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Olga Rudel Zeynek geburtig Olga von Zeynek 28 Januar 1871 in Olmutz Mahren 25 August 1948 in Graz Steiermark war eine osterreichische Politikerin Gedenktafel fur Olga Rudel Zeynek an ihrem Wohnhaus in Graz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Politischer Werdegang 1 3 Letzte Lebensjahre 2 Auszeichnungen amp Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Olga Rudel Zeynek wurde als zweites von drei Kindern und einzige Tochter des Landesschulinspektors fur Osterreichisch Schlesien Gustav Ritter von Zeynek 1837 1901 und dessen Ehefrau Marie von Mocnik 1852 1903 geboren Ihr Grossvater mutterlicherseits war der Mathematiker Franz von Mocnik Ihre Bruder hiessen Richard und Theodor Nachdem ihr Vater im Jahr 1872 zum Schulinspektor fur die Volksschulen und Lehrerbildungsanstalten in Schlesien befordert worden war zog die Familie nach Troppau wo Zeynek den Rest ihrer Kindheit verlebte Die Kinder der Zeyneks genossen eine gute privilegierte Erziehung Olga selbst trat nach der Burgerschule in eine Hohere Tochterschule ein die von den Ursulinen in Jesenik geleitet wurde Bereits als junges Madchen zeigte sie sich sozial und politisch interessiert was ihr im spateren Leben noch von Nutzen sein wurde 1881 zog die Familie Zeynek nach Wien wo ihr Vater der kurz zuvor zum Ritter geschlagen worden war eine Anstellung im Bundesministerium fur Unterricht Kunst und Kultur gefunden hatte Hier lernte sie auch ihren Ehemann den kaiserlich koniglichen Offizier Rudolf Rudel kennen den sie im Jahr 1897 heiratete Mit ihrem Mann musste sie danach oft den Wohnort wechseln und lebte in verschiedenen Garnisonstadten der damaligen osterreichisch ungarischen Monarchie darunter Nowy Sacz Trient Lemberg Sopron und Ternopil Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 hielt sich Rudel Zeynek bei Verwandten in Graz auf Ihr Ehemann wurde an der Front mehrmals verwundet und ubte danach ab September 1915 das Amt des Vizeprasidenten am kaiserlich koniglichen Obersten Landwehrgerichtshof in Wien aus Olga Rudel Zeynek weigerte sich jedoch ebenfalls nach Wien zu ziehen und blieb in Graz Die Ehe der beiden wurde im Mai 1918 nach rund 21 Ehejahren geschieden Politischer Werdegang Bearbeiten Wahrend des Kriegs half Rudel Zeynek in einer Armenkuche in Graz aus auch war sie in verschiedenen sozial karitativen Einrichtungen tatig und engagierte sich in der Katholischen Frauenorganisation Sie begann Marchen zu verfassen die sie in verschiedenen Zeitungen publizierte Auch hielt sie Vortrage uber soziale Anliegen und wies auf die Bedeutung der Frau in Kriegszeiten hin Nach dem Zusammenbruch der Monarchie und dem Ausrufen der Republik wurde auch den Frauen das Wahlrecht zugestanden Olga Rudel Zeynek nutzte diese Gelegenheit um Frauen auf die Notwendigkeit ihres Wahlrechts aufmerksam zu machen gleichzeitig wollte sie dass Frauen auch politische Amter ausuben sollten Von vielen Mannern wurde ihr Vorhaben feindselig betrachtet so soll bei einem ihrer Vortrage ein mannlicher Zuschauer gerufen haben Verdammtes Weibsvolk bleibt s bei euere Kochloffel Ein anderer rief Lieber einen Chinesen als eine weibliche Abgeordnete Bei der Wahl der konstituierenden Nationalversammlung die im Februar 1919 abgehalten wurde wurde Olga Rudel Zeynek von der Christlichsozialen Partei CSP als Listendritte des Wahlkreises Graz und Umgebung aufgestellt verfehlte jedoch knapp den Einzug in den Nationalrat Als im Mai 1919 die Wahl zum steiermarkischen Landtag stattfand kandidierte sie erneut fand sich ebenfalls an dritter Stelle der Wahlerliste hatte dieses Mal jedoch mehr Gluck Zusammen mit den ebenfalls weiblichen Abgeordneten Marianne Kaufmann CSP und Martha Tausk SPO zog sie in den Landtag ein Olga Rudel Zeynek drang in zahlreiche einst mannliche Domanen vor und sass unter anderem im volkswirtschaftlichen Ausschuss des Landtags und engagierte sich vor allem fur frauen und bildungspolitische Anliegen Bei der Wahl zum Nationalrat im Oktober 1920 verfehlte Rudel Zeynek erneut den Einzug in das Parlament hatte jedoch zwei Monate spater Gluck Als der Abgeordnete Kaspar Hosch sein Mandat zurucklegte konnte Rudel Zeynek im Dezember 1920 dessen Sitz im Nationalrat einnehmen Als das Parlament 1923 erneut gewahlt wurde hatte sie erneut Gluck da sie dieses Mal ein Direktmandat bekam Olga Rudel Zeynek gehorte bis zum 18 Mai 1927 als Abgeordnete dem Nationalrat an Sie sass unter anderem im Justiz und Bildungsausschuss des Parlaments und konnte 1922 jenes noch heute gultige Gesetz zur Ratifizierung bringen das die Alkoholabgabe an Jugendlichen untersagte Auch engagierte sie sich im Besonderen fur Frauenangelegenheiten und konnte so unter anderem durchsetzen dass auch Madchen gleiche Bildungschancen wie Jungen erhalten sollten Bei der Wahl zum Nationalrat des Jahres 1927 kandidierte sie nicht erneut ob es freiwillig geschah oder ob sie von ihrer Partei nicht mehr nominiert wurde daruber gibt es unterschiedliche Angaben Trotz einer Resolution der christlichsozialen Frauen am Parteitag im Jahr 1927 die eine Ruckkehr Rudel Zeyneks in den Nationalrat forderten blieb dieser auch bei der Nationalratswahl 1930 ein Listenplatz verwehrt Im Mai 1927 wurde sie in den Bundesrat gesandt und ubernahm am 1 Dezember desselben Jahres als der Steiermark vergonnt war den Prasidenten des Bundesrats zu stellen den Vorsitz Olga Rudel Zeynek war somit die erste Frau der Moderne die in einem Staat einer parlamentarischen Korperschaft vorstand Nach dem Ende der Legislaturperiode am 6 Oktober 1930 folgte am 4 Dezember 1930 erneut die Wahl Rudel Zeyneks in den Bundesrat Am 1 Juni 1932 gelang ihr erneut die Prasidentschaft des Bundesrats zu ubernehmen die zu bis zum 30 November 1932 innehatte Ihr Ausscheiden aus dem Bundesrat im April 1934 ging auch mit der Auflosung des Bundesrats einher Auch engagierte sich Olga Rudel Zeynek neben ihrer bundespolitischen Aufgaben auch fur steirische Belange und konnte so im Sommer 1932 die obersteirische Stadt Eisenerz durch Spenden aus der Schweiz vom wirtschaftlichen Ruin bewahren Letzte Lebensjahre Bearbeiten nbsp Grabmal am Modlinger FriedhofWie es Olga Rudel Zeynek nach 1934 erging ist nur fragmentarisch gesichert Sie trat schon fruh gegen den aufkommenden Nationalsozialismus auf und ubte nach dem Anschluss Osterreichs an Deutschland nur stille Opposition Die letzten Kriegsjahre verbrachte sie in Graz wo sie Zeugin der massiven Luftangriffe durch die Alliierten wurde Nach dem Krieg schrieb sie Kolumnen fur Tageszeitungen und forderte die Frauen auf bei der Landtagswahl im Herbst 1945 von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen Olga Rudel Zeynek erlag am 25 August 1948 im Alter von 77 Jahren einem Schlaganfall Begraben wurde sie im Familiengrab in Modling Auszeichnungen amp Ehrungen Bearbeiten1931 Goldenes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 1932 Pro Ecclesia et Pontifice In Graz erinnert eine Gedenktafel an ihrem Wohnhaus in Geidorf sowie eine nach ihr benannte Strasse im Bezirk Strassgang an Olga Rudel Zeynek 1 Literatur BearbeitenAndrea Ertl Rudel Zeynek Olga geborene von Zeynek In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 161 f Digitalisat Weblinks BearbeitenOlga Rudel Zeynek auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Ausfuhrliche BiografieEinzelnachweise Bearbeiten Olga Rudel Zeynek Gasse in Graz Strassensuche at In strassensuche at Abgerufen am 17 Juli 2020 Normdaten Person GND 128964944 lobid OGND AKS LCCN no2005040099 VIAF 15835900 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rudel Zeynek OlgaALTERNATIVNAMEN Zeynek Olga von Geburtsname KURZBESCHREIBUNG osterreichische Politikerin CSP Landtagsabgeordnete Abgeordnete zum Nationalrat Mitglied des BundesratesGEBURTSDATUM 28 Januar 1871GEBURTSORT OlmutzSTERBEDATUM 25 August 1948STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olga Rudel Zeynek amp oldid 231489971