Jahre 1845 umfasste das im Elbogener Kreis gelegene Gut Schonlind samt Tiefengrun eine Nutzflache von 1528 Joch 1091 Quadratklafter auf denen 1420 deutschsprachige Personen darunter 38 judische Familien lebten Haupterwerbsquellen bildeten der Feldbau und die Viehzucht die Juden lebten vom Handel Die Herrschaft bewirtschaftete zwei Meierhofe in Schonlind und Tiefengrun sowie eine Schaferei in Schonlind ausserdem unterhielt sie vier kleine Forellenteiche bei Schonlind Der Tiefengruner Anteil umfasste nur das gleichnamige Dorf zum Schonlinder Teil gehorte neben Schonlind auch Wohr Das Dorf Schonlind bestand aus 109 Hausern mit 880 Einwohnern davon 37 judische Familien Unter dem herrschaftlichen Patronat stand die mit einem eigenen Lehrer versehene Schule Im Ort gab es zudem ein herrschaftliches Schloss mit einer Schlosskapelle des hl Josef einen dominikalen Meierhof mit Schaferei ein dominikales Brauhaus ein dominikales Branntweinhaus und zwei Wirtshauser Zu Schonlind konskribiert waren mehrere abgelegene Ansiedlungen der herrschaftliche Eisenhammer in dem Stab Reif und Zaineisen produziert wurden eine Muhle mit Brettsage an der Grossen Liebau die Grundhauser drei Dominikalhauser bei Reichenbach sowie drei weitere verstreute Dominikalhauser Pfarrort war Kirchenbirk 1 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war Schonlind ein landtafliges Gut Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Schonlind ab 1850 mit den Ortsteilen Hinterhauser Tiefengrun und Wohr eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Falkenau Am 16 Januar 1851 verstarb Josef Carl Starck unerwartet auf Schloss Oberschonbach Die Starckschen Erben verkauften das Gut Schonlind 1865 zusammen mit der Eisenhutte Perlsberg an Johann Gottfried Opitz Ab 1868 gehorte die Gemeinde zum Bezirk Falkenau 1869 hatte Schonlind 736 Einwohner Wohr loste sich 1877 los und bildete eine eigene Gemeinde Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1877 gegrundet In den 1880er Jahren kaufte Otto Friedrich von Schonburg Waldenburg das Gut Schonlind es diente den Fursten von Schonburg Waldenburg hauptsachlich zur wirtschaftlichen Versorgung ihres Jagdschlosses Glatzen Der Schonlinder Eisenhammer bestand bis zum Ende des 19 Jahrhunderts und produzierte Schaufeln Hacken und landwirtschaftliche Gerate Im Jahre 1900 lebten in Schonlind 634 Personen Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn die Gemeinde wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik Beim Zensus von 1921 lebten in den 127 Hausern der Gemeinde Schonlind 663 Personen davon 662 Deutsche und ein Tscheche 2 1923 wurde der tschechische Ortsname Krasna Lipa eingefuhrt dies erfolgte ebenso fur den Hinterhauser Zadni Domky Im Jahre 1930 hatte die Gemeinde 660 Einwohner Nach dem Munchner Abkommen wurde Schonlind 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Falkenau an der Eger 1939 lebten in der Gemeinde 610 Personen 3 Nach der Aussiedlung der deutschen Bewohner nach Ende des Zweiten Weltkrieges konnten die Orte des Kaiserwaldes wegen der rauen und unwirtlichen Bedingungen nur geringfugig wiederbesiedelt werden Am 15 Oktober 1946 fasste die tschechoslawakische Regierung den Beschluss zur Errichtung eines Truppenubungsplatzes in dem verodeten Landstrich Im Zuge der Einrichtung des Truppenubungsplatzes Prameny wurde Krasna Lipa 1948 ganzlich abgesiedelt Im Jahre 1949 erfolgte die offizielle Aufhebung der Gemeinde Krasna Lipa und die Eingemeindung nach Kostelni Briza Das geraumte Dorf wurde danach bei Militarubungen zerschossen und die Ruinen 1953 bei der Raumung des Militargebietes dem Erdboden gleichgemacht Im Jahre 1954 wurde der Truppenubungsplatz Prameny wieder aufgehoben 1962 begann in Krasna Lipa der Bau einer Trinkwassertalsperre fur die Gemeinde Rovna Wegen der zu Trinkwasserzwecken ungeeigneten Wasserqualitat der Velka Libava wurde Rovna schliesslich an die Wasserversorgung von Kostelni Briza angeschlossen und die Talsperre sich selbst uberlassen Ortsgliederung BearbeitenKrasna Lipa ist Teil der Gemeinden Brezova und Rovna Nach dem Talsperrenbau wurde die Gemarkung an der Velka Libava geteilt Die Wustung gliedert sich in die Katastralbezirke Krasna Lipa u Brezove 607 ha und Krasna Lipa u Rovne 90 ha Sehenswurdigkeiten BearbeitenJudischer Friedhof er wurde wahrscheinlich im 16 Jahrhundert angelegt und ist der einzige erhaltene Teil des Dorfes Talsperre Rovna an der Velka Libava Allee mit alten Ahorn und Kastanienbaumen nordwestlich des ehemaligen Dorfes Linde von Krasna Lipa Baumdenkmal seit 2018 Wegkreuz an der Strasse nach Lazy es wurde wieder aufgefunden und restauriertNicht erhaltene Denkmale BearbeitenSchloss Schonlind mit Schlosskapelle des hl Josef erhalten sind eingesturzte Kellergewolbe Statue des hl Johannes von Nepomuk im Ortszentrum Statue der Jungfrau Maria am Hang gegenuber dem Schloss von ihr sind Reste des Sockels verblieben Denkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges es stand am Abzweig von der Hauptstrasse ins Dorf Synagoge erhalten sind unterhalb des Friedhofes die GrundmauernEinzelnachweise Bearbeiten Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 15 Elbogner Kreis 1847 S 287 289 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 648 Lipa Lipice Michael Rademacher Landkreis Falkenau an der Eger Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Krasna Lipa Slavkovsky les Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsbeschreibung von Krasna Lipa Schonlind auf slavkovsky les cz Schonlind Krasna Lipa auf zanikleobce cz Schonlind In zanikleobce mu brezova cz Abgerufen am 9 Juni 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krasna Lipa Brezova amp oldid 216867227