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Die Dorfkirche Notre Dame de l Assomption ist ein romanisches Kirchengebaude in der kleinen Gemeinde Fenioux im westfranzosischen Departement Charente Maritime in der alten Kulturlandschaft der Saintonge auch die Patrozinien Saint Savinien und Saint Pierre sind in der Literatur uberliefert Fenioux ist architekturhistorisch beruhmt fur die beiden Portale der romanischen Kirche und die etwa 150 Meter westlich stehende Totenlaterne Die Kirche wurde bereits im Jahre 1840 als Monument historique 1 klassifiziert Fenioux Archivoltenhauptportal der Fassade Inhaltsverzeichnis 1 Kirchengebaude 1 1 Geschichte 1 2 Kirchenbauwerk 1 2 1 Aussenbau 1 2 2 Innenraum 1 3 Die Fassade und ihre Skulptur 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksKirchengebaude Bearbeiten nbsp Schiff und Glockenturm von SudwestenGeschichte Bearbeiten Die Wallfahrtskirche geht zuruck auf karolingische Ursprunge Teile des kleingliedrigen Bruchsteinmauerwerks der schlanken Chorwande stammen aus dem 9 Jahrhundert Es gehorte vermutlich zu einem kleineren vorromanischen Oratorium Typisch fur diese Epoche ist das erhaltene steinerne durchbrochene Flechtwerk mit dem ein kleines rundbogiges Fenster im funften Joch der Sudwand des Schiffs verschlossen ist Es befindet sich dort aber nicht an seinem ursprunglichen Ort Das fruhmittelalterliche Bauwerk wurde im 12 Jahrhundert zum Chor umfunktioniert und um ein funfjochiges Schiff nach Westen erweitert welches mit einer angespitzten Tonne auf Gurtbogen eingewolbt wurde Das Schiff wurde mit einer prachtvollen Fassade ausgestattet und mit Skulpturen der Hochromanik geschmuckt In derselben Epoche entstand der hoch aufgeschossene Glockenturm der wie ein Campanile unmittelbar neben die Sudseite in den Winkel zwischen Schiff und Chor gestellt ist Im ausgehenden Mittelalter wurde der Chor neu gestaltet so zum Beispiel die innenseitige Ausrundung der Raumecken so dass der Eindruck einer Apsis entstand Ob der Chor auch ein steinernes Gewolbe erhielt ist unklar Ein Brand zerstorte grosse Teile der Steineinwolbungen des Schiffs vielleicht auch des Chors welche spater durch Holzkonstruktionen und Holzverschalungen ersetzt wurden Die Gestaltung der beiden Archivoltenportale fallt in die Spatzeit der Romanik moglicherweise noch in die Zeit nach Mitte des zwolften Jahrhunderts Die Zeit ging nicht spurlos an den wertvollen Skulpturen der Kirche vorbei Insbesondere wahrend der Religionskriege und der Franzosischen Revolution wurden die Skulpturen und Reliefs der Fassade erheblich zerstort vielen Figuren wurden die Kopfe abgeschlagen Kirchenbauwerk Bearbeiten nbsp Fassade und Anschluss des Schiffs von SudwestenAussenbau Bearbeiten Das Schiff wird auf der Nordseite durch rechtwinklige Pfeilervorlagen in vier Joche unterteilt Auf der Sudseite bestehen die Pfeilervorlagen aus je einer halbrunden Saule die von zwei schmaleren Diensten begleitet werden Das Saulenbundel wird von pflanzlich skulptierten Kapitellen gekront Zwischen dem zweiten und dritten Joch gibt es eine Zasur durch eine doppelte Pfeilervorlage mit geringem Abstand die vielleicht auf eine Unterbrechung der Erweiterung des Schiffs hindeutet Die profilierten Traufgesimse des Schiffs kragen bis auf die Aussenkante der Pfeilervorlagen aus und werden von skulptierten Kragsteinen unterstutzt Darauf wurden glatte Attiken aufgemauert auf der Sudseite um circa 30 cm hoch auf der Nordseite etwa doppelt so hoch Das Schiff wird uberdeckt von einem flach geneigten Satteldach mit roter Hohlziegeleindeckung die uber den Traufattiken etwas vorspringt An der sudwestlichen Ecke des Schiffs ragt das Niveau des Kirchenfussbodens mit fast einem Meter am weitesten uber das anschliessende Gelande hinaus Das Gelandeniveau steigt von dort bis zur gegenuberliegenden Ecke um etwa 25 cm an Auf beiden Langswanden steigt es dann weniger steil weiter an Auf der Sudseite des Schiffs sind in unterschiedlicher Hohe in zwei Reihen hakenformige Kragsteine eingelassen die unteren etwa in halber Wandhohe die oberen etwa in Dreiviertel der Wandhohe Diese haben einmal waagerechte Balken getragen was auf einen ehemaligen Anbau eines Gebaudeteils mit Pultdach hindeutet In der Mitte vom zweiten Joch wurde ein kraftiger Strebepfeiler nachtraglich angefugt der mit der Spitze seiner steilen Dachabschragung gerade noch unterhalb dieses Pultdachs bleibt Man denkt hierbei an die Existenz eines Kreuzganges oder sonstiger Konventsgebaude uber die aber die Quellen keine Auskunfte erteilen Auf der Nordseite weist das Schiff in Joch vier in der unteren Wandhalfte ein rundbogiges Fenster ohne Schmuckelemente auf Unmittelbar daneben wurde ein Strebepfeiler nachtraglich angefugt Auf der Sudseite gibt es zwei solcher Fenster je eins im letzten und vorletzten Joch nbsp Karolingisches Fenster auf der Sudwand in Joch 4Links neben und etwas oberhalb des Fensters in Joch vier ist ein wesentlich kleineres rundbogiges Fenster eingebaut in dessen Offnung aussenseitig oberflachenbundig ein karolingisches Flechtwerk aus Stein eingebaut ist Die schmalen profilierten Bander kreuzen sich schrag verlaufend uber die ganze Fensterflache gleichmassig verteilt und unterschneiden und uberdecken sich abwechselnd gegenseitig An den senkrechten Seiten stossen sie gegen einen schmalen Rahmen und wenden im gleichen Winkel in Gegenrichtung In der Flache weisen sie auf der linken Seite leicht nach oben und im Wechsel nach unten geschwungene Rundungen auf Verfolgt man den Weg der Bander uber alle Kreuzungspunkte und Richtungswechsel hinweg kommt man zu einem unendlichen Verlauf uber die gesamte Fensterflache und gelangt wieder zum Ausgangspunkt zuruck Zwischen den Bandern entstehen rautenformige und dreieckige Durchlasse die das Licht filtern und dampfen Man kann bei diesem Fenstergitter von einem Meisterwerk der fruhmittelalterlichen Steinmetzkunst sprechen Es ist ein wertvoller Uberrest des Vorgangerbauwerks aus dem 9 Jahrhundert nbsp Nebenportal auf der Nordseite in Joch 1Auf der Nordwand mitten im ersten Joch kurz hinter der Fassadenecke ist ein dreistufiges Archivoltenportal ausgebildet mit einer kleinen einflugeligen Tur deren Schwelle um 70 cm uber dem Gelande liegt Hier muss es einmal eine Treppe oder eine Gelandeanschuttung gegeben haben Die im Querschnitt quadratischen Archivoltenbogen sind stirn und innenseitig reichhaltig mit Rosetten und Blattornamentik geschmuckt auf jeder Einzelflache der Keilsteine mit einem eigenen Motiv Auch das umfassende Profilband ist pflanzlich dekoriert Die Bogen stehen auf drei runden glatten Saulen in deren Zwischenraume runde Begleitprofile eingefugt sind Die mit uppigem tiefgrundig herausgearbeiteten Pflanzenwerk ausgestatteten Kapitelle leiten von der runden Form der Saulen in die rechtwinklige der Kampferplatten uber Diese sind auf den Sichtkanten profiliert und wieder pflanzlich dekoriert Die beiden Kapitelle uber den mittleren Saulen weisen allein in diesem Portal tierfigurliche Plastik auf Es handelt sich vermutlich um Fabelwesen mit Korpern von Vogeln mit Halsen und sich windenden Schwanzen wie von Schlangen Die Verwitterung ist schon weit fortgeschritten Die profilierten runden Saulenbasen stehen auf hohen profilierten kantigen Sockeln Diese Kombination am unteren Ende der Saulen ist etwa ebenso hoch wie die Kapitelle mit den Kampfern an deren oberen Enden Der Chor in grossen Teilen Uberrest des karolingischen Vorgangerbauwerks besitzt einen ausserlich rechtwinkligen Grundriss aus sehr schlanken Umfassungswanden Die mittige Unterteilungen der nordlichen Seitenwand durch einen Strebepfeiler und zwei weitere an den Chorecken konnte auf eine Steineinwolbung des Chors im 12 Jahrhundert hindeuten Der Chor wird durch ein flach geneigtes Satteldach uberdeckt das zur Ostseite hin abgewalmt ist Der Glockenturm ragt unmittelbar neben der Sudwand des Chors hoch auf Seine nordwestliche Ecke steht noch auf Mauern der sudostlichen Ecke des Schiffs Die unteren beiden Turmgeschosse haben quadratische Grundrisse die durch einen leichten Ruckversatz etwa in Hohe der Traufe des Schiffs getrennt werden der oberseitig von Steinplatten abgedeckt wird deren rechtwinklige Sichtkanten leicht auskragen Bis auf einfache rechteckige geringfugig ausladende Pfeilervorlagen an den Turmecken die knapp unter der Geschossteilung mit steilen Abschragungen enden bestehen die Wandoberflachen des Erdgeschosses aus glattem Quadermauerwerk nbsp Glockenturm von SWDas zweite Geschoss ist kaum halb so hoch wie das Erdgeschoss und schliesst oben waagerecht mit deutlich dunneren leicht auskragenden Steinplatten ab Auf den vier ganzlich freien Seitenwanden dieses Geschosses sind jeweils zwei schlanke Blendarkadennischen eingelassen die von zwei halbkreisformigen Bogen aus Keilsteinen uberdeckt werden die von schmalen auskragenden Profilen mit Zackenornament eingefasst sind Die Bogen treffen sich uber einer Rundsaule die mit einem pflanzlich skulptierten Kapitell mit profiliertem Kampfer und Basis ausgerustet ist Aussenseitig ruhen die Bogen auf den senkrechten Kanten der Nischenrucksprunge von profilierten Kampferprofilen getrennt die bis auf die Turmecken gefuhrt sind In Hohe der senkrechten Nischenleibung sind die vier Ecken des Turms mit rechtwinkligen Ruckversatzen versehen in die schlanke Rundsaulen eingestellt sind mit schlicht gestalteten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen Das dritte Geschoss ist fast genauso hoch wie das zweite und birgt die Glockenstube Sie besitzt eine zylindrische Form deren kreisformiger Umriss ein wenig hinter die Aussenkanten des quadratischen Geschosses darunter zurucktritt Auf den zwischen dem Quadrat und dem Kreis entstehenden dreiecksahnlichen Flachen sind sehr schlanke zylindrische Turmchen aufgestellt die sich an den Zylinder der Glockenstube anschmiegen Der untere etwa halbe Meter des Grundrisses aus einem zentralen Kreis und vier kleinen Teilkreisen besteht in dieser Form aus einem massiven geschlossenen Mauerwerkssockel Uber den vier Seitenwanden des Turms sind in den Zylinder der Glockenstube vier grosse Offnungen ausgespart die jeweils von einer Archivolte eingefasst wird die den ganzen Raum zwischen den Eckturmchen ausfullt Der halbkreisformige Archivoltenbogen aus wandbundigen Keilsteinen wird von einem schmalen Kragprofil mit Zackenornament uberfangen Er ruht auf schlanken Rundsaulen mit schlichten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen die in Leibungsruckversatze eingestellt sind In diese grosse Offnung sind zurucktretende Biforien Doppelfenster eingefugt aus zwei kleinen Arkaden auf drei schlanken Rundsaulen mit Kapitellen Kampfern und Basen wie vorstehend beschrieben Auf den teilkreisformigen Sockeln der Eckturmchen stehen auf den freien Seiten je vier Saulen in Hohe Dimension und Ausstattung wie bei denen der Biforien Sie tragen den zylindrischen um 30 cm hohen oberen Abschnitt der Eckturmchen mit etwas geringerem Durchmesser als die der Sockel Darauf stehen die kegelformigen sehr steil geneigten steinernen Turmhelme auf denen ein schuppenartiges Muster eingraviert ist Der Zylinder des dritten Geschosses wird durch ein flaches Kragprofil abgeschlossen Kaum ein Drittel so hoch wie das dritte ist das vierte und letzte Geschoss des Glockenturms das ausschliesslich aus einem Kranz von zwanzig kleinen offenen Arkaden besteht Die oberflachenbundigen Keilsteinbogen ruhen auf hintereinander gestellten Saulenpaaren mit schlichten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen Dieses Geschoss wird oberseitig abgeschlossen mit einem kantigen Kraggesims Das etwa gleich steil wie bei den Eckturmchen geneigte Kegeldach des Turmhelms besteht aus Stein auf dessen Aussenseiten die Steinmetze die geschuppte Oberflache einer Schindeleindeckung imitiert haben Der Helm wird bekront von einem steinernen Tatzenkreuz dem ein Kreisring hinterlegt ist Die grosse Steilheit der Kegeldacher entspricht nicht dem Proportionsempfinden in der romanischen Baukunst Die Turmhelme stammen aus einer Rekonstruktion von Paul Abadie einem Schuler von Eugene Viollet le Duc die beide fur ihre Arglosigkeit im Umgang mit historisch bedeutsamen Bauwerken bekannt sind und die bisweilen als vandalisme restaurateurs Restaurationsvandalen kritisiert werden Innenraum Bearbeiten nbsp Schiff Nordwand Joch 4 und 5 nbsp Schiff zum Chor hinDas Schiff aus dem 12 Jahrhundert ist funf Joche lang Es wurde ursprunglich von einer angespitzten Tonne eingewolbt die von rechtwinkligen Gurtbogen unterteilt wurden Der einzig erhaltene Gurtbogen ist der letzte unmittelbar vor dem ersten und deutlich tieferen zum Chor In diesem funften Joch ist etwa die Halfte der kompletten Jochwolbung noch erhalten Die Kontur der Wolbung ist uber den Aussenwanden des Schiffs zunachst etwas steiler ausgefuhrt das heisst sie war uberhoht bis sie dann in die halbkreisformige Tonne uberging Dieser steilere Teil der Wolbung in den ubrigen Jochen des Schiffs ist nach dem Einbruch des Gewolbes infolge eines Brandes auf beiden Seiten des Schiffs erhalten geblieben Spater wurden die fehlenden Teile der steinernen Wolbung durch Holzkonstruktionen mit einer unteren braunen Brettschalung im ehemaligen Verlauf des Gewolbes ersetzt In der Jochen vier und funf gibt es auf den Aussenwanden Blendarkadennischen in Breite der Joche und etwa in halber Wandtiefe Die halbkreisformigen Bogen auf wandbundigen Keilsteinen stehen auf kraftigen halbrunden Diensten die in etwa halber Wandhohe pflanzlich skulptierte Kapitelle tragen mit profilierten Kampfern Zwischen den Jochen vier und funf sind die Pfeilervorlagen mit zwei halbrunden Diensten bekleidet die in Hohe der Wolbungsansatze mit pflanzlich skulptierten Kapitellen und profilierten Kampfern bekront sind Daruber fehlt der ehemalige Gurtbogen Unter dem erhaltenen Gurtbogen vor dem Chor stehen halbrunde Dienste wie vorstehend beschrieben jedoch nur einzeln Zwischen Joch drei und vier steht auf jeder Seite ein kurzes aber dickes Stuck halbrunde Saule auf einem circa einen Meter hohen Sockel mit einem skulptierten Kapitell in halber Wandhohe Daruber befanden sich vermutlich weiter hoch reichende Dienste mit Kapitellen in Hohe der ehemaligen Gurtbogenansatze In den Jochen eins bis drei gibt es keine Blendarkadennischen Der Chor offnet sich vom Schiff aus mit einem Triumphbogen in Form eines Korbbogens der auf halbrunden Diensten mit ehemals skulptierten Kapitellen und Kampfern steht Der ursprunglich rechteckige Raum des karolingischen Vorgangerbaus aus dem 9 Jahrhundert wurde zusammen mit dem Anbau des Schiffs in den ostlichen Raumecken durch innenseitige Vormauerungen zu einem runden Apsis umgestaltet Dieser Raum konnte war moglicherweise mit einem steinernen Gewolbe uberdeckt eventuell auch mit einem Kreuzrippengewolbe von dem man aber heute keine Spuren mehr Uberreste erkennen kann Die Decke des Chors ist jetzt mit einer flachen Unterdecke aus Holzschalung verkleidet nbsp Kapitelle am Choranschluss Nordwand nbsp Kapitelle am Choranschluss SudwandDie Fassade und ihre Skulptur Bearbeiten nbsp Hauptportal Archivoltenbogen und KapitelleDie Fassade wird beherrscht durch das grosse Archivoltenportal dessen Scheitel ein kraftiges profiliertes Kraggesims gerade beruhrt dessen schrage Sichtseite mit pflanzlicher Ornamentik geschmuckt ist und die Fassade etwa im Verhaltnis zwei zu eins in zwei Geschosse teilt Direkt unter dem Kraggesims sind zwei einzelne Kragsteine angeordnet mit Skulpturen menschlicher Gesichter mit Ohren von Katzen Die beiden Geschosse werden seitlich begrenzt durch dicke halbrunde Dienste deren pflanzlich gestaltete Kapitelle mit dicken profilierten Kampfern bis Unterkante der Traufgesimse reichen Diese Dienste werden in Hohe der Archivoltenkapitelle durch eigene Kapitelle unterbrochen auf denen winklige Kampfer mit umgekehrten Profilen zu der runden Saulenbasen uberleiten Von diesen Saulen aus wird die Fassade im Grundriss um 45 Grad zu den Seitenwanden des Schiffs hin herumgefuhrt Der Knickpunkt der Schrage in die Seitenwand wird durch eine dicke halbrunde uber die ganze Hohe durchgehende Saule inklusive Kapitell markiert Zwischen den beiden dicken Halbsaulen sind funf schlankere Halbsaulen ohne Abstand eingezwangt Sie tragen keine Kapitelle nbsp Fassade uber Scheitel Hauptportal nbsp Kragsteine Fassade links aussenDie Wand des Obergeschosses der Fassade tritt deutlich zuruck bis etwa in die gleiche Tiefe wie die innere Archivolte Auf beiden Seiten des Obergeschosses befinden sich hinter den das Archivoltenfeld begrenzenden Halbsaulen strebepfeilerartige Wandstucke im Grundriss um 45 Grad nach innen abgewinkelt Der untere Teil des Obergeschosses ist eine Art Skulpturenfries der oberseitig von einem stark ausladenden profilierten und uppig pflanzlich dekorierten Kraggesims begrenzt wird Das Gesims wird von zehn Kragsteinen getragen die mit Portrats von Menschen und Tieren der realen und Fantasiewelt gestaltet sind in hochster Qualitat romanischer Steinmetzkunst Die Zwischenraume der Kragsteinen sind mit rechteckigen Steinen ausgefullt die je ein eigenstandiges pflanzliches Ornament tragen Motive der Kragsteine von links nach rechts vermutete Deutung Kopf eines katzenartigen Raubtiers wendet sich nach links zu den anderen Kopfen Menschliches Gesicht mit dicken Backen und Katzenohrchen Frontalansicht Gesicht einer Frau leicht nach links gewandt Katzenartige Fratze Frontalansicht Kopf eines Teufelchens Frontalansicht Fratze mit menschlichen Zugen aber mit Katzenohren Frontalansicht Gesicht eines Teufels mit Hornern Frontalansicht Tierische Fratze Frontalansicht Kopf eines Monsters wendet sich zu den Nachbarn auf seiner Rechten Oberkorper eines Engels mit Flugeln halt sein Hande mit Abstand seitlich des Kopfes der darunter befindlichen menschlichen Figur nbsp Kragsteine Fassade halblinks nbsp Kragsteine Fassade zentral nbsp Kragsteine Fassade halbrechts nbsp Kragsteine Fassade rechts aussenUnter den Kragsteinen stehen auf dem fassaden teilenden Kragprofil eine Reihe von sechs vollplastischen Skulpturen und einer mittleren Reliefskulptur die allerdings erhebliche Spuren von gewaltsamen Beschadigungen aufweisen und daher schwer oder kaum zu erkennen oder zu deuten sind Die zentrale Reliefgruppe zeigt den Oberkorper Christi ohne Kopf aber als solcher am noch erhaltenen Kreuznimbus zu erkennen Mit seiner linken Hand halt er ein auf die Unterlage abgesetztes und zum Betrachter hin geoffnetes Buch Uber diesem offensichtlich frei schwebend die Reste eines Greifvogels der in seinem Schnabel eine nach unten ausgerollte Schriftrolle halt Darunter erkennt man eine gekrauselte Struktur vielleicht Wolken darstellend Uber der rechten Hand sind die Reste einer menschlichen Person zu erkennen vermutlich in sitzender Haltung deren Arme abwarts gerichtet sind und deren Hande auf den Unterschenkeln aufliegen Ihr Kopf ist fast vollstandig zerstort und die Kringel unterhalb der Person sind nicht zu identifizieren Die weiteren Personen sind als Oberkorper mit halftigen Oberschenkeln dargestellt Die Person links aussen tragt ein geschlossenes Buch in der Linken Die nachste Person breitet eine Schriftrolle auf ihrer Brust aus Die dritte Person hat ihren Kopf verloren und tragt in der Rechten kleinere Gegenstande es konnten vielleicht Schlussel sein Rechts neben der mittleren Gruppe steht wieder eine Person ohne Kopf mit erhobenen Handen deren Innenflachen zum Betrachter hin gewandt sind Bei der nachsten Person fehlen Kopf und Schultern Die letzte Person rechts aussen ist nahezu vollstandig erhalten Ihr zugeordnet werden muss der daruber zentrisch angeordnete Kragstein mit der Darstellung eines Engels der seine Hande behutend uber seinem Kopf halt Der obere Teil des Obergeschosses ist das Giebelfeld aus glattem Quadermauerwerk in dessen Zentrum ein Rundbogenfenster ausgespart ist Die Keilsteine des Bogens wie auch die Steine der Leibungen sind aussenseitig mit pflanzlichen Rosetten ornamentiert Der halbkreisformige Bogen wird von einem zackenartig ornamentierten Kragprofil uberfangen welches auf beiden Seiten in Hohe der Bogenansatze in die Waagerechte abknickt und von dort bis zu den begrenzenden schragen Strebepfeilern reicht Die leicht geneigten Ortgange schliessen mit einem Profilband das Giebelfeld oberseitig ab Der First wird bekront von einem steinernen lateinischen Kreuz auf einem breiteren ornamentierten Sockel nbsp Hauptportal Kapitelle Detail links aussen nbsp Hauptportal Kapitelle links aussen nbsp Hauptportal Kapitelle links innen nbsp Hauptportal Kapitelle links innen nbsp Hauptportal Kapitelle rechts aussenDas grosse Archivoltenportal besteht aus funf Archivoltenbogen die beidseitig auf neun halbrunden Diensten stehen Je ein Archivoltenbogen wird auf jeder Seite von zwei Saulen getragen Die ausseren Dienste sind dicker als die anderen Die Kapitelle und die breiten Kampferprofile sind uberwiegend pflanzlich dekoriert Lediglich die ausseren und inneren Kapitelle sind figural ornamentiert teilweise mit Korpern von Vogeln mit schlangenartigen Halsen und menschlichen Gesichtern Der erste Archivoltenbogen von innen nach aussen gezahlt tragt auf den Keilsteinen seiner Sichtseite jeweils ein selbststandiges radial angeordnetes pflanzliches Ornament nbsp 2 Archivoltenbogen Tugend u Laster links untenDer zweite Archivoltenbogen tragt sechs Reliefs welche die Tugenden darstellen und die Laster besiegen Die Tugenden werden durch aufrecht stehende edel gekleidete weibliche Personlichkeiten dargestellt deren Kopfe durch Vandalismus verloren gegangen sind Sie halten uberwiegend mit der Linken je einen lang gestreckten Schutzschild der auf dem Boden oder den Korpern der Laster abgestellt ist Alle Tugenden stehen auf jammerlichen verrenkten oder verkruppelten Korpern der Laster in uberwiegend menschlicher Gestalt Im Folgenden sind Besonderheiten der einzelnen Reliefs aufgelistet Links unten Das Laster in einer eindeutig menschlichen Gestalt tragt ausgebreitete Flugel und windet sich im Todeskampf Sein Kopf wird frontal von einem gewaltigen Speer aufgespiesst Die Tugend halt in der rechten aufwarts gerichteten Hand einen Gegenstand vielleicht ein Kreuz Halblinks Die Tugend halt mit der rechten ein Schwert senkrecht abwarts gerichtet und stosst damit in den Korper vermutlich einer Tiergestalt stark verwittert oder beschadigt Links der Mitte Die sparlichen Reste des Lasters lassen durch die Form des rundlichen Kopfes und die einer nach unten ausgestreckten Hand auf eine menschliche Gestalt schliessen Die Tugend hebt den linken Arm und greift mit der Hand etwas undefinierbares und verschwundenes Rechts der Mitte Die Tugend hebt den rechten Arm und greift mit der Hand etwas undefinierbares und verschwundenes Dabei nahern sich die Hande der gegenuber stehenden Tugenden an Hier fehlt moglicherweise ein ehemals vorhandener zentraler Teil der Szene Das stark entstellte Laster weist aber wieder zwei Flugel auf Halbrechts Das Laster liegt auf dem Rucken Die abgewinkelten Beine mit den Knien nach vorne und die fest den Speer umfassende linke Hand lasst wieder auf eine Menschengestalt schliessen Das zugespitzte Maul konnte zu einem Tier gehoren Die Tugend stosst einen langen Speer mit der rechten gefuhrt in Richtung Kopf den es bald durchstossen wird Rechts unten Die Tugend stosst ihr langes Schwert abwarts durch den eindeutig menschlichen Korper des Lasters das sich im Todeskampf windet nbsp 2 Archivoltenbogen Tugend u Laster halbrechts nbsp 2 Archivoltenbogen Tugend u Laster rechts unten nbsp 3 Archivoltenbogen Engel rechts unten nbsp 4 Archivoltenbogen Kluge Jungfrauen links unten nbsp 4 Archivoltenbogen Torichte Jungfrau rechts unten nbsp 3 Archivoltenbogen Engel links untenDer dritte Archivoltenbogen stellt ausschliesslich sechs Engelsgestalten dar die dem Lamm Gottes in eine kreisrunden Mandorla entgegenstreben Hier wieder einige Anmerkungen zu den einzelnen Szenen Links unten Der unterste Engel steht mit nackten Fussen auf einem Sockel Wolke und wendet sich leicht gebuckt in Richtung des Zentrums Seine Flugel sind steil uber dem Kopf angehoben Mit seiner linken nach oben gestreckten Hand schwenkt er ein Raucherfass Seine Rechte weist demgegenuber schrag nach unten Halblinks Dieser Engel ist stark beschadigt und besitzt weder Kopf noch Flugel und nur noch Fragmente von Armen Auch er scheint ein Raucherfass getragen zu haben Auf den folgenden beiden Keilsteinen des Bogens fehlen die ehemals vorhandenen Teile der Skulpturen Links der Mitte Dieser Engel wie sein Gegenuber fassen mit weit ausgestreckten Armen den Kreisring der Mandorla den Kopf in Richtung Lamm Gottes gewandt Dem Engel fehlen die Fusse und von seinen Flugeln ist fast nichts mehr ubrig Rechts der Mitte Dieser Engel ist fast ein Spiegelbild des gegenuber stehenden Er besitzt aber noch seine Fusse Halbrechts Dieser kopflose Engel ist in den Knien leicht eingeknickt und steht mit nackten Fussen auf einem Sockel Seine Flugel sind uber dem Kopf angehoben und gegeneinander gelegt Das Gebilde vor seinem Korper konnte wieder ein Raucherfass sein Rechts unten Die Korperhaltung dieses Engels ahnelt dem vorhergehenden Seine hoch aufragenden Flugel sind allerdings leicht nach aussen gerichtet Er schwenkt hier eindeutig mit der Rechten ein Raucherfass Bei dem vierten Archivoltenbogen geht es um das Gleichnis der klugen und torichten Jungfrauen Im Bogenscheitel ist der Oberkorper Christi platziert der uber die Himmelsportale verfugt Auf seiner Rechten streben vier der klugen Jungfrauen dem offenen Portal entgegen mit funktionierenden aufwarts gerichteten Ollichtern Hingegen versinken die vier torichten Jungfrauen auf seiner linken verschlossenen Seite in Trubsal und halten ihre leer gebrannten Lampen nach unten Den vier untersten Skulpturen sind die Kopfe abgeschlagen worden Unter den beiden unteren Jungfrauen gab es noch auf jeder Seite noch die Darstellung eines Oberkorpers die aber heute nur sehr unvollstandig sind Grundsatzlich fehlen die Kopfe Bei der rechten kann man den nach vorne gestreckten Unterarm erkennen mit einer aufgerichteten Hand die mit der Innenflache zum Betrachter hin weist Tierkreiszeichen und Monatsbilder auf dem 5 Archivoltenbogen nbsp ACARIVS und PISCES nbsp PISCES und ARIES Monatsbild des Februar nbsp A RIES und TAVRVS und die Monatsbilder Marz und April nbsp GEMINI und die Monatsbilder Juni und Juli nbsp CANRCER LEO Monatsbild Juli nbsp VIRGO Monatsbilder Juli und August nbsp LIBR A und SCORPIVS Monatsbilder August und September nbsp SCORPIVS und SAGIT ARIVS nbsp SAGITARIVS Monatsbilder Oktober November DezemberDer funfte und letzte Archivoltenbogen zeigt den Tierkreis mit den jeweiligen Sternzeichen abwechselnd mit den Monatsbildern oder Monatsarbeiten Die Hochreliefs sind radial angeordnet im Gegensatz zu der tangentialen Anordnung der Reliefs des zweiten bis vierten Archivoltenbogens Auf den Aussenseiten der figural gestalteten Keilsteine ist ein schmales Schriftband angeordnet mit erklarenden Hinweisen zu den Darstellungen in lateinischen epigraphischen Majuskeln der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts Dabei wird das U durch ein V ersetzt Dieser aussere Bogen wird zusatzlich aussenseitig mit einem profilierten Kragprofil uberfangen in dessen Hohlkehle die lateinischen Namen der Monate uber den entsprechenden Monatsarbeiten in gleicher Schrift eingraviert sind IANVARIVS FEBROARIVS MARCIVS ABRELIS MAIVS IVNIVS IVLIVS AVGVSTVS SEPTEMBER OCTOBER NOVEMBER DECEMBER Im Folgenden einige Hinweise zu den einzelnen Darstellungen und Szenen von links unten uber den ganzen Bogen bis nach rechts unten Besonders hier sind die Skulpturen starkerer Verwitterung ausgesetzt was sich unter anderem auch in der dunkleren Patina der Steine niederschlagt Rechte Seite einer sitzenden Person mit fezartiger Kopfbedeckung bearbeitet einen Gegenstand auf seinen Knien Keilstein mit stark beschadigter Skulptur Sitzende Person in Frontansicht mit weit gespreizten Knien und darauf aufliegenden Unterarmen mit einem Grossbuchstaben A auf seiner Kleidung und verschiedene Ornamente Auf dem Boden vor ihm liegt ein birnenformiger Gegenstand oder ein Behaltnis WASSERMANN lat ACARIVS falsch fur AQVARIVS nbsp 5 Archivoltenbogen rechts unten CABRICORNVS Steinbock DECEMBERDrei langliche Strukturen FISCHE lat PISCES Monatsblatt Februar Leicht in Hocke gegangene Person schlagt mit einem Knuppel auf etwas ein unvollstandig Monatsblatter Marz April Vierbeiner einem Schaf ahnlich WIDDER lat ARIES Person in Pflanzendickicht erntet vermutlich etwas Vierbeiner stierahnlich STIER lat TAVRVS Reiter auf einem Pferd mit einer Sichel in des Rechten Monatsblatter Juni Juli Zwei stehende Personen ZWILLINGE lat GEMINI Stehende Person stark beschadigt Monatsblatt Juli im Bogenscheitel Taschen Krebs KREBS lat CANRCER falsch fur CANCER Vierbeiner LOWE lat LE O Monatsblatt Juli Paar in Zuneigung Kopfe abgeschlagen Weibliche Person JUNGFRAU lat VIRGO Monatsblatter Juli August Schwebende Person mit zweizinkiger Holzgabel Sitzende Person in Frontalansicht mit einem flachen Gegenstand auf den Knien schreibt oder liest Eine Person mit fehlendem Kopf beugt sich uber einen kniehohen Bottich oder Korb Monatsblatter August September Nicht definierbare Teile oder Strukturen SKORPION lat ESCORPIVS falsch fur SCORPIO oder SCORPIVS Zwei Keilsteine mit zerstorter Skulptur Monatsblatter Oktober November Dezember WAAGE lat LIBRA Bogenschutze kurz vor dem Schuss SCHUTZE lat SAGITARIVS statt SAGITTARIVS Keilstein mit zerstorter Skulptur Trog aus Flechtwerk uber ihm zwei Kopfe von Kuhen in Frontalansicht Keilstein mit zerstorter Struktur STEINBOCK lat CABRICOR NVS Schreibfehler B statt P Hinter einem Tisch sitzende Person in Frontalansicht Auf dem Tisch diverse Gegenstande Monatsblatt Dezember Einzelnachweise Bearbeiten Eglise Notre Dame Fenioux in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Literatur BearbeitenThorsten Droste Poitou Westfrankreich zwischen Poitiers und Angouleme die Atlantikkuste von der Loire bis zur Gironde DuMont Koln 1999 S 206ff ISBN 3 7701 4456 2 Francois Xavier Eygun L eglise paroissiale de Fenioux et la lanterne des Morts In Session Congres archeologique de France Bd 114 1956 S 304 315Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notre Dame de l Assomption Fenioux Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http route romane net default php gzev im bk 328 2213 Bilder Lanterne des morts franzosischer Artikel uber Totenlaternen http cfpphr free fr inventaire2 htm Totenlaternen in Frankreich 45 889722222222 0 59611111111111 Koordinaten 45 53 23 N 0 35 46 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notre Dame de l Assomption Fenioux amp oldid 236022235